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pünktchen
neu an Bord!
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Post Sun, 25.May.03, 13:00      Missbrauchte Frauen beim Gynäkologen Reply with quoteBack to top

Hallo!
Ich wurde von meinen Eltern sexuell missbraucht. Ich habe massive Näheprobleme. Wenn ich zum Arzt muß ist der Körperkontakt durch den Arzt kaum auszuhalten. Insbesondere beim Gynäkologen sterbe ich vor Scham und Angst. Ich finde keinen, dem ich mich anvertrauen könnte. Gibt es Gynäkologinnen, die auf missbrauchte Frauen spezialisiert sind?
pünktchen[color=orange][/color]
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Middle
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Post Tue, 27.May.03, 14:22      Reply with quoteBack to top

Hallo Pünktchen!

Darauf weiß ich leider keine Antwort, aber ich finde es ist ein super Schritt von dir dich zam zu reißen und zu einem Arzt zu gehen. Ich habe auch länger suchen müssen bis ich eine Gynäkologin gefunden habe, der ich mich wirklich anvertrauen konnte. Halte die Augen offen und erkundige dich ruhig ....


liebe Grüße
Middle
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taris
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Post Tue, 27.May.03, 16:24      Reply with quoteBack to top

Hi!

Also mir hat es als erstes sehr geholfen das sich eine Frauenärztin gefunden habe. und dass ich dann erst einmal ein langes gespräch mit ihr hatte eine gewisse vertrauensbasis aufbauen konnte. ich denke auch dass sie mir zeit gelassen hat mit untersuchung etc. hat geholfen.

und inzwischen ist es ein sehr gutes verhältnis und auch wenn ich mich nie völlig wohl bei den untersuchungen fühlen werde weiß ich dass sie nicht unnötig lange braucht, sondern versucht es so angenehm wie möglich für mich zu machen.


ich weiß nicht ob es extra darauf spezialisierte frauenärzte gibt. glaube aber, dass jeder dieser ärzte schon einmal mit dem thema konfrontiert wurde und dass man dem arzt einfach eine chance geben muß indem man mit ihm redet.


taris
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criseldis
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W


Post Sun, 01.Jun.03, 18:27      Reply with quoteBack to top

zunächst mal: ich hasse es zur gynekologin zu gehen.

da ich aber noch kein kind möchte und die pille brauche nehme ich es auf mich. was solls.

die ärztin ist sehr nett und ich habe ihr auch meine probleme geschildert. ich kann sie alles fragen und sie geht auf diese fragen ein. auch wenn ich schon öfters bei ihr war merkt sie immer noch meine angst und unsicherheit.

mir ist - wenn ich den termin mal habe oft schlecht wenn ich nur daran denke - und die stunden davor habe ich echt panik. aber was solls. ich muss da durch. ist wie mit dem zahnarzt irgendwie - nur dass es halt nicht dem körper weh tut sondern irgendwie dem selbstwertgefühl. ich finde diese untersuchungen nämlich entwürdigend - weiß nicht warum - ist so.

für mich zählt es zu den unangenehmen begleiterscheinungen des lebens die man halt mit zähnen zusammenbeißen durchstehen muss.

raten kann ich dir nur, eine Ärztin zu suchen. Ich würde mich nie von einem Frauenarzt untersuchen lassen! sprich mit freundinnen oder mit frauen aus der familie, vielelicht kennt ja jemand eine nette Frauenärztin.
pietro56
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Post Sat, 31.Dec.05, 5:29      Re: Missbrauchte Frauen beim Gynäkologen Reply with quoteBack to top

Hallo,
wenn man sich genauer kundig macht, stellt man fest, dass es keine medizinisch relevante Begründung dafür gibt, weshalb eine Frau sich wegen Verschreibung eines (Antibaby-) Pillenrezepts gynäkologisch untersuchen lassen müsste. Vielmehr wird den jungen Frauen unter 25 Jahren dabei eine 'Krebsvorsorge' untergejubelt, nach der sie gar nicht gefragt haben und die sie auch nicht brauchen.
Genauere Hintergründe hierzu finden sich in dem lesenswerten Buch von Sylvia Schneider "Goldgrube Gynäkologie - das grosse Geschäft mit der Angst der Frauen". Auszüge hieraus und viele Bilder und Hintergrundinformationen finden sich auf der Website:
Die Würde der Frau
Herzliche Grüsse
Pietro56
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velma_kelly
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Post Sat, 31.Dec.05, 11:20      Re: Missbrauchte Frauen beim Gynäkologen Reply with quoteBack to top

Hallo Pünktchen!

Letztes Jahr um die Zeit gings mir noch genauso wie dir jetzt. Ich hab das Thema Gyn die letzten 13 Jahre ausgeklammert und war davor auch nur 1x (und das bei einem Idioten, das hat mich so verschreckt, dass ich mir gesagt habe "NIE WIEDER"), auch wegen Missbrauch und so.
Aber ich habe Anfang dieses Jahres den Vorsatz gefasst, die Blockaden, die der Missbrauch mit sich brachte, irgendwie abzubaun. Das klingt jetzt so legere, aber zu Silvester (also heute vor einem Jahr) hab ich eine Liste gemacht, was ich alles unternehme, ua. auch die Angst vor den Gyn Untersuchungen abbaun. Den ganzen Januar hab ich dann immer wieder im Internet in div. Foren geschaut und gepostet, ob jemand Gyns empfielt, weil ich mich auf sowas wie beim ersten mal nicht mehr einlassen kann. Für mich war von anfang an klar, wenn ich nochmal sowas mache, dann geh ich nur zu einer Frau (Mann ist für mich bis heute undenkbar), also hab ich mir alle Frauenärztinnen in Wien rausgesucht, die meine Krankenkassa haben und hab mal angefangen durchzutelefonieren, viele waren schon ausgebucht und nahmen keine neuen Patienten mehr. Bei mehreren hab ich mich dann mal angemeldet und jedes mal eine Freundin mitgenommen und gleich am Anfang auch gesagt, ich will diesmal nur ein Informationsgespräch und noch nicht auf den Sessel rauf. Das haben dann auch einige nicht verstanden, somit ging ich zu denen nicht mehr. Ein paar sind dann drauf eingestiegen, dass ich mich nur mal informieren wollte und da hab ich dann auch gesagt, ich wurde missbraucht und der Stuhl ist schrecklich und ich habe schon schlechte Erfahrungen gemacht - somit wussten die Bescheid und eine war dann ganz lieb und hat gemeint, wenn ich 10 Jahre nicht mehr bei der Untersuchung war, würde sie mir raten, das schon bald mal machen zu lassen, aber das muss nicht heute sein und wenn ich mich entscheide, bei ihr zu bleiben als Patientin, kann ich jederzeit anrufen und mir einen Termin geben lassen, wenn ich soweit bin.
Ein Monat später hab ich mir den Termin geholt und obwohl ich irre aufgeregt war davor und im Wartezimmer voll den Tränen nahe war, es war dann nicht mehr schlimm als ich im Behandlungszimmer war. Beim ersten mal hatte ich noch eine Freundin mit zum Händchen halten und unbewußt aufpassen, dass nicht wieder was passiert, mittlerweile schaff ichs aber schon, da auch alleine hinzugehn. Ohne Panik, weil ich weiß, die Ärztin weiß dass ich missbraucht wurde und lässt mich da nicht länger als notwendig auf dem Sessel oben. Wie gesagt, vor einem Jahr wär das für mich noch komplett undenkbar gewesen.

Ich glaub nicht, dass es Gyns gibt, die auf Missbrauchsopfer spezialisiert sind. Du kannst aber mal bei Anlaufstellen für Missbrauchsopfer fragen, ob sie dir eine Gynäkologin empfehlen können. Wenns spezialisierte Gyns auf sowas gibt, dann wissen die noch am allerehesten davon.

Ich wünsch dir alles Gute und dass du auch eine Gynäkologin findest, die dir die Scham nehmen kann.

lg
velma
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Yeti
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Post Sat, 31.Dec.05, 14:28      Re: Missbrauchte Frauen beim Gynäkologen Reply with quoteBack to top

@pietro56

In meinem Beruf habe ich bereits mehrfach junge Frauen mit einer Krebserkrankung kennengelernt.
Hast Du eine fundierte Ausbildung? Dann spare Dir bitte solche Parolen!
NIchts für ungut.

LG Yeti
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velma_kelly
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Post Sat, 31.Dec.05, 16:32      Re: Missbrauchte Frauen beim Gynäkologen Reply with quoteBack to top

@pietro 56:

Die Gefahr Krebs zu bekommen ist immer da, nicht erst ab einem gewissen Alter.
Und bei der Untersuchung gehts ja auch nicht nur um den Krebsabstrich.
Und wenn man eine gute Gynokologin hat, dann ist das 2x im Jahr auf den Untersuchungsstuhl gehen auch kein Problem, auch als Missbrauchsopfer. Es ist zwar nicht angenehm. aber das gehört genauso dazu, wie 2x jährlich zum Zahnarzt gehen. Und wenn man sich bei seiner Gyn nicht wohl fühlt und verstanden, dann denke ich, ist es sowieso Zeit zu wechseln.
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pietro56
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Post Sun, 01.Jan.06, 18:41      Re: Missbrauchte Frauen beim Gynäkologen Reply with quoteBack to top

In ihrem Buch "Goldgrube Gynäkologie - das grosse Geschäft mit der Angst der Frauen" stellt Sylvia Schneider fest:
"... anders als beim Haus- oder Allgemeinarzt kommen zum Gynäkologen überwiegend gesunde Frauen, von denen viele erst krank werden, wenn sie beim Arzt sind. Drei Viertel aller Tätigkeiten sind "präventiven" Maßnahmen gewidmet. Maßnahmen, die fast immer bei einer einigermaßen ausgewogenen und gesunden Lebensführung schlicht überflüssig sind...“(Seite 44)
„Um die Pille zu verschreiben, ist beispielsweise keine gynäkologische Untersuchung erforderlich...“
„Patienten 'an sich binden' - um des Geldes willen - das ist unethisch, unehrlich, unwürdig, es ist unmenschlich, hinterlistig und gemein...“
„Plausibel gemacht werden die Untersuchungen, indem bei Mutter und Tochter Angst erzeugt wird..." (Seite 54/55)
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Naomi
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Post Sun, 01.Jan.06, 18:51      Re: Missbrauchte Frauen beim Gynäkologen Reply with quoteBack to top

hallo pietro,

du bist ja ein wahrer gynäkologe Rolling Eyes . von einer halbjährlichen oder jährlichen untersuchung wird niemand an einen arzt (ärztin) gebunden. und dass die pille nicht rezeptfrei erhältlich ist, hat auch seine guten gründe...

viel eher, als dass du hier frauen dazu rätst, nicht zum(r) gynäkologen(in) zu gehen, solltet du eher männern raten zum urologen zu gehen.

hast du vielleicht schon mal was davon gehört, dass brustkrebs die häufigste tödliche krebserkrankungen bei frauen ist. also lieber einmal zuviel untersuchen, als einmal zuwenig, würde ich sagen...

und die krebsfrüherkennung ist auch für männer etwas nicht unwichtiges...

lg, naomi

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I beg your pardon, I never promised you a rose garden.
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