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Wala
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Post Thu, 04.Aug.05, 16:42      Gedanken, Tatsachen, was auch immer Reply with quoteBack to top

Hallo

ich bin neu hier im Forum, habe schon etwas länger mitgelesen und mich heute entschlossen mal einfach ein paar meiner Gedanken hier loszuwerden bzw. einfach mal zu schreiben, was bei mir in letzter Zeit passiert oder auch nicht passiert.

Seit längerem bin ich ständig müde, lustlos, traurig, mir geht es einfach schlecht. Wie so häufig habe ich es auf´s Wetter geschoben, erst war´s der Winter, dann die Frühjahrsmüdigkeit, aber inzwischen ist fast schon wieder Herbst und mir geht es kontinuirlich schlechter.
Ich quäle mich morgens aus dem Bett, heule obwohl es absolut keinen Grund dafür gibt und kann nicht heulen, wenn ich es gerne tun würde. Bei Kleinigkeiten, die mir sonst nie was ausgemacht haben, werde ich inzwischen aus der Bahn geworfen. Ab und an habe ich das Gefühl ich bin so wütend, dass ich meine ganze Wohnung demolieren könnte. Bis jetzt habe ich mich immer zusammen reißen können.
Seit ca. 2 Wochen plagen mich Gedanken, die mich vor mir selbst erschrecken lassen. Ich erkenne mich immer weniger wieder, manchmal denke ich sogar ich stehe neben mir und kuck mir bei meinem "armseligen" Leben zu.
Dann denke ich wiederrum "Reiß dich zusammen, es gibt viele Menschen den geht es wesentlich schlechter als dir", aber es geht einfach nicht, dadurch sinkt meine Laune noch weiter.
Langsam beginnen Gedanken die Richtung Suizid tendieren, ich sitze im Auto und überlege, wie hoch wohl die Chance ist zu überleben, wenn ich auf der Autobahn einfach das Lenkrad rumreiße. Oder denke darüber nach, welche Tabletten wohl "helfen" könnten einzuschlafen und nicht mehr wach zu werden. Das macht mir Angst !

Nach einem meiner Stimmungstiefs, habe ich mich letzten Freitag entschlossen, den Weg in Richtung Therapie einzuschlagen, da ich im Moment das Gefühl habe, mir selbst nicht mehr helfen zu können und vorallem, dass mir möglicherweise die Sicherungen durchbrennen und ich eine meiner vielen Überlegungen in die Tat umsetze.
Ich habe meinen Freund auch noch am Freitagabend von meinen Entschluss erzählt und ich habe seine volle Unterstützung.

Gesagt getan, habe ich am Montag direkt bei der Psychologin vor Ort angerufen und wie immer, wenn man mal denkt es ist eilig, sagt mir das Band, dass sie im Urlaub ist.
Na gut, warten wir halt noch ne Woche, die wird mich nun auch nicht mehr umbringen.
Mein Freund sah das allerdings etwas anders, mit der Begründung, dass man ja doch relativ lange auf einen Termin warten müsste und das wäre dann ja noch eine Woche mehr, möglicherweise eine Woche zu viel.
Er riet mir meinen Hausarzt (ein wirklich guter Arzt) aufzusuchen und mich einfach mal von ihm beraten zu lassen.
Nach langem hin und her, hab ich mich dann überzeugen lassen, allerdings unter der Bedingung, dass mein Freund mich begleitet.

Dienstag Nachmittag waren wir auch dort und nachdem ich dann vor leuter heulen nichts mehr sagen konnte, hat mein Freund meinem Arzt erzählt was Sache ist.
Er hat mich daraufhin auf freiwilliger Basis an eine darauf spezialisierte Klinik verwiesen, mit der Begründung, dass er in dem Bereich nicht ausgebildet sei und es in meinem Fall sinnvoll wäre, mich mit einem Spezialisten zu unterhalten.
(Wäre ich alleine bei ihm gewesen, wäre er gezwungen gewesen mich mit dem KTW in die Klinik bringen zu lassen, da seiner Meinung nach akute Suizidgefahr besteht)
Wir sind darauf hin auch direkt in die Klinik, mit einem Einweisungsschein, auf dem Stand " rezidive Depressionen, akuter Schub, akute Suizidalität / Stationäre Aufnähme, akute Krisenintervention erforderlich)
Die gute Frau an der Aufnahme fragte, ob es so dringen wäre oder ob morgen früh nicht reichen würde. Mein Freund ist daraufhin ziemlich sauer geworden und fragte sie mehr ironisch, was denn bitte schön dringend wäre, wenn nicht akute Suizidgefahr. Soviel zum Thema Einfülungsvermögen.
.... (siehe zweiter Beitrag)
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Wala
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Post Thu, 04.Aug.05, 16:44      Re: Gedanken, Tatsachen, was auch immer Reply with quoteBack to top

Dann dauerte es auch nicht mehr lange bis eine Arztin auftauchte.
Nach ewigem hin und her, habe ich sie gebeten mich wieder nach hause zu lassen, da ich mich im moment nicht akut gefährdet wär (das denke ich wirklich !)
Sie hat dann mit dem Oberarzt gesprochen und mir geraten mich in Stationäre Therapie zu begeben, da man sehr lange auf einen ambulanten Therapieplatz warten müsse.
Auf jedenfall sollte ich mir aber einen Termin beim Psychiater/Neurologen geben lassen, zum Erstgespräch.

Tja und jetzt sitz ich glücklicherweise zu Hause und schreibe hier.
Ich weiß echt nicht was ich mochen soll, zwar weiß ich das stationär für mich im Moment das beste wäre, aber nicht direkt hier neben an in der Klinik, ich würde lieber etwas Abstand von meinem Heimatort bekommen. Außerdem habe ich gerade einen neuen Job angefangen und das letzte was die jetzt wahrscheinich gebrauchen können, ist ein mindestens 3 Wöchiger Ausfall meinerseits, weil ich psychische Probleme habe.
Mal abgesehen davon, wüsste ich nicht wie ich das meinem Chef klarmachen soll.

Und wenn jetzt noch jemand von euch liest und nicht das Interesse verloren hat, bedanke ich erstmal für die Aufmerksamkeit.

Ich habe wahrscheinlich ziemlich viel wirrwarr geschrieben, aber ich bin einfach im moment ziemlich durcheinander.

Ich freue mich über jede Antwort.

Liebe Grüße
Wala

P.S. ich wusste garnicht, wie schnell man über 5300 Zeichen zusammen bekommt Embarassed
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Hans-Jörg
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Post Thu, 04.Aug.05, 19:06      Re: Gedanken, Tatsachen, was auch immer Reply with quoteBack to top

Hallo Wala,

habe gerne bis zum Schluss gelesen und finde Deinen Text nicht wirr.

Ich würde mal sagen, alle einschließlich Dir sind der Meinung, ein stationärer Aufenthalt wäre im Moment wohl das Beste für Dich. - Dann mache das doch!

Wenn es nicht die Klinik am Ort sein soll, erkundige Dich landesweit nach infragekommenden Kliniken.

Lasse Dir einen Termin beim Psychiater/Neurologen zum Erstgespräch geben, und wenn Du bis dahin nicht anderweitig eine Klinik gefunden hast, sprichst Du dort mal die ganze Problematik an.

Wenn Du gar nicht mit einem stationären Aufenthalt weiterkommst, ist natürlich die ambulante Therapie die nächstbeste Möglichkeit.
Nur durch längeres Warten wird es eben auch nicht gerade besser.

Zu Deinem neuen Job: ist sicher nicht gerade ideal, aber den Zeitpunkt, wann man eine Krankheit bekommt, kann man sich eben nicht aussuchen.
Eine übliche ärztliche Krankschreibung sollte eigentlich ausreichen oder meinst Du auf der Arbeit in besonderen Erklärungsnotstand zu kommen?

Wünsche Dir viel Erfolg - so oder so - und gute Besserung
Hans-Jörg
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Nessa
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Post Thu, 04.Aug.05, 19:06      Re: Gedanken, Tatsachen, was auch immer Reply with quoteBack to top

Hallo Wala,

ich finde es schon mal sehr gut, dass du und dein Freund die Sache in die Hand genommen und nicht noch länger abgewartet haben.

Wenn du immer noch akut suizidgefährdet bist (das kann übrigens ganz schnell wieder der Fall sein, auch wenn du jetzt denkst, du bist es nicht mehr), dann gehörst du in eine Klinik, egal was dein Chef denken mag, wenn du für ein paar Wochen ausfällst. Von einer Mitarbeiterin, die sich umgebracht hat, hat er nämlich erst recht nichts. Also, zu allererst kommt deine Gesundheit und dann kommt der Job. Du musst ja nicht in die nächstbeste Klinik gehen, es gibt in deinem Umkreis sicher noch mehr.

Solltest du nicht sofort in eine Klinik gehen, dann geh zum Psychiater, so bald wie möglich. Er wird dir sagen können, wie es weitergeht. Vielleicht kann er dir auch Adressen für eine ambulante Therapie geben. Aber wenn auch er der Meinung ist, du solltest dich stationär behandeln lassen, dann solltest du nicht zögern!

Liebe Grüße und alles Gute
Nessa
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Post Thu, 04.Aug.05, 20:21      Re: Gedanken, Tatsachen, was auch immer Reply with quoteBack to top

Hallo

also erstmal dankeschön für´s lange lesen und antworten.

Hmm, Erklärungsnotstand, ja das könnte es sein, welcher Kollege würde nicht fragen, wo du so lange geblieben bist und ich kann ja nunmal nicht davon ausgehen, dass ich in 1-2 Wochen wieder arbeiten gehe.
Ich weiß, dass mir die stationäre Therapie helfen kann, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen und auch mal wieder mehr zu unternehmen als rum zulungern und zu schlafen, aber es ist halt nicht einfach diesen Schritt "mal eben so zu gehen".
Nach anderen Kliniken habe ich mich auch schon umgekuckt, aber ich weiß nicht mehr wo ich noch suchen soll und wo ich wirklich gut aufgehoben bin?! (komme aus Deutschland, NRW)
Ich möchte natürlich auch nicht zu weit weg, weil es mir sehr schwer fallen würde, meinen Freund nichtmal an seinen freien Tagen sehen zu können.
Es gibt tausend Kriterien die man bei Suchmaschienen eingeben soll, aber ich weiß nicht genau, welche auf mich zutreffen.
Ich weiß nur, dass ich nicht in eine reine Psychatrie möchte, da für mich die Psychotherapie im Vordergrund steht.
Ich werde Montag nochmal meinen Hausarzt aufsuchen, der wird mich sicherlich an den Richtigen überweisen können (Hauptsache nicht wieder direkt in die Klinik). Neutral

Danke nochmal

Gruß
Wala
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