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Seepferdchen
Helferlein
66
Österreich W, 43
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Fri, 29.Jul.05, 12:48 Selbstgewählte Einsamkeit |
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Hallo!
Ich schreibe diese Frage eigentlich nicht wegen mir (obwohl es mich betrifft) sondern wegen meinem freund, der irgendwie darunter zu leiden scheint.
Früher war ich eigentlich ein sehr offener Mensch, der auch viele Freunde hatte. Bei meiner Scheidung musste ich allerdings leider feststellen, dass Freunde scheinbar nur für die schönen Zeiten zuständig sind bzw. zum teil auch die Familie.
Kurz und gut ich habe diese Freundschaften rigoros abgebrochen.
Dann lernte ich meinen jetzigen Freund kennen, der ein sehr offener, herzlicher Mensch ist, aus einer Familie kommend, die 100%-ig hinter ihm steht. Er hat auch einen größeren freundeskreis, den ich zwar zum teil auch kenne, aber wirklich herzliche Beziehungen haben sich daraus nicht ergeben. Nun gut, sind ja seine Freunde!
Mit seiner Familie habe ich mich anfänglich gut verstanden, leider konnte seine Mutter meinen Sohn so überhaupt nicht leiden und es gab einen Kontaktabbruch von meiner Seite. (Für mich auch wieder kein Problem).
ich muss jetzt auch sagen, dass es für mich wirklich kein problem darstellt, keinen Kontakt mit anderen Menschen zu haben. Ich habe mein Kind, meinen freund und meinen Job, welche mich komplett ausfüllen. Zusätzlich Freundschaften zu pflegen würde mich einerseits stressen bzw. hab ich auch gar nicht den Wunsch andere menschen kennenzulernen.
Ich bin auch sehr gerne allein, habe keine Probleme mich allein zu beschäftigen.
Nun sind wir nächste Woche zu einer Geburtstagsfeier in seiner weiteren Verwandtschaft eingeladen. Erst habe ich zugestimmt, jetzt allerdings möchte ich nicht mehr mit. zum einen wegen der negativen erfahrung mit seiner Familie, zum anderen würde mich dieses treffen wieder in Stress versetzen (ich weiß es ist vielleicht nicht der passende Ausdruck), aber ich würde mir in dieser zeit viele ander Dinge zu tun wissen, die mir wichtiger erscheinen.
Jetzt ist mein Freund natürlich sauer. Nun würde ich natürlich einen Abend ja opfern, aber dieses dauert ein ganzes Wochenende, ist auch ein paar Autostunden entfernt. Ich könnte also auch nicht so eben mal nach Hause gehen, wenn ich genug hätte. Das macht mir Angst.
zum einen weiß ich, dass mein verhalten nicht der Norm entspricht, ich schieb das jetzt mal auf die erlebten geschehnisse.
Andererseits weiß ich aber auch, dass ich irgendetwas tun muss um meinem Freund gerecht zu werden, der hat es natürlich satt immer allein irgendwohin zu gehen, nur ich kann auch nicht über meinen Schatten springen.
ich habe auch schon daran gedacht, vielleicht einmal eine familienaufstellung zu machen, doch das ist mir einfach zu teuer.
Als Alleinerziehende hab ich für solchen Luxus einfach kein Geld.
Vielleicht habt ihr eine Idee was man machen könnte um allen gerecht zu werden??
Danke fürs lesen ist ja ziemlich lang geworden.
Lg Seepferdchen
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vilareal
Forums-InsiderIn
387
Wien M, 33
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Fri, 29.Jul.05, 13:06 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Hallo Seepferdchen!
Ich kann das gut nachvollziehen. Ich mag auch gar nicht viel Kontakt zu anderen Menschen. Die Sache ist bei dir auch nicht sehr extrem: Du hast einen Freund, ein Kind und einen Job, also Aufgaben und einige Kontakte.
Dass es nicht der Norm entspricht (so weit weg von der Norm ist es aber auch wieder nicht) kann dir egal sein solange du zufrieden bist.
Dass es deinen Freund stört ist aber auch verständlich weil er es gerne anders hätte. Da müsst ihr euch wohl in der Mitte treffen. Hin und wieder solltest du schon - ihm zuliebe - wohin mitgehen. Vielleicht machts dann hin und wieder auch Spass.
Ganz schlecht ist zusagen und dann wieder absagen. Das verärgert. Sollte man nicht zu oft machen. Ich kenn das von mir nur zu gut. Zuerst trau ich mich nicht nein zu sagen. Ausserdem ists ja noch weit weg. Wenn es dann soweit ist will ich nicht mehr.
Von Familienaufstellung halte ich gar nichts. Ein paar Gespräche mit einem Therapeuten könnten helfen (zusammen!). Weiss aber nicht, ob das notwendig ist. Schliesslich siehst du das Problem ja sehr klar und die Frage ist einfach wieweit ihr euch in diesem Thema finden könnt und wollt.
Quote: |
nur ich kann auch nicht über meinen Schatten springen
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Warum auch. Es wird heute oft suggeriert, dass man unbedingt zig Freunde haben muss sonst sei man irgendwie "komisch". Man muss nicht allen diesen Suggestionen nachgeben.
lg,
v.
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Seepferdchen
Helferlein
66
Österreich W, 43
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Fri, 29.Jul.05, 13:44 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Danke für deine schnelle Antwort Vilareal!
Es ist ja nicht so dass ich nie mitgehe, eben nur bei *Familien*-sachen, stellen sich mir die Nackenhaare auf (Geburtstage, Hochzeiten usw.)
Wie gesagt ich finds für mich ja auch in Ordnung und leid auch nicht darunter..nur eben mein freund!
scheinbar bin ich nicht allein so, nach deinem Schreiben....
Ich trau mich auch erst nicht nein zusagen, obwohl ich bereits da schon weiß dass ich nicht mitfahren werde. Ich denk mir immer: Na vielleicht kommt eh noch was dazwischen (was natürlich äußerst selten vorkommt, bei solchen Familienaktivitäten).
ich bin ja eigentlich (in der Arbeit, mit meinem Freund usw.) eher eine Ulknudel, aber wenn ich mal zu Hause bin, will ich einfach meine Ruhe haben. Diesen Freundschafts/Bekanntschaft/Familienstress will ich mir nicht mehr antun!
Na jedenfalls bin ich froh, dass ich doch nicht so pathologisch bin, wie schon befürchtet hatte.
Lg Seepferdchen
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Vanillivi
Helferlein
74
Bayern W, 39
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Sun, 31.Jul.05, 0:33 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Hallo Seepferdchen,
Du sprichst mir direkt aus der Seele. Früher, in jungen Jahren, hatte ich viele sog. Freunde. Nachdem ich dann meinen Mann hatte, nahm das ab. Mal ganz abgesehen davon sind wir auch noch ganz weit weggezogen. Ich bin gerne allein. Ich brauche das. Für mich ist es sehr anstrengend, wenn ich von morgens bis zum Schlafen gehen von anderen Menschen umgeben bin. Das ist für mich Stress pur, ich kann dann nicht richtig essen, nehme ab - das ist zwar gut, aber nicht so. Mir wird auch ständig erzählt, ich müsse unter Leute. Mein Mann und ich finden es aber schön, so wie es ist. Als ich ihn kennenlernte, hatte er keine Freunde. Wir sind beide schon unheimlich enttäuscht worden von den "lieben Freunden". Daher haben wir gute Bekannte. Ab und zu mal eine Feier und meine Familie wohnt eh zu weit weg. Seine ist näher dran und die haben mich in der Tat mal so überbeansprucht, dass ich depressiv geworden bin, weil ich mich nicht mehr wehren konnte. Ich habe das alles meinem Mann zu liebe gemacht - aber es ging nach hinten los. Also, sage ich immer, wenn ich mitkommen soll, ich überlege es mir. Dann habe ich beide Möglichkeiten offen. Keiner zwingt mich mehr. Ich lasse das nicht mehr mit mir machen - da hat mir mein Therapeut sehr geholfen. Du alleine entscheidest, was gut für Dich ist. Ab und zu mal mitgehen - okay, aber lass Dich nicht zwingen. Dann könnte es Dir wie mir ergehen.
Ich mag lieber Tiere und die Natur und vergrabe mich gerne in unseren Garten. Ich lese gerne und bastel - das nimmt viel Zeit in Anspruch - und das aufgeben, nur weil ich "allen" gerecht werden soll? Das geht doch auch gar nicht.
Du bist nicht allein. Ich glaube, dass es vielen so geht.
LG Vanillivi
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_________________ Der Sinn des Lebens besteht darin, den Sinn des Lebens zu finden. |
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Seepferdchen
Helferlein
66
Österreich W, 43
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Sun, 31.Jul.05, 14:00 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Danke Vanillivi!
Ach die Depressionen hab ich schon hinter mir, als von von Freunden und teilw. Familie *verraten* wurde. Darum letztendlich auch mein selbstgewählter Rückzug.
Mir gehts seitdem auch emotional viel besser, weil ich eben keine Enttäuschungen mehr befürchten muss.
Das einzige was mir jetzt zur Zeit gerade zu schaffen macht, ist eben das schlechte Gewissen gegenüber meinem Freund. Wir hatten jetzt gestern ud heute zum Teil sehr intensive Gespräche und ich glaube auch, dass er zumindest versucht mich zu verstehen. Er drängt jetzt auch nicht mehr darauf, dass ich mittkommen soll, obwohl...enttäuscht ist er schon.
Diese (seine) Familie ist sehr hyperaktiv und hibbelig, wogegen ich eher der ernsthaftere und ruhigere Typ bin (in der Firma und privat kann ich sehr wohl auch lustig und ausgelassen sein, aber eher würde ich mich als ruhig bezeichnen). Ich würde dort unter all diesen hypereuphorischen Menschen ganz einfach untergehen und das möchte ich mir auch nicht gerade antun.
Ich hatte irgendwie gar nicht damit gerechnet, dass es doch auch Menschen gibt, die zum Teil auch die gleiche Einstellung haben, bzw. das gleiche empfinden wie ich.
Irgendwie ist mir jetzt doch wesentlich leichter! Danke!!
Lg Seepferdchen
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Sun, 31.Jul.05, 15:09 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Hallo Seepferdchen,
es gibt noch mehr Leute, die so denken und fühlen wie du... ich glaube, da kann ich mich auch einreihen.
Wenn ich zu einer Feier eingeladen werde (was sowieso sehr selten vorkommt), freue ich mir zuerst, sage dann evtl. auch zu, aber sobald der Tag näherrückt, bekomme ich Zweifel, ob ich überhaupt hingehen soll. Mir fallen alle möglichen Argumente ein, lieber zu Hause zu bleiben.
Quote: | Nun würde ich natürlich einen Abend ja opfern, aber dieses dauert ein ganzes Wochenende, ist auch ein paar Autostunden entfernt. Ich könnte also auch nicht so eben mal nach Hause gehen, wenn ich genug hätte. Das macht mir Angst. |
Das würde mir genau so gehen. Ich bin ungern länger von zu Hause weg... auch ein Urlaub bereitet mir manchmal Probleme. Wenn du dich durch dieses Wochenende überfordert fühlst, dann bleib zu Hause! Dein Freund sollte es verstehen können, denn er kennt dich doch sicher ganz gut, und seine Verwandtschaft kennt er auch.
Es gibt übrigens noch einen Thread, der Ähnlichkeiten mit diesem aufweist, vielleicht findest du dich darin ja auch ein Stück weit wieder.
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=4694
Liebe Grüße
Nessa
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Seepferdchen
Helferlein
66
Österreich W, 43
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Sun, 31.Jul.05, 15:54 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Hallo Nessa!
Danke für den Link. Ist ja Wahnsinn, wie wenn ich den schon mal geschrieben hätte. Ich bin jetzt wirklich baff
Auch mit dem Telefon und so. Ich krieg echt manchmal die Krise, wenn das Telefon läutet. *Freunde* könnens ja nicht sein, eher meine Mutter oder mein Freund. Aber selbst da stört mich das Telefon, weil es meine momentane Beschäftigung stört.
Ich kann mir aber trotzdem nicht helfen, während ich das so schreibe...es hört sich irgendwie krank an.
Naja wie dem auch sei, ich werde erst mal NICHT mitfahren, ich such auch nicht zwanghaft nach Freunden und werd einfach versuchen, die Gründe - warum ich so reagiere - zu erforschen.
Mein Kopf sagt mir, ich reagiere trotzig (so ala: Ihr habt mir weh getan, ich brauch euch ALLE nicht mehr). Aber mein Herz sagt mir: Jetzt gehts mir besser.
Na mal sehen!
Danke jedenfalls auch dir für den tollen Tip!
Lg Seepferdchen
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Meg
sporadischer Gast
16
OÖ W, 52
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Tue, 02.Aug.05, 9:20 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Hallo Nessa
Nessa wrote: | Wenn ich zu einer Feier eingeladen werde (was sowieso sehr selten vorkommt), freue ich mir zuerst, sage dann evtl. auch zu, aber sobald der Tag näherrückt, bekomme ich Zweifel, ob ich überhaupt hingehen soll. Mir fallen alle möglichen Argumente ein, lieber zu Hause zu bleiben. |
Du sprichst mir aus tiefster Seele. Ich betreibe das schon seit Jahren so, mit dem Endeffekt, dass ich dann nicht hingehe. Wenn ich mich aber doch aufraffen möchte, bekomme ich so arge Panikattacken, dass ich erst recht zu Hause bleiben muss.
Ich befinde mich irgendwie in einer Zwickmühle. Einerseits möchte ich gern mit (lieben!) Menschen zusammensein, andererseits habe ich Angst davor bzw. entwickle ich totale Aggressionen.
Ich halte auch meinen Job nur sehr schwer aus. Ich kann zu viele Menschen über einen längeren Zeitraum nur schwer ertragen.
Ich ziehe mich mehr und mehr von der Realität zurück in "meine Welt", in der ich mich sehr wohl fühle. Ich muss mir immer wieder von "wohlmeinenden" Mitmenschen anhören, ich solle doch mehr unter die "Leute" gehen. Wenn ich diesen Satz schon höre, bekomme ich Gänsehaut.
Irgendwie komm ich mir nicht normal vor. Was anderen Menschen Spass macht, bedeutet für mich eine Riesenanstrengung.
Ich bin deshalb so erleichtert, wenn ich lese, dass es anderen auch so geht.
Herzliche Grüße
Meg
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_________________ "Kennt der Mensch ein Wozu seines Lebens, erträgt er manches Wie." |
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Tue, 02.Aug.05, 10:34 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Hallo Meg,
Panikattacken bekomme ich zwar nicht, aber es kostet mich große Überwindung, zu irgendwelchen Feiern oder Veranstaltungen zu gehen. Ich schaffe es zwar meistens hinzugehen, wenn ich zugesagt habe, aber ich fühle mich nicht wohl und möchte so schnell wie möglich wieder nach Hause. Ich finde es auch sehr anstrengend, Menschen um mich zu haben. Das geht sogar so weit, dass ich möglichst niemanden bei mir zu Hause haben möchte (der da nicht wohnt).
Am wohlsten fühle ich mich zu Hause... die angenehmsten Tage sind die, die ich zu Hause verbringen kann. Ich kann Menschen nicht verstehen, die darüber klagen, dass sie allein sind. Ich genieße es, wenn ich allein zu Hause bin. Ob es "normal" ist, ist mir egal, so lange ich mich damit wohl fühle. Ich habe auch öfter von meiner Therapeutin zu hören bekommen, dass ich keine Freunde hätte, dass ich doch mal raus müsste...
Quote: | Irgendwie komm ich mir nicht normal vor. Was anderen Menschen Spass macht, bedeutet für mich eine Riesenanstrengung. |
Kommst du dir nicht normal vor, weil andere es so betrachten, oder hast du selbst auch das Gefühl, es sollte anders sein? Ich finde nämlich, es ist ein Unterschied, ob man sich freiwillig zurückzieht, weil man sich so am wohlsten fühlt oder ob man es gezwungenermaßen tut, weil man nicht anders kann.
Liebe Grüße
Nessa
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Broken.Deep.Calm.
Helferlein
114
Traum W, 21
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Tue, 02.Aug.05, 11:18 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Hallo an alle
Wow ... ich muss feststellen, das alles könnte von mir sein ... und ich dachte, ich wäre damit alleine
Quote: |
kostet mich große Überwindung, zu irgendwelchen Feiern oder Veranstaltungen zu gehen. |
Quote: | Ich finde es auch sehr anstrengend, Menschen um mich zu haben |
oja!!!
Quote: | Ich genieße es, wenn ich allein zu Hause bin. Ob es "normal" ist, ist mir egal, so lange ich mich damit wohl fühle. Ich habe auch öfter von meiner Therapeutin zu hören bekommen, dass ich keine Freunde hätte, dass ich doch mal raus müsste...
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hm, aber wenn du dich dann so wohlfühlst - dann passt es doch, oder? Es gibt halt Menschen, die wollen ganz einfach alleine sein und es gibt solche Menschen, die das eben nicht können ...
Wenn ich immer eingeladen werde ... sage ich zu und sage auch fröhlich "Klar können wir machen ...", aber im Hintergedanken "Oje, nein, ich will nicht" ... und in der letzten Minute oder so ... finde ich eine Ausrede, nicht hinzugehen, etc.
Einerseits ist es schön, alleine zu sein ... keine Menschen um sich zu haben, etc., da kann man tun was man will, aber einerseits ist es schon schön, ein paar liebe Freunde zu haben - obwohl, das bedeutet doch wieder Anstrengung Ist es wohl ein Teufelskreis, hm?!
Das selbe mit einem festen Freund -ich hatte noch nie einen, weil ich es irgendwie sinnlos finde ... und es ist auch bestimmt anstrengend (für einander da sein ... beschränkte freiheit ... etc)
Und wie bei euch - ich lasse auch das Telefon läuten und ghee nicht ran, weil ich nichts machen will und einfach nicht reden will ...
und wenn man abgsagt, dann bekomme ich ein schlechtes gewissen und das muss ich dann irgendwie wieder gut machen, obowhl ich es nicht so will und nicht einsehe, warum ich das immer machen muss (klar, damit die anderen nicht böse sind auf mich ...) hm ...
Oje, ich schreibe da so viel - tut mir leid
Will nicht auf die Nerven fallen oder so oder mich negativ einmischen
ich wünsche euch allen einen scöhnen Tag,
alles Liebe
bdc
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Meg
sporadischer Gast
16
OÖ W, 52
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Tue, 02.Aug.05, 14:01 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Nessa wrote: | Kommst du dir nicht normal vor, weil andere es so betrachten, oder hast du selbst auch das Gefühl, es sollte anders sein? |
Liebe Nessa, vielleicht trifft beides ein bisschen zu.
Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich viel lieber ganz allein sein und andere Menschen nur dann treffen, wenn mir danach zumute ist.
Das ist aber leider nicht möglich, weil ich zur Arbeit muss. Es geht mir dort sehr oft ziemlich schlecht, weil ich andere nur begrenzt ertragen kann. Es macht mich hochgradig nervös, wenn zu viele Menschen zu viel Lärm und Hektik veranstalten.
Leider verbringe ich doch einen Großteil meines Lebens am Arbeitsplatz. Für mich ist die ganze Atmosphäre dort ausgesprochen deprimierend und destruktiv:
Hausfrauengespräche, Tratsch, öde Witzemacher, oberflächlicher Smalltalk, Titelsucht, .. das kann ich alles auf den Tod nicht leiden !!!!!
Da ich versuche, mich von alledem möglichst abzugrenzen, kommt es mir schon manchmal so vor, als hielten mich die anderen für eine Aussenseiterin.
Das macht mir vor allem dann zu schaffen, wenns mir psychisch schlecht geht ("keiner hat mich lieb! .... "). Dann möchte ich irgendwo dazugehören. Aber ich glaube, ich passe in kein Schema hinein – zumindest in keines der üblichen.
Was ich am meisten vermisse, sind so richtig "gute Gespräche". Solche kann ich wunderbar mit meiner Tochter und ihrem Lebensgefährten führen. Die beiden arbeiten jedoch für längere Zeit in den USA.
Und es sind die einzigen Menschen, die ich habe. Freunde oder einen Bekanntenkreis habe ich nicht. Ich hatte immer schon Schwierigkeiten, Kontakte zu anderen zu knüpfen. Wenn nicht jemand spontan auf mich zugeht, verkrieche ich mich in meinem Schneckenhaus.
Dabei wäre manchmal die Gesellschaft von lieben Menschen (fein dosiert) , für mich eine richtige "Energietankstelle", um den Alltag in Büro bewältigen zu können. So "wurschtel" ich halt allein dahin.
Hier hast du also meine "Zwickmühle".
Liebe Grüße
Meg
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_________________ "Kennt der Mensch ein Wozu seines Lebens, erträgt er manches Wie." |
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Tue, 02.Aug.05, 14:22 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Hallo Meg, hallo Broken.Deep.Calm.,
das kann ich alles sehr gut nachempfinden... nur dass es bei mir früher nicht so extrem war. Ich war zwar immer schon sehr zurückhaltend und hatte wenige Kontakte, habe mich aber in netter Gesellschaft recht wohl gefühlt.
Mit Smalltalk kann ich auch nicht gerade viel anfangen, aber das ist ja genau das, was man meistens zu hören bekommt. Richtig gute, tief gehende Gespräche sind das, was ich bevorzuge. Wenn's um mich selbst geht, brauche ich allerdings sehr lange, bis ich etwas preisgeben kann.
Liebe Meg, ich kann mir gut vorstellen, wie es dir an deinem Arbeitsplatz geht. Aber mal abgesehen von der Atmosphäre... machst du deine Arbeit gern?
Ein Außenseiter bin ich mit Sicherheit auch, das war ich schon als Kind, doch damals wollte ich das nicht sein. Heute kann ich damit leben, ich nenne es jetzt "Individualist", das klingt doch schon ganz anders.
Liebe Grüße
Nessa
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Seepferdchen
Helferlein
66
Österreich W, 43
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Tue, 02.Aug.05, 17:32 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Ja Individualist hört sich toll an (soory dass ich so ins Gespräch platze).
@Broken.Deep.Calm: Ich hab deinen Beitrag hier sicher nicht negativ oder als Einmischung empfunden. Ich denke dafür sind solche Foren ja da. (Hier ein herzliches Dankeschön an den Admin )
Ich hätte ehrlich nie gedacht, dass es vielen Menschen genauso geht.
Ich hab mir mal die Mühe gemacht und das kommende Wochenende von mir und meinem Freund *entgegengerechnet*.
Also mich erwartet: Ein bisschen bügeln (ich seh das aber eher als Entspannung an), ein neues Buch meines Lieblingsautors, ein paar schmusestunden mit unseren Haustieren, das eine oder ander Tässchen Kaffe und vieeeeeeeel Ruhe. (Muss auch sagen, mein Sohn ist derzeit beim seinem Vater)
Dagegen mein Freund: Endlose Stunden auf der Autobahn (da Freitag, vermutlich auch Stau), endloses gequatsche der lieben Verwandschaft, ständiger Wechsel der Örtlichkeit (weil 1 Lokal tuts ja nicht, das müssen mindestens 3 sein), dann noch die Rückfahrt. Und am Sonntag Abend wird er sicher völlig k.o. sein. (erfahrungsgemäß)
jetzt frag mich mal einer, ob ichs bereu, dass ich am WE zu Hause bleibe!!
Liebe Grüße
Seepferdchen
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Broken.Deep.Calm.
Helferlein
114
Traum W, 21
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Tue, 02.Aug.05, 17:46 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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@Seepferdchen: Na, das hört sich schön an, deine Pläne am WE Und ich wünsch dir viel Spaß und viiiiel Ruhe die du bestimmt haben wirst!!!!!!
Mir fällt gerade eine Frage ein: Es gibt Menschen, die es einfach nicht wahr haben wollen, dass man zu Hause bleibt und sich dort gemütlich macht ... aber ich verstehe nicht, warum? Wir akzeptieren doch auch, dass diese Leute machen was sie wollen, dass sie weggehen und auf "Achse sind" ... also, es ist nur gut so, wenn sie es auch akzeptieren ... hm
schönen Abend an alle
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Seepferdchen
Helferlein
66
Österreich W, 43
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Tue, 02.Aug.05, 18:24 Re: Selbstgewählte Einsamkeit |
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Naja ich denke akzeptieren tun sie es ja.
Meistens stört es eben die Menschen, die DEINE Gesellschaft wünschen.
Ich kann natürlich nicht für alle sprechen. In meinem Fall würde sich halt mein Freund freuen, wenn ich mitkommen würde, aber jetzt akzeptiert er es, eben weil wir darüber gesprochen haben.
Meistens denken sich sicher Freunde: Wenn sie sich nicht mehr meldet, tu es ich auch nicht mehr, ihr liegt wohl nichts mehr an mir. Und irgendwie stimmt das vermutlich auch. Denn wenn man einem Menschen nahe sein will, dann zeigt man das auch.
Ich danke dir für deine guten Wünsche fürs kommende WE. Ich wollt es wär schon da (und dir natürlich wünsch ich das auch)
lg
Seepferdchen
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