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Gothika
Helferlein
94
Oberpfahlz/Deutschland W, 27
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Mon, 27.Jun.05, 21:27 Co-Abhängigkeit - praktischer Rat Thema Umzug |
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Hallo!
Ich bin zwar nur noch was Babysitter-Dienste angeht von meinen Noch-Ehemann abhängig, nicht mehr emotional (!), diese Abhängigkeit ist aber eine ganz schöne Last.
Da mein Noch-Ehemann(Messi, unbehandeltes ADS dass mittlerweile schon zu schizophrenen Symptomen führte) ein sehr liebender Vater und noch ein guter Freund ist und aufgrund meiner Situation an der Uni (noch 3 Jahre!) bleibt er einer Tagesmutter vorzuziehen. Doch ich will etwas ändern: Allen voran will ich für mich selbst umziehen. Es steht zur Frage, ob ich ihn als Nachmieter für meien Wohnung nehme. Es hätte viele praktische Vorteile, aber auch emotionale Nachteile. Allen voran dass ich zu meinen ganzen Belastungen seinen Umzug komplett mit organisieren müßte. ICH müßte für ihn alles machen und durch seine Krankheit würde er es mir noch erheblich erschweren. ICH müßte mir seinen Kopf zerbrechen.
Zumindest meiner Selbsteinschätzung nach denke ich dabei a) an das Wohl des Kindes (sie hätte es besser, wenn sie hier gehütet wird) b) käme ich dann oft in seine Wohnung (Kontrolle), während er mich jetzt in seine Messiwohnung nur all 9 Monate mal rein lässt und ich mir Sorgen um das Wohl der Kleine mache, da ich ahne, WIE es bei ihm aussieht wenn ich nicht vorbei komme. c) denke ich natürlich auch an den praktischen Nutzen (keine Renovierung, Nachmietersuche, Möbelentsorgung etc. ), er hätte allerdings ebenso viele Vorteile.
Sind diese Gedanken Coabhängigkeit, obwohl ich eigentlich nur an eigenen Nutzen und Kindeswohl denke?
Und sollte ich mich wirklich bereit schlagen diesen harten Kampf zu führen und für ihn alles planen, organisieren, dreifache Arbeit beim Umzug zu haben wo der einfache schon schwer wäre?
Eine Vor- und Nachteilliste habe ich so eben erstellt. Allerdings lassen sich praktischer Nutzen und psychische Befürchtungen nur schlecht gegeneinander aufwiegen.
Beispiel: Kind ginge es besser (eigenes Kinderzimmer, eigenes Bett) und ich fühlte mich deutlich besser, wenn ich dann täglich in SEINE Wohnung komme um sie abzuholen und hätte selbst den Messi nicht mehr ständig bei mir zuhause. Es könnte ihm helfen, mehr Motivation zum Aufräumen zu haben.... bzw. ich kann, wenn es nicht allzu schlimm ist, neutral helfen. Profitieren alle davon. Allerdings könnte es auch so enden, dass sich von seiner Seite aus gar nichts ändert und ich mich nur jeden Tag tierisch aufrege, man wieder das Streiten beginnt.
Hauptvorteil: ICH würde mich vermutlich (?) besser fühlen.
Hauptnachteil: Für die Übergangszeit muss ich mich überlasten um die neue Situation für ihn mitzuplanen und werde vermutlich ziemlich mit den Nerven am Ende sein... was ich ihm eigentlich nie wieder erlauben wollte.
Was meint ihr?
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f-angel
sporadischer Gast
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BW W, 35
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Wed, 29.Jun.05, 7:01 Re: Co-Abhängigkeit - praktischer Rat Thema Umzug |
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Ich finde es toll, wie Du Vor- und Nachteile Deiner Abwägungen erstellst. Das ist der m. M. nach der beste Weg für eine Lösungsfindung. Wenn dabei jedoch ein 50:50 rauskommt, dann muss man weiter überlegen, oder eben wie Du, auch andere Menschen um Rat fragen. Ob es sich bei Dir um eine Co-Abhängigkeit handelt, kann ich natürlich nicht einschätzen, auch was die Frage zum Umzug betrifft, erlaube ich mir kein Urteil, jedoch fände ich dies: Gothika wrote: | ...unbehandeltes ADS dass mittlerweile schon zu schizophrenen Symptome führte... | bedenklich genug, um mein Kind NICHT bei diesem Mann zu lassen und ich würde mich diesbezüglich wohl die Hauptgedanken machen und nicht über Umzug / Nachmieter / usw.
Alles Gute für Euch!
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Gothika
Helferlein
94
Oberpfahlz/Deutschland W, 27
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Wed, 29.Jun.05, 11:35 Re: Co-Abhängigkeit - praktischer Rat Thema Umzug |
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Danke für die Antwort.
Es gibt verschiedene Formen der Schizophrenie bzw. schizophrenen Symptomen. Diesbezüglich muss ich mir keine Sorgen machen, dass er irgendwie gefährlich sein könnte. Vor allem handelt es sich bei ihm "nur" darum, dass er Probleme (z.B. wenn die dritte Mahnung kommt oder er vor Gericht kommt) so intensiv verdrängt, dass er wirklich nicht mehr weiß, dass er den Brief/Rechnung etc. irgendwo hin versteckt hat...
Als Problematisch sehe ich im Moment nur seine schlechte Vorbildfunktion z.B. als Messi. Bei mir lernt die Kleine zwar Regeln und Grenzen, aber Papa lebt etwas anderes vor...
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