Kuscheltier

sporadischer Gast 9 Deutschland W, 24

Hallo,

weiß nicht so genau, ob mein Thema hier so ganz reinpasst, aber ich versuche es mal.

Seit meiner Kindheit habe ich ein Kuscheltier mit dem ich jeden Tag schlafe, mit dem ich rede und den ich vermisse, wenn ich mal wo anders schlafe und es ist nicht da.
Natürlich hatten bis jetzt alle Kuscheltiere von mir Namen und waren sozusagen meine "Kinder". Das ist doch nicht normal mit 24!
Mein Kuscheltier ist sogar beim Essen dabei, denn es hat ja auch Hunger.

Wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin, spielt meine Mutter die Oma fürs Kind! Laughing

Eigentlich stört mich das ja nicht wirklich, doch kann mir jemand sagen, ob er sowas kennt und ob es vielleicht was damit zu tun hat, dass ich Einzelkind bin und meine Eltern früher wenig Zeit für mich hatten?

Außerdem hab ich den Verdacht, das Boderline-Syndrom zu haben. Mein Kuscheltier würde doch super in das Borderline-Bild passen, oder?

Freue mich auf jede Antwort!

Mogli Smile

sporadischer Gast 10 irgendwo im nirgendwo M, 19

Hi,
Denke es hängt schon damit zusammen dass früher oft allein warst, kenne das von mir da ich auch sehr viel allein war, ist zwar nicht so extrem und hab die kuscheltier nicht direkt im bett oder essen bei mir, aber wenn ich mir vorstell ich werd nicht immer für "sie" da, dann tut mir auch de Bauch weh Laughing

Ich weiss es ist Blödsinn, wahrsceinlich denkst dasselbe bei dir, aber trotzdem kann man nich anders Embarassed

Finds aber auch nich unbedingt schlimm, besonders das von dir find ich lieb, zeigt ja auch wie füsorglich und nett du mit anderen umgehst Smile

Forums-Gruftie 581 Süddeutschland M, 40

Hallo Mogli,

Ich habe mal gehört, so etwas sei der Ersatz für irgendwas, das fehlt. Sei es nun Elternliebe, ein Lebenspartner bzw. seine Liebe, Aufmerksamkeit, Anerkennung, Freunde etc. Man sucht bei der Sache etwas, das man braucht, aber im realen Leben nicht findet.

Bist Du auch sonst in Deinem Verhalten eher kindlich geblieben oder stellt das Kuscheltier die absolute Ausnahme dar?

LG Hans-Jörg

sporadischer Gast 9 Deutschland W, 24

Hallo,

Hans-Jörg, bin im Großen und Ganzen auf jeden Fall noch kindlich geblieben!

Bestimmt fehlt mir was, doch ich komme nicht dahinter, was genau mir fehlt! Wahrscheinlich ein Freund, der 24 h für mich da ist und früher wahrscheinlich Geschwister, aber genau kann ich es nicht sagen. War als Kind nicht mal im Kindergarten! Sad

Mein Kuscheltier hat übrigens auch eine "eigene" Stimme! Laughing

Insane, leider gehe ich nur mit meinem Kuscheltier fürsorglich und nett um! Very Happy

Ist leider echt so! Von anderen Menschen könnte ich ja verletzt oder ausgenutzt werden, aber niemals von meinem Kuscheltier! (Vielleicht ist ja auch das die Lösung meines "Problems"?!)

Forums-InsiderIn 205 daheim M, 29

Hi Mogli,

wie kommst Du auf Borderline?

Quote:

Mein Kuscheltier würde doch super in das Borderline-Bild passen, oder?

Nicht per se, es könnte ja auch einfach ein netter Spleen sein.
(Wundern werden sich die Leute allerdings ab und zu. Da lebst Du hier
nur im falschen Land. In England scheint sowas völlig normal zu sein...)
Also alles in Butter. Oder stört's Dich?

-> Das wär die eine Sichtweise.

Hier kommt die andere:

Quote:

leider gehe ich nur mit meinem Kuscheltier fürsorglich und nett um! Very Happy

Ist leider echt so!

Spricht's und lacht dabei... grinsend

-
Hast Du denn ein größeres Problem damit?

Quote:

Von anderen Menschen könnte ich ja verletzt oder ausgenutzt werden, aber niemals von meinem Kuscheltier! (Vielleicht ist ja auch das die Lösung meines "Problems"?!)

Na, wenn Du Dir schon selbst diese Antwort auf Deine Frage gibst...
was soll ich Dir da reinreden? zwinkernd..

LG, Marsil

Forums-Gruftie 581 Süddeutschland M, 40

Hallo Mogli,

ich habe einen Bruder und wurde auch in den Kindergarten gezwungen, ich schreibe beidem einen ordentlichen Teil meiner Macken zu!

Ich glaube, wenn man "anfällig" für so etwas ist, holt man sich seine Probleme bei jeder kleinsten Unebenheit. Ob nun das eine, dass man keine Geschwister hat oder das andere, dass man welche "aufgezwungen" bekommen hat.
Auch wenn es heißt Geschwister, Kindergarten etc, seinen gut für die Entwicklung, so stellen sie doch recht tiefe Einschnitte ins Kinderleben dar, woraus bei sensiblen Menschen dann nicht selten "Etwas" entsteht.
Häufig wünscht man sich gerade das, was man nicht hat(te) oder gibt eben dem die Schuld, was man hat(te).

Dass Dich Dein Kuscheltier niemals enttäuschen wird, spielt sicherlich bei der Geschichte eine große Rolle.
Die Menschen stoßen einem dauernd vor den Kopf, aber sie bringen eben auch Anderes, Neues, Positives, Abwechslung und vieles mehr in Dein Leben. Wenn Du erst einmal den Wert davon zu schätzen weißt, löst sich das "Problem" vermutlich von alleine.

Einen Freund zu finden, der 24 h am Tag für Dich da ist, wird natürlich nicht nur schwierig werden, sondern ist auch nicht sehr zu empfehlen. Daraus resultieren dann früher oder später wiederum andere Probleme. Eine gewisse Abgrenzung sollte schon bestehen bleiben.

Wie spricht Dein Kuscheltier denn?
Redest Du für es? - In echt oder nur in Gedanken?
Unterhaltet Ihr Euch regelrecht eine längere Zeit miteinander?

Ich meine schon, dass Du davon herunterkommst, sobald Du etwas "Besseres" hast.
Aber man muss das ja auch nicht unbedingt erzwingen.
Wenn es für Dich so OK ist, lass es halt noch eine Zeit lang so laufen.

Du betrachtest Dein Verhalten bisweilen gewissermaßen von "außen"?
Bist Dir darüber klar, dass es nicht ganz der Norm entspricht (warum auch?), kannst selber darüber lachen?
Das mache ich auch oft. - Soll gar nicht so verkehrt sein!
Als schlimmer gilt es, wenn jemand ein solches Verhalten für absolut normal hält oder sogar irgendwann nicht mehr von der Realität unterscheiden kann. Dafür sehe ich aber bei Dir keinerlei Anzeichen!

Nun kann ich natürlich noch das Thema Psychotherapie ansprechen - bist Du in denn Behandlung?
Ich würde das allerdings nicht von der Kuscheltiergeschichte alleine abhängig machen, wenn Du natürlich auch sonst eine Menge Probleme hast, wäre es vielleicht einen Versuch wert.

LG Hans-Jörg

sporadischer Gast 9 Deutschland W, 24

Hallo,

marsil, habe mich viel über Borderline erkundigt und mein Kuscheltier passt einfach zum Schema. Warum ist das mit dem Kuscheltier in England eigentlich normal? Question

Manchmal mag ich mich selbst nicht, dass ich nur zu meinem Kuscheltier lieb und nett bin, hab also auch ein Problem damit! Auf jeden Fall!

Hans-Jörg, du schreibst so wahre Sachen, die ich gar nicht in Worte fassen kann! Z.Bsp. dass mit dem "anfällig" sein!
Den Wert der Menschen kenne ich gut: Habe viele Freunde und eine große Familie (meine Cousinen und Cousins), bei denen ich mir immer Trost holen kann. Vielleicht fühle ich mich aber trotzdem nicht hundertprozentig in ihre Herzen "aufgenommen"?! Oder lass sie nicht hundertprozentig in mein Herz?!

Ja, ich spreche für mein Kuscheltier! Es sagt dann nur: "Ich will zu meiner Mama" oder so, aber niemals längere Unterhaltungen! Laughing

Ich bin mir absolut darüber klar, dass es nicht der Norm entspricht, obwohl ich viele Freundinnen und Bekanntinnen habe, die auch mit ihrem Kuscheltier im Bett schlafen, aber natürlich nicht essen und es überall dabei haben. Vielleicht denke ich auch, dass es mich so "individuell" macht, weil ich mit dem Plüschtier rede und so tu, als ob es echt ist!
Ich kann auf jeden Fall selbst über mich und mein "Kind" lachen!!!

Überlege auf jeden Fall, eine Psychotherapie zu machen, hatte bisher keine gemacht. Doch ich glaube auch nicht, dass mein Kuscheltier das Hauptproblem ist, vielmehr eins von den Symptomen eines anderes Problems!!

Vielen Dank für eure Antworten!!!!!!!!!!!!!!!

Forums-InsiderIn 376 Deutschland W, 22

Hallo Mogli!

Wäre es möglich, dass dein Kuscheltier das sagt, was du dich nicht traust auszusprechen? War nur so ein Gedanke von mir....ich kann natürlich auch völlig daneben liegen.

Quote:

Doch ich glaube auch nicht, dass mein Kuscheltier das Hauptproblem ist, vielmehr eins von den Symptomen eines anderes Problems!!

Das ist ja oft der Fall....und es ist allein sicher nicht leicht, hinter das eigentliche Problem zu kommen.
Wenn du ein Erstgespräch mit einem Therapeuten vereinbarst, dann wirst du ja schnell merken, ob eine Therapie für dich Sinn macht.
Falls du dich dafür entscheiden solltest, dann wünsche ich dir alles Gute!

Liebe Grüße

Morgaine

sporadischer Gast 20 NRW W, 20

hallo mogli,
gibt es schon etwas neues in sachen therapie?

oh man, du kannst gar nicht glauben wie ich mich gerade in deinem beitrag wiedergefunden habe.

ich hatte schon immer dieses kuscheltier-problemchen! nicht nur mit kuscheltieren, ich habe auch eine babydecke die schon älter ist als ich, und mich schon zu vielen orten begleitet hat.

als kind habe ich die decke mit auf reisen genommen, mit ins kino, zum spazierengehen, sie kam überall mit hin. heute nehme ich sie nur noch mit auf reisen!

na ja, zurück zu den kuscheltieren.
ich kann da nur von mir reden, aber ich denke ich habe bei mir schon herausgefunden was da los ist.

ich hatte schon immer eine gewisse zuneigung zu stofftieren, habe sie mit ins bett genommen, mit ihnen geredet, gekuschelt, sie waren einfach immer für mich da. ich konnte und kann mit ihnen reden, sie hören zu, oder sie in den arm nehmen.

ich war in meinem bisherigen leben immer alleine, es gab einfach schlichtweg niemanden mit dem ich reden konnte. genau wie du habe ich keine geschwister, aber ich hatte auch nie eltern die da waren für mich. (übrigens leide ich unter borderlinestörung, und mit leiden meine ich tatsächlich leiden)

es ist aber schon besser geworden, vor allem seit ich zur therapie gehe, jemanden habe der mich versteht und mir zuhört.

trotz allem brauche ich stofftiere noch manchmal, aber ich denke es gibt schlimmeres. Wink

cathy

sporadischer Gast 19 Europa M, 42

Uiiii, die Kuscheltiere, gut das das mal jemand anspricht Smile

Manche Leute finden das ja zum schreien komisch, aber auch für mich leben meine Kuscheltiere und ich spreche mit ihnen (ok, sie antworten mir nicht), auch ist es wichtig, wie sie angeordnet sind, denn da gibt es z.B. eine Tigermutter und natürlich müssen die kleinen Tigerkinder gut behütet in ihrer Nähe sein bzw die schon etwas grösseren ihre Unabhängigkeit zeigen, indem sie etwas weiter weg sitzen.

Das ich mir ausgedacht habe, dass das eine zusammengestöpselte StiefTigerFamilie ist, die sich aber ganz toll lieb hat, naja, da brauche ich nicht viel zuhinterfragen was da dahintersteckt Wink

Irgendwie habe ich mich halt schon gefragt, wieso in meinen Stofftieren noch so viel Leben steckt und wieso sie irgendwie eine BeschützerFunktion zugewiesen bekommen haben, obwohl ich doch erwachsen bin.

In Zuge meiner Psychotherapie wurde mir aber zunehmend bewusster wie sehr ich nach dem frühen Tod meiner Mutter alleine war und mich deswegen an die Stofftiere gehalten bzw all diese Wesen "erfunden"(für mich sind sie ja nicht erfunden, für mich gibt es sie ja wirklich) habe die mich beschützen.
Das habe ich nie abgelegt, will mir das auch nicht "wegtherapieren" lassen, wozu auch.
Ich bin glücklich damit, kann mir gar nicht vorstellen ohne sie zu leben oder wie mein Mentor so schön sagte "Wie lassen uns die Welt nicht entzaubern!"

lg
Summerwind

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

@Mogli

Ich finde das mit dem Kuscheltier nicht so besorgniserregend. Ich glaube es ist einfach eine Art Begleiter/Andenken deines Lebens. Viele Leute haben ja irgendwelche Andenken oder Maskotchens oder was weis ich..
Da du, wie du selber sagst keine Zuwendung hattest, hast du dir schlichtweg einen imaginären Freund (diesen Begriff gibt es wirklich) gesucht, und irgenwie hängen geblieben daran. Aber es ist normal das es Dinge gibt von denen man sich nicht trennen will.

Soweit ich es aufgrund deiner Ausdrucksweise und Schreibweise beurteilen kann scheinst du nicht kindlich, oder geistig zurückgeblieben zu sein. Geistig scheint soweit alles im grünen Bereich zu sein.

Einen Zusammenhang zwischen Kuscheltieren und Borderline sehe ich jetzt nicht. Ich habe mich aber mit Borderline selber noch nicht so viel beschäftigt. aber ist Borderline nicht dieser Zwang sich selbst zu verletzen? hast du das denn schon mal gemacht?

Wenn du weitere psychische Probleme hast, wäre es eine Überlegung Wert mal eine Therapie aufzusuchen, sofern dies denn möglich ist.

ps. in meiner Kindergartenzeit hatte ich auch keine echten Kontakte, bzw. Angst vor den anderen,und sogar damals schon Depressionen welche ich zu dieser Zeit natürlich noch nicht als dieselben erkannt habe, und habe daher phasenweise in einer Scheinwelt gelebt. Da hatte ich auch imaginäre Freunde. Ich habe eine zeitlang immer mit einer Amsel im Garten "geredet" und war traurig als sie nicht mehr gekommen ist Sad

neu an Bord! 2 wien W, 18

hej mogli,
ich kann dir dazu nur sagen, ich hab 2 brüder und wohne mit meinen eltern, meiner tante und meinen großeltern in einem haus, trotz allem fehlte mir was. hab jetzt auch borderline obwohl ich wirklich selten allein war. doch ich glaub es geht weniger darum, dass etwas fehlt, sondern was. wie gesagt, es war immer wer da, aber mir fehlte eben was anderes.
wobei ich das mit den kuscheltieren ein bissl kenn. ich hab meine ausplatzgründen wegräumen müssen um ein regalfach freizubekommen, da blutete mir richtig das herz, weil ich das gefühl hatte, ihnen was anzutun. aber dann dachte ich mir, es sind kuscheltiere, sie sollten mich da hin bringen wo ich jetzt steh und sonst nichts, sie wussten, dass ich irgendwann abschied nehmen muss. und ich glaub, dass is ok, denn schließlich wissen sie dass ich BL bin und sind deshalb eher stolz, dass ichs auch allein schaff. Laughing

du musst sie ja nicht gleich verbrennen. aber viell kommt mal der tag wo du weißt, sie haben getan was sie konnten, aber jetzt musst du abschied nehemen, nicht für immer, aber ein wenig schon.
aber mach die keine sorgen, das is in meinen augen nichts schlimmes. ich mein es gibt leute, die mögen es anderen wehzutun oder haben sonst welche wirklich abartige gewohnheiten mit denen sie anderen weh tun. da sind deine kuscheltiere doch was echt gutes.
alles liebe

ps: außerdem wenns dir dabei gut geht kann *kein' mensch der welt was dagegen sagen. dazu hat niemand das recht! Exclamation

Helferlein 78 Berlin M, 26

Hy Mogli sorry wenn ich das jetzt so sage aber ich finde deine Eigenart mit dem Kuscheltier ehrlichgesagt irgendwie süss. zwinkernd..

Aber ja wie schon richtig bemerkt wurde diente dir das Knuffeltier früher als Ersatz für etwas, wahrscheinlich für deine Eltern die wenig Zeit hatten wie ja selbst gesagt hast und du hast es dann einfach über die Dauer gesehn einfach mit übernomm und solang du jetzt sonst keine weiteren Schwirigkeiten hast sondern nur dein klein Tick mit Tierchen würd ich mir da auch keine Gedanken machen.

In mein Augen ist eh nie verkehrt sich ein Teil seines kindseins zu bewahren und wenn das eigene Umfeld (in dem fall deine Elter wie gesagt hast) denn noch mitmacht ohne sich dran zu störn is doch toll.

Es ist alle male besser finde ich sein Kuscheltier mit sein Sorgen und so vollzuquatschen als gar keinen zu haben mit dem man drüber reden kann und alles in sich reinzufressen.

P.s. normal muss nicht immer gut sein, es ist nie verkehrt sich seine Eigenheiten zu bewahren und sich etwas vom Einheitsbrei abzuheben.

sporadischer Gast 9 Deutschland W, 24

Hallo liebe Leute,

nach langer Zeit bin ich mal wieder in diesem Forum und stelle fest, dass mein Kuscheltier mir gar nicht mehr so wichtig ist, denn ich habe: EINE KATZE! Very Happy

eine ganz echte! hehe. Außerdem einen lieben neuen Freund, der Tag und Nacht für mich da ist, ergo: ich brauche kein Stofftier mehr!

Trotzdem schläft mein Kuscheltier noch bei mir im Bettchen!!!!!! Smile

Danke für eure Antworten,
alles Liebe.

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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