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RoteSchorle
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Post Fri, 01.Jul.05, 11:29      Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

Hallo liebe LeserInnen,

mir ist beim durchlesen der Beiträge aufgefallen, wie wenig das Thema Schilddrüse bei Depressionen berücksichtigt wird - mit wenigen Ausnahmen. Deshalb mache ich mal diesen Beitrag auf, um über Eure Erfahrungen mit dem Thema Schilddrüse und Depressionen zu diskutieren...

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Es mag viele Ursachen geben, aufgrund dessen Menschen depressiv werden oder sind. Eine dieser Ursachen kann die Schilddrüse sein - da das bisher nur wenig diskutiert wurde, möchte ich dazu ein wenig Beitrag leisten...

Seid ihr vom Hausarzt oder Therapeuten auf eine mögliche Beteiligung der Schilddrüse hingewiesen bzw. einmal zu einen Facharzt überwiesen worden??? Und entsprechend behandelt worden?

Meine eigenen Erfahrungen zum Thema Schilddrüse: Die Schilddrüse greift sehr weitreichend in den hormonellen Haushalt des Körpers ein. Ein latente (!) Unterfunktion reicht schon aus, um leichte Stimmungsschwankungen und eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Symptomen zu bekommen. Ein Mangel an Hormonen führt zu starken Depressionen bis hin zu Selbstmordgedanken. Unterstützt man die Schilddrüse durch Hormone bilden sich die körperlichen und psychischen Symptome weitgehend zurück.

In der Regel werden beim Hausarzt nur die gängigen Schilddrüsenwerte (wenn überhaupt) gecheckt. Damit kann man eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse feststellen. Es gibt - und das ist leider vielen Ärzten nicht (mehr?) bekannt - eine Vielzahl von Fällen in denen eine Schilddrüsenunterfunktion nicht direkt über diese Werte erkannt werden kann! Deshalb ist unbedingt eine Untersuchung von einem Facharzt (Nuklearmed, Radiologe oder Endokrinologe) erforderlich!

Es gibt z.B. die sogenannte Hashimoto eine "Unterfunktion", bei der die Schilddrüsenwerte im unteren Normbereich liegen können und somit vom Hausarzt als nicht auffällig bewertet werden! Bei der Hashimoto hindert das Immunsystem die Schilddrüse an der ordnungsmäßigen Funktion. Der Facharzt stellt u.a. dabei Antikörper gegen die Schilddrüse fest. Der Facharzt verschreibt dann nebenwirkungsfreie Schilddrüsenhormone um die SD in ihrer Arbeit zu unterstützen. Dabei ist es wichtig die Werte auf Wohlfühldosis einzustellen (oftmals oberer Normbereich). Eine Hashimoto wird in den letzten Jahren immer häufiger diagnostiziert (vor allem junge Ärzte kennen diese Form eher). Meine Schwester hat fälschlicherweise jahrelang Kreislauftropfen bekommen kopf

Ein zu niedriger Hormonspiegel führt bei mir unweigerlich zu depressiven Verhalten, Konzentrationsschwächen, Lethargie, Unlust, Zukunftsängsten, Sorgen, etc. (ich meine hiermit nicht ein bischen Unlust, was jeder mal kennt...) Weitere Informationen über Symptome etc. findet man z.B. unter http://www.hashimotothyreoiditis.de/HT-Symptome.html - Ich kann auch jedem empfehlen, dort mal in das Forum zu schauen und die "Probleme" der Teilnehmer mit den eigenen Symptomen zu vergleichen - Sicherlich gibt es auch da einige therapiebedürftige Personen... Wink

Wer Symptome wie Gewichtsprobleme, Hautprobleme, einschlafende Hände/Beine beim Schlafen, Konzentrationsschwächen, Vergesslichkeit, auch Augen/Ohrprobleme, Verstopfung, Zyklusstörungen (bei Frauen), Zittern der Hände, Schwitzen, hoher Cholesterin und Harnsäure, ... kennt sollte auf jeden Fall mal eine SD-Untersuchung angehen. Den anderen kann ich es auch nur empfehlen. Die einzelnen Symptome können unterschiedlich oder nur teilweise auftreten.

Eine Behandlung der SD ist in den meisten Fällen simpel und ohne Komplikationen. Es wird über eine längere Zeit eine optimale Hormondosis ermittelt, um die SD zu entlasten. In der Regel keine Schmerzen, Nebenwirkungen, Einschränken o.ä.

Ich hoffe ein paar neue Ansätze geliefert zu haben und freue mich auf den Austausch.

Viele Grüße

Mike
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Schützin
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Post Fri, 01.Jul.05, 15:36      Re: Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

Hallo,
ja das kann ich bestätigen.

Meine Therapeutin (sie ist zugleich Ärztin) hatte mir ein Antidepressivum verschrieben.
Es kam null Frage nach der Schilddrüse, ob ich sie z.B. schon mal hab untersuchen lassen oder so.
Auch letztlich schlug sie vor, mir vor der Periode ein A. zu geben.

Ich war nun beim Schilddrüsenarzt (hatte lange eine Unterfunktion, jetzt aber plötzlich viele Anzeichen einer Überfunktion und bin wirklcih s e h r verzweifelt, da ich schlimme Beschwerden vor meiner Periode habe, die jedes mal in einem schlimmen Streit mit meinem Partner enden, die Beziehung ist so gut wie am Ende..........Sad
und werde nun nach Absetzen der Jodtabletten noch einmal genauer untersucht...........

Auch ich bin der Ansicht, dass die Schilddrüse auch auf psychische Leiden durchaus eine sehr grosse Wirkung hat und dass viel zu wenige danach fragen.

Da könnte ich ja noch jahrelang zur Therapeutin rennen, wenn nachher das Stimmungschaos vor meiner Periode mit den Schilddrüsenhormonen zusammenhängt, nicht wahr ??????????

Eine komplizierte Angelegenheit, die Schilddrüse............

Ich hoffe, bald Klarheit zu erhalten........

liebe grüsse

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RoteSchorle
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Post Sat, 02.Jul.05, 11:28      Re: Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

Hallo Schützin,

danke für deinen Beitrag. Die Symptome einer SD-Unterfunktion lassen schnell auf eine Depression schließen... und bleiben oft unerkannt. Oft werden Antidepressivum, Kreislauftropfen, etc. verschrieben ohne eine SD zu untersuchen... - da kann auch kein Therapeut mehr helfen...

Evtl. bei dir auch mal beim Gyn die Hormone checken lassen, spielen bei einer SD-Unterfunktion auch gerne mal verrückt. Eine Unterfunktion kann auch die Symptome einer Überfunktion haben.

Vorsicht: Jod wird gerne als das "Allheilmittel" für die Schilddrüse angesehen. Dem ist nicht so, z.B. bei der oben genannten Hashimoto heizt das Jod den Prozeß der Unterfunktion erst recht richtig an - Jod muss dabei gemieden werden. Also wichtig: SD vom Facharzt untersuchen lassen und genaue Diagnose - und nicht einfach Jod für die SD einnehmen.

Schützin, ich wünsche dir gute Besserung und auch alles Gute mit deinem Partner - vielleicht lernt er ja verstehen... - Es gibt gute Internetforen, wo du deine SD-Werte einstellen und Tipps bekommen kannst.

Gruß

Mike
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Vanillivi
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Post Mon, 04.Jul.05, 13:12      Re: Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

Hallo,
ich habe auch eine SD-Unterfunktion. Die wurde aber vor meiner Depression erkannt. Ich bin dann auch sofort zum Radiologen überwiesen worden wegen eines Zintigramms. Es kam heraus, dass ich eine sehr kleine SD habe. Das erklärte erstmal, wieso ich mich noch so abmühen konnte und nichts abgenommen habe. Meine Werte werden regelmäßig kontrolliert und ich nehme auch schön brav meine Hormone. Die Depression habe ich erst viel später bekommen. Bei mir in der Familie liegt die endogene Depression, aber ich hätte nie gedacht, dass sie mich auch erwischt, weil ich vom Typ her ganz anders als meine Mutter oder meine Schwester bin.

LG Vanillivi

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RoteSchorle
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Post Tue, 05.Jul.05, 11:58      Re: Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

Hallo Vanillivi,

Quote:
Meine Werte werden regelmäßig kontrolliert und ich nehme auch schön brav meine Hormone.


Sehr wichtig! Die Einnahme der Hormone und die Einstellung deiner SD müßten die "Merkmale" deiner Depression aber doch erheblich beeinflussen, oder?!

Hast du denn das Gefühl gut eingestellt zu sein? Nimmst du Hormone mit Jod?! Liegt denn dein TSH-Wert um 1?!

Gruß

Mike
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Vanillivi
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Post Tue, 05.Jul.05, 12:34      Re: Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

Hallo Mike,

ich nehme Euthyrox 75 - 1 Tbl. täglich. Ich würde sagen, dass ich gut eingestellt bin, da ich seitdem wieder abnehmen kann. Das konnte ich über Jahre nicht - ein neuer Arzt kam dann mal endlich auf die Idee, die SD-Werte zu untersuchen.

Nun, die Tabletten nehme ich schon seit 2002 und letztes Jahr bekam ich die Depression. Am schlimmsten war sie im März/April diesen Jahres mit massiven Suizidgedanken. Da habe ich dann aber auch gemerkt, dass meine Zuckerwerte in die Höhe geschnellt waren - teilweise über 300! Seit ich die fast wieder auf normal habe, geht es mir auch wieder besser. Mein Diabetologe kümmert sich super um mich. Soweit ich weiß, steht eine SD-Unterfunktion wohl auch irgendwie in Zusammenhang mit DM - will da jetzt aber nicht drauf bestehen - ich meine, sowas gelesen zu haben.

Nein, ich nehme kein zusätzliches Jod. Nur das, was in der Nahrung ist - und ich glaube, da ist jede Menge Jodzusatz drin.

LG Vanillivi

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Karola
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Post Tue, 05.Jul.05, 12:51      Re: Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

Hallo Rote Schorle,

habe auch den Verdacht auf Unterfunktion. Reicht es, zum Internisten zu gehen? Oder besser zum Radiologen? Meine Mutter hatte auch Schilddrüsenprobleme und ist vor einigen Jahren sogar daran operiert worden. Wird das auch vererbt? Fühle mich ständig kaputt und müde, dazu Dysthymie (neurotische Depression). Mache auch eine Therapie. Man muss ja zu Beginn einer Therapie sich körperlich untersuchen lassen (konsiliarbericht), aber meine Erfahrung ist auch, dass nach der Schilddrüse nicht gefragt wird.

Karola
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RoteSchorle
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Post Tue, 05.Jul.05, 13:05      Re: Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

Hallo Karola,

Internist oder Hausarzt ist in der Regel erste Anlaufstelle, da du eine Überweisung benötigst. Am besten Symptome nennen und sagen, dass bereits SD-Erkrankungen in der Familie vorliegen und du um Überweisung zum Radiologen o.ä. bittest. SD-Erkrankungen können erblich bedingt sein.

Von den Blutergebnissen am besten immer eine Kopie geben lassen, damit du für später Vergleichsergebnisse hast. - Wichtig ist halt einen "guten" Arzt zu finden - bei weiteren Fragen hilft dir bestimmt auch dieses Forum http://www.ht-mb.de/forum/forumdisplay.php?f=4 oder jedes andere SD-Forum.

Meine Erfahrung ist es leider auch, dass zu wenig oder gar nicht nach SD gefragt wird - vor allem teilweise von den Hausärzten schlecht erkannt bzw. untersucht wird.

Viele Grüße

Mike
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tautropfen
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Post Sat, 01.Oct.05, 12:00      Re: Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich heiße Barbara und habe mich heute im Forum angemeldet. Jetzt muss ich mich nur etwas zurechtfinden.

Ich leide an massiven Schlafstörungen seit vielen Jahren. Die Ärzte diagnostizierten verdeckte Depressionen. D.h. das Wachliegen ist meine Depression. Ich bin weder traurig noch schwermütig noch habe ich Schlimmes erlebt.

Dass die SD an vielem Schuld sein kann, ist richtig. Mein Hausarzt hat bei mir eine beginnende Unterfunktion festgestellt. Ich nehme jetzt Thyroxin seit 2 Wochen.

Die Schlafstörungen bestehen jedoch seit über 30 Jahren, deshalb glaube ich nicht so recht, dass Thyroxin mir diesbezüglich helfen wird. Aber, vielleicht habe ich Glück und der Schlaf wird trotzdem etwas besser.

Erfreulicherweise habe ich von Thyroxin etwas abgenommen. Das trifft sich gut, denn ich bin übergewichtig.

Meine ADs habe ich vorgestern abgesetzt, weil sie mich nur dick machen und kaum helfen. Ich bin es leid, nach so vielen Jahren immer nur nach dem passenden AD zu suchen. Im Augenblick mache ich einen Entzug durch. In ein paar Tagen geht es mir sicherlich besser.

Viele Grüße
Barbara

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Alles wird gut.
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Post Thu, 10.Nov.05, 13:23      Die Schilddrüse – ein Spiegel der Seele? Reply with quoteBack to top

Hier Auszüge aus einem sehr interessanten Beitrag aus einem Schilddrüsen-Forum zum Thema:

Wechselwirkungen zwischen Schilddrüsenfunktion und Psyche
Die Schilddrüse – ein Spiegel der Seele?
Joachim Feldkamp

Schilddrüsenfunktion und psychische Befindlichkeit scheinen eng miteinander verwoben zu sein. Zum einen finden sich bei Hypo- oder auch Hyperthyreose häufig psychische Symptome. Zum anderen weisen auch primär psychisch kranke Menschen oft Veränderungen der Schilddrüsenhormonkonzentrationen auf.

Das Vollbild einer Schilddrüsenunterfunktion kann neben den somatischen Symptomen mit zunehmender Antriebslosigkeit, Verlangsamung des Denkens und depressiver Stimmungslage bis hin zu völliger Agonie einhergehen. In seltenen Fällen kann sogar eine Psychose ausgelöst werden. Manche Patienten leiden unter Suizidgedanken.

Diagnose oft spät gestellt
Da die Hypothyreose sich oft sehr langsam und schleichend entwickelt, werden die Symptome nicht selten übersehen und die Diagnose verzögert gestellt. Die Hypothyreose wird – meist als Folge einer Autoimmunthyreoiditis (Hashimotothyreoiditis oder atrophische Thyreoiditis) – mit steigendem Alter immer häufiger. Nach dem 60. Lebensjahr leiden 0,2 – 2 % der Erwachsenen an einer Unterfunktion der Schilddrüse. Macht sie sich zuerst ausschließlich durch psychische Symptome wie depressive Verstimmung bemerkbar, werden diese nicht selten in Zusammenhang mit dem Alter bzw. etwaigen Komorbiditäten gebracht.
Patienten in der Nachsorge nach behandeltem Schilddrüsenkrebs müssen für Ganzkörperszintigraphiekontrollen ihre Schilddrüsenhormonbehandlung gelegentlich für einige Wochen unterbrechen. Diese Patienten weisen oft ausgeprägte Symptome einer Depression auf.

Aufgepaßt bei postpartaler Depression
Eine Risikogruppe stellen auch Frauen nach der Geburt eines Kindes dar. In ca. 9 % der Fälle kann sich eine post-partum-Thyreoiditis entwickeln, die mitunter von einer Depression begleitet ist. In diesem Fall ist die Gefahr groß, daß ein solcher Zustand – insbesondere beim ersten Kind – fälschlicherweise als mütterliche Überlastungsreaktion gedeutet wird. In der Regel reicht nach heutigem Kenntnisstand eine reine Thyroxinsubstitution auch zur Behandlung der psychischen Symptome aus. Bei ungenügendem Ansprechen kann im Individualfall eine Kombinationsbehandlung mit einem T3/T4-Kombinationspräparat erfolgen.

Depression und Schilddrüsenfunktion
Depressionen sind laborchemisch nicht selten durch ein sogenanntes „low T3-Syndrom“ gekennzeichnet. Diese Erniedrigung von Schilddrüsenhormonen findet sich auch bei somatischen Erkrankungen mit schweren Krankheitsverläufen und ist auf Intensivstationen ein häufig beobachtetes Phänomen. Daher wird das „low T3-Syndrom“ als sekundärer Effekt und nicht als krankheitsursächlich angesehen.
Bei Patienten mit Depressionen findet man, wie Screeninguntersuchungen zeigen konnten, zwar nicht überdurchschnittlich häufig behandlungsbedürftige Schilddrüsenerkrankungen. Sie weisen jedoch häufig Symptome auf, die man typischerweise auch bei einer Hypothyreose findet: Müdigkeit, Lethargie, Gewichtszunahme und Rückzug aus der sozialen Gemeinschaft. Eine Abklärung der Schilddrüsenfunktion sollte daher unbedingt bei jedem Patienten mit neu aufgetretener Depression erfolgen, um eine somatisch therapierbare Erkrankung nicht zu übersehen.

Trotz der scheinbar nicht ursächlichen Zusammenhänge zwischen dem Auftreten einer Depression und der Schilddrüsenfunktion gibt es eine Reihe von Daten und Untersuchungen, die eine pathogenetische Verbindung wahrscheinlich machen...
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RoteSchorle
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Post Thu, 10.Nov.05, 13:27      Re: Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

weitere Auszüge:

Angststörungen
Bei Patienten mit hyperthyreoter Stoffwechsellage werden nicht selten psychische Exzitationssymptome beobachtet. Einzelne Patienten erleiden sogar Panik-attacken, die erstmals in der Schilddrüsenüberfunktion auftreten und nach Einleitung einer adäquaten Schilddrüsenbehandlung auch wieder dauerhaft verschwinden.

Gönen und Mitarbeiter konnten erst kürzlich zeigen, daß Patienten auch mit subklinischen Störungen der Schilddrüsenfunktion höhere Ängstlichkeitsscores aufwiesen als gesunde Kontrollpersonen. Als Ursache der vermehrten Ängstlichkeit wird vor allem der permissive Effekt von Schilddrüsenhormonen auf die Wirkung der Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin diskutiert.

Saisonale Varianzen
Stimmungsschwankungen und depressive Störungen weisen saisonale Unterschiede in der Häufigkeit ihres Auftretens auf. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten werden Depressionen manifest.

Auch die Schilddrüsenhormone weisen biologische saisonale Varianzen auf. Technisch besser zu messen und als Reglerhormon besser zu verwerten sind die Werte für TSH. Neben tageszeitlichen Schwankungen der TSH-Werte werden auch saisonale Unterschiede beobachtet. So sind sie am niedrigsten im Frühjahr und Sommer und am höchsten im Herbst und Winter.

Kälte und Schilddrüsenhormone
Bei Wissenschaftlern, die sich über lange Zeiträume in der Antarktis aufhalten, sind psychische Probleme ein bekanntes Phänomen. So nimmt der Score für Depression im Laufe der Zeit zu und die kognitiven Funktionen lassen nach. Die TSH-Alterationen im Lauf des Kalenderjahres sind in der Antarktis wesentlich prononcierter und lassen klare jahreszeitliche Unterschiede bereits in den kleinen Gruppen der untersuchten Wissenschaftler erkennen. Im Vergleich zu Plazebo führt die Gabe von Schilddrüsenhormon dabei zu einer Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit und der Stimmungslage.

Aus tierexperimentellen Untersuchungen ist bekannt, daß Kälteexposition und nur kurze tageszeitliche Lichtexpositionen die Typ II-Dejodinase direkt stimulieren können. Hierdurch kommt es zu einem vermehrten Umbau von T4 in das eigentlich wirksame T3. Dies ist ein möglicher Mechanismus, der auch beim Menschen wirksam sein könnte. Da T3 auch die Effekte von Serotonin, Katecholaminen und ß-amino-Buttersäure verstärkt und eventuell sogar selbst eine Rolle als Neurotransmitter im Gehirn besitzt, ist es sehr wahrscheinlich, daß Schilddrüsenhormone jahreszeitliche Schwankungen in Stimmung und Verhalten beeinflussen.
Quelle: Allgemeinarzt / bzw. http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?t=1040455
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Anna Nym
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Post Thu, 10.Nov.05, 14:18      Re: Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

Bei mir wurde schon auch eine Blutuntersuchung gemacht, aber alle meine Werte - bis auf eine leicht erhöhte Blutsenkungsrate - waren okay. Natürlich haben ich und meine Ärztin auch auf die Schilddrüse geschaut, aber zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass eine Blutuntersuchung in diesem Fall nicht immer aussagekräftig ist.

Boha, wenn ich mir jetzt wieder eine Überweisung zu einem Facharzt hole, dann komme ich mir schön langsam blöd vor. Ich weiß nicht bei wievielen Ärzten ich in den vergangenen zwei Jahren schon war - alle Befunde waren negativ. Echt depremierend und schön langsam glaube ich selbst, dass sich vieles doch nur im Kopf abspielt.

Bei mir ist es leider so, dass ich tatsächlich ein Kindheitstrauma habe und auch so einiges schief gelaufen ist, sodass eine Depression & Co verständlich sind.

Ich habe auch Übergewicht und nehme von Jahr zu Jahr mehr zu. Wenn ich mich gezielt einschränke nehme ich andererseits aber auch ab.

Naja ... Wer weiß wohin mich mein Weg noch führt?!

lG Anna Nym
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murmelinchen
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Post Sun, 26.Aug.07, 9:46      Schilddrüsenunterfkt./Depros/ wer weiß Hausarzt in Wien Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich wende mich mit einer Bitte an das Forum:
wer weiß bitte eine/n nette/n Hausarzt/ärztin in WIEN, der/ die sich auskennt mit Schilddrüsenunterfunktion und Depressionen etc.?

Ich frage deswegen, weil bei mir gerade Schilddrüsenunterfunktion festgestellt wurde, und mein Hausarzt aber nicht gedenkt, etwas dagegen zu tun, oder mit mir zu reden.
Ich habe seit ich mich erinnern kann Depressionen, bin in medikamentöser Behandlung seit 10 Jahren deswegen, aber niemend ist nur ansatzweise auf die Idee gekommen, dass es die Schilddrüse sein könnte. Habe in 1 Jahr 10 kg zugenommen, immer schlapp und depressiv, eine diagnostizierte Angststörung, etc....also an sich Signale, die eh schon auf die SDUF hinweisen, wenn man sich auskennt (aber ich bin ja kein arzt).

Erst meine neue Gyn kam drauf, als sie schon beim Erstgespräch feststellte,dass das evtl. der Grund für meine Depros sein könnte und das Zunehmen, und die Frau kannte mich nicht mal!

Als ich darauf hin zu meinem Hausarzt ging, tat er das ab, als sei das totaler Humbug, aber "gnadenhalber" hat er mich zum Bluttest geschickt, wo tatsächlich ein leicht erhöhter TSH- Wert auftrat. Damit ging ich zu ihm und fragte ihn, was wir jetzt dagegen tun könnten, da sagte er glatt und ernsthaft drauf : "na, NIX! bei so minimalen Werten braucht ma nix tun!" er hat mich quasi ausgelacht als ich sagte, ich will der Sache aber nachgehen, weil ein auch wenns minimal ist, will ich dass es trotztdem Gewissheit haben, was genau los ist.

war daraufhin im Kaiserin Elisabeth Spital testen, die Ärztin dort meinte, gut, dass ich da bin, denn man muss das behandeln, auch wenn der Wert nicht übermäßig erhöht ist, umso besser, wenn mans früh erkennt, und die depro wird bestimmt auch weniger, wenn ich es behandle, sowie das Gewicht.

mein Befund kam jetzt mit einer Therapieempfehlung von 25µg Euthyrox. Ich habe die Tabs einfach OHNE ein gespräch bekommen, von der Sprechstundenhilfe meines Hausarztes, und ich will auch gar nicht mehr mit ihm reden, weil er ohnehin meint, es ist egal.
Ich will aber die Euthyrox-Therapie nicht beginnen, ohne zu wissen, auf was ich ab jetzt achten muss, und daher suche ich einen Hausarzt, der ein wenig allumfassender zu denken vermag und mit mir einen Therapieplan macht. Ich habe im Schlddrüsenforum gelesen, dass verschiedene tests gerade zu Behandlungsbeginn nötig sind, und daher wäre es mir sehr lieb, wenn ich das mit jemand Kompetenten besprechen könnte.

Danke und lg

Murmelinchen
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Post Sun, 26.Aug.07, 11:43      Re: Depressionen und Schilddrüse Reply with quoteBack to top

Hinweis: ein Beitrag mit einer Arztempfehlung wurde entfernt. Das Forum versteht sich aus einer Vielzahl von Gruenden nicht als "Vermittlungsstelle" oder Empfehlungskiste fuer Aerzte, Therapeuten etc., derartige Tipps tauschen Sie deshalb - wenn dies ueberhaupt sinnvoll erscheint - bitte ausschliesslich per PM aus. Ich ersuche, bei weiteren Antworten auf Murmelinchen's Beitrag im oeffentlichen Thread ausschliesslich auf die generellen Fragestellungen einzugehen.

Danke,
rlf (Admin)

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