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Gepardin21
Helferlein
61
nähe BS W, 22
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Tue, 16.Aug.05, 21:21 Depression und Realität! was ist normal ? |
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Hallo,
seit einigen Jahren bin ich .Ich weiß nicht recht wie ich anfangen soll. Also meine Probleme sind folgende, ich weiß einfach nicht mehr was denn nun Krankheit und was die harte Realität ist. ( Info : Ich bin in therapeutischer Behandlung) Ich bin mir nicht sicher ob ich vieles nicht verkrafte weil ich krank bin oder ob dass Sachen sind die auch "gesunde" nicht verkraften würden oder damit zu kämpfen hätten. Geht es auch gesunden manchmal Gund los, schlecht ?
Hier vor mir habe ich einen total vollgeschriebenen Zettel worauf ich im Laufe der letzten Zeit alles gesammelt habe was meiner Meinung nach mit der Depression zusammen hängt. Vieles ist sicher auch eine Kettenreaktion. Oft bekomme ich nur schwer Luft und habe das Gefühl zwar ausatmen zu können aber nicht wieder ein, danach bekomme ich oft Herzstechen. Ich bin in letzter Zeit sehr Geräusch und Lichtempfindlich, bei lauten Geräuschen schrecke ich förmlich hoch.
Ich habe immer wieder 1 Jahr wo ich fast alles auf die Reihe bekomme und dann wieder eins wo ich in ein Loch falle und der Himmel auf mich zu kommt. Dann sitze ich z.B. in einem Cafe und mir laufen plötzlich Tränen durch das Gesicht. Oder ich bekomme Angstgefühle obwohl keinerlei Bedrohung da ist. Phasenweise könnte ich rund um die Uhr schlafen, liege dann aber mehr oder weniger wach im Bett. Die für Depressionen typischen Essstörungen wie, sehr schnelles essen danach mit Übelkeit und dann der Gedanke „verdammt ich wird immer dicker“ (Was zur Zeit nicht stimmt das Gewicht steht) Oft bin ich in einer Unruhe und atme sehr schwer das mich andere ansprechen ob alles in Ordnung sei. Meine Eltern unterstützen mich auch sehr was zur Folge hat das ich die absolute Zukunftsangst habe „was mache ich wenn die mal nicht mehr da sind? “ Vor kurzem traten vermehrt alte Drogengeschichten in meinen Träumen auf, die dazu führten das ich wieder welche genommen habe. Eine Zeit lang habe ich mal Kokain genommen und meine Gedanken damit ausgeschaltet. Dieses mal als ich sie nahm passierte nichts der gleichen ich fühlte mich nur noch schlechter. Was mir die Augen öffnete. Meine Konzentration ist sehr schlecht. Wenn ich mich zurückziehe habe ich das Gefühl das es besser wird, dann holt mich aber das „Ich bin ganz alleine Gefühl“ wieder ein. Ich hatte mal eine Zeit da habe ich aus der Ruhe des allein seins Kraft getankt. Das habe ich jetzt nicht mehr. Sobald ich alleine bin mache ich den Rechner, den Fernseher oder das Radio an. Musik nimmt oft einige meiner Spannungen weg. Große Probleme bekomme ich wenn ich längere Zeit in einer tiefen Depression bin dann bekomme ich körperliche Schmerzen, dann tut alles weh. Ich fühle mich dann wie vom Dach gefallen. Dem entsprechen verfalle ich leicht in Panik wenn ich merke dass es schon längere Zeit so ist das es nicht besser wird. Angst vor den Schmerzen. Da entstehen dann Panik Attacken und mein Kartenhaus bricht wieder zusammen. Hinzukommt das sich dann auch der soziale Rückzug und eine Interessenverarmung einschleicht. Stimmungschwankungen werfen mich total um. Wiederum schlimme Dinge tangieren mich nicht, Post mache ich nicht auf melde mich nirgends Mahnungen ect Nichts geht dann mehr. Leute die mir helfen wollen blocke ich ab. Wenn ich dann raus muss schlüpfe ich in eine andere Rolle und stehe nach außen hin da als wenn ich alles im griff hätte. Mein Gewicht belastet mich sehr, auch wenn es nicht soo viel ist. Lange Zeit habe ich Schlafmittel genommen um Nachts wenigstens meine Gedanken auszuschalten Ständig ist mir kalt, Telefonieren ist fast unmöglich oder fällt mir sehr schwer. Bei Leuten die mich kennen fange ich an zu sagen das es mir gut geht.
Diese Liste kann ich ewig so weiterführen. Kleinigkeiten bringen mich dazu. Meine Arbeit habe ich mittlerweile aufgegeben da ich schon ewig krankgeschrieben bin. Vor kurzen hat sich mein Freund von mir getrennt seit dem sitz ich wieder hier und nix geht mehr. Und der Kreis schließt sich wieder.
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Timey
sporadischer Gast
15
Köln M, 22
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Wed, 17.Aug.05, 3:20 Re: Depression und Realität! was ist normal ? |
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Moin!
Hast du eine Ausbildung gemacht? Was ist denn der Beruf, in dem du nun krank geschrieben bist?
Es hört sich bei der alles sehr viel doller an, als bei mir.
Kennst du auch so Phasen, in denen du gar nicht weißt, ob du überhaupt irgendwas hast? Das habe ich nämlich zur Zeit.. Eine doofe Sache, weil ich nun wieder zu einem Arzt gehe...
Es sind also vielleicht wirklich so Phasen bei mir.
Ich weigere mich Drogen zu nehmen. Ich behaupte, dass ich mit Drogen schon total durchgeknallt wäre und trinke auch fast nie Alkohol.
Hast du mal darüber nachgedacht, dass du vielleicht einfach sehr klug bist?
Ich hab da die Theorie, dass so Leute einfach mehr nachdenken als andere. Unfassbar viel nachdenken und das sie sich mit diesen Gedankengebäuden Sachen aufbauen und auch einiges verbauen.
Ich selber denke sehr viel nach.
Trotzdem könnte ich nie sowas wie Philo studieren. Die Gedanken anderer, die dann wieder verworfen wurden und so... Ich hab so eine Ahnung, dass es mich irre machen würde..
Das mit der Normalität frage ich mich auch manchmal. Ob ich einfach zu viel davon nach außen trage, von dem, was ich gerade fühle... Wobei auch das in Phasen ausbricht und ich dann manchmal die Aussprache und Offenheit bereue und wieder total abschließe...
Meine Konzentration ist auch sehr schlecht. bzw: Es hängt total von meiner aktuellen Stimmung ab. Wenn mich ein Thema gerade jenseits irgendwelcher Studien einfach interessiert, dann kann ich da ne Menge zu rausfinden. Manche Sachen behalte ich, integriere sie, glaube ich würde manchmal weise Antworten geben können, wenn ich mit wem rede... und auf der anderen Seite finde ich manchmal, dass ich sehr schlecht darin bin Zusammenhänge zu verstehen... In Reden und so... Das ist doch seltsam, oder?
Wenn ich eine Stimmung, zB totale Depression und Verneinung der ganzen Menschheit gehabt habe, und das Gefühl ist vorbei: Dann kann ich nur ganz schwer darüber reden. Ich habs der Ärztin auch so gesagt: Es ist, als hätte ich es einfach vergessen.
Wenn ich rede, dann kann mich auch manchmal ein Ton, der plötzlich losgeht, oder sonstetwas total rausbringen und ich muss erstmal zu dem zurückfinden, wo ich gerade war..
Ist das nun normal?
Ich hoffe ich sage nicht ZU viel über mich; aber vielleicht ist es ja ein guter Austausch und du findest dich in manchem wieder ?
"Sobald ich alleine bin mache ich den Rechner, den Fernseher oder das Radio an"--> So war ich früher eigentlich nicht, doch inzwischen habe ich auch IMMER irgendwas an. Gut, ich bin auch ein großer Musikfan, aber die Internetsache ist wohl die erstaunlichste. Ich denke ich kompensiere damit, dass ich kaum mal was mit "Freunden" mache. Es ist so ein tolles Gefühl dann eine Mail zu haben etc. . .
Ein Handy habe ich nicht mehr und ich will auch keins. Ist wie mit den Drogen...
Manchmal bin ich plötzlich total Energiegeladen, da weiß ich in meiner ganzen Unsicherheit aber nie, ob es einfach nur wirklich durchgeknallt ist, oder ob es unecht ist. Das ist überhaupt so eine Sache: Bilde ich mir das ein, weil ich krank und irre sein will?
Auf der anderen Seite -von der nicht normal sein zu wollen- fühle ich mich schon scheiße, wenn ich zB von meiner zehn Jahre älteren Schwester das Gefühl bekomme, dass sie mich nicht ernst nimmt. So, dass ich denken muss: Nun hält dich also deine Familie echt für verrückt und es ist doch nicht gut, weil man nicht mehr so ernst genommen wird.
Wobei es einem auch die verhasste Verantwortung ein wenig nimmt und die ANgst vor dem Leben. So als Gegenvorschlag.
Najo,
der Timey
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