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brummbaerchen003
neu an Bord!
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wien W, 23
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Tue, 05.Jul.05, 17:23 Angst die Kontrolle zu verlieren |
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Hallo,
Ich bin vor zwei Jahren von zuhause ausgezogen, habe meine Freiheit dann etwas zu sehr genossen, war öfters auf Parties und habe einiges getrunken.
Es ist mir dann passiert, dass ich sehr obszön geworden bin, im Rausch und auch sexuelle Erlebnisse blieben mir nicht erspart, sind allerdings von mir ausgegangen und auch nur, weil ich betrunken war.
Ich konnte damit nicht umgehen, konnte drei tage nicht schlafen, hab mir allerlei eingebildet, dass leute die ich kenne bei mir einbrechen und mir was antun und so, ich hatte dann auch soviel angst, dass ich mitten in der nacht die polizei gerufen habe, diese sagte dann zu mir ich solle die fenster zumachen und versuchen zu schlafen.
Das funktionierte seltsamerweise auch wirklich.
Ich habe seitdem aber immer wieder das Gefühl die Kontrolle zu verlieren, bspweise dass wenn ich einkaufen gehe ich aufeinmal etwas obszönes schreie.
Ich bin sehr ungeduldig, halte es kaum aus, dass ich mich irgendwo anstellen muss.
andererseits schaffe ich es aber immer wieder bei vorstellungsgesprächen ruhig und gelassen zu sprechen, also wenn es drauf ankommt, gibt es keine probleme, das gibt mir eine gewisse sicherheit.
im september werde ich mit einer fh beginnen auf die ich mich wirklich freue, aber ich fürchte mich davor wie es sein wird, wenn ich drei stunden lang zuhören und still sitzen muss, bzw wie ich das schaffen werde, weil gerade solchen situationen glaube ich die kontrolle zu verlieren und fange innerlich zu zittern an.
Es kommt mir irgendwie so vor, klingt jetzt vielleicht ein bissl komisch, also ob sich zuviel energie in meinem gehirn staut, und sie kann nicht heraus, dann habe ich das gefühl dass ich schreiben muss.
Ich habe dann auch einen Druck am Hinterkopf bzw. spüre ich ein kribbeln.
Geht es vielleicht jemandem so ähnlich?
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Hans-Jörg
Forums-Gruftie
581
Süddeutschland M, 40
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Fri, 08.Jul.05, 3:46 Re: Angst die Kontrolle zu verlieren |
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Hallo brummbaerchen003,
warum schreist Du in gewissen Situationen etwas Obszönes? Ist das regelrecht zwanghaft, wird der Drang danach größer, wenn Du es nicht machst? Oder ist es mehr Wut, Langeweile oder soetwas?
Ich nehmen an, dass Du Dich in Situationen, wie sich irgendwo anzustellen, in die Nervosität hereinsteigerst. Sich dauernd zu sagen: >Ich darf jetzt auf keinen Fall nervös werden!< hilft da in der Regel wenig. Meistens verstärkt sich dadurch nur noch die innere Anspannung.
Weiter nehme ich an, dass bei Vorstellungsgesprächen u.Ä. einfach die Ablenkung überwiegt, so dass es dort kein Problem ist.
Vermutlich ist WARTEN in der Öffentlichkeit, wenn Du glaubst beobachtet zu werden, ein Hauptübel für Dich, richtig?
Versuche doch mal solche Situationen zu trainieren.
Ich meine, dass Du Dich auf das Stillsitzen in der FH vorbereitest.
Wie war das denn in der Schule?
Bist Du in therapeutischer Behandlung?
Machst Du irgendeinen Sport? Kann ich nur empfehlen, baut Stress ab und Selbstvertrauen auf!
Wenn Du glaubst schreiben zu müssen, dann schreibe doch. Ist doch keine schlechte Art sein Gehirn zu "entleeren".
Den Druck und das Kribbeln im Hinterkopf halte ich für psychosomatisch.
LG Hans-Jörg
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brummbaerchen003
neu an Bord!
2
wien W, 23
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Sat, 09.Jul.05, 20:19 Re: Angst die Kontrolle zu verlieren |
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Hallo!
Ich mache eine japanische Kampfkunst dadurch hat sich auch schon einiges verbessert, bin zumindestens etwas ruhiger, kann mich besser konzentrieren.
Das mit dem Schreien passierte nur, wenn ich wirklich viel getrunken hatte, was ich schon lange nicht mehr mache.
Die Angst tritt immer auf, wenn mir langweilig ist, mein Gehirn tausend Gedanken denkt die eigentlich alle unnötig sind, und wenn ich Leute um mich herum sind, kommt noch hinzu, dass es mir sehr peinlich wäre.
So etwas wie "ich darf jetzt auf keinen Fall nervös werden", sage ich mir nicht, ich versuche tief ein und auszuatmen, gehe eine runde um den block oder so,..
manchmal ist es aber auch so, dass ich gerade irgendwo bin und vom einen augenblick zum andren habe ich das gefühl, dass ich schreien muss und gehen sollte, dann ist es für mich sehr schwer.
In der Schule hatte ich überhaupt keine Probleme damit, das Ganze hat ja auch erst vor zwei Jahren angefangen.
Das mit dem Entleeren ist ein guter Hinweis, ich bin gestern nämlich draufgekommen, war wieder in so einer Situation, dass es anscheinend so ist, dass sich in so einem Moment irrsinnig viele Gedanken in meinem Gehirn kreuzen und dass sich mein Gehirn vielleicht wirklich kurz entleeren muss.
Ich bin in keiner Therapie.
Wenn es mir normal geht, denke ich mir auch, ich schaff das und es ist nicht so schlimm, aber dann von einem Moment auf den andren habe ich das Gefühl nichts dagegen machen zu können.
Es ist auch so, dass es für mich sehr wichtig ist eine gute ausbildung zu absolvieren und vielleicht setzte ich mich zu sehr unter Druck, was das ganze wohl verschlimmert.
Das mit den Situationen trainieren ist ein guter Tip, damit fange ich gleich an.
LG
Brummbaerchen
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Hans-Jörg
Forums-Gruftie
581
Süddeutschland M, 40
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Sun, 10.Jul.05, 5:39 Re: Angst die Kontrolle zu verlieren |
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Hallo Brummbaerchen,
japanische Kampfkünste sollen ja sehr gut sein, um Konzentration, diszipliniertes Verhalten etc. zu erlernen.
Gab es damals vor zwei Jahren spezielle Gründe, auf die Du Deine Problematik zurückführst?
Versuche doch mal zu erkennen, was den einen Moment, in dem Du denkst, es sein gut kontrollierbar von dem anderen unterscheidet.
Ja, dieses (selbst) unter Druck setzen, kann sich schon manches Mal verschlimmernd auswirken.
Langeweile, Unterforderung etc. führen natürlich schneller dazu, sich in etwas "hereinzusteigern". Auch in Ängste.
Nach draußen, um den Block zu gehen und tief ein- und auszuatmen halte ich für eine gute Strategie in solchen Fällen.
Bleibe an Deinem Situationstraining dran, suche möglichst viele verschiedene angstmachenden oder Beklemmung hervorrufende Situationen auf und versuche dort möglichst lange auszuharren. Am Besten solange, bis die unangenehmen Gefühle ganz weg sind oder wenigstens deutlich kleiner geworden.
Wünsche Dir viel Erfolg und liebe Grüße
Hans-Jörg
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Polarsternin
Forums-InsiderIn
185
Hamburg W, 35
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Thu, 01.Mar.07, 20:54 Eine Frage an euch! |
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hallo,
bin mal wieder da! möchte eine frage von heute ins forum stellen: was bedeutet eurer meinung nach, wenn es in einem menschen innere teile gibt, die er nicht unter kontrolle hat? was beutet das konkret? habe irgendwie ein problem damit.
wäre schön, wenn ihr mir auf die sprünge helfen könntet.
Ich möchte jemanden verstehen, dessen therap. ihm das sagte.
danke erstmal! gruß, polarsternin
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_________________ "Wenn dir die Liebe winkt, so folge ihr". (K. Gibran) |
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Polarsternin
Forums-InsiderIn
185
Hamburg W, 35
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Fri, 02.Mar.07, 10:57 Re: Angst die Kontrolle zu verlieren |
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gibt es zu diesen störungsarten wissenschaftliches nachzulesen bzw. hinzuweisende literatur?
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_________________ "Wenn dir die Liebe winkt, so folge ihr". (K. Gibran) |
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Tauperlenvogel
Helferlein
40
Brandenburg W, 44
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Mon, 05.Mar.07, 9:08 Re: Angst die Kontrolle zu verlieren |
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Hallo Polarsternin
Was meinst du mit "innere Teile"?
hast du mal ein Beispiel?
LG Tauperlenvogel
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Polarsternin
Forums-InsiderIn
185
Hamburg W, 35
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Tue, 06.Mar.07, 20:11 Re: Angst die Kontrolle zu verlieren |
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hallo tauperlenvogel,
danke für deine antwort. der thread wurde einfach in einen anderen verschoben, ohne darauf hingewiesen worden zu sein. merkwürdiger umgangsstil hier. vorne in der rubrik wird auch nicht ersichtlich, ob jemand geantwortet hat.
auf deine frage mit einem bild zu antworten: wenn das innenleben einer persönlichlichkeit nicht ganz angegriffen ist, sondern nur teile von ihr, wie z.b die neigung zu autoaggressionen, dann wäre dies ein teil davon. dadurch dass die person nur in bestimmten situation zu autoaggressionen neigt, und nicht immer autoaggressiv ist, gibt es in ihr auch gesunde anteile, mit unangenehmen situationen adäquat und kontrolliert umzugehen. oder wenn die person aus einer angstbesetzung heraus sich auffällig oder bzw. unanagemssen verhält, reagiert der ungesunde anteil in ihr. in anderen situationen, die weniger bedrohlich und angstfrei erlebt werden reagiert sie angemessen und gesund. d.h. dass die person nicht nur kranke anteile (oder krankgewordenen Anteile) in sich trägt, sondern auch gesunde.
vergleich das mit einem kleidungsstück: es kann am ärmel zerrissen sein, der rest des kleidungsstück aber ist ganz bzw. unbeswchädigt.
hoffe, das etwas deutlich gemacht haben. warum wolltest du das wissen? gruß, polarsternin
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_________________ "Wenn dir die Liebe winkt, so folge ihr". (K. Gibran) |
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Tauperlenvogel
Helferlein
40
Brandenburg W, 44
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Wed, 07.Mar.07, 23:16 Re: Angst die Kontrolle zu verlieren |
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Hallo Polarsternin
Ich konnte deine Frage irgendwie nicht verstehen - deshalb meine Nachfrage.
Ich denke , genau das , was du jetzt beschrieben hast , hätte ich dir so etwa auch geantwortet.
Ist zum Beispiel bei Persönlichkeitstsörungen so. Es gibt auch immer "gesunde" Anteile. Aber in z.B. sehr belastenden Situationen wird dann auf "alte " Verhaltensmuster zurückgegriffen , die eben nicht gesund sind.
Ich weiß da leider aus eigener Erfahrung , wovon ich spreche , ich habe eine Borderline-Persönlichkeitsstörung.
LG Tauperlenvogel
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Polarsternin
Forums-InsiderIn
185
Hamburg W, 35
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Thu, 08.Mar.07, 20:15 Re: Angst die Kontrolle zu verlieren |
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hallo tauperlenvogel,
danke für deine antwort. ich habe mir das schon fast gedacht. ich bin jetzt ein bißchen schlauer.
hast du therapien gemacht? wie gehst du damit um? wenn du willst können wir pinnen (pns schreiben).
liebe grüße, polarsternin
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_________________ "Wenn dir die Liebe winkt, so folge ihr". (K. Gibran) |
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