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Deathinjune
neu an Bord!
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Post Mon, 11.Jul.05, 18:05      Tinnitus, Lärmempfindlichkeit, Depressionen Reply with quoteBack to top

Hallo Leute!

Ich bin neu hier, und da ich bereits einige Einträge gefunden habe, die sich mit Tinnitus und Depressionen auseinandersetzen, denke ich, daß dies das richtige Forum für meine Frage ist.

Ich bin 36 Jahre alt und leide schon seit meinem 18. Lebensjahr an Tinnitus. Mehr als 15 Jahre hatte ich diesen auch im Griff, zu manchen Zeiten hätte ich sogar behauptet, keinerlei Probleme mehr damit zu haben, soll heißen, ich habe gelernt damit zu leben.

Seit ca. einem Jahr hat sich mein Zustand allerdings rapide verschlechtert (ausgelöst durch ein traumatisches Ereignis). Seitdem rauschen meine Ohren nur noch, und egal, was ich dagegen mache, nichts hilft auch nur annähernd (mehrere Infusionskuren im Krankenhaus und bei Fachärzten, Tonnen an Medikamenten, Psychotherapie, Entspannungsübungen usw. usw.). Eigentlich habe ich in Wien und Umgebung so ziemlich alle Spezialisten und Ambulanzen durch.

Dazu kommt natürlich die gesamte Bandbreite an Depressionen und Problemen mit der Umwelt bzw. Menschen, irrsinnige und stänige Angst vor Lärm.

Das schlimmste allerdings ist, daß ich nunmehr auch total Lärmempfindlich bin, wobei "Lärm" natürlich relativ ist, ich halte kaum noch lautes Gerede aus, kann nicht mehr auf stark befahrenen Straßen gehen, kann in keine Lokale mehr gehen, wo hoher Geräuschpegel herrscht von den Gästen usw. usw.). Laute Diskos und Konzerte waren ja früher schon tabu, das hat mich allerdings nicht gestört.

Ich gebe auch zu, daß ich mich nunmehr total zurückziehe und den Großteil meiner (Frei-) Zeit in einem Zimmer verbringe, wo ich den Umgebungslärm unter meiner Kontrolle habe (Musik spielt so laut, wie ich das einstelle - meist angenehme bzw. ruhige Musik a la Boards of Canada, Fernseher und Computer-Boxen sind leise eingestellt).

Das eigentliche Problem: ich kann nicht mehr arbeiten. Ich halte den Bürolärm nicht mehr aus (KollegInnen schreien herum, ständiges Telefongebimmel, Fenster offen - lauter Straßenlärm inkl. Busstation, ständige Bauarbeiten im Büro, Hektik, Druck usw. usw.). Trotz vieler Krankenstände macht mein Arbeitgeber kaum Anstalten mich zu kündigen (was ich mir fast schon wünsche). Nach einem Arbeitstag bin ich richtig fertig, sitze nur kaputt herum, halte mir die Ohren zu (sie tun richtiggehend weh) und bin total verzweifelt. Schlafen kann ich natürlich überhaupt nicht mehr, teils wegen dem lauten Pfeiffen und Rauschen, teils aus Angst vor dem nächsten (Arbeits)tag.


Gleich mehrere Ärzte haben mir den Rat gegeben, mich um eine Berufsunfähigkeitspension zu bemühen (ein Neurologe, ein Psychotherapeut und auch mein Hausarzt). Den Antrag darauf habe ich abgeschickt und zu einer Untersuchung bin ich vorgeladen.

Jetzt meine Frage: hat jemand schon Erfahrung damit, ob so etwas von Erfolg gekrönt sein könnte, oder kann ich das vergessen. Die wenigen Leute, denen ich davon erzählt habe meinen, das hat überhaupt keinen Sinn, das wird ruckzuck abgelehnt. Die Untersuchung dauert angeblich einen ganzen Tag. Wie wollen die etwas überprüfen, das so nicht sichtbar und nachweisbar ist. Gibt es eventuell Tipps für die Untersuchung, denn ehrlich gesagt, müßte ich über mich entscheiden (aufgrund nur weniger Minuten Blick und Sprechkontakt wie bei so einer "Untersuchung"), ich würde das alles vorerst mal nicht glauben. Ich schaue "normal" aus, rede ruhig und verständlich, kann klare Gedanken in Worte fassen, auch bei div. psych. Untersuchungen (Muster vervollständigen-, Lichterlleuchten- und Tastendrück-tests) schneide ich immer überdurchschnittlich ab. Weiters kommt dazu, daß ich fürchte, daß die Ärzte von der PVAng von "Tinnitus" bwz. "Hyperakusis" (=Lärmempfindlichkeit) nichts wissen und mich eigentlich nur auf Depressionen, Ängste und Phobien (vgl. Sozialphobie) untersuchen.

Also würde mich freuen, wenn jemand vielleicht schon Erfahrungen damit gesammelt hat und mich daran teilhaben lassen könnte.
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Mitz
Helferlein
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Wohnort Deutschland
W, 40


Post Tue, 12.Jul.05, 4:12      Re: Tinnitus, Lärmempfindlichkeit, Depressionen Reply with quoteBack to top

Hallo,

hast Du denn von all den behandelnden Ärzten/Psycholgen schon Atteste oder so eine Art Eigengutachten erhalten?

Das wäre nämlich schon wichtig.
Deine Psychologin kann einen Bericht schreiben und Dein Hausarzt auch. Alle können das.

Das kann kurz und kanpp sein, sollte aber die markanten Auffälligkeiten hervorheben.

Das kostet natürlich auch eine Kleinigkeit, ist aber bezahlbar und Du müsstest jedem einzelnen eine Schweigepflichtsentbindung geben.

Mitz
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Sylvester
sporadischer Gast
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M, 29


Post Wed, 10.Aug.05, 6:25      lauter Tinnitus Reply with quoteBack to top

Wer hat den so laut das er fast nicht mehr leben kann?
so laut oft das es wie ein lauter Druckkochtopf ist?
Bei meinem Vater ist das so
Die Behandlungen, egal ob Magnetresonanz oder Akkupunktur halfen nicht, seine Halswirbelsäule ist ziemlich kaputt, dazu kommen starke Schmerzen. Ausgelöst wurde das ganze vor 2 Jahren durch eine Infusionsbehandlung.

HNO, Behandlungen verschiedenster Art halfen bisher nicht, es kommt und geht und ist manchmal so laut das er fast nicht mehr lebe kann. Wer hat das noch?

Egal ob AKH, HNO, WGKK, es half bis jetzt nichts und ich kenne auch keinen der es so laut hat.
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kofli
Helferlein
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Wohnort Süddeutschland
M, 47


Post Tue, 23.Aug.05, 9:46      Re: Tinnitus, Lärmempfindlichkeit, Depressionen Reply with quoteBack to top

Hallo,

leider kann ich auch nicht sagen, ob die ganzen Bescheinigungen oder Untersuchen helfen, auszusteigen. Es wird sich nur eben an dem Zustand wahrscheinlich nicht viel ändern.

Ich kenne das. Vor meinem Bürofenster werden Einkaufsläden beliefert, LKWs hupen, die Bodenplatten der Fußgängerwege ständig erneuert. Immer Presslufthämmer, gehupe, Musik von Straßenmusikanten.

Ich arbeite in einer Großstadt und es geht mir jeden Tag mehr auf den Geist, dieser Dauerlärm.

Komisch, gute Musik kann ich schon lauter anhören. Da kann ich sogar noch bei einschlafen, weil ich manchmal so erschöpft bin.

Du siehsts, es wird langsam ein Massenproblem mit dem Lärm und der Empfindlichkeit - du bist damit nicht allein.

Eine spontane Lösung hab ich auch nicht.

Tinitus hatte ich vor einigen Jahren. Konnte mit Infusionen einigermaßen eingedämmt werden. Jedoch seither immer wieder Ohrprobleme, Gehörgang angeschwollen - eindeutig Stressfaktoren. Sobald ich längere zeit mal Ruhe finde, geht es besser.
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Sylvester
sporadischer Gast
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M, 29


Post Tue, 23.Aug.05, 11:28      Re: Tinnitus, Lärmempfindlichkeit, Depressionen Reply with quoteBack to top

Wie soll ich es dir erklärne
kannst du dir vorstellen
deine Halswirbelsäule ist kaputt
du hast ständig in jeder Phase 24 Stunden lange, Geräusche im Kopf, die ungefähr so laut sind wie eine Sirene, ein Pfeiffen eines Druckkochtopfes, manchmal noch viel lauter?

Das ist ungefähr das was mein Vater hat.
Keine Lösung, Bandscheibenvorfälle, kein Arzt kann helfen, Therapien schon viele ausprobiert, von Magnetresonanz, Akkupunktur, Physiotherapie, alles mögliche schon erfolglos probiert.
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