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Lucky Lustig
sporadischer Gast
6
Münsterland M, 48
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Thu, 30.Jun.05, 7:52 Methusalem neu an Bord |
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Hallo ihr Lieben!
Vor einigen Tagen bin ich zufällig in dieses Forum hereingestolpert. Nach stundenlangem Lesen fühlte ich mich hier sehr zu Hause, ich bin wohl doch nicht allein auf der Welt mit meinen Problemen (Langzeit-Extrem-Kiffer mit Allem was dazu gehört).
Auch wenn ich altersmäßig scheinbar mächtig aus der Reihe tanze, tut es gut, von den Erfahrungen Anderer zu lesen.
Vielleicht mache ich doch noch mal einen Anlauf...
Auf jeden Fall bin ich ab sofort dabei. Auch so kann ich meine selbstgewählte (?) Isolation überwinden, so hoffe ich jedenfalls.
Gruß an Alle
Lucky
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sonnenkäfer
sporadischer Gast
11
Dortmund W, 39
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Thu, 30.Jun.05, 7:58 Re: Methusalem neu an Bord |
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Hallo Lucky,
ich bin auch noch nicht so lange hier.
Habe zwar andere Probleme, aber ich grüße dich recht herzlich.
Sonnenkäfer
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_________________ Liebe Dortmunder!
Meldet euch doch bei mir. |
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djana
sporadischer Gast
20
AUT W, 31
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Thu, 30.Jun.05, 12:12 Re: Methusalem neu an Bord |
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hi,
auch von mir ein herzliches willkommen.
ich find auch, dass das ein nettes forum ist.
lg, djana
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lui
Forums-InsiderIn
235
Deutschland W, 57
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Thu, 30.Jun.05, 14:26 Re: Methusalem neu an Bord |
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Lucky Lustig wrote: | Auch wenn ich altersmäßig scheinbar mächtig aus der Reihe tanze, tut es gut, von den Erfahrungen Anderer zu lesen.
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Hallo Lucky,
schau, es gibt noch viel ältere Fossilien hier
Du bezeichnest Dich als Langzeit-Extrem-Kiffer mit Allem was dazu gehört.
Ist sicher interessant für mich, wenn Du ein bißchen mehr dazu schreibst. Ich habe einen Sohn, der jetzt fast 30 ist und auch schon seit 15 Jahren kifft, worüber ich mir auch immer Sorgen mache.
Lieben Gruß
lui
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Lucky Lustig
sporadischer Gast
6
Münsterland M, 48
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Fri, 01.Jul.05, 11:04 Re: Methusalem neu an Bord |
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Vielen Dank für die nette Begrüßung, habe ich gar nicht mit gerechnet
@lui: nu hau man nich so aufn Pudding, von wegen VIEL älter, sind ja auch nur schlappe 8 Jahre ...
Du fragtest nach meiner Selbstbeschreibung, also:
Langzeit: Ich kiffe seit mehr als 33 Jahren, erste Tüte an meinem 15. Geburtstag.
Extrem: Seit vielen Jahren (15-20?) von morgens bis abends, so wie manch anderer Zigaretten raucht.
Ich habe in den 80ern mal eine Gesprächstherapie gemacht, natürlich erfolglos, wie man sieht. Habe danach noch zwei weitere Anläufe genommen, aber jedes Mal sehr schnell wieder abgebrochen. Ich fühlte mich nicht ernst genommen (Zitat eines Th.: "Das Bisschen Kiffen kriegen wir locker in den Griff...", ging dann wohl doch nicht so locker)
Mittlerweile habe ich gelernt, irgendwie mit der Droge zu leben. Ich funktioniere im täglichen Leben, komme morgens aus dem Bett und kann auch beispielsweise bei besonderen Anforderungen im Job über 2 oder 3 Wochen abstinent leben. Ich bin aber meilenweit davon entfernt, clean zu leben.
Über die Auswirkungen auf meine körperliche Gesundheit brauche ich wohl nicht viel zu sagen, ist halt ein Tanz auf dem Vulkan.
Die psychischen Auswirkungen kann ich natürlich nicht wirklich objektiv beurteilen.
Antriebsschwäche z.B. ist zwar vorhanden, kann ich aber überwinden. Ich war lange Jahre selbständig, hat ganz gut geklappt. Ohne Konsum wäre ich vielleicht noch besser gewesen, wer weiß das schon?
Zu Schaffen machen mir meine Schwierigkeiten, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, sicher zumindest teilweise verursacht durch die Droge. Ich habe zwar einige gute alte Freunde, die sind aber über ganz Europa verstreut und daher selten präsent. Neue Leute kennen zu lernen und an mich heran zu lassen fällt mir enorm schwer. Wenn ich mal eine Weile nichts konsumiert habe, geht es deutlich besser. Nützt aber nichts, ich bin wohl nie lange genug clean geblieben.
Es gibt sicher noch viel mehr Auswirkungen meines Drogenmissbrauchs, frag mal mein Umfeld, ich bin nicht objektiv.
Was deinen Sohn anbelangt, kann ich dir nicht viel sagen. Als Motivationshilfe zum Aufhören tauge ich nicht, weder als gutes Beispiel noch zur Abschreckung (denke ich zumindest...).
Allerdings wünschte ich mir schon, niemals mit Drogen in Kontakt gekommen zu sein, wahrscheinlich wäre ich um Einiges glücklicher heute. Aber solche Gedanken sind müßig, ich habe mir mein Leben selbst ausgesucht.
Na, was soll's (merkste, Hasch mach gleichgültig!). Draußen scheint gerade die Sonne, ich schwing mich jetzt auf mein Fahrrad und fahr durch die Wälder. Das Leben ist trotz Allem schön!
Gruß Lucky
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lui
Forums-InsiderIn
235
Deutschland W, 57
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Fri, 01.Jul.05, 12:59 Re: Methusalem neu an Bord |
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Lucky Lustig wrote: | Das Leben ist trotz Allem schön!
Gruß Lucky |
Hallo Lucky,
das hast Du recht!
Kann leider nicht richtig auf Deinen Beitrag eingehen, da ich auf dem Sprung nach Nürnberg bin. Werde es auf Sonntag vertagen.
Lieben Gruß an Dich
lui
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pequenja
sporadischer Gast
5
nrw W, 25
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Fri, 01.Jul.05, 14:52 Re: Methusalem neu an Bord |
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Hola Lucky Lustig!
ich bin auch neu am bord! Uch wenn wir altersmäßig auseinandergehen haben wir doch eins gemeinsam: die kifferei.
meine erste tüte war mit 14. seitdem ich 16 bin kiffe ich (mit kleinen päusken) regelmäßig, sprich täglich.
das ist nur einer meiner zahlreichen probleme...
zu meiner person:
von meinem 9-bis 16. lebensjahr habe ich einen horror scheidungskrieg zwischen meinen eltern erlebt, meine mutter flüchtete sich in arbeit, mit meinem vater hab ich mich eh nie verstanden. da fingen die probleme an.
mit 10 bekam ich diabetes.
mit 13-14 hatte ich einen regelrechten selbsthass, ich fand mich ekelhaft, unsympatisch(konnte es nicht verstehen wenn mich leute mochten etc). auch mit dem diabetes kam ich nicht klar, be*** mich selber, aß heimlich süßigkeiten etc. ich verheimlichte ihn, die krankheit war mir peinlich, ich wollte und konnte sie nicht akzeptieren.
mit 16 fing die kifferei an.
mit 17-18 war ich so unaustehlich(revoluzer) dass meine mutter mich in ein internat schicken wollte. das habe ich natürlich nicht mit mir machen lassen!
mit 19 kam ich mit meinem damaligen freund zusammen - große liebe.
es folgten 4 1/2 jahre große gefühle, leider in beide richtungen. ich dickkopf er choleriker und dickkopf = streit streit streit.
mit 24 bin ich nach übersee geflüchtet (nach beendigung der beziehung). alles hat mich ange .
mit dem ergebnis: es war wunderbar! die schönste (für mein empfinden die einzige schöne) zeit in meinem leben.
als ich wiederkam bin ich in das schwärzeste und tiefste loch überhaupt gefallen… jeder tag aufs neue war eine qual, weinend aufgewacht in dem wissen nachts werde ich nicht schlafen können(habe seit kindheit massive einschlafprobleme-deshalb kam mir das kiffen auch so recht), ich hab mich abgekapselt, bin nicht mehr ans telefon gegangen etc, etc.
das war letztes jahr im winter.
jeden tag habe ich drum gekämpft nicht aufzugeben, bis ich nicht mehr konnte und mir sagte: weihnachten möchte ich so nicht mehr erleben. ich wußte sogar schon wie ich's mache...
da ich aber schon eine recht starke person bin, wollte ich nicht kampflos aufgeben und suchte ein letztes mal psychotherapeutische hilfe auf.
sie riet mir in eine tagesklinik zu gehen. das habe ich dann auch gemacht. 2 monate war ich 6-tage die woche da, bis auf meine beste freundin (die auch da erst von meiner depression erfahren hat) wußte niemand bescheid. in der uni hab ich gelogen und gesagt ich müßte wegen meinem diabetes ins KH.
dort habe ich erfahren dass ich seit meiner kindheit an depressionen leide.
Jetzt nehme ich antidepressiva und mir gehts um einiges besser.
ich bin sooo froh dorthin gegangen zu sein! und bin jedesmal traurig wenn ich hier im forum lese wieviele menschen sich vor psychotherapien sträuben.
Ich bin jedenfalls sehr froh dass es euch gibt!
(Ich hoffe es bluten euch jetzt nicht die augen )
alles liebe von pequenja
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_________________ das leben ist kein ponyhof |
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Lucky Lustig
sporadischer Gast
6
Münsterland M, 48
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Sat, 02.Jul.05, 8:04 Re: Methusalem neu an Bord |
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Hola pequenja,
dein Leben war ja auch nicht gerade langweilig, ich habe deine Geschichte gerade dreimal lesen müssen. Es freut mich, dass es dir wieder besser geht.
pequenja wrote: |
mit 24 bin ich nach übersee geflüchtet (nach beendigung der beziehung). alles hat mich ange .
mit dem ergebnis: es war wunderbar! die schönste (für mein empfinden die einzige schöne) zeit in meinem leben.
und bin jedesmal traurig wenn ich hier im forum lese wieviele menschen sich vor psychotherapien sträuben.
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Wo warst du? Übersee, dein Nick aus dem Spanischen(?), ich vermute Mittel- oder Südamerika. Ich bin selbst viel unterwegs und dann geht es mir auch immer prima. Ich arbeite öfter mal im Ausland, es ist also kein Urlaub. Im Grunde unterscheidet sich mein Leben dort gar nicht so sehr vom Leben zu Hause, trotzdem nehme ich offensichtlich meine Probleme nicht mit. Merkwürdiges Phänomen, man könnte zum Nomaden werden...
Hast du darüber schon mal nachgedacht?
pequenja wrote: |
und bin jedesmal traurig wenn ich hier im forum lese wieviele menschen sich vor psychotherapien sträuben.
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Ich habe zwar so meine Vorbehalte vor Psychotherapien, aber ich sträube mich nicht davor. Ich bin schon interessiert, deshalb bin ich ja auch hier. Allerdings ist es auch eine Frage der Zeit, die man dafür übrig hat, eine Therapie setzt, glaube ich, regelmäßiges Erscheinen voraus. Das kann ich im Moment nicht leisten, und per Email geht das wohl noch nicht, oder?
Was hat dein Therapeut eigentlich zum Kiffen gesagt?
Erstmal ein schönes Wochenende!
Gruß Lucky
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pequenja
sporadischer Gast
5
nrw W, 25
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Sat, 02.Jul.05, 16:07 Re: Methusalem neu an Bord |
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hola lucky
man, bist du ein frühaufsteher
Lucky Lustig wrote: | Wo warst du? Übersee, dein Nick aus dem Spanischen(?), ich vermute Mittel- oder Südamerika. |
garnicht mal so schlecht deine vermutung! mein nick bezieht sich aber auf meine nationalität (halbspanierin) und ich war ein halbes jahr in NZ/OZ! erst in auckland, dann south-island mit'm rucksack rumgereist. und dann folgten 1 1/2 monate in Australien, auch mit'm rucksack durch ganz queensland gereist *träum*
hast du mal was von "nimbim" gehört? das ist ein kleines kifferdörfchen nähe byron bay, faszinierend kann ich nur sagen!
(ziehe dieses örtchen als rentnerparadies in erwägung )
mein nächstes traumziel ist thailand!!!
Lucky Lustig wrote: | Merkwürdiges Phänomen, man könnte zum Nomaden werden...
Hast du darüber schon mal nachgedacht? |
na und ob! fühle mich hier in D nicht wirklich zuhause, und ich komme auf das wetter nicht klar.
sag mal, wenn ich fragen darf, was arbeitest du denn? und wo gehts dann hin wenn du auslandseinsätze hast?
warst du auch schonmal in OZ/NZ?
Lucky Lustig wrote: | Ich habe zwar so meine Vorbehalte vor Psychotherapien, aber ich sträube mich nicht davor. (...) Was hat dein Therapeut eigentlich zum Kiffen gesagt?
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... deine vorbehalte kann ich sehr gut nachvollziehen! es ist unglaublich schwer einen guten thera-platz zu kriegen, vorausgesetzt man wird nicht von vorneherien auf mal eben 2 jahre wartezeit vertröstet
ich muß sagen, bei mir war das eher eine "verzweiflungstat", die depressionen waren sowas von schlimm!
mit dem kiffen:
beim ersten gespräch habe ich es zögerlich erzählt. so richtig darauf eingegangen wurde nicht, bloß: "Ja Frau xy, dann müßen sie aber damit aufhören wenn wir mit medikamenten anfangen."
das wars!
witzig! hab ich mir gedacht, na klar hör ich auf! ich kiffe ja bloß fast 10jahre nahezu täglich, gaaarkein problem!
dann wurde das thema gut ein monat nicht angesprochen (ich war ca2mon in einer tagesklinik) und ich hatte meinen konsum zwar reduziert aber das wars auch schon. ja, und nach einem monat wurde ich "by the way" gefragt ob ich denn aufgehört hätte... man gabs stunk! ich mußte sofort eine urinprobe machen und mir wurde gesagt wenn in 3 wochen der wert immernoch hoch ist, "fliege" ich...
war ich sauer! ich kam mir vor wie ein schwerverbrecher! aber: es hat gewirkt, das war meine 2monatige pause anfang des jahres.
als es mir jedoch besser ging (thera schon zuende) und das leben schöner wurde, war das kiffen plötzlich auch wieder besonders schön
so wie ich wieder in der lage war das leben zu genießen, so konnt ich auch der ehemals "sch*** kifferei" etwas positives abgewinnen...
and there I am! keine nacht ohne gut-nacht-tütchen. ich bin halt so ein nachtmensch und abends voll aufgekratzt, da brauch ich das zur beruhigung, kennst du das?
also dann lucky, würd' mich freuen wieder was von dir zu hören!
saludos,
pequenja
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_________________ das leben ist kein ponyhof |
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Lucky Lustig
sporadischer Gast
6
Münsterland M, 48
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Sun, 03.Jul.05, 12:33 Re: Methusalem neu an Bord |
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Also, ääähhh, also das mit dem Frühaufstehen, ähh
eigentlich war ich gerade erst nach Hause gekommen...
pequenja wrote: |
beim ersten gespräch habe ich es zögerlich erzählt. so richtig darauf eingegangen wurde nicht, bloß: "Ja Frau xy, dann müßen sie aber damit aufhören wenn wir mit medikamenten anfangen."
das wars! |
Das entspricht im Grunde dem, was auch ich erlebt habe.
pequenja wrote: |
witzig! hab ich mir gedacht, na klar hör ich auf! ich kiffe ja bloß fast 10jahre nahezu täglich, gaaarkein problem! |
Ja, so kommt das rüber. Ist aber dann doch ein Problem. Klar kann man mal eine gewisse Zeit aufhören, wenn die Situation danach ist. Ich kenne aber eine Menge Leute, die unweigerlich wieder anfangen zu kiffen, sobald sich die Umstände ändern. Viele von denen würden gern drogenfrei leben, auch wenn sie das (nicht immer) zugeben. Allein die Tatsache, dass ich manchmal einfach etwas zu rauchen haben muss, stört mich sehr. Unabhängig von irgendwelchen gesundheitlichen Risiken sehe ich das als eine Einschränkung meiner persönlichen Entscheidungsfreiheit, das ist also per se negativ.
Kann es vielleicht sein, dass die Kifferei an sich nicht therapiewürdig ist? Schließlich funktioniert Otto-Normal-Langzeitkiffer im täglichen Leben üblicherweise ganz gut, er (oder sie) geht regelmäßig arbeiten usw., für einen Außenstehenden ist zunächst mal nichts erkennbar. Bei näherem Hinsehen (z.B. langjährige Kollegen, Nachbarn) merkt man vielleicht doch etwas, aber es ist ja nicht wirklich beunruhigend, höchstens etwas seltsam. Ein aktiver Alkoholiker oder Junky fällt da schon ganz anders auf, ist nicht mehr zuverlässig arbeitsfähig, zahlt keine Steuern, sondern kostet auch noch Geld.
Und wenn sich der kleine Kiffer dann mit 40 oder 50 einen netten Lungenkrebs einfängt und zügig den Löffel abgibt, ist das volkswirtschaftlich gar nicht so schlecht, sozusagen ein privater Beitrag zur Sanierung der Rentenversicherung.
Das hört sich jetzt mächtig zynisch an, ich möchte mal ein bisschen provozieren...
pequenja wrote: |
war ich sauer! ich kam mir vor wie ein schwerverbrecher! |
Ja, entweder so, oder es kommt der Spruch: „Kiffen, das ist doch Kinderkram. Habe ich mit 15, 16 auch mal gemacht. Man muss doch mal erwachsen werden...“
pequenja wrote: |
and there I am! keine nacht ohne gut-nacht-tütchen. |
Genießerin!
Wenn die Kifferei kein Problem ist, dann muß man auch keins draus machen. Aber bitte: Augen auf!
Gruß Lucky
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tasila
neu an Bord!
1
Berlin W, 47
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Mon, 04.Jul.05, 17:49 Re: Methusalem neu an Bord |
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Lucky Lustig wrote: | Hallo ihr Lieben!
Vor einigen Tagen bin ich zufällig in dieses Forum hereingestolpert. Nach stundenlangem Lesen fühlte ich mich hier sehr zu Hause,... |
...ja so ist es mir heut auch ergangen...also ich ein weiterer stolperer hier hinein...
Lucky Lustig wrote: | Auch wenn ich altersmäßig scheinbar mächtig aus der Reihe tanze, tut es gut, von den Erfahrungen Anderer zu lesen. |
...und nu mußte in der reihe tanzen nun sind wa schon mehrere...altersmäßig...
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lui
Forums-InsiderIn
235
Deutschland W, 57
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Mon, 04.Jul.05, 18:32 Re: Methusalem neu an Bord |
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Hallo Lucky und pequenja,
wenn ich Eure Beiträge lese, dann kann ich doch ganz klar sagen, Kiffen macht abhängig, es ist eine Sucht, oder?
Oft heißt es ja, Marihuana bzw Hasch würde nicht süchtig machen, jedenfalls keine körperliche Abhängigkeit, allenfalls psychisch.
Wobei ich immer denke, eine psychische Abhängigkeit ist noch schlimmer.
Bringt doch bitte etwas Information darüber und damit Ordnung in meine Gedanken.
Lieben Gruß
lui
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Lucky Lustig
sporadischer Gast
6
Münsterland M, 48
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Mon, 04.Jul.05, 19:24 Re: Methusalem neu an Bord |
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Haaallooo tasila
prima, noch 'ne alte, wollte sagen, an Lebenserfahrung reiche. Bei näherem Hinsehen habe ich zwar schon festgestellt, dass wir doch recht zahlreich sind, aber jede Verstärkung ist willkommen.
Und dann noch aus meiner früheren Heimat! Bin zwar schon 15 Jahre weg von Berlin, aber einen imaginären Koffer habe ich noch dort gelassen...
@lui:
lui wrote: |
wenn ich Eure Beiträge lese, dann kann ich doch ganz klar sagen, Kiffen macht abhängig, es ist eine Sucht, oder?
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Nach meinen Erfahrungen kann ich von einer körperlichen Sucht nicht reden. Ich habe zwar nach dem Absetzen möglicherweise leichte Schlafstörungen, nach einigen Tagen empfinde ich evt. eine leichte Aggressivität, aber das kann auch Einbildungen sein und legt sich jedenfalls sehr schnell.
Die psychische Abhängigkeit ist allerdings vorhanden, sonst würde ich sicherlich nicht mehr rauchen. Ob das schlimmer ist als körperliche Sucht, weiß ich nicht. Nach meinem Erleben wird die Cannabis-Abhängigkeit von "offizieller" Seite nicht so richtig ernst genommen (siehe auch weiter oben). Das Fazit bei solchen Gesprächen ist meist: "Man muss nur wollen, dann geht das schon." Eigentlich ist mein Wille gar nicht so schwach, scheinbar habe ich da einen blinden Fleck.
Man kann ja leben mit dieser Droge, ist halt oft etwas anstrengend... Ein maßvoller Umgang damit wäre schön, auf mein "Gute-Nacht-Tütchen" würde ich auch nur sehr ungern verzichten (da kann ich pequenja gut verstehen). Trotzdem werde ich diesen Abschied wohl nehmen, mir fehlt vielleicht noch der richtige "Leidensdruck".
Hilft dir das weiter? Sonst musst du eben noch mal nachhaken.
Gruß an alle Lucky
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lui
Forums-InsiderIn
235
Deutschland W, 57
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Mon, 04.Jul.05, 19:55 Re: Methusalem neu an Bord |
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Lucky Lustig wrote: |
Nach meinem Erleben wird die Cannabis-Abhängigkeit von "offizieller" Seite nicht so richtig ernst genommen Das Fazit bei solchen Gesprächen ist meist: "Man muss nur wollen, dann geht das schon." Eigentlich ist mein Wille gar nicht so schwach, scheinbar habe ich da einen blinden Fleck.
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Lieber Lucky,
vielleicht liegt das auch daran, dass eben auch die Kiffer selber diese "Sucht" gar nicht so ernst nehmen. Irgendwie entnehme ich das auch Deinen Worten:
Quote: | Nach meinen Erfahrungen kann ich von einer körperlichen Sucht nicht reden. |
und Quote: | Die psychische Abhängigkeit ist allerdings vorhanden, sonst würde ich sicherlich nicht mehr rauchen. Ob das schlimmer ist als körperliche Sucht, weiß ich nicht. |
Vielleicht verstehe ich Dich aber auch miß.
Du sprachst doch am Anfang auch von körperlichen Auswirkungen Deines Kiffens. Was macht sich da bemerkbar, wenn ich fragen darf?
Ist es denn nicht möglich, ein "Gute-Nacht-Tütchen" zu rauchen und sonst am Tag nichts?
Ich trinke beispielsweise ganz gerne ein "Gute-Nacht-Rotweingläschen", aber trinke nicht den ganzen Tag schon Rotwein.
Ist das nicht letztlich der Unterschied zwischen GEBRAUCH der Droge und deren MISSBRAUCH?
Lieben Gruß
lui
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Lucky Lustig
sporadischer Gast
6
Münsterland M, 48
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Tue, 05.Jul.05, 8:53 Re: Methusalem neu an Bord |
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lui wrote: | ...wenn ich fragen darf? |
Hier darf mich jeder alles fragen. Wenn ich meine Antwort nicht veröffentlichen möchte, kann ich ja den Weg über Email/pm wählen. Oder ich sag einfach gar nix...
Moin lui,
du hast mich ganz schön zum Nachdenken gebracht, deshalb bin ich u.a. hier. Habe zwar eigentlich kaum Zeit, aber man muss halt Prioritäten setzen, arbeiten kann ich heute noch genug...
lui wrote: | vielleicht liegt das auch daran, dass eben auch die Kiffer selber diese "Sucht" gar nicht so ernst nehmen |
Als erstes fiel mir ein: "Ein Süchtiger, der seine Sucht wirklich ernst nimmt, hat sein Problem fast gelöst." Stimmt zwar nicht so ganz, aber vielleicht weißt du, was ich meine.
Bei mir ist das so: Ich habe mich nicht immer auf das Kiffen beschränkt, sondern habe in meinen wilden Zeiten nichts ausgelassen. Bin mit einem blauen Auge davongekommen, ist 'ne längere Geschichte, nix für jetzt.
Jedenfalls sind mir vor einigen Tagen zwei Freunde von damals in der Fußgängerzone entgegengekommen, die sich wohl beide ausdauernder als ich Sister Morphine hingegeben hatten. Die beiden waren offensichtlich voll auf Methadon und was-weiß-ich-noch-alles. Sie bewegten sich und sahen aus wie 70-jährige, dabei sind sie noch ein paar Jahre jünger als ich. Beide haben mich nicht erkannt. Wie ich höre, erkennen sie seit einiger Zeit kaum noch jemanden.
Da war ich richtig froh, dass es bei mir nur die Kifferei ist...
Wir (meine Freunde und ich) kennen viele dieser Geschichten, dabei haben diese beiden ja immerhin bis heute überlebt. Eine ganze Reihe guter Freunde hat das nicht geschafft.
Vor diesem Hintergrund sind die Probleme eines Langzeitkiffers dann doch eher Peanuts.
Bei genauerem Hinsehen müssen wir aber zugeben, dass wir eine echte Sucht eingefangen haben: Wenn etwas da ist, dann wird auch geraucht. Ist das piece erst einmal alle, wird ruck-zuck ein neues besorgt. Kiffen nicht immer als Genuß, sondern aus Gewohnheit.
lui wrote: | Du sprachst doch am Anfang auch von körperlichen Auswirkungen Deines Kiffens. Was macht sich da bemerkbar...? |
Ich habe versucht, mich schlau zu machen, stoße aber immer wieder auf Phrasen wie: "es wird vermutet...", "... ist umstritten", " ...keine eindeutigen Belege...". Nach neuen Studien treten beispielsweise nun doch keine Hirnschäden auf, wie lange angenommen wurde. Die Konzentrationsschwäche und die Vergesslichkeit sind reversibel, jedenfalls bis zur nächsten Forschungsreihe...
Ich halte für gesichert, dass Cannabis die Atmungsorgane schädigt. Das spürt man schon, das weiß jeder Kiffer, auch wenn wir das gern verdrängen. Ob ein Joint jetzt dreimal oder zehnmal so schädlich ist wie eine Zigarette ist m.E. unerheblich, man kennt ja auch seine eigene Widerstandskraft nicht.
In den letzten Jahren sind zwei meiner Freunde an Lungenkrebs erkrankt, bei ihrer Vorgeschichte liegt ein Zusammenhang mit Cannabis-Missbrauch auf der Hand. Die Ärzte sagen: "kann sein, weiß man nicht, es wird da nicht viel geforscht...". Wie ich weiter oben schon sagte, das Interesse von Ärzten und Therapeuten scheint mir nicht so groß zu sein.
lui wrote: | Ist es denn nicht möglich, ein "Gute-Nacht-Tütchen" zu rauchen und sonst am Tag nichts?
Ich trinke beispielsweise ganz gerne ein "Gute-Nacht-Rotweingläschen", aber trinke nicht den ganzen Tag schon Rotwein. |
Einem Alkoholiker ist das "Gute-Nacht-Rotweingläschen" nicht möglich, einem Cannabioliker (dafür gibt es auch noch keinen Ausdruck, oder?) ist wahrscheinlich das "Gute-Nacht-Tütchen" schon zu viel.
So, jetzt muss ich aber los.
Bin an deiner Meinung interessiert, die meisten meiner sonstigen Gesprächspartner sind nun mal befangen.
Schönn Tach noch!
Gruß Lucky
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