warum kann ich die Sexualität nicht auch geniessen?

Helferlein 37 Schweiz W, 40

Hallo zusammen

Immerwieder sehne ich mich nach einer ganz normalen, glücklicher Ehe wo auch die Sexualität seine reize hat. Ich sehe die Sexualität als einen Teil der Liebe die zum Leben in einer Partnerschaft auch dazugehört.
Es muss doch auch wie eine Erfüllung sein, wenn man zusammen sich vereinen kann und alles ausprobieren kann und jedesmal spüren kann, wie schöner und wilder alles sein kann.

Leider habe ich ein Problem, von dem ich nicht weiss, wie anpacken, wie lösen, wie rauskommen. Vielleicht hat das ganze mit dem Missbrauch zu tun den ich damals hatte..manchmal glaube ich mein Bruder und mein Vater seien Schuld an dem ganzen..dass heute meine Sexualität wie "behindert" ist...
In den Fantasien kann ich so vieles. Ich habe eine so grosse Fantasie, die mir wirklich sehr viel Lust bereitet..auch kann ich spüren, dass ich alles wilde, neue lieben würde...

Doch leider ist die Realität anders. Mit meinem Mann ist es in letzter Zeit sehr monoton, was Sex anbelangt. Immer die gleiche Stellung, immer dieselbe Griffen..ich die immer aus meinem Körper schlüpfe und mir mein Mann vorstelle mit einer anderen...nur damit ich zum Höhepunkt kommen kann!! Ich kann es nicht haben, dass man mich liebt. Ich spüre nichts, wenn ich mir vorstelle, dass man mich am lieben ist. Ausser es ist jemand anders..jemand von dem ich weiss, es wäre gar nicht möglich..Nur mein Mann, darf mich persönlich nicht lieben! Dabei ist er ein wundervoller Mann. Er geht so gut auf mich ein, wenn er merkt, dass ich an was leide..
Ich habe oft über meine Probleme mit meinem Mann gesprochen, auch habe ich ihn darüm gebeten mir zu helfen, dass ich nicht aus meinem Körper schlüpfen kann. Gebeten, dass er nicht so monoton bleibt..dass er mit mir neues ausprobiert. Damit wir es einfach schön haben zusammen. Ich möchte doch geliebt werden, begehrt...

Am letzten Samstag, wars anders. Wir hatten Sex zusammen und er versuchte wirklich alles anders zu machen. Mehr mit den Händen als durch eindringen des Penis..Auch Anal, habe ich zum erstenmal versucht..mehr meinem Mann zuliebe.! Es war wunderschön (bis auf das anal was mir persönlich nicht gefällt) auch wenn es manchmal schmerzte, was er tat, doch gleichzeitig war es ja lustvoll..endlich war es anders, endlich sind wir aus der Monotonie dachte ich.....

Am nächsten Morgen, hatte ich ein bisschen frisches Blut..meine Tage konnten es nicht sein. Denn ich habe eine Hormonspirale mit der ich selten bis gar nie mehr die Tage bekomme. Es musste vom Sex sein, denn wir ein Abend vorher gehabt hatten. Ich hatte auch Schmerzen..Angst kam rauf und wusste nicht ob ich nun zum Arzt gehen sollte oder nicht. ich bin noch nicht zum Arzt. Es hat zwar aufgehört zu bluten, doch es ist mir sehr unwohl. Ich merke, dass irgendwas nicht stimmt und habe doch Angst.
Was mich aber mehr beschäftigt ist, warum passiert das? Kann es wirklich sein, dass man nur noch beschränkt Sex haben kann? Ist es vielleicht, weil ich mein Intimbereich noch nicht richtig akzeptieren kann? Vielleicht wehr sich meine Scheide und lässt nichts mit sich machen..

Ich bin nun traurig und überlege mich einfach, wie ich es dem Frauenarzt sagen soll. Denn es ist mir peinlich das ganze..
Hat jemand auch schon solche Erfahrungen gemacht?

liebe Grüsse
Rosalinda

sporadischer Gast 21 Österreich W, 22

Hallo Rosalinda!

Ich kenne das genau bzw. ähnlich, was du hier schreibst.
Ich schlafe gern mit meinem Freund, weil ich mir Vorstellungen mache, wie es ist. Doch hinterher bzw. mittendrin geht es mir wieder anders. Am liebsten würd ich gleich aufhören, weil ich es einfach nicht genießen kann. Und ich finde es so hart, dass er es genießt und ich so da liege und hoffe, dass es bald fertig ist. Obwohl mein Freund da nichts dafür kann.
Ich hab auch noch nie einen Orgasmus gekriegt, wenn ich mit einem Mann geschlafen habe. Noch nie. Nur, wenn ich mich selbst befriedige, dann geht es immer.
Allerdings weiß ich auch, warum das so kommt. Weil ich von meinem Ex-Freund vor ca. zwei Jahren immer wieder sex. mißbraucht wurde und deshalb ist es schon ein großer Fortschritt, dass mich der Sex wieder "anmacht". Denn das war lange nicht so!
Ich weiß auch nicht, was ich machen soll oder wie ich das ändern kann. Ich denke einfach, dass da nur Zeit, Zeit, Zeit und ein einfühlsamer Mann helfen kann. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Obwohl ich mir auch sehnlichst wünsche, dass ich gleich viel Spaß wie mein Freund habe.
Außerdem komme ich glaub nie zum Orgasmus, weil er immer in ca. einer Minute fertig ist. Das Vorspiel und alles ist super, doch sobald er in mich eindringt, kommt er gleich. Lange geht das nie. Manchmal bin ich froh, dass er schon fertig ist und manchmal bin ich richtig enttäuscht, weil ich meine Gefühle und Wünsche so nie ausleben kann.
Irgendwie ist es nicht so perfekt.
Lg

Pandora

Helferlein 140 W, 42

Hallo Rosalinde, ich kenne auch das Gefühl, in meiner Phantasie alles machen zu können, aber in der Realität oft gehemmt zu sein. Wie ist das bei dir, wenn du ein Gläschen Wein getrunken hast? Manchmal hilft es mir, dann besser vom Alltag loslassen zu können und mich richtig auf Sex einzustellen zu können.
Du schreibst, dass dein Mann den Sex monton macht- es gehören doch aber immer zwei dazu. Versuche mal, dich den ganzen Tag schon in Gedanken auf ganz schönen Sex einzustellen. Verwöhne deinen Mann schon in Gedanken, mach dich besonders schön zurecht, verwöhne deinen eigenen Körper mit (tu dir was Gutes, geh zum Friseur, creme dich mit einer beosnders guten Bodylotion ein...)
Wenn du deine erotischen Träume am Tag oft träumst und abends dann auch mal die Initiative ergreifst und eben nicht monotonen Sex machst, dann wird sich dein Mann bestimmt gern drauf einlassen.
Und wegen der Blutung brauchst du dir bestimmt nicht solche Sorgen zu machen. Das kenne ich auch nach wilderen Nächten, geht aber wieder weg.
Wenn dir beim Sex die Phantasie gut tut, dass dein Mann mit einer anderen schläft, so finde ich das nicht sooo schlimm, solange es dir dann eben doch gefällt. Ich stelle mir auch manchmal Dinge vor, die ich eigentlich nicht wirklich im realen Leben haben will, die aber doch anturnen.
Ich kenne aber auch solche Gedanken, dass man es nicht verdient hat/nicht wert ist, geliebt zu werden oder so fühlen zu dürfen. Mein Unterbewußtsein verbietet mir es auch manchmal, glücklich zu sein. (Z.B. wenn es meiner Tochter sehr schlecht geht darf es mir eben auch nicht gut gehen...) Ich versuche heute mal mit meiner Psychologin drüber zu reden, mal sehen, ob ich mich traue(Bin in der Hinsicht zu verklemmt)
Liebe Grüße

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