Wie geht man mit schlimmer Erinnerungen um?

sporadischer Gast 5 Wien W, 24

Hallo,

Ich bin neu hier, hab seit gestern ein schreckliches Problem und bin damit vollkommen überfordert, ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Ich hoffe hier auf brauchbaren Rat zu stoßen, denn ich selber weiß leider nicht mehr weiter.

Wir hatten gestern ein Familientreffen, dabei sind meine Geschwister (heute alle Erwachsen) blöderweise irgendwie auf unsere Kindheit zu sprechen gekommen. Bisher haben wir 15 Jahre lang geschwiegen und keiner hat sich getraut dieses Thema jemals anzusprechen. Wir hatten eine schreckliche Kindheit, denn unser Vater hat uns täglich verprügelt. Meistens weil ihm fad war oder weil er auf irgendwas wütend war und es an jemanden auslassen musste. Manchmal, in sehr seltenen Fällen, weil er besoffen war und oftmals einfach, weil der Teller am Tisch nicht genau 1 cm weit entfernt von der Tischkante stand oder eines der Löcher des Salzstreuers verstopft war. Das ging so bis ich 9 Jahre alt war (ich bin die Jüngste) ich kann mich nicht an vieles Erinnern, nicht einmal mehr wie dieser Mensch von Erzeuger ausgesehen hat, (wahrscheinlich verdräng ich sehr viel) aber als gestern meine älteste Schwester ein Thema ansprach überkam es mich wie ein Blitz. Ein Bild schoss mir durch den Kopf, das mich nicht mehr los lässt und mir eine schreckliche Angst einjagt, obwohl ich bereits 24 bin, sitz ich in meiner Wohnung und trau mich nicht mehr raus. Ich sehe ein unscharfes Bild auf dem ein Mann drauf ist, der mit einer Axt auf das Schienbein meiner Mutter einschlägt. Sie schreit ganz schrecklich um Hilfe und überall ist Blut. Wir stehen alle daneben und weinen ganz schrecklich.

Ich habe einen unerträglichen Schmerz in der Brust und weiß nicht wie ich den wegbekommen soll. Kann mir bitte irgendwer sagen wie ich wieder zur Normalität zurückkehren kann, ich ertrage meine Vergangenheit nicht. Ich kann das jetzt ganz und gar nicht brauchen. Ich habe in 3 Wochen eine unheimlich wichtige Prüfung, die darüber entscheidet, ob ich mein Studium fortsetzen kann oder nicht und gerade jetzt kommt mir so was blödes dazwischen. Wie bekomme ich diese schreckliche Angst und diese schrecklichen Weinanfälle wieder weg, zumindest für die nächsten 3 Wochen. Ich bin über jeden noch so kleinen Rat dankbar.

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo ***,

leider kommen solche Sachen immer dann, wenn man sie gerade nicht brauchen kann. zwinkernd..

Aber ich fürchte, es gibt keinen Universaltipp, der dich auf einen Schlag zur Normalität zurückbringt. Da ist etwas Verdrängtes hochgekommen, das sich nicht so einfach wieder zurückdrängen lässt. Die einzige Möglichkeit, damit klar zu kommen, ist, die Sache anzuschauen, sie zu verarbeiten und nicht mehr zu verdrängen. Das geht wahrscheinlich nur mit professioneller Hilfe, mit einer Therapie.

Mir ist schon klar, dass dir das im Moment nicht hilft, denn du willst ja eine kurzfristige Besserung. Ich würde vorschlagen, dass du deinen Hausarzt oder/und einen Psychiater aufsuchst. Vielleicht ist es ja möglich, die Sache vorübergehend mit Medikamenten etwas in den Griff zu bekommen.

Liebe Grüße
Nessa

sporadischer Gast 5 Wien W, 24

Liebe Nessa,

vielen Dank für deine Antwort aber ich glaub nicht, dass ich eine solch sehr private Geschichte meinem Hausarzt erzählen könnte, geschweige denn einem wildfremden wie einen Psychiater. Das wäre mir zu peinlich als das ich es jemandem erzählen könnte. Das schlimme allerdings ist, dass es nicht bei diesem einen Bild geblieben ist. Kann es sein, dass ich gerade verrückt werde?

liebe Grüße
***

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo ***,

ich kann dich zwar verstehen... es ist nicht so einfach, sich jemandem anzuvertrauen. Aber du brauchst doch Hilfe - wie soll dir jemand helfen, wenn du alles für dich behalten willst? Kannst du denn mit deinen Geschwistern darüber sprechen?

Quote:

Das schlimme allerdings ist, dass es nicht bei diesem einen Bild geblieben ist. Kann es sein, dass ich gerade verrückt werde?

Ich glaube nicht, dass du verrückt wirst. Dieses Familientreffen war offensichtlich der Auslöser dafür, dass jetzt Bilder hochkommen, die dir zeigen, dass du eine Menge verdrängt hast. Das zeigt doch nur, dass es sehr, sehr notwendig ist, dass du dich damit beschäftigst. Es ist einfach an der Zeit. Aber wie schon gesagt, glaube ich nicht, dass du es allein schaffst, die alten Geschichten zu verarbeiten.

Du wolltest Tipps, um diese Prüfung zu schaffen... Ich weiß zwar nicht, ob es dir hilft, aber versuch doch einfach mal, alle diese Bilder und Gedanken aufzuschreiben, nur für dich. Aufschreiben tut manchmal gut, es ist wie ein "Beiseite-legen", und man kann sich etwas anderem zuwenden.

Trotzdem würde ich dich bitten, dir noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen, ob du nicht doch ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen willst...

Liebe Grüße
Nessa

sporadischer Gast 5 Wien W, 24

Liebe Nessa und alle anderen,

nun nachdem es mir leider immer noch nicht besser geht und das kein vorübergehender Zustand zu sein scheint, werde ich mich vielleicht doch nach professioneller Hilfe umsehen. Das fällt mir nur insbesondere schwer, weil ich bei meinem ersten Versuch vor ein paar Jahren ziemlich gescheitert bin. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mir meine Vergangenheit eines Tages zu schaffen machen könnte also habe ich mich an eine Therapeutin gewandt, die mir mit so viel Arroganz und Ignoranz begegnete, dass ich dachte mein Problem wär zu lächerlich als das es Behandlungsbedürftig wäre. Damals war es zwar noch nicht akut und ich hatte keine schlimmen Bilder aber ich habe gespürt, dass etwas nicht stimmt, auch wenn ich es nicht zuordnen konnte. Nach so einer Erfahrung hat man absolut keine Lust mehr sich anderen Menschen anzuvertrauen.

Ich hab heute im Internet gesucht und habe gelesen, dass sich diese Art von Erinnerungsattacken Flash Backs nennen. Liege ich richtig mit der Annahme oder gibt es einen treffenderen Begriff für mein Problem? Außerdem habe ich gelesen, dass man so etwas gut mit einer EMDR Terapie behandeln kann und dass diese am allerschnellsten wirkt. Wer hat Erfahrungen mit so einer Therapie? Und kann man sie auch dann anwenden, wenn so gut wie keine Erinnerungen da sind außer ein paar sehr schmerzhafte Bilder?

Hat wer eine Erklärung wie dieser erdrückende Schmerz auf der Brust zustande kommt? Bitte nicht böse sein, dass ich so viele Fragen stelle aber ich bin im Moment ziemlich verzweifelt und vielleicht kennt sich jemand da draußen aus und kann mir etwas Klarheit in meiner sehr verworrenen Lage geben. Bin über alle Infos sehr dankbar.

Liebe Grüße
***

Forums-Gruftie 672 im Urlaub :-) W

Liebe ***,

Quote:

dass sich diese Art von Erinnerungsattacken Flash Backs nennen. Liege ich richtig mit der Annahme oder gibt es einen treffenderen Begriff für mein Problem?

Ich denke, mit der Annahme liegst du richtig - so, wie du es beschreibst.
Wobei hier keiner irgendwas per Internet diagnostizieren kann.. aber es hört sich danach an.
Ein anderes Wort dafür ist, soweit ich weiß, auch "Intrusionen".

Quote:

Außerdem habe ich gelesen, dass man so etwas gut mit einer EMDR Terapie behandeln kann und dass diese am allerschnellsten wirkt.

Mit EMDR kann man insbesondere einzelne bestimmte Traumata gut behandeln. Wenn man ein bestimmtes schlimmes Erlebnis gehabt hat und ansonsten keinerlei tiefergehende Probleme hat, kann das unter Umständen auch schnell gehen, ja.
Oft ist es allerdings so, dass erst einmal genügend Vertrauen und Stabilität etc. durch "normale" Therapie aufgebaut werden muss, ehe EMDR angewendet werden kann. Und es hilft/funktioniert, wie fast alle Methoden nicht unbedingt bei jedem.

Wenn du dir allerdings einen Psychotherapeuten suchst, der unter Anderem mit EMDR arbeitet, kannst du dir sicher sein, dass er sich mit Trauma auskennt und das ist schon mal gut. Ob der dann mit dir EMDR macht oder anderweitig arbeitet, wird sich dann ergeben.

Quote:

kann man sie auch dann anwenden, wenn so gut wie keine Erinnerungen da sind außer ein paar sehr schmerzhafte Bilder?

Ja. Wenn diese Methode insgesamt passt.

Quote:

Hat wer eine Erklärung wie dieser erdrückende Schmerz auf der Brust zustande kommt?

Sowas kann vom Schock kommen. Ich bin kein Mediziner.
Aber ich kenne das persönlich auch.

Quote:

Bitte nicht böse sein, dass ich so viele Fragen stelle

Dafür ist das Forum da Wink

- stell ruhig so viele Fragen, wie du willst.

Falls du magst, kannst du hier mal schauen:

http://www.psychotraumatologie.de/

Da sind unter Selbsthilfe ziemlich viele Tipps, die sehr hilfreich sein können - und zur Therapie findest du auch einiges.

- Ich denke, du wirst schon Psychotherapie brauchen. Und zwar möglichst schnell. In welchem Umfang etc. wird sich dann zeigen.

Leider ist es eine deutsche Seite, ich weiß nicht, ob es vergleichbares in Ö gibt.

liebe Grüße

Nele

sporadischer Gast 5 Wien W, 24

Liebe Nele,

Danke für deine Antwort und für die Info über die HP, die ist sehr hilfreich.
Verstehe ich das nun richtig, dass ich an den Folgen eines Traumas leide? Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass das was wir als Kinder erlebt haben echt so schlimm war. Sad

Irgendwie glaub ich es jetzt immer noch nicht so richtig. Ich denk mir immer, dass jeder Mensch irgendwann mal etwas schlimmes erlebt hat, allerdings scheint es darauf anzukommen wie schlimm das erlebte war und wahrscheinlich auch wie lange es angedauert hat. Das Problem ist, dass es immer schlimmer statt besser wird. Mittlerweile liegt mir nicht mal mehr etwas daran Physio zu bestehen und bisher war mein Studium das Allerwichtigste. Ist diese Gleichgültigkeit ein Symptom der Folgen eines Traumas?

Quote:

Sowas kann vom Schock kommen

Kann man tatsächlich nach so einer langen Zeit (es ist jetzt doch schon 15 Jahre her) immer noch einen Schock bekommen, allein der Erinnerung wegen? Es besteht doch keine reale Bedrohung mehr, es ist doch nur eine Erinnerung.

Die Idee einen Therapeuten mit EMDR Ausbildung zu suchen find ich richtig gut, das werd ich bestimmt machen, danke

Liebe Grüße
***

Forums-Gruftie 672 im Urlaub :-) W

Liebe ***,

Quote:

Verstehe ich das nun richtig, dass ich an den Folgen eines Traumas leide?

Ich bin kein Psychotherapeut, aber wenn ein Kind von einem alkoholisierten Vater verprügelt wird, weil es dem "fad" ist, ist das ganz sicher traumatisierend, ja.

Die Gefahr eines Traumas ist umso größer, je unvorhersehbarer so etwas passiert, je weniger sie in das "Weltbild" des Menschen passt und je weniger Möglichkeiten er hat, mit Kampf oder Flucht zu reagieren.

Und als Kind kann man nicht flüchten, wohin auch? Man ist ja abhängig.
Und kämpfen - gegen einen Erwachsenen?

Quote:

Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass das was wir als Kinder erlebt haben echt so schlimm war.

Das gibt`s öfter.. Wenn etwas für ein Kind unerträglich ist und es an der Situation nichts ändern kann, bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als das Ganze zu verdrängen und bagatellisieren.

Quote:

Kann man tatsächlich nach so einer langen Zeit (es ist jetzt doch schon 15 Jahre her) immer noch einen Schock bekommen, allein der Erinnerung wegen?

So genau und bewusst war das Thema wahrscheinlich noch nie auf dem Tisch, wie bei der Familienfeier, könnte ich mir vorstellen?
Der Schock (so er einer ist) war schon vorher da - ist ja nicht so, dass der jetzt erst gekommen wäre - es wird halt jetzt für dich spürbar.

Quote:

Es besteht doch keine reale Bedrohung mehr, es ist doch nur eine Erinnerung.

Genau.
Kann sein, wenn die Bedrohung jetzt noch aktuell wäre (ist sie ja nicht),
dass die Gefühle und Erinnerungen gar nicht in der Heftigkeit kommen würden.

In der gefährlichen Situation hat man oft keine Angst und/oder Gefühle, aber hinterher "zittern einem die Knie". Wink

Du merkst vielleicht, die Beunruhigung/Angst ist kein Indiz dafür, dass die Situation jetzt etwa gefährlich wäre. Sind "nur" Gefühle. Wink

Kein Grund, deswegen nicht rauszugehen oder ähnliches.

Quote:

Die Idee einen Therapeuten mit EMDR Ausbildung zu suchen find ich richtig gut, das werd ich bestimmt machen, danke

Gerne geschehen, wenn du magst, erzähl mal, wie´s weiter geht oder falls noch was hochkommt/du was wissen möchtest, frag einfach Wink

liebe Grüße

Nele

Helferlein 58 W, 37

Hi,
ich habe selbst eine Erinnerung als ich ca. 3 .o. 4 Jahre alt war. es war mein Stiefvater der mich adoptiert hatte. Meine Mutter war schwanger mit meiner Schwester und er kam betrunken von der Armee. Er war eifersüchtig, weil mama nicht zu hause war und meinte alles kaputt zu machen. Es blieb damals, es war wohl 1970 o. 71 nichts heile in der Wohnung . Selbst meine Mutter bekam, als sie die Scherben beseitigen wollte noch das Kehrblech vors Schienbein. Ich wollte ihr ein Pflaster drauftun ( ich war 3 o. 4 ) und er schmiss mich in die nächste ecke. Danach konnte ich mich nur erinnern das er meine Mutter mit einer Bügeleisenstrippe erwürgen oder erhängen wollte. Ich weiss auch noch dass ich mich da tierisch reingehangen habe und auch nicht ohne verletzungen blieb.
All das, hatte ich viele Jahre verdrängt und genau in deinem Alter kam das alles hoch. Ich hatte es bis dahin entweder verdrängt , oder vergessen. Als ich meinen 2. langjährigen Freund hatte und er auch so komisch wurde, als wir heiraten wollten, kam das alles hoch. Ich sprach mit meiner Mutter darüber und sie wollte es nicht wahr haben. Sie verdrängte bis vor 10 Jahren immer noch alles.
Ich hab sie mir dann einfach mal geschnappt und hab ihr meine schitt Erinnerungen erzählt. Sie wollte es nicht wahr haben, dass ich das alles wüsste, denn ich war ja noch so klein.
Ich kann dir nur eins sagen, wenn es bei dir genau so ähnlich war.....dann wirst du wahrscheinlich nie die Kontrolle über dich verlieren, du wirst immer auf der Hut bleiben, kannst dich nie ganz fallen lassen und hast Angst, dass sich jemand der dir Nahe steht, sich daneben benimmt. Jedenfalls ist das mein Problem. Ich könnte mich z:B. niemals dermassen betrinken, das ich die Kontrolle verliere. Ist mal Stress in der Beziehung kann ich nicht schlafen. Hab ich mal Probleme mit Kollegen oder freunden macht es mich einfach fertig. Ich muss immer wissen was los ist um nicht selbst Schaden davon zu tragen......vielleicht sollte ich selbst einmal einen therapeuten hinzuziehen, aber bislang bin ich eigendlcih selbst ganz gut damit zurecht gekommen. Du bist aber noch jung und kannst vielleicht alles anders machen als ich.
nimm dir proffessionelle hilfe und mach einfach das was du für richtig hälst........ich wünsche dir viel glück damit.....und meld dich wenns was neues gibt
ganz ganz liebe grüsse Hatsepsut

sporadischer Gast 5 Wien W, 24

Liebe Nesse, liebe Hatsepsut und alle anderen,

Sorry, ich hab die letzten 2 Tage nicht schreiben können, ich kann nur noch weinen. Ehrlich gesagt glaube ich, dass ich mittlerweile reif für die Psychiatrie wäre, nur dass ich weder Zeit noch Mut dafür habe.

Ich habe nun endlich euren Ratschlag verfolgt und hab mich auf die Suche nach professioneller Hilfe gemacht aber das will nicht unbedingt so wie es soll, denn ich habe in Graz, wo ich studiere, nur 3 Psychotherapeuten mit EMDR gefunden, eine davon ist Krankenschwester und die anderen beiden Mediziner. verwirrt

Ich hätt gern einen Psychologen oder ist das wurscht?

Ach Hatsepsut, es tut mir sehr sehr leid, was dir damals passiert ist. Das ist sehr schlimm noch dazu, wenn es die eigene Mutter das nicht wahrhaben will. Meine Mutter reagiert auch immer so, ich glaube auch nicht, dass meine Mutter jemals in der Lage sein wird, das verarbeiten geschweige denn ansprechen zu können. Wahrscheinlich haben wir aus diesem Grund dieses Thema bisher nie angesprochen. Wir haben alle immer das Gefühl sie unendlich schützen zu müssen, immerhin hat sie das 18 Jahre lang mitgemacht und hat sich nicht gewehrt, nur damit er uns am Leben belässt. Manchmal frage ich mich, ob es das tatsächlich Wert war.

Quote:

Die Gefahr eines Traumas ist umso größer, je unvorhersehbarer so etwas passiert, je weniger sie in das "Weltbild" des Menschen passt.

Es war leider meistens nicht unvorhersehbar, wir wußten jedesmal, wenn er nach Hause kam, dass es gleich los geht. Jedes Mal war die Angst da, was es nun heute sein wird, dass ihn stören wird. Wenn er nachhause kam waren wir immer sofort mucksmäuschen still, damit dieses A*sch*o*h von Erzeuger ja keinen Grund findet irgendwen zu quälen. Dazu kam immer das ewige geheime Beten, dass man heute nicht dran wird, aber es war noch schlimmer, wenn es dann eine/r meiner Geschwister oder meine Mutter war, dann wünschte man sich doch selbst dran gewesen zu sein.
Ich weiß, das tut jetzt gar nichts zur Sache, ich erwarte mir auch keine Antwort, ich will es einfach nur mal loswerden. und was ich auch noch mal loswerden wollte ist: vielen Dank, dass ihr immer so nett antwortet, irgendwie hab ich hier das Gefühl, dass manche Mitglieder "mit Herz und Seele" dabei sind. Das gibt mir manchmal viel Kraft, wenn ich merke, dass es scheinbar Menschen gibt, die mich irgendwie einwenig zu verstehen scheinen. (?!? Der Satz klingt etwas unverständlich aber ich kanns grad nicht anders ausdrücken)

Liebe Grüße
***

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Wie geht man mit schlimmer Erinnerungen um?