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Joanie
sporadischer Gast
23
Bärchen City W, 27
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Thu, 09.Jun.05, 10:56 Ich will nicht mehr ich sein! |
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Ich will nicht mehr ich sein!
Leider Gottes bin ich ein Mensch, der ALLES in sich hineinfrisst. Ich habe NIE über meine Probleme reden können. Werde das wohl auch nie bringen. Deswegen denke ich, dass ich hier ganz gut aufgehoben bin. Einfach mal den Frust von der Seele SCHREIBEN.
Ich weiß nicht, was es ist, oder wer, aber irgendwas macht mich mehr und mehr kaputt. Ich komme mit mir, meinem Aussehen, meiner Umwelt einfach nicht mehr klar. Wie soll das nur weitergehen?
Ich wurde so lange ich zurück denken kann als „schwierig“ abgestempelt. Meine Großeltern z.B. mochten mich nie. Ich fragte, warum? Die Antwort (meiner Mutter) an dieser Stelle „Du bist eben schwierig“. WAS bitte ist denn schwierig? Als Kind bin ich fröhlich, quirlig, schmutzig durchs Leben gehopst. Ich hatte meinen Spaß. Mein Aussehen war mir egal. Mochte mich jemand nicht, so konnte ich auch damit leben. Ist das schwierig??? Mir wurde es wohl zu oft eingeredet, so dass ich mich mehr und mehr zurückzog und zum negativen entwickelte. Heute finde ich mich einfach nur KRANK! Ich mag mein Aussehen nicht (obwohl ich m.E. nach durchschnittlicher Durchschnitt bin – IMMERHIN), weine oft (aus Wut), wenn ich in den Spiegel sehe. Es gab sogar Phasen, da war ich beim Blick in den Spiegel so gefrustet, dass ich anfing, Sachen um mich herum zu zerdäppern. Heute lass ich meine Sachen wenigstens heile. Wenn das kein Fortschritt ist. *ppppf* Ich kann nicht mehr aus dem Haus gehen, ohne mir Haare und Gesicht zugekleistert zu haben. ALLES muss PERFEKT sein! So sehe ich VIELLEICHT erträglicher aus und die Leute gucken und reden weniger. Mein Selbstbewusstsein ist völlig im Eimer! In der 9. Klasse bekam ich vom Weihnachtsmann *g* einen Walkman. HERRLICH! Rein die Stöpsel, Musik aufdrehen und man bekommt NICHTS mehr von seiner Umwelt mit. Keine Lästereien, keine Beschimpfungen … Ich höre es nicht. So geht es mir gut. Oh wie wunderbar. Das Ergebnis: Heute geht es nicht mehr ohne. Ich kann alleine NICHT durch die Straßen gehen, ohne mir die Ohren vollzudröhnen. Es geht einfach nicht mehr! Und das mit fast 28? AUWEIA! Irgendwo hingehen, wo ich jemanden ANSPRECHEN muss (Bäcker, Fleischer, was weiß denn ich)? Das versuche ich zu vermeiden. Fremde Menschen (oder Menschen überhaupt) der reinste Horror für mich!
Ich HASSE es! Ich bin mit meinem Freund nun schon 21 Monate zusammen. Sein Vater quengelt, schon ewig rum, er möchte mich endlich auch einmal kennen lernen. Seine Freunde quengeln rum. Und ich? Ich quengle und zicke noch mehr, wenn es darum geht, auf diese Leute zu treffen. Ich werde dann richtig eklig und aggressiv. Ich kann es einfach nicht! *PANIK* Ich bin hässlich, dumm und schwierig! Mich KANN man einfach nicht mögen! DAS wurde mir in all den Jahren eingebläut. Warum soll ich mir also diese Treffen antun??? Mich frustet das wirklich! *heul* Damit mache ich doch nicht nur mir das Leben schwer. )o;
Eigentlich verbarrikadiere ich mich nur noch daheim. Da kann mir wenigstens keiner etwas böses tun. Der Chef lädt zum Essen ein? Alles freut sich „Wow, etwas umsonst. Dem fress ich die Haare vom Kopp.“ Und ich? Sage ab. Betriebsausflug? Ich doch nicht! Zu viele Leute. Sie könnten ja über mich reden. Alte Kollegen wollen mit mir einen Kaffee trinken? Hey, ZUSAGEN tu ich öfter mal. Sage dann aber vorher wieder ab. Ist doch behämmert! Selbst telefonieren ist schon zu viel für mich. *buäh* Freunde habe ich natürlich auch keine. Glaubt mir keiner, ist aber so. Eigentlich bemitleidenswert.
Wenn ich mir all meine Macken durch den Kopf gehen lasse, dann kann ich nur den Kopf schütteln und zu mir sagen „Du bist doch nicht mehr fünf, ey!“. Benimmt sich so eine „erwachsene“ Frau???
1/3 meines Lebens ist „gelebt“, wie bitte sollen die anderen 2/3 aussehen? So kann das nicht weitergehen!!!
Ich will SO nicht mehr weiter“leben“! )o;
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Zicke
Forums-InsiderIn
281
Bayern W, 40
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Thu, 09.Jun.05, 11:43 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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Hallo Joanie,
also, ich denke, Du legst sehr viel Wert auf Dein Aussehen? Warum eigentlich, wenn Du doch sowieso nichts mit Menschen zu tun haben möchtest?
Du schreibst, Du wärst vielleicht zu wenig attraktiv. Einen Freund hast Du doch gefunden und er scheint doch zufrieden mit Dir und Deinem Aussehen zu sein. Warum sollte er sonst mit Dir zusammensein wollen? Hast Du den Eindruck, dass bei ihm nur die inneren Werte zählen? Hast Du diesbezüglich denn mehr zu bieten?
Ich denke mal, wenn Dein Freund mit Dir zufrieden ist, solltest Du es ruhig wagen seine Eltern und seine Freunde kennenzulernen.
Es gibt wohl für jeden von uns Phasen, wo wir gerne hübscher, eleganter, sportlicher oder sonstwie attraktiver wären. Keiner von uns kann aus aus seiner Haut heraus. Allenfalls kann man ein bißchen an sich arbeiten. Vielleicht eine neue Frisur, ein Gang zur Kosmetikerin, eine Typberatung? Dagegen ist nichts einzuwenden. Wenn Du das nächste Mal Selbstkritik vor dem Spiegel übst, sei bitte ein bißchen konstruktiver!
Zicke
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Thu, 09.Jun.05, 11:49 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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Hallo Joanie,
ich find's gut, dass du etwas ändern willst. Das ist nämlich der erste Schritt auf dem Weg zum Wohlfühlen. Ich überlege gerade, wo und wie du am besten anfangen könntest. Du hast einen Freund, gut. Vielleicht kann er dir auf die Sprünge helfen, denn er weiß schließlich wie du bist. Wie wär's, wenn du schön langsam und der Reihe nach, seine Freunde oder seine Familie kennenlernen würdest, also nicht gleich mehrere Leute auf einmal. Wähle dazu den Ort, der dir am geeignesten erscheint... wenn es nicht zu Hause sein soll, dann trefft euch in einem Café, in der Stadt, bei einem Kinobesuch etc. Und der Vater deines Freundes sollte auch kein Problem sein, wenn das Treffen locker und zwanglos abläuft.
Auch wenn sich das jetzt ganz einfach anhört, weiß ich, wie schwierig es für dich ist. Ich kenne das nämlich nur zu gut. Es gibt/gab Zeiten, da habe ich es kaum geschafft, aus dem Haus zu gehen, nicht mal zum Einkaufen, musste meinen Mann mitnehmen. Telefonate sind etwas, was ich so lange wie möglich vor mir herschiebe, eigentlich immer. Am schlimmsten ist das alles, wenn ich eine besonders depressive Phase habe.
Quote: | Wenn ich mir all meine Macken durch den Kopf gehen lasse, dann kann ich nur den Kopf schütteln und zu mir sagen „Du bist doch nicht mehr fünf, ey!“. Benimmt sich so eine „erwachsene“ Frau??? |
Das hat mit Erwachsen-sein gar nichts zu tun... sondern damit, was du erlebt und gelernt (bzw. nicht gelernt) hast. Ein Stückchen davon ist auch dein ganz individuelles Wesen, diesen Teil wirst du auch nicht ändern können.
Quote: | ALLES muss PERFEKT sein! |
Das ist eben die Frage. Glaubst du denn, andere Menschen sind perfekt? Weit gefehlt... alle haben ihre Schwächen, nur - sie gehen anders damit um. Sie akzeptieren sie. Im Grunde ist alles eine Sache der Betrachtungsweise, und die kannst du ändern.
Liebe Grüße
Nessa
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Joanie
sporadischer Gast
23
Bärchen City W, 27
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Thu, 09.Jun.05, 11:57 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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*lach* Wegem meinem Aussehen ist mein Freund sicher NICHT mit mir zusammen. Eigentlich bin ich ja diesbezüglich nicht das richtige für ihn. So hab ich es über Dritte erfahren. Wie nett. Was meine inneren Werte angeht... Sagen wir so, ich bin auch diesbezüglich SEHR selbstkritisch. Mit der Zeit bin ich zum Pessimisten mutiert. Ich sehe nur noch das Schlechte. Also auch an mir! Es müssen ja irgendwelche inneren Werte sein, die meinen Freund ansprechen. Welche das sind, kann ich Dir jetzt nicht sagen.
Warum ich so viel Wert auf mein Äußeres lege, kann ich Dir nicht sagen. Vielleicht weil Muddan ein schon zu Kinderzeiten dazu gedrängt hat, IMMER ordentlich auszusehen. Vielleicht auch, weil die hübschen Damen und Herren im Kindergarten, in der Grundschule, in der Oberstufe und auch in der Ausbildung besser ankamen, als die kleinen häßlichen Entlein, die immer zur Randgruppe gehörten? Es ist doch TATSÄCHLICH so, wer gut aussieht, hat es leichter im Leben.
Ich weiß ja auch nicht, warum ich das JETZT, wo ich doch "erwachsen" bin, nicht ablegen kann. Ich wünschte echt, ich wäre der kleine Dreckspatz, dem es egal ist, was Oma sagt, wenn man verdreckt und mit struppigem Haar ankommt. *seufzl*
Und ich VERSUCHE ja einiges aus mir zu machen. Vor kurzem bekam ich von meiner Schwester, die Friseurin ist, wieder Strähnchen gemacht. Ich fragte nach einer "neuen Frisur". Das einzigste was ich von der zu hören kriege "mit deinen Haaren kann man nichts machen" (Hab Locken) Und zum anderen Friseur? *wuäh* Ich setz mich doch nicht mit ner Plastetüte aufm Kopp dahin, wo mich jeder so deppig sehen kann. Nix für mich!
Tja, bin eben total vermatscht. Ich glaube, das lässt sich auch nicht wirklich mehr ändern. *Schultern zuck*
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Dina
sporadischer Gast
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Oberösterreich W, 44
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Thu, 09.Jun.05, 12:03 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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Hi Joanie,
Ich habe mir deinen interessanten und zu Herzen gehenden Beitrag gelesen und dachte mir: wieder einmal ein Opfer eines familiären "Umerziehungslagers". Ich kann mich mit einigen Gefühlen, die sich in dir breit machen gut identifizieren. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich noch ein Kleinkind war, wurde ich des öfteren (aus gesundheitlichen Gründen meiner Mutter) zu Pflegeeltern ins Ausland geschickt, wobei ich mich immer sehr wohl fühlte, weil ich so akzeptiert wurde, wie ich war. Wenn ich nach Hause kam, weinte ich sehr viel und verspürte unangenehme, negative Gefühle. Im Nachhinein betrachtet lag es wahrscheinlich an der Einstellung meiner Mutter mir gegenüber, so wie bei dir war ich auch "schwierig" bzw. nicht angepasst. Das heißt, ich habe das Wunschbild meiner Mutter nicht erfüllt und entsprechend "Umerziehung" über mich ergehen lassen müssen. Das ging so weit, daß sie mir sagte, wie ich dreinschauen sollte, wann ich lachen sollte und wann nicht, daß sie mich ignorierte, wenn ich sie brauchte, aber gleichzeitig das Gefühl verbreitete, alles was ich tue ist unter ihrer Beobachtung. Mit der Zeit wurde ich natürlich verschlossen, extrem schüchtern und tatsächlich nicht mehr liebenswert. Ich hatte mich selbst verloren. Wie lange habe ich dann versucht, das ganze zu "schauspielern", wo ich dachte, das wird von mir erwartet. Oder ich begann andere Kinder, welche ich o.k. fand zu imitieren usw.
Auf jeden Fall habe ich bis heute mit meinem Selbstwert zu kämpfen und leide unter vielen, vielen Schuldgefühlen. Zur Zeit bin ich in einer Selbsthilfegruppe, wo ich bei den Mitgliedern das Gefühl habe, die nehmen mich an wie ich bin. Sozusagen eine Ersatzfamilie. Aber es wird wahrscheinlich immer ein Kampf sein zu sich selbst zu finden.
Manchmal lächle ich mich im Spiegel an, oder ich rede freundlich zu mir. Das tut mir gut. D.h. ich schimpfe mich nicht selber, wenn ich was falsch gemacht habe, sondern sage vielleicht: He Süße, was machst du denn da wieder! Ich denke, ich mag mich. Allerdings bin ich sehr von der Meinung meiner Umwelt abhängig. Wenn jemand sagt, du bist was weiß ich was, so empfinde ich das auch so und fühle mich sofort schlecht.
Aber was solls. Auf jeden Fall Joanie, kämpfe weiter und versuche gut zu dir zu sein, aber auch ehrlich. Ein schwerer Weg, aber wir haben nun mal nur uns selbst und können nicht aus unserer Haut heraus. Also muß man sich mit sich selbst anfreunden und möglicherweise kommst du drauf, das da eine sehr nette Person in dir steckt!!
Wünsche dir alles Liebe,
Dina
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_________________ Wer morgens zerknittert ist, hat tagsüber viele Entfaltungsmöglichkeiten. |
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Joanie
sporadischer Gast
23
Bärchen City W, 27
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Thu, 09.Jun.05, 12:12 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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Hi, liebe Nessa,
erstmal Danke für Deine Antwort.
Irgendwie schreib ich hier noch gar nicht wirklich das, was ich EIGENTLICH sagen will. Mir geht alles so wirr durch den Kopf.
Ich habe schon mehrere Male versucht, mein Leben zu ändern, mich in den Griff zu kriegen. Kurzfristig funktioniert es sogar manchmal. Aber halt nur KURZFRISTIG! Ich habe ja gesagt, dass ich über Probleme nicht REDEN kann. Wenn ich irgendetwas bei meinem Freund andeute, dann kommt nur ein "Ach Du spinnst ja, Du redest schon wieder nur Müll". Vielleicht geh ich die Sache falsch an, vielleicht auch in der falschen Tonlage, keine Ahnung. Er nimmt es nicht ernst. (Kenne ich von Muddan auch. Sie hat auch nie wirklich zugehört.)
Um das Kennenlernen des Vaters und der Freunde meines Schatzes, werde ich wohl nicht ständig drum herum kommen. Im April erst zeigte er mir das Haus von einem seiner Freunde. Wir standen DIREKT davor. Sowohl er, als auch seine Freundin waren daheim. Wäre also DIE Gelegenheit gewesen. Er wollte fragen, ob wir kurz reinkönnen. Und ich? ZICK! Was sonst? *grummel*
Zum Vater muss ich aber eines zur Verteidigung sagen. Ich habe schon VIEL gehört, war mir nicht gefällt. Er hat seinem Sohn das Leben scheinbar schwer gemacht. Und anfangs war er auch gegen unsere Beziehung. Wir hatten so schon einen EXTREM schwierigen Start. Und das einzigste was ihm einfiehl war "Vergiss die! Liebe ist vergänglich, Geld ist beständig!" (Wir führen eine Fernbeziehung. Zahlen also ordentlich Geld, damit wir uns sehen können.) Und da eben unser Start so schwer war, hab ich diesen Spruch bis heute nicht verkraften können. Da bin ich SUPER nachtragend. Wie kann man nur so materiell sein?
Wie dem auch sei. Schatzi ist es wichtig, also hab ich ihm neulich gesagt, wenn er will, soll er uns eben zum Kaffee anmelden. Hoffentlich fällt mir nicht wieder eine Ausrede ein.
Du scheinst auch solch schwierige Phasen gehabt zu haben. Du hast es aber geschafft und bist über Deinen Schatten gesprungen? Mal ehrlich, wie viel Zeit und Kraft hat es Dich gekostet? Hattest Du unterstützung? Ich komm mir oft, eigentlich IMMER, so alleine vor. Find ich ganz grausam. Irgendwie ist doch jeder mit seinen eigenen Problemem beschäftigt. Deswegen will ich den Leuten eigentlich auch nicht meine aufzwängen. *
Oh man, wenn ich mich hier selbst lese, könnte ich schon wieder die Flinte ins Korn werfen. So, wie ich es langsam mit ALLEM mache. Strengt ja an ... Erfolg - für mich - nicht in Sicht. Woher hab ich das nur?
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Joanie
sporadischer Gast
23
Bärchen City W, 27
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Thu, 09.Jun.05, 12:28 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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Hi´chen Dina,
auch ein DANKESCHÖN an Dich, für Deinen Beitrag.
Jetzt, wo Du das mit Deiner Familie erwähnst, hab ich kurz über meine Nachgedacht. Ich lasse meine Schwestern jetzt einmal außenvor. Sie sind für den Moment nicht wichtig. Meine Mutter warf mir SO OFT vor, ich sei schwierig. Das merkwürdige bei der Sache, wir sind uns in den Charakterzügen ÜBELST ähnlich!!! Sie ist wie ihre Mutter, ich bin wie meine Mutter. Das ist manchmal richtig grausig! Ist sie also auch schwierig??? Vielleicht lässt sie ja das an mir aus, was sie mit ihrer Mutter durchgemacht hat. *kratz Kopp* Kann ja sein. Eigentlich müsste sie genau wissen, wie es mir geht.
Vor drei Jahren bin ich auf der Geburtstagsfeier von meinem Opa mal zusammengebrochen. Gott, ging es mir schlecht. Ich hatte es in dem Moment SO SATT das Sonnenscheinchen mit dem tollen Leben zu spielen. Meine Mutter hat sich sowas von erschrocken. Sie war so erschrocken, dass sie am Montag darauf zu unserer Allgemeinärztin gegangen ist und wegen einem Psychiater mit ihr gesprochen hat. Warum das Ganze? Nun, ich bin wie sie. Und sie hatte einst keine Kraft mehr zu kämpfen, hat 2x versucht sich das Leben zu nehmen. Da wir uns so ähnlich sind, hatte sie natürlich Angst, ich könnte es auch versuchen. *Schock*
Ist ja schön, wenn ich weiß, woher einige meiner Macken kommen. Nur WIE soll ich dagegen ankämpfen??? Warum kann ich nicht einfach nach vorn blicken? Vergangenes zurück lassen? Ich krieg das irgendwie nicht aus mir raus!
Und Du arme Maus, kämpfst heute immer noch mit Dir rum??? Gut, das Problem wird wohl nicht an einem Wochenende gelöst. *hmpf*
Und wie hast Du Dich überwunden, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen??? Das könnte ich NIE! Ich kann nicht reden. Ich könnte mich ja auch blamieren! Behämmert, ich weiß! Gott, einen Koppschuss für die Irre bitte! *bettel*
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Thu, 09.Jun.05, 14:54 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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Hi Joanie,
ich muss gleich mit diesem Zitat anfangen:
Quote: | "Vergiss die! Liebe ist vergänglich, Geld ist beständig!" |
Es ist doch genau umgekehrt, oder? Von einem Menschen, der so etwas von sich gibt, würde ich mich auch distanzieren bzw. keinen großen Wert auf ein Kennenlernen legen. Also, lern ihn kurz kennen, und wenn sich dein Eindruck bestätigt, dann kann es das ja gewesen sein, und du musst nicht weiter versuchen, mit ihm zu kommunizieren.
Quote: | Wenn ich irgendetwas bei meinem Freund andeute, dann kommt nur ein "Ach Du spinnst ja, Du redest schon wieder nur Müll". Vielleicht geh ich die Sache falsch an, vielleicht auch in der falschen Tonlage, keine Ahnung. Er nimmt es nicht ernst. |
Manche (oder sogar viele?) Männer tun sich schwer, über solche Dinge zu reden, meiner auch. Das heißt, dass es nicht an dir oder deinem Tonfall liegen muss...
Quote: | Du scheinst auch solch schwierige Phasen gehabt zu haben. Du hast es aber geschafft und bist über Deinen Schatten gesprungen? Mal ehrlich, wie viel Zeit und Kraft hat es Dich gekostet? Hattest Du unterstützung? Ich komm mir oft, eigentlich IMMER, so alleine vor. |
Ich habe letztendlich auch niemanden, mit dem ich reden kann, wenn's um's "Eingemachte" geht. Wirkliche Freunde, die ich regelmäßig treffe, und mit denen ich über alles quatschen kann, gibt es bei mir auch nicht. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich vieles mit mir selbst ausmachen muss (Ausnahme: die Zeit, in der ich zur Therapie ging, obwohl ich da auch nicht alles sagen konnte). Das Gefühl des Alleinseins kommt immer wieder... aber ich gebe mir dann selbst die Schuld und denke, dass ich mir eben den falschen Partner ausgesucht habe.
Quote: | Ich habe ja gesagt, dass ich über Probleme nicht REDEN kann. |
Keine Sorge, das kann man lernen. Es fiel mir auch immer sehr schwer, aber durch die Therapie habe ich mich diesbezüglich etwas weiterentwickelt, wenn auch langsam. Aber da du es hier fertig bringst, etwas über dich und deine Probleme zu schreiben, müsste es dir auch möglich sein, darüber zu reden...
Liebe Grüße
Nessa
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Last edited by Nessa on Thu, 09.Jun.05, 18:38; edited 1 time in total |
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Joanie
sporadischer Gast
23
Bärchen City W, 27
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Thu, 09.Jun.05, 15:10 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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Und WO fängt man an zu reden? Ich glaube, ich würde (wie hier? ) nur wirres, zusammenhangloses Zeug reden. Verstehen würde mich wohl keiner.
HA und Klasse, dass Du mich bezüglich des Vaters verstehst. Ein Zuckerschlecken wird ein Kennenlernen (für IHN) auf keinen Fall. Ich glaube, meine Schauspielkünste reichen nicht aus, um meine Abneigung ihm gegenüber zu verbergen. Er ist wohl so ein Kerl, der sich für unwiderstehlich hält. Bei ihm ist auch nur ein Mann ein Mann, wenn er groß und stark ist (Hat meinen Schatz mit 17 auch GENÖTIGT mit BodyBuilding zu beginnen - so wie er). Ist natürlich genau das richtige für mich. *jetzt schon soooo ein Hals hab* Aber was tut man nicht alles für die Liebe?
Tja, seine Geldgeilheit kann ich auch nicht verstehen. Also ich finde Liebe schon wichtiger. Geld allein macht nicht glücklich. Weiß doch jeder. (JA, es beruhigt aber ungemein, wissen wir auch alle!)
Dass Männer ein bißchen trottlig sind, in puncto "Reden (vor allem über das Gefühlsleben), hab ich dann doch schon mitbekommen. Irgendwann hat man aber keine Lust mehr, sich durch trottlige Bemerkungen noch weiter runterziehen zu lassen. Also wird wieder in sich hineingefressen. *argh*
Wenn ich mir die Leute hier so ansehe, dann frage ich mich, gibt es überhaupt noch jemanden, der offen über seine Probleme reden kann??? Irgendwie kann das in meiner Familie KEINER! Merkwürdig!
Scheint langsam normal zu werden, dass jeder alles in sich hinein frisst. *hmpf*
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Quasar
sporadischer Gast
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W, 20
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Thu, 09.Jun.05, 15:38 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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Hey Joanie,
was mir auffällt, ist das du total anders schreibst als du fühlst. Diese witzige, sprudelnde Art wirkt sympathisch und ich würde nie erwarten, dass *du* wirklich das fühlst was du schreibst.
Vielleicht ist das dein Problem, wer bist du und was stellst du dar? Wer willst du sein? Ich glaub, das weisst du gar nicht.
Ich kenn das von mir ganz gut und ein Rezept wie man das los wird habe ich auch nicht.
Ich glaube, wenn du erst einmal deinen Körper akzeptierst und ungeschminkt zum Bäcker gehen kannst, wär das schon mal ein riesen Fortschritt, und vielleicht solltest du dir einen Plan machen, mit allen Dingen die du nicht kannst, aber gerne machen würdest.
- Ohne nachzudenken zum Bäcker/Friseur/Fleischer gehen
- Sich auf neue Leute einlassen
...
und so weiter.
Manchmal muss man auch einfach machen, ohne nachzudenken. Das ist wie mit dem 10 Meter Brett im Schwimmbad, es kann ja eigentlich nichts passieren, aber trotzdem hast du Angst. Spring doch einfach.
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Dina
sporadischer Gast
5
Oberösterreich W, 44
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Sat, 11.Jun.05, 11:46 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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Hi Joanie,
dir geht ja wirklich alles wirr im Kopf herum, kein Gedanke ist wirklich zu fassen.
Also zu deiner Frage, wie ich zur Selbsthilfegruppe gekommen bin: auch nicht aus eigener Kraft, sondern durch meine Tochter und die wiederum durch eine Schulkollegin. Ich muß zugeben, es ist immer etwas "Schwellenangst" dabei. Ich besuche nun seit einiger Zeit eine Gruppe in Wels. Einmal wollte ich auch eine Gruppe in Linz besuchen, in der ich sogar schon einige Leute kenne, habe es dann aber nicht wirklich geschafft reinzugehen (kein Parkplatz usw. - möglicherweise eine Ausrede). Auf alle Fälle, wenn du doch mal so eine Gruppe besuchen willst (informationshalber) kannst du dich einfach reinsetzen und du brauchst auch keinen Kommentar abzugeben, wenn du nicht willst. Es wird dich keiner dazu zwingen. Aber es ist auf jeden Fall interessant den anderen zuzuhören und festzustellen, daß auch sie teilweise mit großen Problemen zu kämpfen haben und trotzdem jeder versucht in sich hineinzuhören und sich selbst zu erkennen. Also ich empfinde das so und kann es nur weiterempfehlen. Wenn du Lust hast, kannst du im Internet entsprechende Seiten unter Selbsthilfe herausfinden. Und ich denke, wenn es einem schlecht genug geht, traut man sich auch mal hinzugehen und stellt dann fest, dass es gar nicht so schlimm war. Zahnarzt ist schlimmer!!!!!
Also Joanie, kämpf weiter und ich wünsche dir, einen Weg zu finden, der für dich gangbar ist.
Alles Liebe,
Dina
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_________________ Wer morgens zerknittert ist, hat tagsüber viele Entfaltungsmöglichkeiten. |
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Joanie
sporadischer Gast
23
Bärchen City W, 27
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Sun, 12.Jun.05, 11:47 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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Hallo Quasar,
sorry, wegen der verwirrenden "Lustigkeit". Ist einfach in mir drin. Nach außen das Sonnenscheinchen, wie es in mir ausschaut, weiß keiner. Ich mache sogar blöde Witze, wenn ich krank bin.
Wer ich bin, wer ich sein will, weiß ich tatsächlich nicht! Ich will einfach nicht mehr so sein, wie ich mich in all den Jahren "entwickelt" habe. Es wird ja mit der Zeit auch nicht besser! Im Gegenteil! Einst war meine Welt kunterbunt - nein, nicht nur in Kindertagen!. Mit der Zeit wird sie aber schwärzer und schwärzer. Verstehst Du, was ich meine?! Wenn das so weiter geht, ende ich eines Tages so, wie meine Mutter. Total unglücklich, mit zwei Selbstmordversuchen hinter mir. DAS WILL ICH NICHT!
Ich weiß nicht, wer ich sein WILL? *lach* Wir sind hier doch nicht bei "Wünsch Dir was"! Ich glaube, NIEMAND ist der, der er sein WILL! Wie soll das gehen? Ab morgen bin ich der lustigste Mensch aller Zeiten, mit immer guter Laune, der sich nie die Laune verderben lässt und locker durchs Leben läuft. Was meinst Du, wie oft ich dieser Mensch schon war? KURZZEITIG! Aber das ist dann nur ein SCHAUSPIEL. Es ist, als würde ich mich selbst und auch die anderen belügen. Es ist eben "nach außen Sonnenschein, innerlich total kaputt". So funktioniert das nicht! Ich verlange ja nicht viel. Ich wünsch mir hier nicht den Traumbody, das Haus mit Pool, den Traummann, der mich auf Händen trägt. Ich verlange kein PERFEKTES Leben, ich will einfach nur Zufriedenheit. Leider unerreichbar für mich!
Der Vergleich mit dem 10-Meter-Brett im Schwimmbad ist gut. Leider Gottes seh ich vor meinem geistigen Auge gleich wieder das, was kommen MUSS! Mir würde das Bikinioberteil eins zwei fix wegknallen. *urgs* Ich glaub, ich steig doch lieber über die Leiter am Rand ins Wasser. Was wäre die Leiter bei der "Bäcker-Version"?
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spittalerin
neu an Bord!
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Spittal/Drau W, 26
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Sat, 18.Jun.05, 15:16 Re: Ich will nicht mehr ich sein! |
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.... habe deinen Beitrag gelesen und kann nur sagen das ich mich absolut gleich fuehle und ich keinen weg gefunden habe wie ich das aendern kann! ... bin sogar ins ausland gegangen weil ich einfach for meiner schlechten Kindheit und mir selbst weglaufen wollte - dass das allerdings nicht funktioniert ist eh klar ............
bin einfach nur traurig und kann manchmal nicht mehr!
HILFE
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