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depri1
neu an Bord!
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hockenheim W, 18
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Tue, 16.Aug.05, 21:02 Kiffen hat Charakter und Psyche verändert |
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servus,
ich denke oft darüber nach wie ich früher war und wie ich mich (wahrscheinlich) durch das kiffen verändert habe ,im negativen sinne.
hat jemand erfahrung damit gemacht?oder auch auch so deprihasen die gehen und nach einer woche wieder kommen?vor allem bin ich so vergeslich geworden,was mich auch unheimlich belastet.ich möchte wieder so aufgeweckt ,lebensfroh,lustig und redegewannt sein wie früher...ist das möglich?und wenn ja, wie lange dauert so etwas?
liebe grüße sarah
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Mukatsku
sporadischer Gast
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Bayern W, 29
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Wed, 17.Aug.05, 7:57 Re: kiffen hat charakter und psyche verändert! |
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Ich kann dir zwar nicht helfen, aber ich fände es toll, wenn du etwas genauer beschreiben könntest, wo du die Veränderungen siehst, denn ich bin gerade dabei zu begreifen dass mein Mann ein Suchtproblem mit Canabis hat (siehe Potsing unten) und versuche nachzuvollziehen, was in ihm vorgeht und wie er evtl. selbst seine Veränderungen sieht.
Ich kann auch noch gar nicht sagen, welche der Wesensveränderungen auf die Droge zurückzuführen sind, deshalb würde mich dein Bericht sehr interessieren, wenn du magst!
LG
Yuki
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depri1
neu an Bord!
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hockenheim W, 18
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Wed, 17.Aug.05, 12:13 Re: Kiffen hat Charakter und Psyche verändert |
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hallo yuki,
hmm ist schwer zu beschreiben,aber ich versuche es.
ich bin nicht mehr so lebensfroh wie früher.muss mich manchmal selbst aus dem haus ´´prügeln´´ um raus zu kommen auch wenn ich keine lust hab.ich strotze früher nur vor selbstbewusstsein.habe fremde leute einfach so angequatscht und stundenlang mit ihnen erzählt und war beliebt.und dass ist heut zu tage nicht so.mach zwar witze über die andere leute lachen und scheiss,aber nicht mehr so wie früher.fühle mich auch selten irgendwo wohl.aber mein größtes problem ist,dass ich mich einfach an keinen menschen so richtig gut freundschaftlich binden kann.habe auch angst bei freundinnen zu schlafen,weil ich nicht weis was ich sagen soll wenn wir allein zuhause sind!und das denke ich bei allen situationen.wenn wir im park sitzen und rumgammeln.
ich bin vor einem monat in eine andere stadt gezogen,10min entfernt von meiner alten stadt.in meiner jetztigen stadt kannte ich am anfang nur die sonja von meiner klasse und habe mit ihr ein gutes verhältniss(aber keine richtig enges,wie ich meine,wegen meiner gefühlsblockade).sie hat mir in dem monat mal ihre ganzen bekannten und freunde in der stadt gezeigt und verstehe mich mit einigen auch gut.wurde auch schon auf 2 partys eingeladen...aber mir kommt es so vor als gehörte ich hier nicht hin.die reden über unwichtige,uninteressanten,alttagsbedingten dingen,wo mich nicht interessiert.ich würde gerne über richtige sachen wie kunst,politik usw. reden. dennoch denke ich jedes mal wenn ich zauhause bin:bin ich zu dumm um mitzureden oder sind dass einfach idioten?ich habe einen richtigen besten freund(mein ex) und bei dem fühl ich mich geborgen und verstanden.er kennt mich halt lang genug(mitlerweile 6 jahre)...und ich flüchte gern zu ihm wenn ich probleme habe.auch wenn ich denke meine probleme interessieren doch eh keinen!!
ich bin psychisch labil,das weis ich! kritik kann ich manchmal gar nicht vertragen und muss auch manchmal weinen,wenn es zu arg wird.was natürlich sehr peinlich ist.
mein letzter kiff war vor etwas 1 1/2 monaten und vor 2wochen ging es mir richtig gut.war happy keine schlechte laune gehabt und es fing mit dem reden wieder bergauf.aber letztes wochenende wurde ich wieder schwach...waren erst in der dorfdisco was trinken und dann im park..jeder kifft in diesem scheiss dorf..und ich wusste ,dass ich nichts kiffen darf.aber ich wurde trotzdem schwach ,auch wenn es nur ein zug war.das langte.
und seitdem bin ich wieder unten.zwar nicht ganz unten aber meine gefühle spielen verrückt und meine depriphase fängt wieder an....lachen kann ich auch nicht mehr wirklich viel..wenn überhaupt.
ob es so oder so ähnlich bei deinem mann abläuft ,ist schwer zu sagen.denn ich habe auch viel scheisse erlebt und wurde oft enttäuscht und bin auch deswegen psychsich labil...
liebe grüße und viel glück s
arah
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firestarter
Helferlein
85
da hinten die zweite rechts rein M, 26
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Wed, 17.Aug.05, 16:08 Re: Kiffen hat Charakter und Psyche verändert |
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Ich habe selbst erfahren müssen, dass Langzeit-Missbrauch von Cannabis den Menschen verändert.
Ich selbst kiffe seit ca 10-11 Jahren, und erst heute wird mir so langsam klar, was ich durch das Kiffen alles versäumt habe, was ich alles vergessen habe. Meine ganze Jugend (15-25 Jahre - also die interessanteste Zeit meines Lebens) ist nur ein kurze Erinnerung, ich kann mich gar nicht so an alles erinnern. Ich hätte mit Sicherheit mehr Freunde gefunden, mehr Beziehungen gehabt und meine Ausbildung schneller durchgezogen als ich es in Wirklichkeit getan bzw. gehabt habe.
Ich kann mich eigentlich nicht beklagen, mein Leben ist kein Scherbenhaufen, ich habe eine liebevolle Familie und Freunde die mich unterstützen (wenn auch seit knapp 2 Jahren keine Freundin ) und ich kriege trotz meiner Sucht mein Leben noch so halbwegs gebacken. Aber ich stelle mir immer vor, wie es wohl gewesen wäre, wenn ich niemals mit Dope Kontakt gehabt hätte. Und diese Vorstellung lässt mein Selbstwertgefühl in den Keller sinken, denn ich weiss dass mich das Dope sehr zu meinem Nachteil verändert hat.
@depri1
In meinen Extremkiffphasen (so 4g durch die Bong pro Tag) habe ich eine regelrechte Sozialphobie entwickelt, die darin gipfelte dass ich sogar schon nicht mehr ans Telefon gegangen bin, wenn mich Freunde/Familie angerufen haben. Ich bin allen aus dem Weg gegangen, und wollte eigentlich nur kiffen und Computer zocken. Ich habe in den (wenigen) Gesprächen mit anderen Menschen, die ich in dieser Zeit führte, teilweise das Thema des Gesprächs vergessen, schon nach ein paar Sekunden!!!!
Kiffen greift das Kurzzeitgedächtnis extrem an, aber ich kann dich beruhigen:
Nach ca 2-3 Wochen normalisiert sich dein Kurzzeitgedächtnis wieder und du merkst gar nicht mehr, dass du mal vergesslich warst.
Ich kann nur eins sagen:
Mit dem Kiffen aufzuhören ist ganz leicht. Ich habe es schon tausendmal geschafft!
Zwar hatte ich langfristig keinen Erfolg damit, und komme auch nach langen Abstinenzphasen wieder zum Extremkiffen zurück, aber wenigstens kann ich dir eins aus eigener Erfahrung sagen:
Du wirst regelrecht aufblühen, wenn du abstinent wirst. Du wirst eine unglaubliche Energie in dir fühlen und nicht mehr so eine träge Couchpotatoe sein, die man als Kiffer einfach ist. Du kannst Gesprächen folgen, dein sexuelles Interesse am anderen Geschlecht wacht wieder auf (im Ernst, wenn ich lange Hardcore kiffe dann bin ich fast asexuell).
Du fängst irgendwann mal wieder an zu Träumen! Genau! Träumen! Denn ich habe in meinen Kiffphasen nicht eine einzige Erinnerung an einen Traum. Die kamen erst wieder so nach einem Monat Abstinenz.
Kiffst du denn noch depri1?
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