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Florentina Vita
neu an Bord!
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Post Sun, 10.Jul.05, 12:45      Ich stecke in der Regression & sehe mich nicht rauß Reply with quoteBack to top

hallo, ich bin neu hier im forum und komme gleich mit einer großen ladung an problemen herein.

an und für sich bin ich sehr selbstreflektierend und gehe auch seit bald 5 jahren regelmäßig in therapie. aber seit ein paar monaten geht es mir immer wie schlechter und ich vermute dass ich in einer recht heftigen regression bin.

von tag zu tag kann ich die alltäglichen herausforderungen schwieriger handhaben. habe in den letzten monaten 15kg zugenommen – bin phasenweise, momentan fast durchgehend im „binge eating“. jetzt habe ich bald 100kg bei 174cm und wenn ich mich in den spiegel schaue – denke ich mir: „ach sooo schlimm seh ich eh nicht aus für 100kg“
was wahrscheinlich auch stimmt, aber ich denke trotzdem dass mein selbstbild ein recht verzerrtes ist.

des weiteren werden jetzt die depressiven schübe immer wie heftiger obwohl ich die höchstdosis an seroxat einnehmen muss und dies auch tue.

lustiger weise steigt aber analog mein sexueller hunger und ich suche recht lebhaft nach (zum teil auch gefährlichen) sexbekanntschaften. wenn diese sich im zu anonymen rahmen bewegen, bin ich wieder unglücklich weil ich spüre, eigentlich will ich liebe und emotionen bekommen. – aber eine „richtige“ beziehung wäre mir momentan zuviel an emotionalen aufwand. also alles sehr paradox und wiedersprüchlich.

dabei sind die ersten monate diesen jahren so gut wie noch nie von mir erlebt worden. ich war voller lebensfreude, tatendrang und begeisterung. konnte meine täglichen herausforderungen überperfekt erledigen und war einfach „nur“ glücklich. obwohl andererseits, da ich alleinerziehende mutter eines kleinen kindes bin, spürte ich auch immer wieder eine latente überforderung.

wer hat ähnliches erlebt? – wer ist aus so einer tiefen regression wieder voll ins leben gegangen?

mein psychiater meint, ich muss meine innere leere endlich aktzeptieren lernen. dumme frage - aber wie macht man das???
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0505
sporadischer Gast
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Wohnort Tirol
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Post Wed, 13.Jul.05, 9:34      Re: ich stecke in der regression & sehe mich nicht rauß Reply with quoteBack to top

Hallo Florentina!

Erstmals willkommen im Forum.

Du schreibst, du seist Mutter eines kleinen Kindes? Wie klein ist er/sie denn? Was meinst du damit das du mit ihm/ihr überfordert bist? Wie wirkt sich das aus? Kannst du da konkretisieren?

Ich glaube, dass jeder einfach hin und wieder mal eine schlechte Phase hat. Aber wie du sicher weißt, sind Phasen zeitlich begrenzt. Also denke ich in einem Tief immer daran, dass es irgendwann wieder vorbei ist.

Innere Leere akzeptieren: Darunter kann ich mir ehrhlich gesagt nicht wirklich was vorstellen. Was eine innere Leere ist weiß ich und kann ich nachempfinden, aber wie man sie akzeptiert, frag nicht mich. Aber vielleicht wäre dein Psychiater da die richtige Ansprechperson. Wenn er dir einen Tip gibt, muss er ja auch wissen, was er damit meint.

Ich versuche solche Leeren immer aufzufüllen. Mit einem neuen Hobby, oftmals mit Sport (soweit dies möglich ist, da ich eine schmerzhafte Knieverletzung habe). Weil ich bis jetzt eigentlich eher der sportliche Typ war, war es anfangs sehr schwer ein Hobbe, oder ein neues Interessensgebiet zu finden. Aber mit der Zeit klappt es dann schon.

Vielleicht gibt es an deinem Wohnort ja auch Angebote für Mutter & Kind (Turnen, Basteln, Musizieren, ...).

Aufjeden Fall noch viel Glück.
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r.l.fellner
Psychotherapeut
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Posts 1589
Wohnort Wien
M


Post Wed, 13.Jul.05, 14:01      Re: Ich stecke in der Regression & sehe mich nicht rauß Reply with quoteBack to top

Liebe Florentina Vita,

...und was sagt Ihr(e) Therapeut(in) zu alldem?
(auf Ihre gesamte Problembeschreibung bezogen, die Sie uns hier gegeben haben, aber auch zu Ihrer letzten Frage)

Freundliche Gruesse
R.L.Fellner

_________________
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Meg
sporadischer Gast
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Posts 16
Wohnort
W, 52


Post Thu, 21.Jul.05, 20:15      Re: ich stecke in der regression & sehe mich nicht rauß Reply with quoteBack to top

0505 wrote:
Du schreibst, du seist Mutter eines kleinen Kindes? Wie klein ist er/sie denn? Was meinst du damit das du mit ihm/ihr überfordert bist? Wie wirkt sich das aus? Kannst du da konkretisieren?


So etwas kann man nicht konkretisieren und beschreiben, das muss man erst einmal erleben.

@Florentina, ich kanns dir nachfühlen und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das an die Substanz gehen kann. Aber ich kann von mir leider nicht behaupten, dass ich irgendwann wieder voll ins Leben gegangen bin. Es war ein langer, schwieriger Weg des Lernens für mich. Ich wünsch dir von Herzen, dass es bei dir einfacher wird.

0505 wrote:
Ich glaube, dass jeder einfach hin und wieder mal eine schlechte Phase hat. Aber wie du sicher weißt, sind Phasen zeitlich begrenzt. Also denke ich in einem Tief immer daran, dass es irgendwann wieder vorbei ist.


Das schaut mir nicht nach "nur einer schlechten Phase" aus.

o5o5 wrote:
Vielleicht gibt es an deinem Wohnort ja auch Angebote für Mutter & Kind (Turnen, Basteln, Musizieren, ...).


Hurra, und vielleicht noch Töpfern und Bauchtanz? kopf
Solche "guten" Ratschläge kenne ich zuhauf. Das ist nicht wirklich das Gelbe vom Ei, wenn man tief in einem dunklen Loch sitzt.

@Florentina, da finde ich erstmal die Ratschläge des Herrn Fellner viel vernünftiger. Da musst dich trauen, Fragen zu stellen, wenn dir etwas gegen den Strich geht oder du dich unverstanden fühlst.

Alles Liebe Meg
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Florentina Vita
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Wohnort Wien
W, 31


Post Thu, 08.Jun.06, 22:27      Re: Ich stecke in der Regression & sehe mich nicht rauß Reply with quoteBack to top

hallo Razz

so jetzt ist fast ein jahr seit diesem posting vergangen und heute abend bin ich wiedermal über dieses forum gestolpert.

in einem jahr kann sich sehr viel tun; vor allem habe ich in diesem jahr gelernt, dinge loslassen zu können, dinge annehmen zu können, ein gewisses gottvertrauen/selbstvertrauen aufzubauen. probleme und sorgen so weit als möglich von "außen" zu betrachten und zu aktzepieren das der kleinste schritt zum seelischen geseunden zumindest EIN schritt ist. keine frage - therapie ist ein zäher weg, aber ich freue mich über die vielen kleinen positiven erkenntnisse und erfolge. erst vor 10 tagen habe ich eine aufstellung nach hellinger gemacht, welche mir wieder einiges klar gemacht hat, auch woher diese innere leere kommt.

mit meiner tochter geht es jetzt sehr gut. ich freue mich an ihr und sie steht glücklich in ihrem (kindergarten)leben.

liebe grüße flower
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