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SLI77
Helferlein
76
NRW M, 28
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Sun, 17.Jul.05, 15:23 Bin ich zu offen? |
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Hallo alle,
war gestern auf einer Geburtstags Party. Waren jede Menge bekannter Gesichter und auch ein paar Freunde da. Hab dann was getrunken aber nicht bis zum Umfallen, fand war alles im Grünen Bereich.
Wie sowas immer ist bilden sich kleinere Grüppchen und dann stand ich halt mit einem guten Freund, einem entfernteren Freund mit dem ich wenig Kontakt habe und einer Frau die ich gar nicht kenne, die mir aber sympatisch war in so einem Grüppchen. Haben uns alle über unterschiedliche Themen unter halten und nu kommt mein Problem.
Ich fange dann manchmal an (Private) Sachen zu erzählen die mich stark innerlich beschäftigen und wo ich selber nicht weiter komme obwohl ich eigentlich Menschen kenne mit denen ich darüber reden könnte. Gestern habe ich über meine heimliche Affäre mit einer Vorgesetzten erzählt weil ich da nicht weiter komme, innerlich mit mir selber, ich mein am Ende hat die Frau die ich gar nicht kenne eigentlich genau das bestätigt was ich gedacht habe aber ich habe das Gefühl ich habe zu viel offen gelegt und das nervt mich am nächsten morgen weil ich denke wenn das wieder wer rum erzählt, vor allem weil's doch keiner wissen soll
Wie kann man sowas abstellen oder soll man sowas überhaupt abstellen? Ich meine ich bekomme so jede Menge Meinungen die ich sonst nicht bekommen hätte aber es macht mich halt angreifbar?
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_________________ Mfg
SLI77 |
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Nicknamehater
Helferlein
50
Hamburg M, 22
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Sun, 17.Jul.05, 17:03 Re: Bin ich zu offen? |
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also zu dieser aktion kann ich dir nicht gratulieren. ein unglaublicher fauxpas. es handelte sich um eine party, floß dort denn auch der damit untrennbar verbundene alkohol in entsprechender menge in deinen hals?
falls ja, ist die frage leicht mit "trink einfach mal weniger" zu beantworten, aber ich fürchte so einfach ist die sache nicht.
da hilft eigentlich nur, dass du dich in zukunft in solchen situationen selbst beobachtest und genauer prüfst, was du als nächstes erzählen möchtest.
ist also schlußendlich eine frage der selbstdisziplin.
wobei mir gerade einfällt, dass du am besten, bevor solche situationen entstehen, diese themen mit den leuten besprichst, denen du vertraust, damit das bedürfniss darüber zu reden bereits befriedigt ist.
edit: hab gerade den teil mit dem alkohol entdeckt, also den entsprechenden satz einfach ignorieren
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SLI77
Helferlein
76
NRW M, 28
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Sun, 17.Jul.05, 20:43 Re: Bin ich zu offen? |
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Ist wirklich ärgerlich. Das Problem ist ja das ich schon mit verschiedenen vertrauen's Personen drüber gesprochen habe aber trotzdem habe ich's erzählt. Na ja keine Ahnung werd mal darüber nach denken warum ich diesen Mist gemacht habe.
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_________________ Mfg
SLI77 |
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thorn
Forums-Gruftie
944
BRD W, 24
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Sun, 17.Jul.05, 22:39 Re: Bin ich zu offen? |
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Hi SLI,
sag mir doch, was bei deinen Überlegungen herausgekommen ist - ich hab nämlich dasselbe Problem (?). Unter Alkohol sowieso (aber das Thema ist für mich inzwischen ja passé), aber auch ohne. Ein bisschen besser ist es schon geworden, weil ich mich nach dem Abi radikal "selbst therapiert" habe - durch Isolation. Hauptsächlich aus dem Grund, dass ich mich zu leicht von anderen abhängig mache, wozu, wie ich finde, auch das Sich-zu-schnell-Öffnen gehört. Ungefähr ein Jahr lang hab ich kaum mit Menschen zu tun gehabt, seitdem fällt es mir leichter, nicht mehr jedem alles zu erzählen.
Ich bitte darum, einen gewissen Sarkasmus nicht zu überlesen, da diese "Methode" natürlich auch einen Haufen neuer Probleme mit sich bringt. Ich weiß bis heute nicht, ob das eher schlecht oder gut für mich war, Fazit ist allerdings, dass ich Menschen nicht mehr ganz so leicht an mich heranlasse. Da hat sich aber weniger etwas an meinem Bedürfnis nach "schneller Nähe" (?) geändert, als vielmehr daran, dass ich mir besser auf die Zunge beißen kann, bevor ich irgendwas zu Privates von mir gebe. Problem dabei ist, dass ich kaum noch unterscheiden kann, was tatsächlich zu privat ist und was der jeweiligen Beziehung gut tun würde, um sie "auf die nächste Ebene" zu befördern.
Naja, was red ich hier ... Im Grunde bin ich nicht schlauer als du, mein Selbstversuch hat nicht allzu viel ergeben. Wie bei dir spielt es auch für mich keine Rolle, wie oft ich eine Sache schon mit irgendwem besprochen habe, und wie du weiß ich nicht, woher das kommt, warum das so ist. Es würde mich aber ebenso sehr interessieren ...
Liebe Grüße,
thorn
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thorn
Forums-Gruftie
944
BRD W, 24
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Sun, 17.Jul.05, 22:42 Re: Bin ich zu offen? |
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Und wenn das Ganze vielleicht gar kein "Problem" ist, wie schafft man es, dass man sich am nächsten Tag (und übernächsten, und den darauf, ...) nicht so dämlich vorkommt
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
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Sun, 17.Jul.05, 22:49 Re: Bin ich zu offen? |
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SLI77 wrote: | Ist wirklich ärgerlich. Das Problem ist ja das ich schon mit verschiedenen vertrauen's Personen drüber gesprochen habe aber trotzdem habe ich's erzählt (....) werd mal darüber nach denken warum ich diesen Mist gemacht habe. |
Von jeder person der man etwas erzählt, bekommt man allein durchs Erzählen etwas zurück. Erzählen ist immer an einen Adressaten gerichtet und wenn der auch aus 90% Ich und nur 10% Du besteht... Beim Erzählen FÜHLT man andere Perspektiven und überhaupt. Sich fühlen ist wichtig - sich spiegeln, sich ausdrücken, sich sortieren ist wichtig. Feedback ist dann noch was kostbares obendrauf. Und da sind Menschen ja unterschiedlich (begabt).
Ein wenig Alkohol, ein wenig mehr enthemmt - warum nicht fühlen, denken, analysieren, interpretieren?
Warum hälst du dich jetzt für verletzlicher?
Stört dich nicht eigentlich die Tatsache an sich, dass du so viel redebedarf hast? Wenn ja - warum?
Lg,
Irrlicht
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_________________ Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M. |
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SLI77
Helferlein
76
NRW M, 28
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Mon, 18.Jul.05, 0:13 Re: Bin ich zu offen? |
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Habe noch mal darüber nach gedacht und raus gekommen ist folgendes:
Die Sache ist das ich wenn ich ein Problem habe was ich selber nicht lösen kann oder wo ich nicht genau weiß ob das richtig ist brauche ich neue Ideen, Ratschläge und Feedback von Leuten selbst wenn ich sie nicht kenne. Dabei kommt es dann halt wie jetzt am Wochenende zu abstrusen Kombinationen von Leuten da ich von meinen eigenen Leuten noch nicht genug Ratschlägen etc. hatte.
Wenn ich dann noch genauer drüber nach denke hat mir erst die Frau die ich gar nicht kenne die Antworten gegeben die ich brauchte um die ganze Geschichte mit der Affäre ins rechte Licht zu rücken. Ich weiß das die Leute die auf der Party waren meine Vorgesetzte aller Vorraussicht niemals kennen lernen werde aber ein ärgerliches rest Risiko besteht.
@Thorn
Man kommt sich immer dämlich dabei vor aber ich steh da normalerweise drüber Desweiteren erzähl ich auch gerne aus meinem Privatleben wegen dem Feedback den man von den Leuten bekommt, nur gewisse Themen wie dieses hier sollte man besser für sich behalten.
@Irrlicht
Nein mich stört mein Redebedarf kein bißchen, ich weiß ihn sogar sehr zu schätzen und meine Gesprächspartner meisten auch
Auch habe ich über die verletzlichkeit nach solchen Gesprächen nach gedacht und wenn ich ehrlich bin bin ich dadurch kein bißchen verletzlicher geworden. Was mich daran stört ist das meine Arbeitskollegin irgendwie was mit bekommen könnte was aber fast unmöglich ist aber man kennt ja Zufälle
Die Frau auf der Party scheint es auch nicht gestört zu haben da wir mehr oder weniger ernst darüber gesprochen haben und sie mich danach zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen hat + Telefonnummer
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_________________ Mfg
SLI77 |
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