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Asiris
sporadischer Gast
7
kärnten W, 22
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Mon, 01.Aug.05, 15:15 Trinken wegen Adoption ? |
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halli hallo!
ich hoffe es meldet sich jemand der damit erfahrung hat, und meinen wissensdurst über dieses thema stillen kann!
also folgendes:
ich hatte bis vor 2 wochen eine beziehung mit einem mann (1 1/2 Jahre)!
diese beziehung wurde von meiner seite aus beendet, weil ich seine sauferei einfach nicht mehr ertragen konnte! er war mindestens 3x pro woche betrunken! auf oft am vormittag!
als ich ihn entgültig (nach 100 lehren drohungen) verlassen hatte, hat er mir unter tränen gesagt, das er damit nicht klarkommt, dass ihn damals seine eigene mutter zur adoption freigeben hat (ihn also nicht haben wollte)!!?!! ihn verfolgt das schon sein ganzes leben, und im letzen halben jahr ist es schlimmer geworden. er glaubt einfach, dass ihn keiner lieben könnte, weil ihn ja seine mutter im stich gelassen hat! sie hat ihn auf die welt gebracht, und dann sofort zur adoption freigegen.
meine frage nun: kann es wirklich sein das die ganze sauferei mit dem zusammenhängt! oder versucht er nur eine ausrede dafür zu finden??
danke für antwort!
(Hinweis Admin: Betreffzeile durch Hinzufuegung von "Trinken wegen" praezisiert und in den Bereich "Substanzbezogene Abhaendigkeiten" verschoben.)
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Alexia
Helferlein
65
Österreich W, 27
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Mon, 01.Aug.05, 15:54 Re: Adoption |
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hi.Ja ich denke schon dass es zusammen hängen kann.Ich bin auch adoptiert worden, gleich nach der Geburt, habe auch hin und wieder solche Zustände wo ich mir denke mich kann eh keiner lieben.
Hat er versucht seine Mutter zu suchen??? Weiß er irgendwas genaues darüber? Warum und so???
Ich hatte auch lange diese Ungewisheit ,hab dann meine Mutter gesucht, nur das gefühl des Verlassen worden sein ist nicht weggegangen.
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Asiris
sporadischer Gast
7
kärnten W, 22
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Tue, 02.Aug.05, 8:19 Re: Trinken wegen Adoption ? |
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danke für die antwort!
nein er hat niemals versucht seine mutter zu finden!
er sagte immer sie ist sicher "eine schlampe" und sie wollte mich ja nicht, warum soll ich sie dann jetzt suchen!
ich glaub auch das es besser ist, dass er seine mutter mal aufsucht, und sie ihm die genauen umstände der adoption erklärt! sie hat ja sicher sehr,sehr gute gründe dafür gehabt, weil einfach so gibt ja niemand sein kind her!
hast du deine mutter gefunden?
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panther77
Helferlein
99
Deutschland W, 29
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Tue, 02.Aug.05, 11:11 Re: Trinken wegen Adoption ? |
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Hi Asisris,
ist ne schwierige Frage, die Du Dir da stellst. Ich frag mich wozu? Hängst Du noch an ihm? Wünschst Du Dir eine Fortsetzung der Beziehung?
Zu Deiner Frage: ich bin auch adoptiert und hab vor 2 Jahren einen Entzug gemacht (von Alk. und Canabis)... ich bin mir aber nicht sicher, inwieweit die Zwei Sachen zusammenhängen. Sicher kann ich nur sagen, dass ich durch die Adoption eine gute Portion Urmisstrauen mitgekriegt hab, oft das Gefühl hab, mich kann keiner wirklich lieben... dazu kommt aber, dass meine Adoptivmutter nicht wirklich einfühlsam ist und mir nie das Gefühl gegeben hat, diese Gefühle seien "erlaubt", ok. So hab ich nicht lernen können, sie zu verarbeiten, wie´s vielleicht hilfreich oder normal wär.
Immer wenn ich also diese Art von Gefühlen hab, mich alleingelassen fühl, dann verspür ich das starke Bedürfnis, es zu betäuben...
Ich weiß nicht, in wie weit das auch auf Deinen Ex-Freund zutrifft. Adoption ist wohl nie so einfach, es kommt aber viel auf die Pflegefamilie an und auch auf die sonstigen Umstände. Ich bin aus dem Ausland adoptiert und hab daher hier sowieso oft das Gefühl, nicht wirklich dazu zu gehören.
Ach eins noch: ich hab auch lang überlegt, ob es sinnvoll ist, meine leiblichen Eltern zu finden. Hab´s aber aufgegeben. Einmal weil ich ähnlich denke, wie Dein Ex "die wollten mich nicht, warum also hinterherlaufen?", dann denk ich aber auch, dass Identität oder das Gefühl irgendwo "zu Hause zu sein" nicht unbedingt davon abhängt, zu wissen, wo man herkommt, sondern wo man hingehört.
Bin seit dem Entzug in Therapie und merke langsam, dass Familie nicht unbedingt Verwandtschaft heißt, dass ich Liebe und Wurzeln auch woanders finden kann.
Einen gewissen Bodensatz an "Einsamkeit" wird wohl bleiben, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass ich lernen kann damit - auch ohne mich zu betäuben - umzugehen.
Tja, ich weiß nicht, ob Dir das in irgendeiner Weise nutzt, aber das sind so meine Gedanken.
Lieben Gruß, Panther
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_________________ Alle Lust will Ewigkeit - F. Nietzsche |
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Asiris
sporadischer Gast
7
kärnten W, 22
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Tue, 02.Aug.05, 11:52 Re: Trinken wegen Adoption ? |
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danke für die antwort!
nein ich will ihn nicht zurück, er hat längst alles zerstört was mal zwischen uns war!
ich will einfach nur eine antwort darauf finden, ob eine adoption einen das ganze leben *zerstören* kann! zerstören nicht in dem sinn, sondern das man niemals mit dem klar kommt, und ob der schmerz so schlimm sein kann das man sich betäuben (durch alk) muss!
seine adoptiveltern haben sicher alles für ihn getan, besonders sein vater hat ihn niemals aufgegen, obwohl er ihm sicherlich 1000x in voll besoffenen zustand angeschriehen hat, dass er sowieso nicht zu sagen hat, weil er ja nicht sein richtiger vater wäre. und manchmal ist er sogar auf ihn losgegangen.
er hat ihn oft aus einem lokal geholt als er nicht mehr stehen hat können.
(weil er ja sonst wieder angetrunken mit dem auto heimgefahren wäre)
hat immer wieder auf ihn eingeredet, aber leider erfolglos.
auch ich hab oft versucht mit ihm normal zu reden, und ihm klarzumachen, dass das kein leben ist, wenn man dauernt voll zu ist!
aber leider war ihm der alk wichtiger als ich!
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Chrissy77
sporadischer Gast
6
ein Kaff im Lipperland M, 28
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Wed, 10.Aug.05, 7:51 Re: Trinken wegen Adoption ? |
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Ich bin auch adoptiert. Ich denke schon, dass dfas passieren kann, je nac hdem wie die umstände waren.
Bei mir war es so, dass ich eine sehr schöne kindheit hatte.
Als ich aber erwachsen wurde und meine eigene Meinung kriegte, da haben meine Eltern mich spüren lasssen, dass sie Dankbarkeit von mir erwarten, weil sie mich adoptiert haben und ich keine eigene Meinung haben soll.
Als mein Adoptivvater erfuhr, dass ich homosexuell bin hatt er mich beinah aus dem Haus geschmissen und er redet seitdem mit mir nur das nötigste. Meine Stiefmutter steht bzu mir und inzwischen ist das Verhältnis wieder okay.
Trotzdem bleibt dieses gefühl nirgendwon wirlich hin zu gehören.
Wahrscheinlich hat das dein Ex-Freund auch. Vielleicht denkt er, dass seine Eltern als gegenleistung für ihre Nettigkeit etwas erwarten.
Ich habe immer das Gefühl, dass sie von mir viel mehr erwarten als von einem leiblichen Kind und sogar aussenstehende mir sagen ich sollte ihnen Dankbarkeit entgegenbringen, wo man es von eine leiblichen Kind nicht erwarten würde. Bei mir sieht es leider jeder sofort, weil ich aus Sri Lanka stamme und mich dementsprechend niemand für das echte Kind hält.
Es war für meine Eltern deshalb auch nie möglich mich zu belügen oder sich selbst zu belügen und ich glaube das ist schlecht?
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Katzenliebe
sporadischer Gast
15
W, 46
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Wed, 10.Aug.05, 12:23 Re: Trinken wegen Adoption ? |
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Für ihn m.E. "die Adoption" der Aufhänger; er schiebt sein Alkohol-"Problem" eben darauf.
Ich hab auch genug Gründe, warum ich da reingerutscht bin ... wichtig ist nur, aus dem Sumpf wieder rauszukommen.
Die - meine - Gründe zu trinken sind immer noch da ... nur mit dem trockenen Unterschied, daß ich nicht mehr trinke. Ich bin stabil geworden innerlich wie äußerlich, ich weiß um meine Probleme und gehe sie jetzt ganz anders an.
Manches hab ich für mich aufgeschrieben ... und es damit abgeschlossen. Denn es ist nun einmal so - die Vergangenheit ist nicht mehr veränderbar.
Gruß
K.L.
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