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Marie_134
Helferlein
35
Berlin W, 37
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Sun, 19.Jun.05, 16:26 sexuelle Berührung in der Therapie? |
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Ich hatte vor einigen Jahren eine Therapie gemacht. Es war eine sogenannte Theraphie für Tiefenpsychologie (so oder so ähnlich nannte sie sich).
Eigentlich fing das ganze so an, daß ich zum Arzt ging, weil ich öfters Kopfschmerzen hatte. Es wurde nichts gefunden und so fragte ich den Arzt nach autogenem Training. Das machten wir dann einige Sitzungen lang und irgendwann fragte er mich, was ich denn wirklich für Probleme hätte. Ich erzählte ihm dann von meiner Ehe, daß es nicht so sehr glücklich verlief, also eher Alltagstrott, Pflicht usw. Halt wie Arbeit, die man erledigen muß. So kam ich dazu, daß ich eine Teraphie machte um zu mir zu finden und um meine Partnerschaft bzw. meine Sexualität (welche gleich Null war) wieder zu normalisieren. Die erste Frage war wie ein Hammer "lieben sie Ihren Mann".
Ich bekam keine Antwort raus, sonder hatte das Gefühl, daß ich tief, ganz tief stürze. Mir wurde schwindelig. In den Sitzungen mußte ich auf einer Liege liegen, wo ich dann erzählen sollte. Was mir gerade einfiel. Manchmal wußte ich NICHTS zu erzählen und der Arzt fragte nicht. Ich zitterte manchmal so sehr, daß die Liege mitwackelte. Mir war das unheimlich peinlich. Ich redete auch über meine Phantasien und Ängste. auch in sexueller Hinsicht. Einmal lag ich wieder da und er kam näher und er berührte mich mit seinem "besten Stück". Wie unverhofft, versehentlich.
Er sagte nichts und ich auch nicht. In einer späteren Sitzung sprach er mich daraufhin an ob ich es bemerkt hätte. Ich bejahte. Er fragte was ich dabei fühlte und dachte. Viel später, nicht in diesem Zusammenhang,fragte er mich wie ich von ihm als Therapeut denke. Irgendwann (nach 2,5 Jahren habe ich die Therapie beendet mit dem Schluß, daß ich im Moment für mich nichts ändern kann. (kam alles erst viel, viel später)
Nun auch meine Frage: Sind solche Fragestellungen in der Tiefenpsychologie üblich? Und solche Berührungen auch?
Ich muß dazu sagen, daß mich diese Art etwas erschreckt und sehr geängstigt haben, aber vielleicht hat es doch etwas verändert in mir.
Hinweis Admin: Betreffzeile von "solch eine Art der Therapie?" auf obige praezisiert.
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_________________ jede aufbrechende Minute ist eine neue Chance sein Leben zu ändern.
Last edited by Marie_134 on Wed, 22.Jun.05, 14:15; edited 1 time in total |
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Inspiration
Helferlein
133
NRW W, 53
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Sun, 19.Jun.05, 17:13 Re: solch eine Art der Therapie? |
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Hallo Marie,
also, was die Fragestellung angeht, ob du deinen Mann liebst, da finde ich das noch in Ordnung. Aber das, was „danach“ kam…das gehört nicht mehr zu einer Therapie!
Warum sagtest du ihm nicht, als er dich fragte, ob du „es“ bemerkt hast, dass du bemerkt hättest, dass er seine Grenzen überschritten hätte – besser noch – du hättest ihm „an dem besagten Tage“ gefragt, was in ihm gefahren sei und was du davon halten sollst –
für mich hätte es kein „später“ mehr gegeben – da hätte er mich gar nicht mehr fragen können, was ich von ihm als Therapeuten halten würde – nämlich nichts - und das hätte er sofort erfahren!
Ich hoffe, dass das Verhalten dieses Therapeuten etwas in dir verändert hat – nämlich dass dir bewusst geworden bist, dass so was nicht vorkommen darf.
Viele Grüße von Sonja
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_________________ carpe diem |
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Marie_134
Helferlein
35
Berlin W, 37
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Sun, 19.Jun.05, 17:33 Re: solch eine Art der Therapie? |
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Ich fand das alles ein wenig eigenartig. Hatte aber nicht den Mut, etwas zu erfragen. Vielleicht gehört ja so etwas zu einer Therapie. Ich muß dazu sagen, daß ich sehr kontaktscheu war/bin, sehr berührungsängstlich anderen Menschen gegenüber (z.B. bei freundschaftlichen Umarmungen), konnte kaum jemanden in die Augen gucken bei einem Gespräch und ich habe Höhenangst. In dieser Therapie habe ich zum erstenmal mit einer fremden Person offen über alles reden können. Einiges hat sich ja gebessert, aber nicht kurz nach der Therapie.(hab mich letztendlich doch von meinem Mann getrennt uvm.)
Und warum ich damals nichts gesagt hatte, hm, ich war wie gelähmt in diesem Moment. Nicht geschockt, sondern es war mir eher peinlich und ich tat so, als ob ich nichts gemerkt hätte. Es sah ja aus, als ob es versehentlich passiert wäre. umso erstaunter war ich, als er mich später danach fragte.
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_________________ jede aufbrechende Minute ist eine neue Chance sein Leben zu ändern. |
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Inspiration
Helferlein
133
NRW W, 53
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Sun, 19.Jun.05, 17:47 Re: solch eine Art der Therapie? |
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Hallo Marie,
nein „so was“ gehört sicher nicht zu einer Therapie! Jedenfalls nicht das, was da körperlich passiert ist. Unverhofft mag ja stimmen – aber
v e r s e h e n t l i c h - das bedarf schon sehr großer Überzeugungskraft – wenn ich mir vorstelle, dass du gelegen hast…wie soll das gehen, dass er dich da rein zufällig derart berührt…
ich kann verstehen, wenn du in dem Moment dich „wie gelähmt“ gefühlt hast – aber „danach“ – hast du ihm nicht danach gesagt, dass du das nicht in Ordnung gefunden hast?
Hast du heute Probleme deswegen, dich einem anderen Therapeuten anzuvertrauen?
Gruß von Sonja
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_________________ carpe diem |
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Marie_134
Helferlein
35
Berlin W, 37
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Sun, 19.Jun.05, 18:06 Re: solch eine Art der Therapie? |
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Hallo Sonja!
ich habe gelegen meine Hände lagen seitlich von mir und er ist an mich ran getreten und hat irgendwas gesagt (ich weiß aber nicht mehr aus welchem Grund, ich glaube es war noch irgendwas wegen dem autogenen Training). jedenfalls hat er meine Hand mit seinem Teil berührt. Wenn er mich eindeutig sexuell berührt hätte, dann wäre es mir auch eindeutig und ich hätte dann auch gewuß was ich zu tun hätte. Aber dieses Zufällige/evtl. Versehentliche hat mich verunsichet.
Viele Grüße
Marie
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Inspiration
Helferlein
133
NRW W, 53
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Sun, 19.Jun.05, 18:17 Re: solch eine Art der Therapie? |
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Hallo Marie,
nach deiner Schilderung kann es auch nur aus Versehen passiert sein – vielleicht hat er sich nur zu dir hinübergebeugt – im Nachhinein hat er dann darüber nachgedacht, weil ihm das bewusst geworden war – und daraufhin hat er dich dann gefragt…vielleicht war es ihm ja genauso peinlich wie dir -
wenn ihr darüber geredet habt, da sollte sich doch alles geklärt haben – wie sonst wärst du noch ein halbes Jahr „danach“ bei ihm geblieben.
Was ich mich die ganze Zeitlang frage, ist, was dein Beweggrund ist, heute hier zu schreiben.
Sonja
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_________________ carpe diem |
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Marie_134
Helferlein
35
Berlin W, 37
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Sun, 19.Jun.05, 18:40 Re: solch eine Art der Therapie? |
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Inspiration wrote: |
Was ich mich die ganze Zeitlang frage, ist, was dein Beweggrund ist, heute hier zu schreiben.
Sonja |
Ich hatte schon einmal irgendwo zu diesem Thema was geschrieben und da erwähnte jemand, daß es eventuell zu einer Therapie gehört. Ich wollte wissen, ob daß so ist und wenn ja, warum? und was soll das bezwecken? Ich hab das bis jetzt immer noch nicht verstanden und es beschäftigt mich immer noch. Die Therapie ist jetzt über zehn Jahre her.
Und ich wollte eine Bestätigung dafür, daß es doch nur ein Versehen sein kann. oder vielleicht, daß es doch keins war? Ändern kann ich jetzt eh nichts mehr. Ich wollte es nur verstehen können.
Marie
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Inspiration
Helferlein
133
NRW W, 53
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Sun, 19.Jun.05, 19:35 Re: solch eine Art der Therapie? |
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Hallo Marie,
nein, es gehört bestimmt nicht zu einer Therapie, dass der Therapeut eine Frau „auf diese Art berührt“!
Nach deiner letzen Beschreibung gehe ich aber davon aus, dass es aus Versehen geschehen ist – die Liegen haben ja nun mal eine „entsprechende Höhe“…wenn nach dieser „Berührung“ nichts mehr in dieser Art geschehen ist, da solltest du dir nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen.
Liebe Grüße von Sonja
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_________________ carpe diem |
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Marie_134
Helferlein
35
Berlin W, 37
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Sun, 19.Jun.05, 21:00 Re: solch eine Art der Therapie? |
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Inspiration wrote: |
da solltest du dir nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen.
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ok, dann versuch ich´s mal.
danke, viele Grüße
Marie
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sternenseglerin
sporadischer Gast
27
Erde W, 38
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Tue, 21.Jun.05, 21:08 Re: solch eine Art der Therapie? |
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@Marie
Wenn die Berührung absichtlich war, dann ist das definitiv und eindeutig sexueller Mißbrauch. Eine Therapie ist auch immer ein Abhängigkeitsverhältnis, ein Therapeut muss professionell genug sein, sich kontrollieren und reflektieren können. Wie bei allen Professionen, kann es auch auf diesem Gebiet Mißbrauch geben.
Wenn die Berührung unabsichtlich war, dann war sie menschlich . Kann passieren.
Was beschäftigt Dich daran? Dass Du die Berührung nicht einordnen konntest? Die nachträgliche Frage seinerseits?
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Marie_134
Helferlein
35
Berlin W, 37
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Wed, 22.Jun.05, 11:49 Re: solch eine Art der Therapie? |
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sternenseglerin wrote: |
Was beschäftigt Dich daran? Dass Du die Berührung nicht einordnen konntest? Die nachträgliche Frage seinerseits? |
Mich hat es irritiert, daß er mich nach einigen Sitzungen danach fragte. Und auch warum ich meinen Arm nicht wegzog und was ich dabei empfand. Auch fragte er mich, wie meine Einstellung zu ihm als Therapeut ist und ob ich gerne einen anderen Therapeuten bevorzugen würde. Ich versteh das alles nicht und ich hab nicht nachgefragt warum ich wechseln sollte (was mich auch wiederum ärgert im Nachhinein). Aber sicher war es nur versehentlich und er wollte nochmals nachfragen, weil ich ja auch Berührungsängste habe/hatte. Ich meine, es war eine Therapie für Tiefenpsychologie und Sexualität gehörte auch dazu. Er fragte auch nach dem Beispiel, wenn ich in einem vollbesetzten Bus fahre und jemand steht eng hinter mir und drückt sich absichtlich an mich ran. was ich dabei empfinde? Ich könne es ja anstatt negativ auch in erotische Gedanken umwandeln. Also positiver denken.
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Zicke
Forums-InsiderIn
281
Bayern W, 40
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Wed, 22.Jun.05, 22:08 Re: sexuelle Berührung in der Therapie? |
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Hallo marie,
ja, immer diese Versehen...
Man weiß nie so recht, ob es wirkliche oder absichtliche Versehen sind.
Bei mir entscheidet jedenfalls die Sympathie bzw. Antipathie über mein weiteres Vorgehen.
Wenn das z.B. meinem Therapeuten mit mir passiert wäre, hätte ich wohl auch nicht reagiert. Hätte er mich irgendwann darauf angesprochen, würde ich wohl sagen, dass ich so "kleine" Versehen meist nicht registriere. Wäre es mir mit einem wenig sympathischen Mann passiert, wäre mir wahrscheinlich versehentlich die Hand ausgerutscht und in Form eines Boxhiebes in besagtem Körperteil gelandet. Ich hoffe jedenfalls, dass ich nicht zu überrumpelt gewesen wäre, für eine solche Reaktion.
Zicke
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