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Difficult Secret
Forums-InsiderIn
323
Deutschland W, 35
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Fri, 24.Jun.05, 8:02 Therapie mit inneren Anteilen |
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Ich mache im Moment Kunsttherapie als Traumatherapie.
Wir arbeiten auch mit Imaginationsübungen nach Reddemann.
Und mit inneren Kindern / Anteilen.
Zunehmend erschreckt mich das, was alles so in mir ist. Ich bin doch nicht Multi......
Hat wirklich jeder Mensch diese Anteile?
Hab ich durch meine kreative - phantasievolle Ader nur vielleicht leichteren Zugang?
Irgendjemand hat mir mal gesagt ich soll mir keinen Kopf machen, die meisten Traumatherapeuten arbeiten mit inneren Anteilen.
Aber ich mach mir nen Kopf.
Inneres Kind o.k. Aber ich hab meins gesehen (sitzt in einem Tunnel zusammengekauert)
Reagiere sofort körperlich - emotional wenn wir an ne traumatische Szene gehen. Einmal habe ich aber immaginär die Kinder in Sicherheit gebracht und konnte ohne Reaktionen in die Szene gehen, denTäter anpflaumen.
Wie funktioniert das????
Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen?
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_________________ Ich bin Ausstellerin bei
http://ueberlebenskunst.net/ |
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malinetta
Helferlein
69
München W, 28
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Fri, 24.Jun.05, 10:59 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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Hallo Difficult Secret,
also mein Thera arbeitet auch mit Imaginationen, allerdings nach Böschemeyer. Von daher kann ich dir wohl nicht so wirklich weiterhelfen. Zumindest hinsichtlich deiner Fragen, aber vielleicht ein bißchen von meinen Erfahrungen berichten.
Ich finde die Arbeit auf jeden Fall jedes Mal sehr sehr anstrengend. Ich laufe immer so weite lange Wege voller Hindernisse. Meine Gefühle dazu sind häufig Verzweiflung und Angst.
Neulich habe ich auch mein inneres Kind mal wieder gesehen, aber es war eher schön. Auch ein bißchen traurig, aber schön.
Wir wollen bald auch mal traumatische Szenen angehen. Ich habe irgendwie echt Angst davor. Angst vor meinen Gefühlen, die dann vielleicht hoch kommen. Wie geht es dir denn damit? Kannst du das gut aushalten?
LG Malinetta
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Difficult Secret
Forums-InsiderIn
323
Deutschland W, 35
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Fri, 24.Jun.05, 20:39 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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Schon der Gedanke ans Trauma ranzugehen reicht oft dass ich reagiere
bei mir vor allem körperlich, Panikgefühl, Enge in der Brust
wenns zu heftig wird bin ich auch schon dissoziiert,
deswegen verstehe ich ja nicht so recht warum ich in die Szene gehen konnte nachdem ich die Kinder in mir in Sicherheit gebracht habe, ist doch nur Phantasie, warum bewirkt das was
was ich merke und langsam lerne ist dass ich über ne neutrale Beobachterfunktion das auch eher kann. Dann kann ich auch Mitleid, Trauer und sowas empfinden.
Bin aber auch erst am Anfang.
Ich wollte einfach vor allem wissen ob diese Arbeit mit inneren Anteilen die Regel ist oder dann doch eigentlich nur für Menschen die eben Persönlichkeiten abgespalten haben.
Irgendwie tut mir das gut, aber ich habe Angst da irgendwie reinzurutschen.
Beispiel: ich habe bei Arztterminen meist total Panik innerlich, auch wenn ich weiss es passiert nichts. Nun haben mir meine inneren kinder einiges erzählt und ich weiss warum das so ist "i hab angst vor alle doktors- die dürfen einfach ganz blöde Sachen mit einem machen und dann schimpfen die noch wenn man nicht ruhig ist"
Hintergrund ist ein Krankenhausaufenthalt mit Rückenmarkspunktion ohne kindgerechte Aufklärung. Ich habe mitbekommen da wird was rausgeholt und untersucht und dachte die schneiden mir den Rücken von oben bis unten auf. Bin lammfromm hingehockt, habe gar nichts gespürt.
Heute hatte ich Arzttermin und war locker wie nie. Alles nur weil ich vorher die Kinder beruhigt habe? ist doch lächerlich.
Mir tuts gut, gleichzeitig denke ich jetzt werd ich dann echt verrückt. Ich mach Sachen für meine inneren Kinder wenns mir schlecht geht. Hatte Körperflashbacks da half Kinderkassette hören und mit Teddy kuscheln.
Warmen Schokopudding essen
Meine Therapeutin befürwortet das und meint es werden sich noch mehr Kinder zu Wort melden...??????
Sollte sie mal genauer Fragen, trau mich aber nicht
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_________________ Ich bin Ausstellerin bei
http://ueberlebenskunst.net/ |
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Fri, 24.Jun.05, 22:52 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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finde das sehr spannend. ich habe mal dahei mversucht mit buch das innere kind zu finden. aber ich fand es nicht. zumindest dachte ich ,das wäre nur einbildung. in dem buch las ich so viele versionen wie das kind zutagetritt - aber ich fand meines nicht. war für mich gefühlsmäßig aufgesetzt.
allerdings habe ich heute schon ein bisschen das gefühl, ein kind in mir zu haben - auch wenn ich es so noch nicht wahr nehmen kann.
wenn du magst, würde ich mich über nähere schilderungen freuen. ist es mehr so ein sich bewußt machen innerer bedürfnisse, oder siehst du tatsächlich kinder? ich meine auch so optisch? und wo siehst du sie? wie? wie hörst/spürst du die stimmen.... ich tu mir schwer mir das vorzustellen.
vor allem: kann es sein, dass man als frau ein männliches inneres kind haben kann? das war zumindest bis jetzt die einzige wirklich nahe erfahrung - die komplett unerwartet über mich kam als ich mich sehr serh vertraut und sicher fühlte. ich spürte und sah irgendwie einen jungen im akter von hmmmm sieben bis acht jahren. ich weiß nicht woher der kam oder was der sollte. er war nur eng verbunden mir mir (und meinem bauch). da ich nicht annehme, das mein inneres kind männlich sein kann, erklärte ich es mir als massiven kinderwunsch - obwohl ich den normal gar nicht habe.
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_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
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Difficult Secret
Forums-InsiderIn
323
Deutschland W, 35
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Sat, 25.Jun.05, 10:11 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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Ich hab mein inneres Kind nicht gesucht, es hat sich mir gezeigt.
Ich sah einen Tunnel in dem es zusammengekauert saß, erst später realisierte ich was es war. Ich habe ein gedicht darüber geschrieben und mit heftiger Panikattacke reagiert (war die erste wieder seit ich durch Medikamente eigentlich keine mehr hatte)
hatte nur Angst
wusste das Kind wartet das ich komme, es tröste etc.
Kann ich nicht
Als ich in der therapie sollte war es so dass das Kind zu mir keinen Kontakt wünscht, auch wieder verständlich
Letzte Woche brachte ich meiner therapeutin aufgeschrieben was einzelne Kinder berichtet haben. Klar hab ich das gedacht und geschrieben, aber da schreib / denk ich voll kindlich:
- ist ein ganz schlimmes Gefühl wenn man unter wasser ist und keine luft bekommt und dann denkt jetzt stirbt man. aber ich war da ganz schlau, ich hab gedacht wenn i mi tot stell dann lässt der mi los und des hat geklappt.
Dann hab ich halt noch Gedichte über mein Innenleben und Bilder, da taucht dann z. B regelmäßig ein Clown auf der die Kinder ablenkt
da meine Gedichte immer fertig rauskommen ( es überkommt mich, da kommt ein Satz in den Kopf, dann mehr und ich muss einfach mitschreiben und schwupps steht ein Gedicht da) hab ich manchmal auch eher das Gefühl ein Anteil von mir ist eben die Dichterin / Künstlerin.
Tja und nachdem mir meine Therapeutin nun eben auch die Diagnose Dissoziationen verpasst hat wird mir das immer unheimlicher...
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_________________ Ich bin Ausstellerin bei
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Sat, 25.Jun.05, 11:15 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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Liebe Difficult Secret,
Difficult Secret wrote: | Zunehmend erschreckt mich das |
derartige Uebungen sind nicht ohne Risiko, insbesondere wenn jemand zu Dissoziationen neigt. Nicht wissend, ueber welche Ausbildung Ihre Therapeutin im Speziellen verfuegt (nicht mal in Oesterreich ist etwa Kunsttherapie als psychotherapeutische Methode anerkannt, geschweige denn im diesbezueglich weitaus konservativeren Deutschland*), wuerde ich auf Basis Ihrer beschriebenen Gefuehle nachdruecklich vorschlagen, dass Sie Ihre Therapeutin zumindest nach einer diesbezueglichen Pause, wenn nicht einem voruebergehenden Vermeiden dieser Art von therapeutischer Arbeit fragen.
Es sei denn, Sie halten die aktuelle Arbeit im Moment dennoch fuer so 'spannend' und voll therapeutischem Potenzial, und fuehlen sich gleichzeitig auch so gut und sicher bei Ihrer Therapeutin aufgehoben, dass Sie dafuer das Risiko einer u.U. erheblichen Krise in Kauf nehmen moechten (es ist mir dabei wichtig, zu betonen, dass ich das wertfrei sage - denn mitunter muss man fuer Entwicklungsprozesse Risken eingehen, und Psychotherapie kann nicht immer nur 'interessant' oder 'schoen' sein. Auch kann ich Ihre Situation rein auf Basis Ihrer hiesigen Beitraege ja nur sehr beschraenkt einschaetzen).
Freundliche Gruesse und alles Gute
Richard L. Fellner
--
* (genau genommen waere Ihr Beitrag damit hier sogar 'off topic', insbesondere die Vermischung von psychotherapeutisch/traumtherapeutischen Methoden mit der nicht anerkannten "Kunsttherapie", etwas, worueber m.W. nach auch noch kaum ausreichend Forschungsmaterial vorhanden ist, ist im Interesse insbesondere traumatisierter (!) - und damit ganz besonders schutzbeduerftiger - Patienten/Klienten mit vorsichtiger Skepsis zu betrachten. Dies nur nebenbei, aber keine Sorge, ich sperre den Thread schon nicht. )
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Difficult Secret
Forums-InsiderIn
323
Deutschland W, 35
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Sat, 25.Jun.05, 20:55 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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jetzt denk ich schon länger über ne Antwort nach... grübel
Nun an der Kompetenz meiner Therapeutin was Traumatherapie betrifft zweifel ich nicht. Sie hat da sehr viel Erfahrung, vor allem mit sex. Missbrauch und Folteropfern.
Sie arbeitet in unserer Stadt inzwischen mit zwei Ärzten und zwei oder drei Krankenkassen zusammen. Diese Krankenkassen bezahlen dann Kunsttherapie als Einzelfallentscheidung bei Posttraumatischer Belastungsstörung.
Im Vordergrund steht eigentlich im Moment stabilisieren, Ressorcen entdecken und stärken.....
Imaginationsübungen hat sie meist mit mir gemacht wenn wir an was traumatisches kamen, zum stabilisieren anschließend. weil ich reagier wohl auf kleinstes sofort
Sicherer Ort und so.
Was das Malen und Farbwirkungen betrifft bin ich echt total positiv überrascht. Ich lerne viel was mir daheim dann hilft wenns mir schlecht geht.
Habe jetzt überlegt und ich glaube dass wir seit meinem Dissoziieren in der Stunde gar keine Immaginationsübungen mehr gemacht haben. Sie hat aber nichts gesagt dass das erst mal gestoppt ist.
Sie hat mir viel über Trauma, Dissoziation an sich erklärt und auch gesagt, dass es evtl manchmal besser ist verdrängtes nicht hochzuholen. Aber das wäre dann meine Entscheidung, und da hätte ich erst mal Zeit, weil erstmal stabilisieren wieder im Vordergrund steht.
Und sie muss sich auch drauf verlassen können dass ich stop Zeichen gebe...
Ich denke ich sollte mit ihr drüber sprechen... mal viel Mut bis Montag einsammel
Meine grundsätzliche Frage war einfach ob in Therapie regulär mit inneren Anteilen gearbeitet wird. Oder wird das nur gemacht wenn der Therapeut merkt , dass es da Anteile gibt...???
Ich weiss ich sollte meine Therapeutin fragen...
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_________________ Ich bin Ausstellerin bei
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Sat, 25.Jun.05, 22:54 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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Hi difficult secret,
Quote: | Meine grundsätzliche Frage war einfach ob in Therapie regulär mit inneren Anteilen gearbeitet wird. |
Nein, es wird definitiv ganz sicher nicht in jeder Therapie mit "inneren Anteilen", im Sinne von "inneres Kind" etc, gearbeitet. Das hängt von der Therapierichtung ab und vom Klienten. Es gibt Therapeuten, die arbeiten gar nicht damit.
Quote: | Oder wird das nur gemacht wenn der Therapeut merkt , dass es da Anteile gibt...???
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Meinst du, dass es vielleicht sozusagen eine Art "Indiz" dafür sein könnte, wenn deine Therapeutin mit dir in dieser Art arbeitet, dass du besonders dazu neigen würdest, "innere Anteile" zu haben, oder womöglich besonders "viele Anteile hättest"?
Ich sehe es so: "Innere Anteile" sind ein Denkmodell, dass manchen Klienten vielleicht helfen kann, bestimmte Dinge auszudrücken oder für sich, vom Denken her, zu sortieren.
Wie ein Symbol. Ein Symbol ist aber keine Wirklichkeit! Oder ein Bild
ebenfalls nicht!
Durch Bilder und Symbole kann man, Zugang zu seinen Gefühlen bekommen. Zu seinen. Das ist wichtig!
Dann kann das stärken.
Wenn man aber dazu neigt, sich in den Bildern zu "verlieren", generell dazu neigt "sich zu verlieren" (=dissoziieren), da etwas erlebt, was man an sich selbst als fremd und verunsichernd erlebt, dann kann man das nicht "integrieren". Und wenn der jenige, der das Erlebte eigentlich ins ganze Erleben einfügen sollte, "gar nicht mehr da" ist, erst recht nicht.
Um so "schlimmer", wenn dann gar nicht mehr klar ist, dass das ganze nur als Bild gemeint war und Mittel zum guten Zweck.
Das "tückische" an "diesen Sachen", wenn einem das passiert, ist, dass es ja in dem Moment oft als "schön", hilfreich, oder zumindest entlastend erlebt wird. Meistens. Nicht immer - "Horrortrips" kenne ich da auch.
Und selbst die "Horrortrips" entlasten noch, weil sie von dem "eigentlichen Drama" ablenken.
Und der springende Punkt dürfte sein, dass der ganze Klient nicht mehr "da" ist.
Um den geht es ja. Finde ich zumindest..
Dissoziation per se sind nicht unbedingt was schlechtes und in der Therapie nicht immer zu vermeiden, manchmal wird sogar absichtlich damit gearbeitet, als Teilschritt und Hilfe.
Aber sie dürfen kein "Stein" sein, der eine ganze "Lawine" ins rollen bringt.
lilu schreibt:
Quote: | ist es mehr so ein sich bewußt machen innerer bedürfnisse, oder siehst du tatsächlich kinder? ich meine auch so optisch? |
Es gehört definiv nicht zum üblichen menschlichen Bewusstseinszustand (vorsichtig formuliert) optisch vor sich, was auch immer, zu sehen, was nach innen gehört. Auch keine Kinder!
Und es ist erst recht nicht erstrebenswert, wenn man eh schon Schwierigkeiten mit sich hat.
Es mag sein, dass es veränderte Bewusstseinszustände unter Drogen, oder Meditationspraxis geben mag, in denen so was möglich scheint. Ich weiß es nicht. Das sind aber nicht die "Zustände", die in der Therapie allgemein angestrebt werden. Als "Alltagsbewusstsein".
liebe Grüße
Nele
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Sat, 25.Jun.05, 23:46 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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Zu @ lilu möchte ich noch sagen, dass die "Arbeit mit dem inneren Kind
nicht dafür da ist, dass man als völlig fremd erlebte Dinge neu "plötzlich an sich entdeckt".
Ich selbst würde mich übrigens ziemlich dagegen wehren, dass Kind, "das ich mal war" als "Teil" wahrnehmen zu wollen. Erst recht nicht als von außen betrachteter.
Letztendlich bin und bleibe ich immer derselbe Mensch, im Sinne von "ein bestimmter Mensch" mit Namen "Nele".
Heute habe ich einiges an Erfahrungen mehr gemacht als früher.
Ich kann aber darauf zurückgreifen und mich daran erinnern, wie es früher war, was ich erlebt habe und wie ich mich gefühlt habe.
Dann habe ich aber nicht das Gefühl, dass das irgendwie eine "andere Nele" wäre., oder "etwas, was mir fremd" wäre.
Und ich brauche auch heute nicht irgendwas in mir mit "kleine Nele" anzureden, oder einer "kleinen Nele" irgendwelche Bedürfnisse zu erfüllen.
Weil ich es, so wie ich heute bin, Ok finde, Bedürfnisse zu haben, von denen man in meinem Alter im allgemeinen vielleicht nicht erwarten würde, dass ich sie habe.
(Ich vermute mal stark, dass andere Leute auch solche Bedürfnisse haben, aber ich weiß es nicht.)
Warum soll ich eine "kleine Nele" beruhigen oder ihr einen Lutscher kaufen?
Ich kann mich auch so, wie ich heute bin, mit "kindlichen Mitteln" beruhigen, wenn mir das gut tut und mir einen Lutscher kaufen. Kein Problem.
(Ich finde das mit meinem "Erwachsensein" in keiner Weise unvereinbar.)
Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass ich heute erwachsen bin und mich auf andere Art auch trösten kann bzw. dass Lollies nicht gut für die Zähne sind.
Ich habe also gewissermaßen, im Idealfall/Normalfall, beide Möglichkeiten zur Verfügung.
Weder hindert mich mein Erwachsensein daran, die Gefühle, die ich schon als Kind gekannt habe, zu empfinden, noch macht es mir das (Wieder-)Empfinden kindlicher Gefühle unmöglich, auf das zurückzugreifen, was ich in der Zeit seit damals gelernt habe.
Ich sehe da nicht die Notwendigkeit (für mich) auf ein solche Denkmodell vom "inneren Kind" zurückzugreifen.
Und um Zugang zu "verschütteten" Gefühlen zu bekommen, ist es ganz sicher nicht der einzige Weg!
liebe Grüße
Nele
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Difficult Secret
Forums-InsiderIn
323
Deutschland W, 35
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Sun, 26.Jun.05, 6:48 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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@Nele
Dein Beitrag hilft mir echt weiter - danke
Morgen früh habe ich Therapie, ich hoffe ich kann es ansprechen
Ich glaube der Therapeutin ging es darum dass ich erkenne dass meine Ängste, Panikattacken eben die Angst von früher sind und dass sich das verselbständigt hat.
Und dass viele Verhaltensweisen eben diesem Kind entsprechen, dass ich aber jetzt erwachsen bin und anders damit umgehen könnte.
Irgendwann sagte sie mal was, dass ich jetzt bewusst spalten - dissoziieren soll. ich glaub da gings auch darum in die Beobachterposition zu gehen beim Blick auf traumatische Szenen, eben um nicht in Flashs zu versinken.
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Difficult Secret
Forums-InsiderIn
323
Deutschland W, 35
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Sun, 26.Jun.05, 9:30 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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wollte nur kurz noch erwähnen, dass ich diesen Tunnel mit dem zusammengekauerten Kind nicht in einer Therapiestunde sah und dass das schon war bevor ich überhaupt therapie begonnen habe.
Ich glaube ich hatte damals hier in der Gedichteecke das Gedicht gepostet, ich suche dort mal und schiebe es hoch.
(Hinweis Admin: von mir in die Gedichte-Ecke verschoben)
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Mon, 27.Jun.05, 14:13 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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ich wollte mal wissen, warum ich immer wieder in diese bestimmte traurigkeit falle, warum ich so "verklemmt" bin in mir undm ir gegenüber und anderen gegenüber und sowieso. so stieß ich auf die arbeit mit dem inneren kind. ich fand es schwer interessant und die erkenntnisse dahinter lese und erfahrei ch sehr sehr oft in nicht so detailreicher form.
nur - und das war es was mich immer wieder dabei irritiert hat - es wurde da von einem richiggehend externen erlebniss gesprochen. das kind auf einen stuhl setzen und so. ich kam damit nicht zurecht oder dachte, es stimme etwas nicht, weil ich das nicht so kann.
ich glaube, für mich war die erkenntnis wichtig, das man als kleines kind bedürfnisse hat, die, wenn nicht befridigt, unter umständen unbewußt ein ganzes leben lang ziemlich destruktiv nach erfüllung lechzen können. das konnte und kann ich mir häufiger bewußt machen dadurch. glaube aber, diesen anteil in mir als ich schon immer gespürt zu haben. zumindest mein weinen - das sehr kindlich kommt - gab es schon immer. als ich das buch las - dachte ich, es wäre "normal" das kind so extern vor sich zu haben, und ich wäre "nicht normal" weil ich es als einen gedanken/gefühlsgang IN mir erlebe, das nicht unbedingt mit worten kommunizieren muss. ist mehr "die innere stimme" die mir dadurch aber jetzt sehr klar ist.
frägt sich noch - welchen kleinen jungen ich wahrgenommen habe.
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_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
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Difficult Secret
Forums-InsiderIn
323
Deutschland W, 35
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Wed, 29.Jun.05, 5:30 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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bin etwas verwirrt, weil ich mir sicher war schon geantwortet und berichtet zu haben....
nun also ich hab das angesprochen
( war vorher äußerst heftig, weil ich dadurch dass ich es sagen wollte mal wieder starke Magen - Darm Probleme hatte, wollte dann schon morgends den Termin absagen, unterwegs umdrehen, aus dem Wartezimmer verschwinden.... aber ich habs geschafft)
aber endgültig geklärt ist es noch nicht, ich war dann doch zu feige
mittlerweile ist mir klar geworden, dass es mir nur was bringt wenn ich total offen und ehrlich drüber rede (wie soll es mir sonst klar werden? wie soll sie mich verstehen). Aber ich schaffs noch nicht ganz, gestern hätte ich ihr fast ne Mail geschickt
Ich hab nämlich ne Hausaufgabe die ich noch nicht gemacht habe. Habe dann gesagt dass ich das noch nicht gemacht habe weils mir Angst macht. Nun ich muss es noch nicht machen wenns nicht geht.
Aber ich sollte sagen warums mir Angst macht. Sollte sagen was mich verwirrt.
Ich soll meine inneren Anteile an nen Verhandlungstisch setzen, aufmalen. Könnte ich, aber ich trau mich nicht.
Hab die Angst ich basetel mir eine multiple Persönlichkeit. Angst aber auch weil sie ja von Dissoziationen gesprochen hat und die neuere Bezeichnung von Multipel ist ja dissoziative Identitätsstörung.
aber um weiterzukommen muss ich es ansprechen, vielleicht doch ne Mail vorausschicken?
Einmal hat die Therapeutin auch gesagt und ich sage mir immer wieder das hat sie nur so allgemein dahingesagt, nicht auf mich gemünzt, dass ne Diagnose wie Dissoziative Identitätsstörung einen Menschen auch noch zusätzlich in ne Krise stürzen kann....
Das ist der Kern des Problems....
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chrisrudi
Helferlein
87
Oberösterreich M, 27
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Wed, 29.Jun.05, 9:51 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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Hi Difficult Secret!
Also kann sagen, dass Dissoziative Identitätsstörung nicht so umwerfend dramatisch ist, wie es oft beschrieben wird. Habe selbst diese Diagnose und kann relativ "normal" leben - gehe auch arbeiten, habe Familie usw. Solltest du diese Diagnose irgendwann mal gestellt bekommen gehe einfach nach folgendem Satz:
"Die Diagnose ist nicht da um eine Krise auszulösen, sondern dazu da um die Therapieart besser abstimmen zu können". Dieser Satz hat bei mir sehr gut geholfen, denn als ich das erste Mal diese Diagnose bekam warf es mich aus allen Socken.
Nun jeder Mensch hat Anteile. Bei Menschen, die dissoziative Identitätsstörung haben, ist es so, dass die Wahrnehmung dieser einzelnen Anteile nicht Ich-Bezogen ist. Anders ausgedrückt: Bei bestimmten Erlebnissen, Gefühlen usw spreche ich im Wir oder in der dritten Person Einzahl ("Er", "Sie", oder ein anderer Name als mein bürgerlicher), kann mich mit deren Handlungsweisen nicht identifizieren (weil sie weit ausserhalb meiner Prinzipien liegt) oder kann mich gar nicht daran erinnern. Früher hatte ich extrem starke Zeitverluste (konnte mich an viele Tage nicht erinnern) innerhalb dieser Zeitverluste wurde mir von meinem Freundeskreis berichtet, dass ich irgendwie "anders" war als sie mich kennen. Heute, wo ich meine Anteile kenne, spreche ich fast nur noch im Wir oder wenn einer von uns ein bestimmtes Gefühl hatte (ausgelöst durch eine bestimmte Situation), dann sage ich "er fühlt sich so" und nicht wie andere Menschen "ich fühle mich so...". Und durch die Therapie lerne ich "ich" zu sagen (beispielsweise schreibe ich in diesem Forum die ganze zeit ich, obwohl schon mehrere von uns hier gemeinsam diesen Beitrag verfasst haben).
Nun möchte ich mich aber der Meinung von Fellner anschliessen, da die Arbeit mit inneren Anteilen recht anstrengend, mühsam und auch krisenauslösend sein kann und sollte deine Kunsttherapeutin keine weitere Psychotherapeutische Ausbildung haben, dann ist die Gefahr einer retraumatisierung bzw. weiterer Abspaltungen bzw. der Beginn von dissoziationen möglich.
Das gleiche gilt generell für Traumatherapie. Sollte deine Kunsttherapeutin keine weitere psychotherapeutische Ausbildung im Zusammenhang von Trauma und Traumaverarbeitung haben, so solltest du dir auch dahingehend eine/n Psychotherapeut/in mit diesem speziellen Wissen/Erfahrungsschatz suchen.
Weiters ist auch bei der Wahl des Psychotherapeuten sehr darauf zu achten, das der/die Therapeut mit Multiplen (insofern du tatäschlich dissozative Neigungen hast) schon mal gearbeitet hat und die heutigen therapeutischen Methoden der Integration kennt. Denn Multiple Personen haben so manches, was viele Therapeuten weit über ihre persl. Grenzen bringt, einfach weil sie entweder ungenügend Wissen darüber besitzen oder aber zwar theoretisches Wissen haben aber keine Erfahrung damit oder sogar "nicht daran glauben, dass es Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung" gibt.
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Wed, 29.Jun.05, 10:39 Re: Therapie mit inneren Anteilen |
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Hallo chrisrudi,
Quote: | Weiters ist auch bei der Wahl des Psychotherapeuten sehr darauf zu achten, das der/die Therapeut mit Multiplen (insofern du tatäschlich dissozative Neigungen hast) schon mal gearbeitet hat |
Dissoziative Neigungen heißt nicht gleich dissoziative Identitätsstörung/
MPS/Multiple Persönlichkeitsstörung!
Beim Trauma sind Dissoziationen typisch, deswegen wird aber nicht jeder Traumatisierte zum "Multi".
Ich denke, so hast du das auch nicht gemeint, möchte es aber trotzdem noch mal klar stellen.
Ansonsten stimme ich dir zu, dass es besser ist, sich das sehr genau zu überlegen, ob man das Risiko eingehen möchte, gerade wenn man traumatisiert ist, mit unkonventionellen Methoden "daran zu gehen".
liebe Grüße
Nele
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