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leomax2
neu an Bord!
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Post Mon, 19.May.03, 23:17      Ihr Sohn intrigiert gegen mich, und Sie hält sich raus Reply with quoteBack to top

Vor 6 Jahren lernte ich meine Lebenspartnerin kennen, ihr Sohn war damals 8 Jahre alt. Ich habe ihn voll akzeptiert und ihm geholfen wo ich konnte. Heute ist er 14 und die Fronten verhärten sich. Es sind schon teilweise Hassattacken seinerseits gegen mich. "Du hast mir nix zu sagen, verpiß dich, du kannst mich mal.....
Meine Lebenspartnerin hält schützend ihre Hand über ihr Söhnchen und hält sich tunlichst raus. Zunächst habe ich das als das typische Pubertätsverhalten eingeordnet und bin nicht gross darauf eingegangen, aber seit Neuestem fängt er an, hinter meinem Rücken schlecht über mich zu reden. Seinen Freunden impft er ein, ich hätte in unserer Wohnung nichts zu sagen und sie sollen mich nach Möglichkeit nicht beachten, Absprachen werden nur noch mit seiner Mutter über meinen Kopf hinweg getroffen. Wenn ich etwas dazu sage, kriege ich mit meiner Freundin auch noch Stress und der Abend ist gelaufen. Mittlerweile weiß er genau, wie er es schafft, dass es zum Eklat zwischen mir und ihr kommt. Ich bin schon ganz unsicher und fange an mich zurückzuziehen, denn immerhin habe ich ja 2 Gegner, was die Situation betrifft und ich habe auch keinen Bock auf jeden Abend Stress. wenn das Söhnchen aber was will, dann gehts auf einmal auch friedlich.
Ich habe meiner freundin nahe gelegt, sich Ihren Sohn mal zur Brust zu nehmen, was sie aber nicht tut. Für Ihn bin ich die Witzfigur die sich nicht durchsetzen kann. Ich fühle mich dermaßen unwohl, dass ich schon darüber nachgedacht habe aus der Wohnung zu ziehen, da ich langsam Agressionen entwickele.
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marie32
Forums-InsiderIn
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Wohnort Rhein-Main
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Post Tue, 20.May.03, 4:25      Reply with quoteBack to top

hi,

das is ne schwierige situation für dich. gerade weil man von außen glaub ich immer dazu tendiert, das verhalten des "kindes" irgendwie zu rechtfertigen (er is in der pubertät, er is noch ein kind,...) und den erwachsenen als "vernünftigeren" in die verantwortung zu nehmen (er müsste es hinkriegen...die mutter, die arme, sitzt zwischen den stühlen...).
ich denke, du musst dich erstmal von diesem anspruch lösen, wenn er dir denn suggeriert wird (was ich annehme). es klappt nicht mit euch dreien im moment, und daran bist NICHT du alleine schuld, sondern ihr alle drei. wenn sie dir nicht hilft und er nicht sein quentchen dazu beiträgt, kannst du dich lange abmühen...bezeihungen finden immer zwischen menschen statt, einer alleine ist da machtlos, wenn die anderen nicht "mitspielen".
wofür DU letztendlich alleine verantwortlich bist, ist es, deine derzeit ungute situation für dich wieder akzeptabel zu machen. fakt ist, DIR gehts im moment nicht gut dabei und daran musst letztendlich DU was ändern, wenn nicht mit hilfe deiner partnerin, dann eben alleine.
eine alternative hast du ja bereits aufgezeigt: ausziehen. ich würde es zunächst nochmal mit einem offenen gespräch probieren. mach ihr deutlich, wie du dich fühlst, dass du SO nicht leben kannst und willst. das ist ok, damit nicht umgehen zu können. du bist nicht supermann, sondern ein normaler mensch, der auch für sich selber bedürfnisse hat und ein recht darauf, glücklich und gelassen zu sein.

alles liebe
marie
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Lissy
sporadischer Gast
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Posts 14

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Post Tue, 20.May.03, 8:51      Sohn intrigiert.... Reply with quoteBack to top

Hallo Leomax,

ich hab eine richtige Gänsehaut, denn du erzählst unsere Geschichte, nur, dass ich die Mutter bin u. mein Mann derjenige in deiner Situation.
Bei uns ist inzwischen alles gelaufen, es ist Ruhe eingekehrt, aber zu welchem Preis!
Als ich meinen Mann kennenlernte, waren meine beiden Töchter 11 u. 12 u. kamen super mit ihm zurecht. Es lief alles glatt - bis wir uns nach 3 Jahren entschlossen, zusammenzuziehen. Nun muss ich dazusagen, dass meine Kinder ein sehr enges Verhältnis zu meiner Mutter, ihrer Oma, hatten u. haben. Und meine Mutter war absolut gegen eine neue Beziehung u. von dem Tag an, an dem sie erfuhr, dass ich eine neue feste Partnerschaft eingehe, hat sie hinter unserem Rücken meine Kinder aufgehetzt. Dazu kamen dann noch Hetzereien vonseiten meines ersten Mannes, dem Vater der Kinder.
Heute, aus der Distanz, sehe ich, dass meine Kinder ganz schön in der Zwickmühle saßen. Loyalität gegenüber ihrem leiblichen Vater, Beeinflussung durch die Oma, Sympathie für den "Neuen".
Wir ließen uns nicht beirren u. zogen zusammen. Zu dem Zeitpunkt waren meine Kinder 14 u. 15, also mitten in der Pubertät. Zusammengefasst sieht es so aus, dass die Lage im Lauf der Jahre immer angespannter wurde. Trotz u. Ablehnung vonseiten der Kinder, Ohnmacht u. Wut vonseiten meines Mannes, Hilflosigkeit u. Loyalitätskonflikte auf meiner Seite. Die schönen Momente wurden immer seltener.
Es wundert mich noch heute, dass unsere Beziehung überhaupt dieses Dilemma überstanden hat.
Als dann meine Ältere mit 17 eine Ausbildung begann u. aus diesem Grund in ein Schwesternwohnheim ziehen musste, waren wir regelrecht erleichtert. Vorübergehend entspannte sich die Lage.
Dann "rückte meine Jüngere nach" u. entwickelte sich zu einem absoluten Kotzbrocken. Dagegen war die Große ein Abklatsch. Ich hab das alles auch als Mutter gesehen, aber es sind meine Kinder u. ich hatte permanent ein schlechtes Gewissen, weil ich aus diesen Kindern ja Scheidungskinder gemacht hatte. Alles versuchte ich zu entschuldigen. Damit hab ich wahrscheinlich alles schlimmer gemacht.
Kurz u. gut, letztes Jahr, als die Jüngere 18 wurde, eskalierte das Ganze. Sie hielt sich an keinerlei Hausordnung mehr, lief grußlos an uns vorbei u. machte, was sie wollte.
Bei einem Streit warf sie meinem Mann an den Kopf: "Du hast die Ehe meiner Mutter zerstört (was gar nicht stimmt), darum zerstör ich jetzt deine."
Mein Mann ist vor Zorn u. Hilflosigkeit dermaßen ausgeflippt, dass er vor einen Schrank geschlagen u. sich die Hand verstaucht hat. Und ich dachte, ich würde vor lauter Not u. Aufregung einen Herzinfarkt bekommen. Soweit war es mit uns gekommen. An dem Abend haben wir meine Tochter rausgeschmissen.
Jetzt hat sie eine Wohnung im gleichen Schwesternwohnheim wie meine Große, will aber keinen Kontakt mehr zu uns.
Seitdem ist Ruhe eingekehrt. Inzwischen haben wir uns von den Schrecken erholt, aber so richtig glücklich bin ich natürlich nicht. Nie im Traum hätte ich daran gedacht, dass ich mal so früh meine Kinder "verlieren" würde. Andererseits weiß ich, dass es mit dem Vater meiner Kinder, hätte ich die damalige Ehe fortgesetzt, auch nicht viel besser gelaufen wäre. Vermutlich nicht so dramatisch, weil sie halt vor ihrem Vater einen Heidenrespekt, um nicht zu sagen Angst, hatten.
Nachdem ich deine Schilderung gelesen habe, hab ich viel mehr Verständnis (im Nachhinein) für meinen Mann. Wenn deine Partnerin sich nur halbwegs so fühlt wie ich damals, dann hat auch sie eine schwere Zeit. Sie fühlt ihrem Sohn gegenüber halt doch anders als du. Und von dir kann man nicht verlangen, dass du Verständnis für einen aufmuckenden "fremden" Jungen hast.
Wir waren übrigens vor 3 Jahren bei einer Familienberatung, die uns aber eher geschadet als genutzt hat, weil die Therapeutin eher dahin tendierte, nur Verständnis für die Kinder aufzubringen bzw. die beiden haben sich nur das an Ratschlägen rausgepickt, was für sie von Vorteil war.
Ich überlege, wie ich dir/euch helfen kann.
Rückblickend denke ich, dass getrennte Wohnungen uns viel Leid erspart hätten. Andererseits bin ich nicht der Typ für eine Wochenendbeziehung u. hatte damals Angst, dass unsere Partnerschaft sich dadurch auf Dauer totlaufen würde. Ich glaube, deine Partnerin braucht fachliche Unterstützung, um nicht dauernd das Gefühl zu haben, zwischen den Stühlen zu sitzen, sondern auch ein Recht auf Glück hat. Bei mir war es so, dass sowohl mein Mann als auch meine Kinder sich von mir immer im Stich gelassen fühlten. Gab ich dem einen Recht, war der andere sauer u. umgekehrt. Und schließlich bekam ich von meiner Jüngeren den Vorwurf gemacht, ich hätte sie eines Mannes wegen im Stich gelassen. Rat mal, wie man sich da als Mutter fühlt....
Es hat oft Situationen gegeben, wo wir beide kurz davor waren, das Handtuch zu schmeißen. Heute bin ich froh, dass wir es nicht getan haben, denn jetzt gehen meine Kinder ihre eigenen Wege u. ich wär allein.
Es wird für euch bestimmt kein Zuckerschlecken, aber andererseits läuft ja bekanntlich keine Partnerschaft so ganz problemlos Smile

Alles Liebe
Lissy
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