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Gothika
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Post Thu, 07.Jul.05, 23:23      Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

Noch weiß ich nicht, woher dieses Störgefühl herrührt. Ich war immer eine Außenseiter, früher zwangsweise, später sehr bewußt freiwillig. Ich war jahrelang misantroph, woraus sich sogar sehr heftige Sozialphobien entwickelten hatten. Seit 3 Jahren arbeite ich nicht nur mit Erfolg an mir, sondern schoß wohl sogar über mein Ziel hinaus. Ich habe - mit fast 29 - nun ein dermassen gutes Sozial-Leben und Umfeld wie niemals in meinem Leben zu vor!. Es ist nicht nur perfekt, fast schon überperfekt. Seit längerem. Es steigerte sich langsam, bis ich feststellte, ich bin am Ziel meiner "Reise"... aber dann ging es weiter und weiter...d.h. es ist nicht eine gute "Phase", sondern eine definitiv Veränderung und ich erkenne mich nicht wieder.

Gestern war ich auf einer Party mit wildfremden Leuten und es war richtig okay. Es war alles so... normal! Diese Normalität hat mich erschreckt, da ich immer exzentrisch und "anders" war... aber nein, es war ein perfekter Abend, wie das nun mal so ist wenn man liebe neue Bekannte kennenlernt, mit denen man sich auf Anhieb gut versteht. Ich verstehe mich mit ALLEN gut.

Und seit gestern... plagt mich der Gedanke, dass es nicht richtig ist. Dass das mir nicht entspricht. Es ist auch alles so verstandgesteuert. Doch je mehr ich darüber nachdenke, kann ich mir nur selbst recht geben: Ich mache alles richtig. Genauso muss und soll es sein! Endlich tue ich all das und ganz mit links, was immer alle von mir wollte, was garantiert in jedem psychologieschen Ratgeber zu finden wäre...

Doch dann sagt mir meine innere Stimme wieder: "Du warst nie normal, und genau das, deine Exzentrik, deine Individualität, deine Verrücktheiten machten Dich aus, machten Dich liebenswert!"

Aber ich gratuliere mir weiter, so "sozial" und "normal" geworden zu sein. Aber "etwas" fehlt...

Angenommen, man ginge davon aus, dass es mir nicht entspreche und eher eine Art Maske/Schutzmauer sei ... mal angenommen... so bleibt immer noch folgendes Problem:

Man kann sich nicht hinsetzen und sich absichtlich zum Außenseiter und sozial inkompentent machen, wenn man es nun mal definitiv nicht mehr ist. Wäre absoluter Schwachsinn. Ich wünsche mir die alten Zeiten auch nicht zurück. Nein, ich bin stolz auf meine Entwicklung. Nur irgendwas "stört" daran. Ich glaube, weil es eine so tiefe und so echte Veränderung ist. Phasen kommen und gehen, aber das... das ist nun seit 2 Jahren so... und immer besser und besser werdend...

Vielleicht werde ich nur älter und ruhiger? Aber ruhiger und vernünftiger zu werden macht doch aus einem "Misantroph" und "Phobier" doch keinen offenen, zugänglichen Menschenfreund...

Arrgghh... mittlerweile kennen mich ein paar der Bedienste der Universität schon so richtig. Ich plaudere mit der Bibliothekarin, mit der Verkäuferin in der Mensa und Uni-Edeka... Und wirklich jeder würde schwören, dass ich so ein zugänglicher Mensch bin....

Ich erkenne mich nicht wieder!
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Black XistenZ ™
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Post Fri, 08.Jul.05, 0:52      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

mach dir mal keinen kopf, wird nur der schnelle umschwung, das ungewohnte gefühl sein das dich stutzig macht.

aber mal ne frage, weil ich den eindruck habe das willst du mit deinem post aussagen: hast du für die akzeptanz bei den anderen, für ein blindes verständnis mit wildfremden, deine art geändert? verschleierst du absichtlich teile dessen, was du wirklich bist, weil du weisst, wie schlecht die leute diese andere seite an dir aufnehmen würden? bist du nur beliebt, weil du dich hinsichtlich der gesprächsthemen und auch der art des umgangs an den standard deiner momentanen umgebung anpasst?

wenn das alles nicht zutrifft brauchst du dir echt keinen kopf machen;) genieße es einfach!

und vielleicht bist du auch kein misanthrop sondern in wirklich halt echt ein aufgeschlossener, offener mensch und hast dich nur aus irgendwelchen gründen verschlossen. ich würde also nicht unbedingt dein altes ich per se als das wahre ansehen:)

_________________
Gib einem Menschen Macht und du wirst sein wahres Wesen erkennen.
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Hans-Jörg
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Post Fri, 08.Jul.05, 3:44      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

Hallo Gothika,

man wird weder als Misanthrop noch als Phobiker geboren, man lernt es.
Genauso kann man es wieder verlernen.

Wenn es eine längere Zeit gut läuft, ist es verständlich, sogar zu erwarten, dass sich Dein Inneres ändert.
Da es lange Zeit für Dich anders lief, ist es nicht verwunderlich, dass es Dir jetzt fremd vorkommt.
Diese Veränderung scheint Dir zu gefallen, also nimm sie an!

Gruß Hans-Jörg
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Nessa
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Post Fri, 08.Jul.05, 9:49      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

Hallo Gothika,

du hast dich verändert, und zwar zum Positiven, wie du selbst sagst. Nun auf einmal guckst du dich genauer an und fragst dich: Bin ich das wirklich noch? Du erkennst dich selbst nicht wieder. Vielleicht ist einfach alles ein bisschen schnell gegangen...

Quote:
Und seit gestern... plagt mich der Gedanke, dass es nicht richtig ist. Dass das mir nicht entspricht. Es ist auch alles so verstandgesteuert.

Wenn du meinst, der Verstand hat die Oberhand, dann halte doch einfach mal inne, zieh dich zurück... spür in dich hinein, hör auf dein Bauchgefühl... vielleicht bekommst du dann mehr Klarheit. Du schreibst, dir fehlt etwas - du solltest herausfinden, was es ist. Das heißt ja nicht, dass du dich nochmal komplett ändern musst... vielleicht ist es wirklich etwas "Verrücktes", was du ab und zu tun musst, etwas, das aus dem Rahmen fällt.

Quote:
Angenommen, man ginge davon aus, dass es mir nicht entspreche und eher eine Art Maske/Schutzmauer sei ... mal angenommen...

Auch das solltest du herausfinden, indem du dich immer wieder fragst: Ist es das, was ich wollte? Bin ich das wirklich selbst? Entspricht das meinem Wesen? Bin ich glücklich mit meiner Veränderung? All diese Fragen kannst nur du selbst beantworten... aber ich denke, mit der Zeit - je länger du dich damit beschäftigst - wirst du Klarheit bekommen.

Liebe Grüße
Nessa
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iki
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Post Fri, 08.Jul.05, 11:07      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

Hallo Gothika,

ich finde Deine Entwicklung hin zu dem 'was in jedem Ratgeber stehen könnte' total bedenklich. Und Du anscheinend auch, sonst würdest Du dir nicht die oben von Dir beschriebenen Gedanken machen.
Ich glaube, Du hast für Dich sehr viel gelernt was soziale Kontakte betrifft, aber bist Du wirklich so geworden? Hast Du nicht nur das, was Du gelernt hast für Dich angenommen, stehst aber nicht wirklich dahinter?

Du warst ein Außenseiter und wolltest anscheinend keiner mehr sein. Du hast alles mögliche unternommen um 'normal' zu werden. So wie die anderen zu werden. Aber jetzt vermißt Du es 'anders' zu sein, fühlst dich vielleicht wie eine graue Maus, jemand der so ist wie die anderen es von 'einem erwarten'. Vielleicht findest du dich jetzt langweilig.

Ich glaube, Du hast dich nicht verändert weil es sich von dir aus einfach so ergeben hat sondern weil Du mit aller Macht 'normal' sein wolltest. Und auf diesem Weg kann das einfach nicht klappen.
Ich würde mich auf keinen Fall wohlfühlen wenn ich zwar so wäre wie viele andere sich den perfekten Gesprächspartner o.ä. vorstellen, das aber auf kosten von mir selber gehen würde. Wenn ich mich dafür ständig - für dich jetzt vielleicht unbewußt - verstellen müßte.
Sowas hält - meiner Meinung nach - niemand lange durch.

Schraube dein neues Ich Stück für Stück wieder soweit runter daß Du wieder Du bist. Die Änderungen bei denen du nicht das Gefühl hast nicht mehr Du selbst zu sein kannst Du ja behalten, alles was dir komisch vorkommt würde ich sofort ablegen.
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nofling
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Post Fri, 08.Jul.05, 11:23      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

Also 2 Jahre sind wirklich keine Zeitspanne, in der man sich "verstellen" kann.

Vielleicht hat Gothika vor 2 Jahren noch geglaubt, dass all ihre "Verstimmungen" auf den Mangel an sozialen Kontakten zurückzuführen sind. Vielleicht merkt sie mittlerweile, dass auch ein sozial gut integrierter Mensch nicht nur tolle Tage hat.

Das Ganze erinnert mich an eine Kurzgeschichte wo ein dicker Mann regelmäßig in einer Kneipe sitzt und ständig daran denkt, was für tolle Leute er kennenlernen könnte, wenn er schlank und sportlich wäre. Er macht eine Diät und Sport mit großem Erfolg und erhält in seiner Kneipe auch Komplimente dafür. Nach einem halben Jahr resümiert er dann aber, dass eigentlich keine Interessante Bekanntschaft dabei war......
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SLI77
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Post Fri, 08.Jul.05, 11:35      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

Hi Gothika,

freut mich das ich nicht alleine bin, das oben von dir geschriebene könnte auch von mir sein. Deine ganze Entwicklung hat dich zu dem Menschen gemacht die nun mit allen klar kommt und sich mit allen versteht. Ich denke mir vielleicht bist du so beliebt weil du beide Seiten kennst, einmal Einsamkeit(früher) ohne das dir das was ausgemacht hätte und extremer Beliebtheit(heute). Nun machst du dir Angst das du nicht mehr so bist wie du mal warst. Brauchst du aber nicht du hast dich einfach weiter entwickelt mehr nicht.

Mach dir keine Sorgen du bist du und wirst es immer sein zwinkernd..

_________________
Mfg
SLI77
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Gothika
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Post Fri, 08.Jul.05, 15:24      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

Habt alle Dank für die vielen Antworten.

Generell kann man wohl nicht sagen, dass es "zu schnell" ging, da es über mehre Jahre geschah. Natürlich sehr durch komplett neue Lebensituation (früher nur zuhause, Kindererziehungsjahre, dann plötzlich Uni) gefördert. Diese neue Lebensituation hält aber schon fast 5 Semester an. Während ich zu den alten Kontakten keinerlei Kontakt mehr haben.

Diese alten Kreise sind es, die mir "fehlen". Allerdings gab es auch viele Nachteile... so dass ich ziemlich zerrissen bin. Eigentlich gehören ich "zu den anderen" (alten Kreisen) aber etwas sperrt sich in mir.... obwohl ich mich manchmal danach sehne (nur manchmal). Ich will damit nur sagen: Ich kann nicht mehr in mein Altes Ich zurück. Es wäre auch unvernünftigt.

Betonen möchte ich aber, dass ich immer gerne anders war, trotz aller Unvernunft und nicht einfach kein Außenseiter mehr sein wollte. Sondern weil das bzw. mein alltägliche Leben mir einfach eine verstanddogmatisierte Herangehensweise aufdrängt. Hmm... also entweder ich handele nach Gefühl und Instinkt, dann werde ich (wieder) im täglichen Leben sowas von eingehen... oder ich handle nach Verstand.

Ja, es stimmt. Ich komme mir richtig langweilig und wie eine graue Maus vor. *schmunzel* Okay, zugebenermaßen lacht man mich aus, wenn ich das jemanden sage ("Ausgerechnet Du?"), aber sie kennen mich nur so wie ich jetzt bin... und ich vergleiche mich mit früher.

Es fehlen auch einfach irgendwo die Ecken und Kanten, die Persönlichkeiten und das Leben ausmachen. Wenn man sich mit allen gut verstehen kann, hat es auch etwas von "gleichgültigkeit". Es berührt einen nicht wirklich. Dies soll auch heißen, dass ich nicht etwa "lüge", d.h. das eine denke/fühle und etwas andere tue (zum bösen Spiele lächeln etc.). Nein, keineswegs. Sondern ich fühle immer nur ein "Es ist halt wie es ist. Ja,mei. Was solls".

Früher - das alte (eigentliche) Ich, mit dem ich mich jahrelang identifzierte und die alten Kreise, das waren so richtig, richtig tiefe Seelenverwandschaften. Ich denke auch dies spielt mit rein: Wer einmal den Vergleich hat, kann sich mit dem normalen Maß nicht mehr zufrieden geben. Man weiß zwar, es ist richtig so... aber man weiß auch wie tief es noch gehen kann, rein theorethisch. Die Seele vergißt es nicht.

Ein Beispiel dafür wäre die Liebe: Bevor man die große wahre Liebe fand, gab man sich auch mit einer nicht ganz so wahren Liebe zufrieden. Aber nach einer ganz großen Liebe, gibt man sich nicht mehr mit weniger zufrieden, weil man neue Maßstäbe hat...

Zurück in die alten Kreise kann ich jedoch nicht mehr. Dazu habe ich mich wirklich zu viel verändert, bin zu vernünftig geworden. So sehr ich meine Seelenbrüder auch liebte... Ich bin nun Mutter und muss auf meine psychische Gesundheit achten. Ich "muss"....wenn Ihr versteht? So war ich z.B. sehr gerne ein Grübler und Melancholiker... Gedichte schreiben, tiefsinnige Gespräche über die Sinnlosigkeit der Welt... ich liebte es. Aber die Grenze zur Depression war nahe und sie war leicht überschritten. Kann ich mir heuer nicht mehr erlauben...also MUSS ich vernünftig sein, und für das habe ich das Beste daraus gemacht. Ein Kompromiss eben... eigentlich ganz okay... nur seit neusten kommen Zweifel ob das wirklich Sinn und Zweck des Ganzen war.
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Post Fri, 08.Jul.05, 16:20      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

ich hab jetzt aus zeitnot nicht alle beiträge gelesen, sondern nur deinen ersten.
zunächst möchte ich dir zu deiner entwicklung gratulieren und hätte gerne einen kleinen leitfaden. Smile (achtung, trotz smilie ernst gemeint)

vielleicht gönnst du dir einfach eine kleine deiner alten "marotten", um dich selbst wieder zu erkennen oder um zu sehen ob du dem alten ich überhaupt noch entsprechen kannst und willst.
wenn alles so funktioniert, wie du es dir im moment vorstellst, bzw. so ist wie du es für richtig hälst, dann bleib dabei und warte ab. möglicherweise ist dies auch nur ein weiterer schritt in dieser entwicklung. (reine mutmaßung)
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Post Fri, 08.Jul.05, 18:53      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

Erstmal du bist immer noch die alte oder anders wie andere du hast einfach dazu gelernt aber die Dinge die früher waren sind immer noch in dir und nicht verloren.

Zum Thema wirkliche Liebe
Denke man liebt immer anders. Habe mich nun schon mehrmals verliebt und es war von der Intensität und Tiefe der Beziehung immer unterschiedlich. Ich möchte keine von diesen Beziehung missen egal wie schlecht oder gut sie waren weil ich draus lerne.


Welchen alten Kreise meinst du eigentlich?

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Mfg
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Post Sat, 09.Jul.05, 10:49      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

Hi Gothika

Wenn man keine Probleme mehr hat, muss man sich eben welche suchen.

Das ist jetzt kein zynischer Kommentar, sondern ich meine das ganz ernst.
Wenn man es gewohnt ist, sich sein ganzes Leben lang nie so richtig gut gefühlt zu haben, dann ist man einfach überfordert wenn zwischendurch doch mal irgendwie alles stimmt.

Dann kommt wieder das kleine Kind in einem hoch, was immer der Aussenseiter war und das Unterbewusstsein sagt sowas wie "Überleg doch mal, da stimmt doch was nicht, so gut kann es dir einfach nicht gehen, das war doch auch früher niemals so!".

Naja, du wirst dich auf Dauer schon dran gewöhnen, dass es nicht schlimm ist glücklich zu sein.

Versuch aber bitte nicht überheblich und selbstdarstellerisch zu werden, dein erster Post liest sich nämlich so.

Grüße
Jim

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Post Sat, 09.Jul.05, 11:49      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

*seufz*

Sich Probleme suchen, weil man es gewohnt ist... ja, den Gedanken hatte ich auch öfters. Früher war ich dann Profi darin, mich um andere zu kümmern...mir den Kopf anderer zu zerbrechen, für meine Freunde da zu sein... (positiv gemeint, nicht das krankhafte Helfer-Syndrom). Aber diese "anderen" gibt es ja nicht mehr.

Beziehungsweise... muss ich gestehen, dass ich einen "akuten Rückfall" habe und es fühlt sich gut an. Es ist Mittelaltermarkt, ich habe die Bücher in die Ecke gestellt und sitze am Tisch der alten Freunde... Es tut so gut. Positiv ist jedoch, dass ich mir die "neuen" auch mitgenommen habe. Negativ mein schlechtes Gewissen, da ja Klausuren-Zeit ist (Semesterende) und ich wirklich lernen muss.

Meine Gedanken sind sehr zwiegespalten. Man könnte also sagen: Mein Verstand gehört auf die eine Seite, mein Herz auf die andere. Ich weiß genau was mir fehlt: Die Verbundenheit zu meinen Seelenverwandten. Aber sie aus Gründen der "Psycho-Hgyiene" absolut unvernünftig. So tiefe Verbundenheiten zu solchen Leuten, die erhebliche Probleme mit sich selbst haben, so wie ich damals, zieht nun mal runter...
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Post Sat, 09.Jul.05, 14:13      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

Aber warum zieht dich das denn runter?
Erkennst du dich selbst ein bisschen in ihnen wieder? Macht dir das vielleicht Angst?

So in der Art, dass du glaubst, dass das dein wahres Gesicht ist und dein derzeitiges Hoch nur eine Fassade?

Sieh es doch mal folgendermaßen: du bis so wie du bist und du kannst da zunächst auch mal nichts dran ändern.
Und im Augenblick geht es dir damit doch eigentlich verdammt gut, bis auf den geringen Kontakt mit deinen ehemaligen "Seelenverwandten".

Sei doch einfach wieder ein gute Freundin für sie, ohne dir dabei zu viele Gedanken über ihren Zustand zu machen.
Sie sind halt gute Freunde von dir mit ein paar enormen Problemen.
That's Life, so gehts uns allen mal!

Lass den Kopf nicht hängen, sondern genieß deinen neuen Lebensabschnitt, zusammen mit deinen alten Freunden zwinkernd..

Grüße
Jim

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meli_27
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Post Sat, 09.Jul.05, 19:47      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

hallo
ich würde zu gern mit dir tauschen.
fühl mich total einsam weil ich durch mein ziel das ich vor augen hatte die sozialen kontakte nicht extra gelebt habe. siehe mein beitrag
ich wünscht ich könnte mich auch ändern. wie hast du das geschafft?
Confused
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Post Sun, 10.Jul.05, 1:40      Re: Zu gute Sozialkompetenz? Reply with quoteBack to top

@Meli

Das mit den sozialen Kontakten war eher nur ein Nebeneffekt. Vorher war ich ja sogar extrem soziophob. Nun ja, ich war einfach so tief unten wie man sich kaum vorstellen kann, und es gab nur die Alternative Selbstmord oder sich endgültig FÜR das Leben entscheiden. Zugleich wurde ich (damals) ungewollt Mutter. So zog man sich man ihr zu leben am Verstand hoch, während innerlich alles tot war. aber mit der Zeit, nachdem man das Außen änderte kam dann nach und nach das andere wieder

Der beste Weg etwas zu werden ist so zu tun als ob man es schon sei.
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