werde angepöbelt und schweige - aber innerlich...

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

wenn ich angepöbelt werde, völlig egal ob gerechtfertigt oder nicht, stehe ich meistens da, total überfordert und kann nach aussen nicht reagieren. meist gehe ich weiter tu so als würde mich das nicht berühren (was vielleicht eh das bessere ist) aber innerlich bin ich so aufgeregt, das ich eigentlich gar nicht gehen kann.

beispiele: ich stehe beim bäcker an, es drängeln sich leute vor, plötzlich pöbelt mich die frau hinter mir an, das ich wo anstehe wo mich keiner dran nimmt. aber reichtig aggressiv - und vor allem - laut - was mich wohl am meisten stört.

oder - ist sitze in der bahn mit sehr viel gepäck, das ich am nebensitz verstaue (und weder auf schoß noch in die engen fächer über mir passt). plötzlich pöbelt mich ein alter mann an, ob ich denn für den sitz gezahlt habe und das wäre ja gepäck und so weiter. wieder - laut und aggressiv.

ich gehe dann meistens. beim böcker ging ich dann einfach ohne bestellen. im zug stand ich vom sitz auf und stellte mich dann eben hin. einmal ließ ich mich von so einem alten pöbelanten sogar zu einer selbstanzeige schleppen, weil ich angeblich einen autospiegel (nicht seines austos) zerstört hätte (was definitiv nicht einmal möglich war). er schrie ebenfalls öffentlich herum, aggressiv. ich war überfordert und ging einfach mit dem zur nächsten polizei und zeigte mich selber an, den spiegel zerstört zu haben - obwohl ich es nicht war.

innerlich tobe ich. heute (zugsituation) wurde ich beinahe ohnmächtig vor innerer aggression. stand da und alles drehte sich, ich lief innerlich die wände hoch. ich weiß - gelassen sein und so. aber es gelingt nicht. damalsmit dem autospiegel war ich fast 14 tage total aus dem häuschen.

ich meine - es stimmt schon, das ich das gepäck nicht auf den nebensitz stellen brauche - die züge sind eben nicht dazu gebaut, gepäck mitzuführen - aber kann der mann nicht normal auf mich zuehen und mich fragen ob er meinen sitz haben kann? muss er rumpöblen sodass mich der ganze zug anstarrt als hätt ich kleine kinder geschändet oder katzen getötet? dasselbe mit dieser frau beim bäcker. ich meine - ist es nicht ihre eigene schuld, wenn sie sich hinter mich stellt? wie kann sie mich dafür verantwortlich machen das sie nicht drankommt nur weil ich wo stehe wo man nicht so bald drankommt? sie hat doch auch die freie wahl. und das mit dem autospiegel... wie kommt so ein selbsternannter rentencowboy dazu, einfach irgendwen aus der menge zu fassen, ihn niederzumachen er hätte irgendein fremdes auto ruiniert, das zufällig dasteht und einen gebrochenen rückspiegel hat????

noch mehr aber - wieso zeige ich mich sogar selber an???? wieso überlasse ich dem mann im zug einfach die plätze? warum gehe ich und verzichte selber auf brötchen? ja - man kann sagen weil klug nachgibt. aber das gilt doch nur, wenn ich mir sage: okay, es hat keinen sinn in dieses agressionsspiel einzusteigen - und gelassen gehen kann. nicht aber wenn ich fast schon selbstzerstörerisch reagiere... dise menschen fühlen sich hinterher doppelt im recht - und ich mich doppelt als opfer. vor allem meine wut. ich spüre das es meinen körper zerstört.

kennt das wer? hat jemand gelernt damit umzugehen? vor allem: wie soll man denn nun reagieren? etwas sagen? wirklich gelassen gehen? oder tatsächlich um sein recht streiten? gibt es einen weg, diese agressionen schnell wegzubekommen ehe sie den körper und die seele zerstören?

[nicht mehr wegzudenken] 1370 Bayern W, 30

lilu wrote:

kennt das wer? hat jemand gelernt damit umzugehen? vor allem: wie soll man denn nun reagieren? etwas sagen? wirklich gelassen gehen? oder tatsächlich um sein recht streiten? gibt es einen weg, diese agressionen schnell wegzubekommen ehe sie den körper und die seele zerstören?

Ja, ich kenne das - nur nicht in diesem Ausmaß.

Ich halte mich auch für wenig schlagfertig - hinterher ärgere ich mich immer, dass ich meistens in solchen Momenten nichts sage bzw. mir nichts Angemessenes einfällt.

Aber das ich mich tagelang darüber ärgere bzw. schlecht drauf bin deshalb kenne ich nicht so... Man kann sich auch zu Tode grübeln! Wink

Helferlein 57 Deutschland M, 24

Hallo.
@Lilu
Dein Beitrag hat mich sehr bewegt.
Ich kenne das auch, besonders aus meiner Jugend.

Irgendwann fing ich an, auf solche "Anmachen" ebenfalls ein bisschen agressiv zu reagieren, zumindest in den Augen der Angreifer, in meinen Augen eher ein Bloßstellen dieser Personen.

Eine kleine Geschichte von mir dazu.
Ein Opa der sich im vollen Aldimarkt von mir behindert fühlte, nur weil ich meinen Wagen kurz im Gang stehen ließ um irgendwas aus dem Regal zu nehmen, schubste meinen Wagen gegen mich und regte sich auf, auch im lauten Tonfall.
Ich nahm dann den Wagen, stellte mich direkt vor ihn und sagte: Was willst DU kleiner Mann denn von mir???
Er: WAAAS??? So eine unmögliche Person (mich damit meinend und nen extrem roten Kopf bekommend)
Ich: Reg dich nicht auf, Kleiner, sonst kriegst du irgendwann nen Herzinfarkt!
Dann war Ruhe.
Es regte mich aber weiterhin sehr auf. Zum Glück hatte ich nach der Kasse nocheinmal die Gelegenheit ihn durch extrem langsames(!) Laufen zu behindern, er musste sich mir unterordnen. Da machte es ihm plötzlich nichts mehr aus. *zwinker*

Was ich aussagen möchte: Ich glaube, so richtig cool in bestimmten Situationen zu bleiben ist schwierig, aber das Wissen, daß ich mich danach schlecht fühle wenn ich gar nicht reagiere, spornt mich sehr an, irgend einen "doofen" Spruch "loszulassen". Für den anderen Menschen ist es i.d.R. auch keine alltägliche Situation, dies solltest du versuchen auszunutzen.

Dein Fall mit der Selbstanzeige würde ich versuchen abzuhaken, darüber zu grübeln bringt dir nichts außer schlechte Stimmungen.

Wie gehst du sonst mit Problemen um?

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

naja, tagelang schlecht drauf kam ja, weil ich die ganzen konsequenzen der selbstanzeige zu tragen hatte. und damit permanent erinnert wurde, das ich - auch feigehit oder was auch immer - den kopf für etwas oder jemand hingehalten habe, das nichts mit mir zu tun hatte eigentlich.

so kamen eben teilweise schon um 6.30 anrufe vom legalen autobesitzer der mich wegen den kosten des speigels quälte - bzw von dessen werkstatt. das tamtam mit der versicherung - weil dir natürlich nicht glauben konnten was da abgegangen war - ich gelöchert wurde wie es denn passiert sei - ob ich denn einen gips trage oder sonstwas - weil das für jeden der mit diesem "fall" zu tun hatte unglaubwürdig erschien. zurecht. es war ja auch nie passiert - zumindest nicht durch mich. und das zog sich dann eben über wochen - und jedes mal wenn mich der autobesitzer/werkstatt/versicherung/polizei anrief, lief ich innerlich amok - spielte aber mit. total bescheuert...

die bäcker oder zugsache dauerte "nur" ein paar stunden - 1 tag.

[nicht mehr wegzudenken] 1312 Dtld W, 29

Liebe Lilu,

ich kenne das auch von mir von vor einigen Jahren. Mich hat damals auch gewundert, dass es in solchen Menschenmassen dann auch ausgerechnet mich getroffen hat. Warum mussten diese Leute ihre schlechte Laune an mir auslassen?! Hab mich gefühlt wie ein gefundenes Fressen. Wahrscheinlich war ich das auch... Neutral

Und genau dieser Gedanke "ihre schlechte Laune" war es, der mir weiterhalf. Das hatte gar nichts mit mir zu tun, wenn die Leute mich so blöd angemacht haben! Sie haben nur einen Sündenbock gesucht (die Rolle hatte ich zu Hause auch erfüllt!), und das war es, was ich vorher wohl auch ahnte. Meine inneres Aufbegehren war der Widerstand gegen diese Rolle, aber nach außen hin konnte ich diesen Widerstand nicht tragen. Ich war wohl einfach auch zu vertraut mit meiner Rolle als Sündenbock...

Als ich das aber erkannte, ging das besser, und ich nahm die Rolle nicht mehr an, wehrte mich. Hab halt gefragt (auch leicht aggressiv), ob er/sie schlecht geschlafen hat o.ä. Später hab ich gar nicht mehr darauf reagiert, ohne mich zu ärgern; hab höchstens noch mitleidig gegrinst Wink

Heute passiert mir das nicht mehr.

LG Toughy

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

hm. wie ich sonst mit problemen umgehe. eine interessante frage. kommt auf das problem drauf an. nach erstem gefühlsaufwallen arbeite ich eigentlich sehr lösungsorientiert. wenns im job ist zb. kann ich mich schon massig ärgern - das wird aber einer von aussen nicht sehen. das blockiert mal mein gehirn - aber dann schiebe ich das beiseite und denke mir: der job muss raus. und löse es. pasta.

privat/sozial ist es auch ähnlich. also ich bestehe nicht auf etwas, wenn ich meinen fehler einsehe. suche - zugegebenermaßen meist zuerst bei mir den fehler - vielleicht zu defensiv. wirklich bestehen auf mein recht tu ich nur selten - spüre oft aber auch nicht direkt mein recht... hab heuer meinen ersten streit als erwachsener gehabt - mit meiner mutter, und das erste mal das ich meinen standpunkt vertreten habe bis zuletzt. ansonsten gebe ich lieber nach und es ist mir nicht wert zu streiten...

stimmt. ich bin leise (deswegen stört mich wohl die lautstärke am meisten) und defensiv - daher überrumpelt mich agressivität total. leben kann ich diese dadurch entstehenden agressionen jedoch nur alleine für mich - nie gegenüber menschen - was wohl eines meiner hauptprobleme diesbezüglich ist.

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

hi toughy,

stimmt. eine parallele zu meiner rolle daheim kann ich definitiv ziehen. als älteste war ich mal grundsätzlich verantwortlich - auch viel für dinge die ich nicht gemacht habe - aber als älteste hätte ich wissen müssen, und sagen müssen, und dafür sorgen müssen...

und dann endete ein aufbegehr gegen ungerechtigkeit entweder mit watschen, wochenlang hausarrest oder soziale ächtung innerhalb der familie... insofern lernte ich schon, so viele wie möglich hinzunehmen als gegeben, oder einfach mal die schuld für andere auf mich zu nehmen...

offenbar strahle ich das aus - leute spüren wohl, woe sie gefahrlos ihre launen ausdrücken können - und täten es wohl nicht bei mir - wenn sie damit rechnen müssten, das ich ihnen das nicht durchgehen lasse.

aber ich fürchte, das zu wissen reicht nicht. habt ihr eine art training gemacht?

Helferlein 100 Oberbayern M, 23

Das kenn ich auch, aber nur als ich noch jünger war.
Hauptsächlich so nette sachen, weil ich z.B. über den heiligen Rasen eines Rentners laufe... anfangs stand ich so doof da wie du. Aber mit der Zeit, wenn sich so situationen häufen, lernt man sie nicht zu beachten bzw. damit umzugehen oder zu kontern.

Frag dich einfach mal, was hast du aus diesen Situationen gelernt.
Würdest du wieder so handeln, würdest du in die gleiche oder eine ähnliche Situation gestossen?

Das du ein streitgespräch mit deiner Mutter "gewonnen" hast ist das schon mal ein gutes zeichen. Es gibt keinen härteren Streitpartner als die eigene Mutter. Naja, richtig gewinnen kann man gegen eine Mutter eh nicht... zwinkernd..

[nicht mehr wegzudenken] 1312 Dtld W, 29

Hey Lilu,

lilu wrote:

aber ich fürchte, das zu wissen reicht nicht. habt ihr eine art training gemacht?

Ob man das direkt trainieren kann, weiß ich leider nicht.

Ich war in einer psychosomatischen Tagesklinik, wo meine Wut aus mir herausgekitzelt wurde. Dadurch, dass ich einen Teil des Alltags unabhängig von der Klinik verbracht habe, hab ich diese Wut täglich mit herausgenommen und war wohl generell ziemlich angesäuert unterwegs. Dadurch ist es mir nicht weiter schwergefallen, bei Leuten, die mich anmotzten, Dampf abzulassen. Hab mich zu der Zeit fast schon heimlich gefreut, wenn mir jemand auf die Füße getreten ist fight

Das war nicht so toll, weil ich dann wieder sauer auf mich selbst wurde... Und dann hat man mir nahegelegt, mir vorzustellen, ich würde einen Spiegel vor mir hertragen, so dass der anderen Leute Pfeile von mir abprallen und zum "Angreifer" zurückfliegen. Das war schlichtweg das Bild dafür, dass die anderen ein Problem haben, wenn sie so handeln und ich als Person nicht gemeint bin.

Keine Ahnung, ob Dir das weiterhilft Neutral

Lieben Gruß
Toughy

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

tja, das führt mich wohl wieder hin zu meinem thema, wut nicht ausdrücken zu können. war schon öfters thema bei meiner thera. ich sollte auch mal wut malen - konnte aber nicht. wut geht bei mir immer nach innen.

interessant, sich durchzuüberlegen wie man hätte reagieren können. von der idee, aufzustehen, den platz aber jemand ganz anderem anbieten als ihm. das gepäck liegen lassen und selber stehen bleiben. oder einfach nur daneben stehen bleiben und nicht weg gehen. oder sagen: "selbstverständlich können sie einen platz haben, aber fragen sie mich doch erst mal bevor sie sich so aufregen - (so schaden sie sich doch nur)."
eigentlich viele varianten. vieleicht nutzt es mir, wenn wieder so etwas vorkommt. auch der dame beim bäcker hätte ich sagen können: "sagen sie doch, wenn sie es eilig haben - ich kann sie doch vor lassen."

ich denke, das ist die art spiegel. so kann ich die negative aggresson in das positive gefühl des zuvorkommens umwandeln. und der einzige der die blöden gefühle hatte war der, der sich schon mal vorsätzlich das schlechte drama geschaffen hat (zumindest gehe ich davon aus das - wer sofort so aggressiv reagiert, sich ausgemalt hat das der schlimmste fall eintreten könnte - also wohl sowas witziges wie "um das brötchen raufen" oder "mit bomben den sitz verteidigen" - ich schreibe das absichtlich komisch - weil ich es so auch besser verstehe und mir vielleicht zukünftig für die situation merke).

denn ich war ja ohnehin bereit, den sitz herzugeben - habe auch damit gerechnet das mich wer fragen wird. aber eben: fragen - und nicht rumpöbeln wie ein irrer.

ich glaube auch nicht, das ein negatives grübeln übrig bleibt, wenn ich auf nette art kontere. denn ich kenne das erhebende gefühl, zuvorkommend gewesen zu sein. freilich wäre ich aufgeregt - aber auf positive art. die negative energie hätte der dem sie gehört.

klingt für mich nun logisch. und vielleicht kann ich das nutzen. ich muss jan icht schlagfertig sein (wei ldas bin ich nicht) es reicht bestimmte höflichkeit (und das bekomme ich hin).

wie ich aber bei dem alten herrn mit dem sutospiegel reagiert hätte... entweder hätte ich gesagt - ja, zeigen sie mich ruhig an, ich bin heinz dussel, und wäre weitrgegangen. oder ich wäre mitgegangen und hätte vielleicht den polizisten gebeten, mir zu helfen - weil mich dieser alte herr öffentlich beleidigt mit seinen anschuldigungen. leider konnte man mit diesem herren nicht reden - das weiß ich noch. der wollte einfach wen denunzieren - obs wen gab oder nicht. vielleicht hat er sogar selber den spiegel ruiniert...

naja. ich lass die herrschaften ja ziehen und denke mir, wer so agiert ist genug gestraft.

nur - was ich eben lernen will ist, dabei innerlich nicht so kaputt zu gehen. wenn mir das mit dem positiv-katalysator "höflichkeit" gelingt, sollte das kein problem sein.... mal wem auf die zehen treten beim heimgehen Wink

Helferlein 33 NRW W, 19

Oh ja, das was du schreibst, lilu, kenne ich nur zu gut. Mir geht es genauso wie dir - ich wehre mich in solchen Situationen auch nie und im nachhinen ärgere ich mich schwarz. Du schreibst, das geht bei dir fast ins selbstzerstörerische und das kenne ich auch. Ich wurde einmal bei EBAY verar*** und das hat mich so fertig gemacht, dass ich mich geschnitten habe, anstatt mich dagegen zur Wehr zu setzen. Leider kann ich dir auch nicht sagen, was man dagegen tun kann, dass es einen innerlich kaputtmacht, denn mir geht es leider genauso wie dir Sad

Also wenn jemand Tips hat, ich würde mich sehr freuen zwinkernd..

Forums-InsiderIn 389 unwesentlich W, 35

hallo!

Quote:

auch der dame beim bäcker hätte ich sagen können: "sagen sie doch, wenn sie es eilig haben - ich kann sie doch vor lassen."

warum solltest du sie vorlassen? weil sie dich angepöbelt? als belohnung dafür, dass sie mit dir rumspringt?

ich selbst habe nicht das problem nicht schlagfertig zu sein, mir fällt meist sogar viel zu viel ein Wink

aber ich glaube auch dass es ohne geht (manchmal bin ich schlichtweg zu faul, mich mit solchen zeitgenossen auseinanderzusetzen, es iss mir zu blöd, auch wenn mir ein spruch einfallen würde.)

oft ist es gar nicht nötig, sich auf so einen frustrierten / aggressiven menschen einzulassen. es hat nichts mit dir oder einem fehlverhalten zu tun. das solltest du dir vor augen halten. er reagiert so, weil ER ein problem hat.

wenn jemand im weg rumsteht, dann kann man ihn auch bitten, mal zur seite zu gehen.
wenn jemand sein gepäck auf den sitz stellt, dann kann man ihn ebenfalls bitten, es runterzunehmen.
wenn du beim bäcker falsch stehst, kann man dich höflich darauf hinweisen, dass du dort nie bedient werden wirst.

das problem liegt im verhalten derer, die dich wegen solch nichtigkeiten blöd anmachen.
sie sind frustriert, vielleicht weil sie 10 min vorher vom chef genauso blöd angemacht wurden, weil sie stress in ihrem leben haben ... was auch immer.

wenn du dir das bewußt machst, dann kannst du vielleicht leichter aus der opferrolle aussteigen und solche kommentare treffen dich nicht mehr persönlich. (weil das sind sie ja in wahrheit auch nicht) im gegenteil, du schaffst es vielleicht auch sie dann eher zu bedauern (das mitleidige grinsen von toughy ist dann genau der richtige ausdruck Wink

).

ich hab einmal bei der anmeldung zu einem kurs sone furie erwischt, die mich auch anblöckte weil irgendein formulärchen ned vollständig ausgefüllt war. sie schnaubte mir entgegen, schmiss mir das kack-formular wieder entgegen ... in dem moment sagte ich: "na sie haben heute wohl einen sch***tag erwischt!" die schaute erst zwar irritiert aber dann lächelte sie verlegen um dann erleichtert zu sagen: "ja, in der früh fings schon an ...... "

also manchmal hilfts auch, mit etwas humor der ganzen situation die spannung zu nehmen ...
gern verwende ich auch die aussage: ah, sie spüren den vollmond also auch? *gg (ob der grad iss iss ja egal, aber oft bestätigts ein blick gen himmel sogar Wink

wenn mir jemand total blöd kommt, dann sag ich dem auch mal was provozierendes und lass den stehen, bevor er noch luft geholt hat.
sich länger auf diskussionen oder provokatione einzulassen halte ich für sinnlos. warum soll man sich von wildfremden frustrierten leuten einen ganzen langen tag vermiesen lassen.

entspannteren umgang mit den grantlern dieser welt und liebe grüße

juli

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hey Lilu,

fight or flight...
Dabei sind aber doch unangenehme Zeitgenossen gar keine Raubtiere? Wink

Was würdest du denn selbst als Grund für dein so defensives/angepasstes Verhalten ansehen?

Quote:

wie soll man denn nun reagieren?

mal platt gesagt: so, wie du es für richtig findest, wie es dir gut geht! Manche sind halt offensiver, andere defensiver. Wichtig finde ich aber eben, dass du authentisch sein kannst - wenn du verärgert bist, leb das aus (sei es durch übertriebene Höflichkeit oder durch Zurückpöbeln, - das Wie ist persönliche Vorliebe Wink

)...aber lass dich NICHT FREMDBESTIMMEN! Sich selbst ohne Täterschaft anzuzeigen ist schon krass!

Wie gehts dir im Privatleben mit Grenzen?

Lg,

Irrlicht

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

ich meine - einfach zu gehen entspricht schon eher mir selber - nur kann es nicht richtig sein, wenn ich dabei innerlich so auszucke das ich fast bewußtlos werde. da sollte ich dann doch lieber kontern.

ich glaub ich tu mir total schwer mit grenzen setzen. und ich glaube ich mache es echt manipulativ durch opferrolle. ist mir erst gestern wider aufgefallen. ich nehme wäsche aus der maschine und sie ist triefend nass. also passt was nicht mit dem gerät. ich gehe zu meinem computerspielenden freund, pitschnass, weil ich das nasse zeug gegen mich gedrückt hatte beim raus nehmen - und sage: die maschien hat was. er zieht eine schnute und spielt weiter. ja, normalerweise kümmer eich mich drum und freue mich, so technisch begabt zu sein. aber das ihn das so dermaßen wurscht war, hat mich dann fast verärgert, wohl aber nicht überrascht. also legte ich mich schlafen und beschloß, es mir auch egal sein zu lassen. ich meine, irgednwann wird auch er keine unterhosen mehr haben....
nur ist mir dann aufgefallen wie dumm das ist. hätte wohl eher hysterisch schrein sollen als ich bei der maschine das feststellte damit er herbeiläuft und wir das gleich angehen. aber nein - ich ging soweiso davon aus das es ihm wurscht ist, und brachte es schon wurschtig. naja, ich sagte dann zu ihm, ob wir das problem nicht morgen (also heute) erwachsen lösen wollen. darauf meinte er - echt hilflos - was sollen wir da denn tun???
ich weiß nicht wie er das problem alleine lösen würde...

aber es zeigt halt, das ich echt schon vorsätzlich defensif bin - schon von vornherein annehme alleine da zu stehen. ich hoffe das kann ich ändern - weil es ist genauso wie meine mutter reagierte.

[nicht mehr wegzudenken] 1312 Dtld W, 29

Hallo Lilu!

lilu wrote:

aber es zeigt halt, das ich echt schon vorsätzlich defensif bin - schon von vornherein annehme alleine da zu stehen. ich hoffe das kann ich ändern - weil es ist genauso wie meine mutter reagierte.

Hast Du denn eine Idee, welches Verhalten Du Dir von Deiner Mutter gewünscht hättest? Vielleicht kannst Du das dann für Dich übernehmen?
Zum Beispiel eben klar Wünsche und Bedürfnisse äußern - auch wenn die nicht immer erfüllt werden...
Denkst Du, Du darfst keine Erwartungen haben?

Lieben Gruß
Toughy

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