habe ich Depressionen?

sporadischer Gast 8 hamburg W, 19

Hallo,

ich weiß nicht so ganz, ob ich hier hergehöre. Hab mich auch erst nicht getraut hier was zu schreiben und jetzt hab ich auch ganz dolles herzklopfen. Zur Zeit bin ich ganz oft traurig, ohne Grund. Ich will überall die Beste sein und will, dass mich jeder mag. Ich bin der Meinung, alles nicht zu schaffen, heul mich dann zu Tode und schaff dann doch wieder alles. Auch glaub ihc immer, dass ich überall schlecht bin, auch wenn Leute zu mir kommen und sagen, wie toll ich das und das wieder gemacht hab.Ich hatte immer ein tolles Leben, hab tolle Eltern und einen sehr lieben Freund, deshalb verstehe ich das auch alles nicht. Ich muss zugeben, dass mein Leben momentan sehr stressig ist und ich mir immer vornehme sehr viel zu schaffen, was mir eigentlich auch Spass macht. Im Moment bin ich allerdings immer müde und total erledigt. Auch wenn ich genug geschlafen habe, bin ich müde und noch dazu oft krank...
Ist das eine Depression? Oder sind es doch nur Stimmungsschwankungen und ich übertreibe ein bisschen???

Danke fürs lesen und liebe Grüße

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Spidy wrote:

Ist das eine Depression? Oder sind es doch nur Stimmungsschwankungen und ich übertreibe ein bisschen???

Lass doch lieber einen Arzt die Diagnose stellen. grinsend

Natürlich musst du dich dann noch mehr überwinden, um es ihm zu erzählen, aber ich denke doch, dass das der richtige Weg wäre.

Tatsache ist, dass es dir auf jeden Fall nicht gut geht. Also wäre es doch wichtig, etwas dagegen zu unternehmen, wenn es sich schon über einen längeren Zeitraum hinzieht. (Bei 1-2 Tagen wäre das vermutlich nicht notwendig, aber so klingt es bei dir nicht.)

sporadischer Gast 8 hamburg W, 19

Hallo Jelka,

danke für deine schnelle Antwort, hab mich echt gefreut!!!
Nee, das zieht sich schon über Wochen, wenn nicht sogar Monate hin... Es ist aber auch nicht andauernd, wenn ich mit Freunden unterwegs bin oder in der Schule, bin ich meistens(!) ziemlich gut gelaunt und fröhlich, würde niemand auf die Idee kommen, dass ich zu Hause rumheule. Oft ist eher so, dass die mir ihre Probleme erzählen (höre ich mir aber wirklich sehr gerne an und helfe), weil man denkt, dass bei mir alles okay ist.Meistens muss mein Freund oder meine Mutter dann das ganze ausbaden und mich trösten, was mir dann immer so leid tut. Oft passiert das dann, wenn mich jemand kritisiert hat oder ich etwas nicht konnte... Wenn mich etwas nervt, werde ich auch richtig agressiv, was sonst wirklich überhaupt nicht meine Art ist.
Ich mag nicht zum Arzt gehen, der hält mich eh schon für bekloppt, weil ich andauernd krank bin....

Danke fürs zuhören!

Forums-InsiderIn 376 Deutschland W, 22

Hallo spidy!

Quote:

Ich mag nicht zum Arzt gehen, der hält mich eh schon für bekloppt, weil ich andauernd krank bin....

Das glaube ich nicht, denn schließlich ist es ja sein Job Wink

. Ich kann dich aber schon verstehen....es ist ja auch nicht einfach, seinem Arzt zu erzählen, wie es einem psychisch geht. Kannst du deinem Arzt denn vertrauen? Ich denke schon, dass Ärzte auch offen für psychische Leiden ihrer Patienten sind und ich glaube wirklich nicht, dass er dich für bekloppt hält, nur weil du dauernd krank bist... Wahrscheinlich denkt man selbst, dass es komisch ist, ständig krank zu sein. Bei mir war es auch so, dass ich mir merkwürdig vorgekommen bin, wenn ich ständig wegen irgendwelcher Wehwehchen zum Arzt gegangen bin. Ich hatte auch schon die Befürchtung, dass man mich nicht mehr Ernst nimmt...aber so war es zum Glück nicht...

Es wäre sicherlich hilfreich, wenn du deinem Arzt von deinen Problemen erzählen würdest, denn er kann die passende Diagnose stellen und dann könnt ihr gemeinsam überlegen, was der nächste Schritt ist...(z.B. Therapie)...
Ich bin wirklich froh, dass ich den Schritt Therapie gegangen bin und kann wirklich nur jedem dazu raten.

Liebe Grüße

Morgaine

sporadischer Gast 8 hamburg W, 19

Hey Morgaine!

Auch danke für deine Antwort.
Na ja, ich war z.B. letztens beim Arzt, weil ich andauernd Kopfschmerzen (+Übelkeit) hatte, ich konnte echt keum in die Schule. Und was hatte ich? NIX! Nach Aussage meines Arztes war ich kerngesund. Da kam ich mir schon ziemlich blöd vor. Dem einzigen, dem ich erzähle, dass ich Angst habe Depressionen zu haben, ist mein Freund. Aber es wär doch auch komisch, oder? Schliesslich hatte ich eine super schöne Kindheit, meine Eltern ermöglichen mir sehr viel und ich wurde immer geliebt und immer war jemand für mich da und war immer gut in der Schule... Trotzdem habe ich immer Angst, nicht gut genug zu sein, zu dick zu sein und nicht genug Freunde zu haben. Ich habe zwar auch nicht massig Freunde, nur ganz normal viele, dafür nur welche, auf die man sich verlassen kann.... Und natürlich hab ich auch schon mal nicht so tolle Sachen erlerbt, aber ich denke, dass trifft auf jeden zu! Ich versteh mich einfach nicht!!!!

Ist das bei euch auch so? Oder hattet ihr nicht so tolle Kindheiten und seid deswegen depressiv?

Lieben Gruß!

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Spidy wrote:

Ich mag nicht zum Arzt gehen, der hält mich eh schon für bekloppt, weil ich andauernd krank bin....

Mein Arzt war ganz froh, glaube ich, als er endlich "richtige" Diagnosen stellen konnte und mich nicht mehr ständig wegen Kopfschmerzen, Migräne und Magen-Darm-Grippen krankschreiben musste. Derartige Krankheiten sind bei mir auch schon stark zurückgegangen, seit ich sie nicht mehr "brauche". Denn mittlerweile schreibt er mich einfach mit einer "psychotischen Episode" krank, fragt mich wann ich wieder Therapie habe, wie es damit so voran geht und ob ich eine Überweisung zu meiner Psychiaterin brauche.

Sicher gibt es auch Ärzte, die mit psychischen Krankheiten gar nicht umgehen können, aber die sind dann wohl auch nicht die richtigen für dich. Da wäre dann eh ein Wechsel angebracht.

Und wie Morgaine ganz richtig sagt:
Dir kann nur geholfen werden, wenn du auf das Problem aufmerksam machst.

Wenn du mit deinem Hausarzt nicht so direkt darüber sprechen magst, dann frag ihn doch mal nach einer Überweisung zum Psychiater. Da kannst du dem Hausarzt ja einfach nur ganz kurz umreißen, dass du psychische Probleme hast und musst nicht so ins Detail gehen.

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Spidy wrote:

Na ja, ich war z.B. letztens beim Arzt, weil ich andauernd Kopfschmerzen (+Übelkeit) hatte, ich konnte echt keum in die Schule. Und was hatte ich? NIX! Nach Aussage meines Arztes war ich kerngesund.

Soso, ich sehe, du kennst das. zwinkernd..

So war es bei mir auch meistens. grinsend

Ich denke, der Körper täuscht solche Krankheiten vor, damit du eine Auszeit nehmen kannst. Wenn du aber einen anderen Weg findest, dir diese Auszeiten zu geben, dann hat dein Körper das nicht mehr nötig.
Man kann ja auch wegen Depressionen krankgeschrieben werden. Es gibt sooooo viele Diagnosen. grinsend

Nicht immer ist eine schreckliche Kindheit der Auslöser für Depressionen, das kann genaus so gut einfach durch eine körperliche Fehlfunktion kommen. Es ist aber auch möglich, dass du irgendein Problem hast und einfach noch nicht weißt, welches es ist. Auch da gibt es so viele Möglichkeiten, die aber abgeklärt werden müssen, um herauszufinden, was dir am besten helfen kann.

Forums-InsiderIn 376 Deutschland W, 22

Hallo Spidy!

Ich kenne das übrigens auch: ich gehe wegen irgendwelcher Beschwerden zum Arzt und die Diagnose lautet, dass ich kerngesund bin....ich hatte z.B. die ganze Zeit Magenprobleme...es wurde Ultraschall, Magenspiegelung....usw. gemacht mit der Diagnose: kein Befund... Ich kam mir da auch ziemlich blöd vor...so, als ob ich alles nur erfinden würde... Aber mittlerweile kann ich es annehmen, dass es wohl doch einfach psychisch bedingt ist.

Ich denke, es spielt keine Rolle, wodurch man depressiv wurde...Fakt ist, dass es einem nicht gut geht. Ich habe auch immer Schwierigkeiten damit, es zu akzeptieren, denn ich führe eigentlich auch ein schönes Leben: ich habe den Studienplatz, den ich wollte, nette Leute um mich herum, eine tolle Familie, keine finanziellen Probleme....usw.
Wenn ich das meiner Therapeutin dann so erzähle, dass ich mich doch eigentlich gar nicht schlecht fühlen dürfte, dann sagt sie auch immer, dass es wichtig wäre, dass ich auf meine Gefühle achte, also darauf schaue, wie ich mich fühle und nicht gleich meine Gefühle in Frage stelle...
Man braucht keine "Berechtigung" um depressiv zu sein....es kommt eben einfach so und ich bin mir sicher, dass es auch bei dir Gründe gibt, warum du dich so fühlst wie du dich fühlst.

Quote:

Ist das bei euch auch so? Oder hattet ihr nicht so tolle Kindheiten und seid deswegen depressiv?

Bei mir sind meine Eltern vor 13 Jahren gestorben...aber das ist jetzt schon so lange her und ich hatte auch viel Unterstützung, um das zu überwinden....daher sehe ich darin auch keinen Auslöser für meine Depression...zumal man ja auch nicht sagen kann, dass alle Leute nach dem Tod nahestehender Menschen eine Depression entwickeln....zumal meine Schwester ja auch nicht depressiv ist....
Ansonsten hatte ich aber auch eine schöne Kindheit....

Aber wie schon gesagt: Man braucht keine Berechtigung für eine Depression...sie kommt einfach und ich denke, es ist wichtig, dass man sich wieder daraus befreien kann... Es hilft einem ja auch nicht weiter, wenn es einem schlecht geht und man sich dann noch einredet, dass es einem gar nicht schlecht gehen dürfe... Das hat dann die Konsequenz, dass es einem noch schlechter geht...

Was hältst du von Jelkas Vorschlag, dich direkt an einen Psychiater zu wenden? Vielleicht würde dir das leichter fallen?

Liebe Grüße

Morgaine

sporadischer Gast 8 hamburg W, 19

Freut mich echt, das ihr mir so viel schreibt, bin jetzt doch froh hier endlich mal reingeschrieben zu haben.
Also, ich denk mal drüber nach mich an einen Arzt zu wenden. Ich komme mir einfach so verdammt blöd dabei vor. Bisher war doch psychisch immer alles okay mit mir und ich bin eigentlich auch ziemlich selbstbewusst!

Das mit deinen Eltern tut mir wirklich sehr leid Morgaine. Sowas ist schrecklich. Ich habe mir sieben Jahren auch einen Menschen verloren, aber nicht meine Eltern. Seid dem habe ich ziemliche Angst jemanden zu verlieren, der mir sehr wichtig ist, also z.B. Familie, Freund oder Freunde.Damals habe ich das glaub ich nicht so wahrgenommen, und hab manchmal das Gefühl, dass ich mir erst jetzt so richtig darüber im klaren bin. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das es damit was zu tun hat. Denn ich habe jahrelang kaum drüber nachgedacht.

Ja, Magen- Darm Probleme hatte ich auch und mein Arzt sagte da ist nix. Das ist allerdings durch ein 100tägige absolut gesunde Ernährung besser geworden, also weiß ich auch nicht, ob das was damit zu tun hat. Es ist echt ziemlich doof immer beim Arzt aufzukreuzen und nichts zu haben. Beruhigt mich ja, dass es nicht nur mir so geht. Der Apotheke gucken die mich auch schon immer komisch an, wenn ich mir andauernd was hole.

ganz liebe Grüße

sporadischer Gast 8 hamburg W, 19

ich möchte aber gar nicht, wegen depressionen oder so krankgeschrieben werden. dann wäre ich den ganzen Tag zu hause und das wär mir viel zu langweilig. Ich muss eigentlich immer den ganzen Tag unterwegs (daher auch der Stress) um mich wohl zu fühlen. Dann denk ich immer, ich werde gebraucht und, wennich dann abends fast umfalle und im Bett liege, denk ich, ich habe viel geschafft.
wenn man bei mir sowas feststellt, schreibt mich dann der arzt gleich krank????

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Spidy wrote:

ich möchte aber gar nicht, wegen depressionen oder so krankgeschrieben werden. dann wäre ich den ganzen Tag zu hause und das wär mir viel zu langweilig. Ich muss eigentlich immer den ganzen Tag unterwegs (daher auch der Stress) um mich wohl zu fühlen. Dann denk ich immer, ich werde gebraucht und, wennich dann abends fast umfalle und im Bett liege, denk ich, ich habe viel geschafft.

Das klingt aus meiner laienhaften Sicht eher nicht nach einer Depression.
Damit möchte ich aber keineswegs gesagt haben, dass du dann kein Problem hast! Nur eben vielleicht ein anderes. Aber das kann ein Arzt sicherlich besser beurteilen. Am besten ist es eh, man lässt den Arzt die Diagnose stellen und erwähnt gar nicht, was man im Verdacht hat. zwinkernd..

Wenn ich krankgeschrieben werde, betont mein Arzt übrigens immer extra, dass ich nicht den ganzen Tag zu Hause hocken soll, sondern ruhig mal die Wohnung verlassen soll. grinsend

Helferlein 88 Deutschland W, 42

Hallo Spidy,

es kann schon sein, dass du eine Depression hast. Es gibt sogenannte "untypische" oder "lavierte" Depressionen, die schwer zu diagnostizieren sind, weil die Betroffenen eben gar nicht dem Bild der "normalen" Depressiven entsprechen. Sie flüchten in die Aktivität, müssen immer was unternehmen, um die depressive Stimmung nicht hochkommen zu lassen. Es könnte gut sein, dass du davon betroffen bist.
Dann brauchst du auf jeden Fall Hilfe.

Vielleicht solltest du nicht zum Allgemeinmediziner, sondern zu einem Psychiater oder Psychologen gehen, dann brauchst du dich nicht zu schämen, denn die haben ja nur psychisch angeknackste bis schwerkranke Patienten...

Alles Gute.

Dependent

sporadischer Gast 8 hamburg W, 19

Hallo!

Ich danke euch für eure ganzen Antworten. Aber im Grunde könnt ihr mir auch nicht wirklich helfen. Ich weiß ja, dass ich einfach nur mal zum Arzt gehen müsste. Ich wüsste aber gar nicht, wo ich anfangen sollte zu erzählen. Dass ich Angst habe Depressionen zu haben, oder das mir andaerund Schwindelig ist (Kopfschmerzen usw.) oder, dass ich befürchte vielleicht ein Essstörung zu haben/oder zu bekommen? Ich fühle mich andauernd zu dick und will dann pausenlos abnehmen usw. Das kann ja beides sein, oder? Oder hängen Essstörungen und Depressionen zusammen?
Wie gesagt, ich werde drüber nachdenken zum Arzt zu gehen und ich hab mich sehr, sehr gefreut, so viele Antworten zu bekommen. Ich habe zwar Menschen mit denen ich darüber reden kann, aber ich habe das Gefühl, dass die nicht so richtig wahrnehmen wollen, dass es mir so geht, weil es ja einfach nicht zu mir passt! Hier kennt mich wenigstens keiner.

Liebe Grüße und nochmal vielen Dank!

Forums-InsiderIn 376 Deutschland W, 22

Hallo Spidy!

Quote:

Ich wüsste aber gar nicht, wo ich anfangen sollte zu erzählen. Dass ich Angst habe Depressionen zu haben, oder das mir andaerund Schwindelig ist (Kopfschmerzen usw.) oder, dass ich befürchte vielleicht ein Essstörung zu haben/oder zu bekommen?

Erzähl einfach alles, was dich gerade beschäftigt...ich weiß, leichter gesagt, als getan...aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es fast von selbst geht, wenn man erstmal den Anfang gemacht hat.

Also: Nur Mut und denk daran, dass sich Ärzte damit auskennen und dich auch Ernst nehmen werden.

Liebe Grüße und viel Erfolg!

Morgaine

neu an Bord! 2 Deutschland M, 20

Alles ist eigentlich OK
Doch fast seit einem Jahr passiert es.
Plötzlich geht es mir schlecht. Die ganze Zeit bin ich traurig und ich weis nicht warum. Ich habe plötzlich 10Kg verloren. Zuerst dachte ich das ich mir das alles einrede, das alles einfach blödsinn ist und es mir später besser geht. Doch es kommt immer öfters und stärker zurück. Mitlerweile vergeht fast kein Tag ohne diese Traugrigkeit und es ist ein Gefühl als ob man niedergeschlagen ist. Selbstmordgedanken sind an der Tagesordnung. Ich hatte früher sowas nicht warum ist das plötzlich da?
Wie kann ich das loswerden? Zurzeit sind diese Gefühle unerträglich, ich will so wieder wie früher sein. Alles erscheint mir sinnlos wazu das ganze, es gibt nichts als den Tod als das Ende das bedeutet das egal was man tut sowieso keine Bedeutung hat.

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