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marple
neu an Bord!
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Post Sat, 30.Jul.05, 20:36      Zweifel... Reply with quoteBack to top

Hallo

in drei Wochen habe ich meinen ersten Termin, ein Vorgespräch bei einem Psychologen. In mir keimen jetzt aber Zweifel auf, ob ich mich dort blamiere weil ich mich nicht wirklich "krank" fühle sondern "nur" sehr hinderliche Verhaltensweisen (spontane Wut, mangelnde Geduld, mangelnde Frustrationstoleranz, Zynismus, leichte Selbstverletzungen...) zeige, die ich nicht ablegen kann worunter ich sehr leide. Ich gehe davon aus, dass dies aus Erlebnissen in der frühen Kindheit herrührt, wo zum Teil recht massiv psychische Gewalt auf mich eingewirkt hat.
Ich erhoffe mir, dass der Zusammenhang zwischen meinen massiven Ängsten aus der Kindheit und meinem heutigen Verhalten aufgedeckt werden kann und ich einen Ausweg finde. Ist das eine auch nur entfernt realistische Erwartung? Und ist subjektiv empfundenes Leid Rechtfertigung genug, eine Therapie anzugehen?

Danke schon mal für Antwort!
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Toughy
[nicht mehr wegzudenken]
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Post Sat, 30.Jul.05, 21:39      Re: Zweifel... Reply with quoteBack to top

Hallo marple,

klasse, dass Du Dich zu einer Therapie entschieden hast! Deine Zweifel sind völlig unbegründet.

marple wrote:
Ich erhoffe mir, dass der Zusammenhang zwischen meinen massiven Ängsten aus der Kindheit und meinem heutigen Verhalten aufgedeckt werden kann und ich einen Ausweg finde. Ist das eine auch nur entfernt realistische Erwartung?

Ja, das ist eine realistische Erwartung, und zwar keine entfernt realistische, sondern eine ganz nahe.

Quote:
Und ist subjektiv empfundenes Leid Rechtfertigung genug, eine Therapie anzugehen?

Das ist DER Grund schlechthin für eine Therapie. Und es gibt kein objektives Leid, keinen Gradmesser. Du leidest, und das sollte nicht sein - Punkt.

Aber eine Rechtfertigung für eine Therapie - die braucht niemand Wink
Du hast das Recht, eine Therapie zu machen (wie jeder andere leidende Mensch auch) - und Du hast Deine Gründe (leider Neutral).

Alles Gute, viel Kraft & Mut! hug
Toughy

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Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
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Zicke
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Post Sat, 30.Jul.05, 21:49      Re: Zweifel... Reply with quoteBack to top

Hallo marple,

auch ich finde es richtig, dass Du Dich für eine Therapie entschieden hast und blamieren wirst Du Dich ganz sicher nicht.
Es macht keinen Sinn zu warten, bis es nicht mehr anders geht und das was Du beschreibst ist wirklich schlimm genug, um sich pschotherapeutischen Rat zu holen.

Ich wünsche Dir einen guten Anfang.

Zicke
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Karola
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Post Sun, 31.Jul.05, 10:44      Re: Zweifel... Reply with quoteBack to top

Hallo Marple,

sicher nimmst Du niemand anderem einen Therapieplatz weg, dem es schlechter gehen könnte. Für nicht ganz so schwere Fälle gibt es ja auch Kurzzeittherapien, die nach 25 Stunden beendet sind. Also insofern hat jeder ein Recht auf Therapie.

Karola
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Nessa
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Post Sun, 31.Jul.05, 11:04      Re: Zweifel... Reply with quoteBack to top

Hallo marple,

du leidest... das ist schon Grund genug, dir Hilfe zu suchen, auch wenn du dich nicht krank fühlst. Es gibt viele Menschen, die eine Therapie machen und diese auch dringend nötig haben, ohne sich krank zu fühlen. Sehr oft werden Gefühle unterdrückt, und erst allmählich kommt ans Tageslicht, was wirklich los ist.

Quote:
Und ist subjektiv empfundenes Leid Rechtfertigung genug, eine Therapie anzugehen?

Ja, auf jeden Fall! Warum suchst du eine Rechtfertigung? Hast du das Gefühl, du bist es nicht wert, dir helfen zu lassen? Das könnte auch eines deiner Probleme sein...

Liebe Grüße
Nessa
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marple
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Post Sun, 31.Jul.05, 16:32      Re: Zweifel... Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für die lieben Antworten!
Ich überlege gerade einfach viel hin und her - aber das ist vielleicht auch normal vor so einem Schritt. Es gibt Tage, da denke ich: noch drei Wochen, dann geht es endlich los - und kann es kaum erwarten. An anderen Tagen frage ich mich, ob es nicht ein überzogener Schritt ist. Letztlich aber hat man dafür dann wohl die 5 Probesitzungen - um gemeinsam herauszufinden, was zu tun ist.
Ich hab hier sogar schon eine Pro/Contra-Liste angefertigt. Die Pro-Therapie-Seite hat überwogen. Jetzt muß ich mir nur noch überlegen, wie ich das inhaltlich dem Therapeuten vermittele. Mit dem hatte ich nur ein kurzes Telefonat, da klang er sehr sympathisch. Er hat nur kurz gefragt worum es geht. Erkären muß ich es dann demnächst. Und ich weiß noch nicht, wie ich das alles in Worte fassen soll und wie bzw. womit ich anfangen soll...

Jedenfalls noch mal vielen lieben Dank!!
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