Ich (das muss jetzt mal gesagt werden)

Forums-InsiderIn 413 Away, beyond, above... M, 22

(Hier kommt mein Beitrag für den "Longest Posting In The Forum" Award)

Nochmal 'nabend allerseits,

wenn man meine Postings hier im Forum liest, könnte man den Eindruck gewinnen, mein Problem bestehe in der Schüchternheit beim Ansprechen von (einem) Mädchen. Das stimmt auch, allerdings habe ich schon alle möglichen anderen Probleme hinter mir, von denen ich eigentlich nie jemandem erzählt habe. Das muss ich jetzt unbedingt ändern, und deswegen diese Nachricht. Könnte lang werden. Rechte zur Verfilmung des ganzen sind exklusiv bei mir erhältlich. Wink

Nun gut, das erste Mal hatte ich mit psychischen Problemen zu kämpfen, als ich in die Schule kam, bzw. kommen sollte. Denn ich wurde quasi ein Jahr "zurückgestellt", da es mir damals nicht zuzumuten war, den ganzen Vormittag von meiner Mami weg zu sein. Unter solchen Umständen habe ich immer einen Höllenterz gemacht. Also ging's für mich nicht in die Schule, sondern zu einer Art "Kindertherapie". Was da nun so genau passierte, kann ich gar nicht mehr genau sagen, außer, dass ich als "aggresiv" eingestuft wurde, weil ich immer die kleinen Puppen kaputt gemacht habe. (Hihi). Das Resultat des ganzen konnte sich jeder sehen lassen: Nach einem Jahr konnte ich wirklich problemlos zur Schule gehen - meine Hochachtung an die Person, die mich da therapiert hat!

Danach lief erstmal alles gut, bis ich ungefähr zwölf war. Da passierten zwei seltsame Dinge: Zum einen war ich in den Sommerferien mit meinen Eltern im Urlaub, wo ich mich die ganze Zeit beschissen gefühlt habe. Ich hab die ganze Zeit geheult, könnte nichts mehr essen, hatte Angst vergiftet (ja, richtig gelesen) zu werden und so'n Schwachsinn. Als ich aus dem Urlaub zurück nach Hause kam normalisierte sich das ganze wieder, allerdings entstand ein neuer Effekt, nämlich der, dass ich den ganzen Tag alleine in meinem Zimmer verbrachte. Hinter diesem zweiten Punkt steckt wahrscheinlich eine gewisse Logik - und zwar hat mich meine liebe Mutti früher immer "gezwungen" mit allen möglichen Kindern zu spielen, während ich auch mal gerne meine Ruhe hatte - sozusagen ein Gleichgewicht zwischen "Mit-anderen-zusammensein" und "Allein-sein". Meine Mutti wollte mich jedoch nicht allein sein lassen, bis ich mich dann quasi in einem Akt der Rebellion in die Situation brachte, *immer* allein zu sein. Dieses Alleinsein zog ich dann auch jahrelang durch.

Dramatischer wurd's vor ca. 2-3 Jahren, als ich 17-18 war. Damals blieb ich das erste Mal in der 11. Klasse sitzen. Der Grund: Ich hab' einfach nichts mehr für die Schule getan. Wahrscheinlich war das wieder eine Art der Rebellion gegen meine Mutter, denn bis dahin war ich einer der besten Schüler, und meine Mutter hatte meinen Schulkram voll unter Kontrolle. Die packte noch immer meine Schultasche und ließ es sich nicht nehmen, sich eigenhändig darum zu kümmern, dass ich auch immer gut lerne. Das ging mir mit der Zeit total auf die Nerven, so dass ich dem Ganzen entschlossen ein Ende setzten musste. Da kam dann halt das Problem zum Vorschein, dass ich mich um nichts schulisches mehr kümmerte. Aber ansonsten war das "Lösen" von meiner Mutter in dieser Hinsicht garantiert ein guter Anfang. Wink

Also schön, machte ich nun also die 11. Klasse nochmal. Und ich kann schon jetzt sagen, dass dies die besten Tage meines Lebens waren, die sich leider ziemlich schnell in die schlimmsten Tage verwandeln sollten. Zunächst hatte ich eine tolle Klasse mit sehr guten Mitschülern. Das hatte ich so noch nicht erlebt, dass wirklich alle sich verstanden und zusammenhielten. Da ich der Älteste in der Klasse war, wurde ich in gewisser Weise der "Anführer" der ganzen Gang. Das ganze lief mit viel Humor ab (z.B. kamen wir auf ganz interessante Ideen, z.B. ein Glas Bockwürste auf den Lehrertisch stellen und wetten abschließen, wie der Lehrer reagiert). Also, das war schon toll, dann erwischte mich allerdings das Problem, dass ich schon auf der oben genannten Urlaubsreise hatte:

Plötzlich litt ich unter der vollen Dröhnung: Zunächst einmal bekam ich eine Art Esstörung, was sich halt darin äußerte, dass ich kaum noch was aß. Nicht aber, weil ich meinte, zu dick zu sein oder so, sondern weil ich Angst hatte, in dem Essen wäre irgendwas drin, was mich krank machen könnte. Irgendwann einmal wog ich knapp 80, damals ging das dann rapide auf ca. 50 runter. Zusätzlich hatte ich mit Panikattacken zu kämpfen - ich weiß auch nicht, warum - das ganze war auch eher "situationsunabhängig", sprich: Es kam halt aus heiterem Himmel, dass ich plötzlich totale Angst, Herzrasen usw. hatte und nichts mehr machen konnte.

Zunächst schleppte ich mich unter diesen Bedingungen noch weiter zur Schule, aber irgendwann ging's nicht mehr. Was mich besonders gestört hat: Für meine (wirklich netten) Mitschüler versuchte ich weiterhin, der lustige Anführer zu sein. Keiner von denen weiß bis zum heutigen Tag, wie beschissen es mir damals wirklich ging. Jedenfalls fing ich dann plötzlich an, immer mehr Stunden zu schwänzen und gar nicht mehr zur Schule zu gehen. Meine Eltern ließen das komischerweise durchgehen - keine Ahnung warum.

Das letzte mal in dieser Schule war ich wohl so Anfang 2001, danach habe ich die ganze Zeit zuhause verbracht, regelmäßig Panikattacken gehabt und weiterhin kaum gegessen (der einzige positive Effekt davon ist, dass ich bei der Bundeswehr wegen "massivem Untergewicht" ausgemustert wurde).

Meine Eltern wollten mich damals zu einem Psychologen schicken. Eigentlich korrekt, würde ich wohl auch jedem anderen empfehlen, aber ich wiedersprach und ging nicht. Also vegetierte ich weiter armselig vor mich hin, immer nach der Tür suchend, durch die ich an diesen Ort gelangt bin, in der Hoffnung, dass es auch ein zurück gibt (ist das nicht mal wieder poetisch? Ich bin begeistert von mir selbst! Wink

)

Schließlich, ungefähr ein Jahr später, bekam ich das Problem in den Griff. Und das geschah auf sehr seltsame Art und Weise: Es fing damit an, dass ich mir das damals neue Album von Celine Dion kaufte und dort auf die folgende Zeile stieß: "I'd surrender everything to feel the chance to live again". Und damit war für mich sofort klar, dass diese ganze Sch**ße aufhören musste und ich auch wieder leben wollte. So zwang ich mich dann, wieder normal zu essen, was heute ganz problemlos möglich ist, und mir auch wieder ein "normales" Gewicht eingebracht hat. Desweiteren sah ich mich nach einer neuen Tätigkeit um und gehe nun seit Oktober 2002 wieder zur Schule (Time weiß wo). Das mit den Panikattacken und Angstzuständen habe ich bekämpft, indem ich ein "leckt mich doch am A****"-Gefühl diesen gegenüber entwickelt habe. Das schien auch ganz gut zu klappen, denn jetzt habe ich schon viele Monate keine wirklichen Probleme mehr mit denen gehabt. Weiteren Auftrieb gab mir dann eben wirklich das Gefühl, wieder zur Schule zu gehen und diesen ganzen Scheiß wohl doch hinter mir gelassen zu haben. Da fühlt man sich schon gut, sach ich!

Heutzutage würde ich sagen, dass ich relativ "stabil" bin. Ich hab' zwar noch den kleinen Knacks, dass ich ein fast perverses Verlangen danach habe, mir traurige Musik zu besorgen und zu schauen, ob sie mich zum weinen bringen kann - das ist irgendwie ein geiles Gefühl (in dieser Hinsicht hat mich auch das Gedicht beeindruckt, das Middle vor einiger Zeit gepostet hat, denn das hat mich definitiv zum weinen gebracht ( ich muss unbedingt mal meine eigenen poetischen Fähigkeiten spielen lassen und versuchen, etwas davon inspiriertes auf englisch zu schreiben)). Ich glaube aber nicht, dass mir der Punkt mit der Musik Sorgen bereiten sollte, das ist wohl nicht krankhaft, sondern dabei geht's um den "Kick", und ich brauche wohl das Traurigsein, weil ich sonst eher lustig bin...

Ich mag nicht zu mutmaßen, ob ich jetzt wirklich frei bin, oder ob meine Probleme irgendwann zurückkehren werden. Warten wir's ab, ich bin auf alles vorbereitet. Wink

So, ich glaube, das war's. Wer das alles bis zum Ende gelesen hat, bekommt ein kostenloses Exemplar meines ersten Romans, falls ich mal einen schreibe. Jedenfalls wisst ihr jetzt, dass Euer Kumpel BadForGood nicht nur schüchtern ist, sondern auch schon mit ernsterem Schwachsinn zu kämpfen hatte. Hat mir gut getan, das mal aufzuschreiben, denn wie gesagt, eigentlich habe ich noch niemandem wirklich davon erzählt. Bitte überseht die Rechtschreibfehler - ich habe sie ja auch übersehen. Und Kommentare sind natürlich wilkommen!

Bye,
Nils
There were nights when the wind was so cold that my body froze in bed if I just listened to it right outside the window...

Anwärter auf Deinen ersten Roman - signiert natürlich, wenn ich bitten darf! Wink

Na ja, BadForGood, daß Du´s mal rausgelassen hast und es Dir offenbar gut getan hat, hat schon was Positives.
Freu mich, daß es Dir jetzt auch gut geht!
Ad hoc würd ich zwei Statements machen:
A) Du hast eine overprotective Mum,(was imme eine Crux ist!)
B) Du bist ein unheimlich intelligentes Kerlchen.(Du erkennst, daß Du eine Gratwanderung machst, hm?!)
Daß Rebellion und Loslösung stattfinden muß, keine Frage.Ich persönlich vertraue voll darauf, daß Du erkennst, wo Du anfängst Dir selbst zu schaden - UND ES DANN ABER AUCH SCHNELL SEIN LÄSST!
Wie wäre es mal mit einem offenen Gespräch mit Deinen Alten, wo Du darlegst, daß Du ein erwachsener Mann bist und nicht mehr die Nase geputzt haben möchtest.Das bedingt natürlich, daß man Verantwortung für sich selber übernimmt und nicht mehr die Annehmlichkeiten des "Hotel
chez Mama" voll genießt.
Wärst Du mein Sohn (meiner ist 23) würde ich Dir raten, die ganzen bisherigen Erlebnisse unter Begleitung einer Therapeutin/eines Therapeuten auseinander zu klamüsern, um zu erkennen, wo das Gefahrenpotential für Dich liegt und dann ganz bewußt und aktiv dagegen angegehen.Irgendwie orte ich, daß es etwas aufzuarbeiten gibt!
Feinde, die man enttarnt, sind keine Feinde mehr!
*Dich mal knuddel*omega

Forums-InsiderIn 413 Away, beyond, above... M, 22

Quote:

Du hast eine overprotective Mum,(was imme eine Crux ist!)

Das kannst Du wohl sagen - da könnte ich noch einige Geschichten von erzählen, was ich aber lieber bleiben lasse...

Quote:

Irgendwie orte ich, daß es etwas aufzuarbeiten gibt!

und an anderer Stelle zusammen geklaut:

Quote:

da liegt ganz klar was im argen bei dir.

Tja, das kann gut sein. Im Moment bin ich natürlich erstmal ganz froh, dass ich zumindest wieder "halbwegs normal" bin, verglichen mit dem, was ich am Anfang dieses Threads aufgeschrieben habe. Nun stellt sich mir die Frage, ob ich einen Therapeuten aufsuchen sollte, oder ob ich auch "selber" "ganz normal" werden kann ("ganz normal" will ich eigentlich gar nicht sein, aber da gibt's eben doch etwas, an dem wohl gearbeitet werden sollte). Ich werde da mal drüber nachdenken müssen, im Endeffekt werde ich ja entscheiden müssen, was ich für am besten halte. Und keine Angst, bisher hatte ich immer das Gefühl, zu wissen, was ich tat und war in der Lage zu unterscheiden, wann etwas "eine Ecke zu krass" wurde. Wink

Bye,
Nils
We always seem so much braver than we ever are...

Forums-InsiderIn 158 W

hi Nils,

mal nur so interessehalber:

wie war/ist denn das Verhältnis deiner Eltern zueinander? Ist deine Mutter deinem Vater gegenüber auch so "streng"?

weil, wenn ich mal in meine Familie schaue: meine Mutter war auch ziemlich streng mir gegenüber und sie hat sich auch oft über meinen Vater aufgeregt... er konnte es ihr irgendwie nie recht machen (zumindest nicht über längere Zeit)... und da frage ich mich, ob man dadurch als Junge nicht vielleicht automatisch und völlig unbewusst eine gewisse Angst entwickelt, dass man später selbst keiner Frau wirklich genügen könnte... und dass man sich vielleicht deshalb auch nicht traut, überhaupt erst eine anzusprechen, weil man unbewusst denkt "ich werde ihr eh nicht genügen..." (???)

(nur so ne Idee, die mir jetzt grad mal in den Sinn kam...)

Forums-InsiderIn 413 Away, beyond, above... M, 22

Quote:

wie war/ist denn das Verhältnis deiner Eltern zueinander? Ist deine Mutter deinem Vater gegenüber auch so "streng"?

Also, meine Mutter "dominiert" quasi die ganze Familie. Es gibt da aber noch einige andere Dinge, denn meine Mutter treibt das "Behüten" ihrer Kinder ad absurdum: Mir ist zu Ohren gekommen, dass als ich ein Baby war, kein "Fremder" mich berühren durfte, weil meine Mutter Angst hatte, ich könnte davon krank werden. Wenn mein Vater erkältet o.ä. war, dann durfte sogar er mich mehrere Tage bis Wochen nicht "sehen". Obwohl ich mich selber daran natürlich nicht erinnern kann, frage ich mich, ob das was mit meinem (mittlerweile aber wie gesagt überwundenen Problem) zu tun hat, dass ich nichts essen konnte, weil ich Angst hatte, krank zu werden.

Das ganze hält bis heute an - mein Bruder ist gerade mit der Schule fertig und er wollte eigentlich mit ein paar Kumpeln drei Wochen eine Radtour durch Norwegen machen. Natürlich wurde es ihm verboten, und ihr wisst, von wem.

Mir ist gerade nebenbei noch eingefallen, dass ich schon damals - nun - meine Mutter irgendwie nicht ganz toll fand, aber dennoch saumäßiges Heimweh nach ihr hatte, als ich das erste Mal auf Klassenfahrt war (mittlerweile ist das anders - bin ja auch alt genug). Gleichzeitig erinnere ich mich an eine Zeit - so dritte oder vierte Klasse - wo ich mitten in der Schule einfach angefangen habe, zu heulen. Ich hatte damals glücklicherweise eine sehr verständnisvolle Lehrerin, die dann auch mal mit meiner Mutter geredet hat, da sie meinte, dass meine Mutter etwas damit zu tun hatte. Heute frage ich mich manchmal, was "damals" eigentlich genau der Grund für das Ganze war. Das interessiert mich jetzt einfach, muss mal ein bißchen in mir nachforschen. Wink

Quote:

DAVON lieber nils bin ich völlig überzeugt!
ich vertraue dir

Danke, Time. Ich glaube, ich bin eigentlich ein ganz helles Köpfchen, und bisher war es immer so, dass ich die Überhand hatte, wenn's mal brenzlig wurde. Wink

Bye,
Nils

You're like my yo-yo that glowed in the dark
What made it special, made it dangerous
So I bury it and forget

Forums-InsiderIn 413 Away, beyond, above... M, 22

So, jetzt muss ich meinen eigenen Thread nochmal benutzen, um einige interessante Dinge nachzutragen. Ich habe nämlich einige neue Einsichten gewonnen (hätte lieber im Lotto gewonnen, aber naja... Wink

)

Zunächst mal habe ich die beiden Threads gelesen, die Time mir an anderer Stelle empfohlen hat. Da standen einige interessante Dinge drin, und Time hat ja auch mal folgendes zu mir gesagt: "wenn ich dich lese, dann denke ich immer an mich. [...] habe ich hier irgendwo auch schon erwähnt und ICH habe genau dasselbe problem mit beziehungen." Da ich aber bin, wie ich bin, glaube ich nicht immer alles so einfach, ohne ausführlich mehrfach und "unvoreingenommen" darüber nachgedacht zu haben. Damit habe ich jetzt die halbe Nacht und den ganzen Tag (fast) verbracht, und es sieht wohl so aus, als hätte Time mal wieder recht.

Hier sind einige der interessanteren Dinge, die ich da heute so gefunden habe:

1) Hab' ja mal irgendwo gesagt, dass ich normalerweise ein relativer Außenseiter in meiner Klasse war, dann aber eine Klasse hatte, wo ich mehr oder weniger der "Chef" war und auch akzeptiert und gemocht wurde. Und gerade, als ich in dieser Klasse war, habe ich ja die Schule hingeschmissen? Eigentlich doch seltsam, oder? Naja, ich hatte mal gesagt, ich hätte die Schule wegen den am Anfang des Threads beschriebenen psychischen Problemen, geschmissen. Dem ist aber nicht so. In echt setzten die Probleme in diesem Fall erst ein, nachdem ich die Schule geschmissen hatte. Warum ich sie aber schmiß, ist mir nun relativ klar: Ich war kein Außenseiter mehr, und die Leute dort sind mir "zu nah" gekommen. Das lässt sich mehrfach bestätigen, wenn man bedenkt, wie ich mich immer "krampfhaft" von allen außer-schulischen Aktivitäten fernhielt, und wie ich schon annährend panisch wurde, wenn sich jemand mal mit mir privat treffen wollte (dann benutzte ich immer Plan B: ABWEHREN!). Hab mich immer gefragt, wieso ich mich in dieser Klasse, die ich eigentlich super fand, "innerlich" nie richtig wohl fühlte. Nun scheint das ganze einen Sinn zu ergeben.

(Vor ein paar Monaten sind mal ein paar alte Klassenkameraden unangemeldet bei mir zu Hause vorbeigekommen. Man kann sich denken, wie das für mich war, und es hat mich einiges an Energie gekostet, das halbwegs professionell über die Bühne zu kriegen. Jetzt ist an meiner alten Schule bald Abi, und ich bin als "Special Guest" eingeladen. Ob ich da wohl hingehen werde?)

2) Das selbe nochmal, nur in grün: Letztens wollten sich die Leute einer Mailing-List, an der ich regelmäßig teilnehme, mal im "real life" treffen. Da sind Leute aus aller Welt bei, mit denen ich seit langem Kontakt habe und mit denen ich sehr gut verstehe. Das Treffen war sogar hier in Deutschland (Stuttgart) angesetzt, wäre also ideal für mich gewesen. Trotzdem machte ich im letzten Moment reinen Rückzieher und wollte mich dann mit diesen Leuten, mit denen ich seit Jahren über alles mögliche rede, nicht "reel" treffen. Ich habe kein Problem damit, mich "anonym" in eine volle Konzerthalle o.ä. zu begeben, aber bei diesen Leuten hatte ich ein Problem. Vielleicht weil sie mich schon kannten, und weil ich nicht noch mehr von mir "hergeben" wollte?

Jetzt in der Schule ist es so, dass ich ganz gut klarkomme und auch einer der drei besten Schüler bin. Ich bin da relativ von meinen Mitschülern abgegrenzt, habe aber kein Problem damit, mich halt "im Rahmen des Unterrichts" mit den Mitschülern auseinanderzusetzen. Bei der einzigen außerschulischen Veranstaltung, die es bisher gab, fehlte ich jedoch.

So, das hätte ich schonmal festgestellt. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, was es bedeutet und wie ich damit umgehen sollte.

Bye,
Nils
Loving me's a dirty job
But somebody's gotta do it!

[nicht mehr wegzudenken] 2687 Deutschland W, 70

völlig gänsehäutig habe ich deinen text gelesen nils.

ich kann jedes einzelne wort nachvollziehen. du bist wirklich wie ein spiegel für mich Very Happy

genau wie du bin ich gar nicht schüchtern, sehr beliebt und ich hol dir jede party aus nem tief - wenns sein muss.
gaaar kein problem - und genau das ist das gegenteil von sozialphobie ( was umgangssprachlich ne härtere form von schüchternheit wäre. dort ist es nämlich so, dass je näher eine beziehung ist, je bekannter die menschen sind, desto weniger angst besteht.

anders als bei mir.

tja, ich hab das nun gestern mit meinem thera besprochen- dens nun gar nicht gewundert hat und nun sind wir weiter dran. es IST höchstleistung für mich.

ich kann dir nur raten weiter drüber nachzudenken- aber das tust du ja eh- auch deine denkstruktur ist meiner sehr ähnlich Wink

- um so nach und nach weiter kommen.

viel mehr weiß ich selbst darüber nicht, lerne da ja auch grad erst dazu...
*seufz*

aber so sachen erkennen, sind immer der erste schritt....

[nicht mehr wegzudenken] 2687 Deutschland W, 70

noch kurz nachkarte:

könnte es sein, dass du - genau wie ich- in der lage bist, sämtliche athmosphärischen schwingungen aufzunehmen und meistens auch völlig richtig einzuordnen?

dass du somit also eigentlich genau weißt, wie genau deine traumfrau zu dir steht?

also so den großen zusammenhang ständig genau erfassen und damit grundsätzlich auch richtig umgehen?
richtig natürlich im streng egoistischem sinne. man machts ja, um ein zu nahe treten anderer personen immer verhindern zu können.

wobei das "zu nahe treten" sicher anders definiert würde, als andere menschen es tun tun würden?

würde mich mal interessieren....

Forums-Gruftie 638 Osnabrück W

wakatonka möchte auch ein Exemplar der Erstausgabe
bitte
Hihi Puppenkiller *lol* wie ich das alles verstehen kann
wakatonka lacht

Forums-Gruftie 638 Osnabrück W

Ich meinte das lange posting von BadForGood.
Erinnert mich an meine Jugend, war auch manchmal ein Puppenkiller.
Ähm.......muß ich mich nun schämen? mal vorsichtig frag.
waka ist nicht mehr die schnellste, aber das Posting fand ich toll.

grummmel....bin ja schon still.......und weg

Forums-InsiderIn 413 Away, beyond, above... M, 22

Quote:

genau wie du bin ich gar nicht schüchtern, sehr beliebt und ich hol dir jede party aus nem tief - wenns sein muss.

Sowas ähnliches hat mich auch immer gewundert. Ich habe einst die halbe Schule mit "inoffiziellen" Publikationen bereichert, die das ganze Schulleben auf ironische Weise darstellten (da gab's z.B. meine "inoffizielle" Schülerzeitung und ein "Skript" für ein etwas - naja - "lehrer-verachtendes" Theaterstück). Dadurch kannte mich fast jeder, und ich wurde oft von Leuten, die ich selber gar nicht richtig kannte, gefragt, was ich denn so neues "fabriziert" habe. Ich hatte kein Problem, mich darüber zu unterhalten, und ich schätze, dass das daran lag, dass die Aufmerksamkeit der anderen eben nicht auf mir, sondern auf meinen "Werken" lag. Jeder wollte eine Kopie meines neuesten Krams, aber dann ließ er mich sofort wieder in Ruhe. Keiner wollte wirklich an "mich" ran, und das war ok. Wenn dann aber mal jemand meinte, er könne mal zu mir kommen und wir könnten uns mal zusammen was ausdenken, dann setzte ich gleich meinen Spezialmechanismus in Gange, denn soweit wollte ich dann doch nicht gehen.

Quote:

und genau das ist das gegenteil von sozialphobie

Das hab' ich mir dann auch gedacht - im Falle einer Sozialphobie wäre mir wohl die Angst gekommen, wenn mich irgendjemand angesprochen hätte (bzw. ich hätte versucht, dies zu verhindern). Gleichzeitig hätte ich bei der Sozialphobie wohl auch nicht so große Probleme, jemanden, dem ich schon etwas "vertrauter" bin, zu mir nach Hause kommen zu lassen...

Quote:

ich kann dir nur raten weiter drüber nachzudenken

Das mach' ich sowieso, musste mich nur gerade mit meinem "Songtexte" Thread ein wenig ablenken. Wink

Quote:

könnte es sein, dass du - genau wie ich- in der lage bist, sämtliche athmosphärischen schwingungen aufzunehmen und meistens auch völlig richtig einzuordnen?

Hmm...

Quote:

dass du somit also eigentlich genau weißt, wie genau deine traumfrau zu dir steht?

Ahh!

Quote:

also so den großen zusammenhang ständig genau erfassen und damit grundsätzlich auch richtig umgehen?

Macht Sinn. Ja, hab das Gefühl, da ist durchaus was dran bei mir. Da könnte ich bestimmt auch noch was zu schreiben - habe aber heute schon so viel geschrieben. Grundsätzlich scheint das aber zuzutreffen. Wink

(...immernoch-am-nachdenken-über-alles-mögliche-bin...)

@waka:

Quote:

Ich meinte das lange posting von BadForGood.

Wie denn? Wo denn? Lange Postings? Ich? NEIIIN, kann doch gar nicht sein. Wink

Tja, ich persönlich wundere mich immer, warum meine Postings so lang sind. Aber irgendwie geht's nicht kürzer. Vielleicht sollte ich mal jemanden engagieren, der alles überflüssige rausschneidet. Wink

(jetzt-gerade-von-allem-ziemlich-kaputt-bin)

Bye,
Nils
One more day my heart's in armor
Though I meant to let you in
In an effort not to harm it
I have missed my chance again

Forums-Gruftie 638 Osnabrück W

Beleidigt schau........
Hätte ja auch schreiben können das Superposting,
egal wie man es nennen will.
Ich finde es megastark, basta,

zumal ich mich darin an einigen Stellen selbst sehe *lol*

wakatonka mal ein "hoch" auspricht für alle die protest zeigen und *grins*
puppenkillen..........
megaschnellen abflug mache.........weils besser ist....
au, wessen Tasse war das?

Forums-InsiderIn 413 Away, beyond, above... M, 22

Quote:

Hätte ja auch schreiben können das Superposting, egal wie man es nennen will. Ich finde es megastark, basta,

Ok, danke. Wink

Der Trick besteht übrigens darin, sich seine Postings nach dem Verfassen nicht nochmal durchzulesen, sondern sie gleich abzuschicken. Früher hab' ich das anders gemacht und dann immer die ganze "Substanz" wegkorrigiert... Wink

Bye,
Nils
Where do silent hearts go?

[nicht mehr wegzudenken] 2687 Deutschland W, 70

moin nils,

Quote:

also so den großen zusammenhang ständig genau erfassen und damit grundsätzlich auch richtig umgehen?

Macht Sinn. Ja, hab das Gefühl, da ist durchaus was dran bei mir. Da könnte ich bestimmt auch noch was zu schreiben -

würde mich freuen, wenn du irgendwann mal dazu kämest....find ich spannend Very Happy

Forums-InsiderIn 413 Away, beyond, above... M, 22

Quote:

würde mich freuen, wenn du irgendwann mal dazu kämest....find ich spannend

Also mich würde das auch brennend interessieren, aber irgendwie hatte ich heute einige Denkprobleme und hab' nicht mehr viel interessantes herausgefunden. Sad

Aber vielleicht kannste ja mal bzgl. diesen Themas "the ball to me" rollen, indem Du irgendetwas beispielhaftes sagst, über das ich dann nachdenken kann und wo ich dann sagen kann: "Ja, genau dass kenn ich" und dann meine eigenen Erfahrungen hinzufügen kann.

Naja, nur sone Idee. Vielleicht macht das gerade gesagte auch keinen Sinn, weil ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe (zuviele davon auf andere Forenmitglieder geworfen [spass-mach-und-grins]) Shocked

Bye,
Nils
What's the only sound left in the world when the other sounds have ceased?
It's the breathing in and the breathing out of the nature of the beast

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