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Roley
sporadischer Gast
9
Wien M, 22
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Thu, 09.Jun.05, 10:19 Selbstfindung, Sinn und Erfüllung, Reise |
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Hallo ihr Lieben!
Bin heute das erste mal hier und bin natürlich gleich bereit, meinen ersten Beitrag zu schreiben.
Ich habe in letzter Zeit viele Veränderungen durchlaufen und bin auch in meinem Denken und Handeln sehr viel weiter gekommen.
Bin von daheim ausgezogen und hab zu studieren begonnen.
Immer noch überkommen mich oft Gedanken, ob das alles das Richtige ist, ob es der richtige Studienzweig usw. ist. Die Veränderungen vom Umzug kommen dann auch noch dazu, Ich muss sagen, mir geht's jetzt schon wesentlich besser mit dem allen. Ich musste mir erst eingestehen, dass nur ich allein für mich verantwortlich bin und niemanden schuld geben kann, wenn z.B sich Dinge dadurch verändern oder Menschen nicht mehr so oft dasein können für mich - MEnschen die ich sehr liebe.
Dann ist da noch meine Homosexualität.
Ich komme aus einem kleinen Ort auf dem Land. Natürlich ein Trauerspiel, jetzt bin ich in Wien und hier kann ich auch wachsen, kann offener damit umgehen (obwohl ich noch sehr vorsichtig und zurückhaltend bin).
Tja, alles braucht seine Zeit und ich glaube ich habe auch noch genug davon.
Ich bin nun zu der ÜBerzeugung gekommen, dass nun die Zeit für eine kleine große Reise wäre. Ich hatte bis jetzt nie den Mut, alleine weg zu fahren. Aber zur Zeit wär'S das richtige (wären da nicht Studium und Ferialarbeit).
In den Zug und weg, keine Ahnung wohin, was tun und was kommt. Mit Fotoapparat und Block (ich schreibe sehr gerne).
Um besser zu mir zu finden, GEdanken ordnen zu können und Leute und deren Weg kennen zu lernen. (denn nur ich weiß was ich machen will und wie meine Zukunftspläne aussehen, manchmal ist man halt etwas durcheinander)
Jetzt wollte ich nur mal fragen, ob ihr erfahrungen habt oder ob ihr mir was empfehlen könnt, was ihr von dem haltet und überaupt.
Danke
glg Roley
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Zicke
Forums-InsiderIn
281
Bayern W, 40
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Thu, 09.Jun.05, 10:48 Re: Selbstfindung, Sinn und Erfüllung, Reise |
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Hallo,
also, ich denke mal, es kann nie verkehrt sein zu reisen. Neue Eindrücke sammeln und vielleicht andere Länder und Menschen kennenlernen, was kann man besseres haben?
Mich hindert im Moment noch meine Sozialangst ein wenig daran. Außerdem bin ich noch in Therapie und möchte nicht längere Zeit unterbrechen. Deshalb reise ich momentan leider nicht sehr viel.
Nur alle paar Wochen gönne ich mir einen Aufenthalt in einem alten bäuerlichen Anwesen in der Pfalz. Dort lebt man angelehnt an den Normen der buddhistischen Weltanschauung.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dir so etwas vorschwebt, aber falls doch, teile ich Dir auf Anfrage gerne näheres dazu mit.
Ich wünsche Dir viel Spaß bei Deiner Reise und das richtige Ziel.
Zicke
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Nick Shadow
Forums-InsiderIn
317
München M, 41
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Thu, 09.Jun.05, 11:32 Re: Selbstfindung, Sinn und Erfüllung, Reise |
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Hi Roley,
willkommen hier im Forum.
Also, ich bin auch schwul und als ich in Deinem Alter war, habe ich auch begonnen zu reisen. Für mich war das Reisen immer ein gutes Hilfsmittel, um zu mir selbst zu finden. Und ich liebe es bis heute zu reisen.
Probiers einfach mal aus. Es gibt so vieles zu entdecken, wenn man unterwegs ist. Man kommt auf ganz neue Gedanken, lernt interessante Menschen kennen, wird selbstsicherer, muss sich auf neue, ungewohnte Dinge einlassen usw. All das macht Spaß und man kommt nach jeder Reise ein wenig gereifter zurück (so empfinde ich es zumindest).
Mit dem Zug ab Wien bieten sich ja viele spannende Ziele an: Ungarn, Kroation/Slowenien, Tschechien/Slowakei, Italien,..
Oh, ich merke, ich komme schon wieder ins Schwärmen. Mhm, ich bin halt ein alter Reiseonkel...
Viele Grüße,
Martin
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Hiob
Forums-Gruftie
607
Berge M, 32
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Thu, 09.Jun.05, 20:36 Re: Selbstfindung, Sinn und Erfüllung, Reise |
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Hallo,
eine Reise finde ich eine gute Idee. Ohne Ziel, ohne genauen Plan, ohne Zeitdruck nur mit ungefährer Richtung, das mache ich auch ab und zu im Kleinen, irgendwann aber auch mal so ca. 6-8 Wochen, vielleicht wieder irgend eine südliche Küste, damit man im Freien schlafen kann, ganz allein. Wann, wenn nicht als Student, soll man dafür Zeit haben. An deiner Stelle würde ich mir die Zeit nehmen...und wenn du halt mal 3 Wochen vom Studium abzweigst, den Erkenntniswert von 3 Wochen Studium kann man ganz sicher noch übertreffen, hmm? Nach dem Studium findet sich zwar auch immer ein bisschen Zeit, nur je länger du wartest, desto mehr Plumborium kommt dazwischen und am Ende geht’s dir wie mir, dass mich nach wenigen Wochen die Sehnsucht schon wieder zu meiner Lieben treibt. Aber allein zu fahren, hat nen ganz anderen Wert/Ablauf/Feeling, als zu zweit. Nur...ich stelle fest, dass ich, wenn ich inzwischen recht gut und gern mit mir alleine bin, auch ganz anders mit anderen zurechtkomme, ja sie sogar beginne „von Anfang an“ zu mögen. Es tut sich viel bei diesen Reisen, obwohl wenig los ist. *lächel*.
Den ganzen Tag mit den wesentlichen und ganz einfachen Dingen beschäftigt sein, das finde schön. Ein bisschen Ruhe und die gehetzten Menschen und die Tierchen beobachten ...vielleicht 2 neue Bücher mitnehmen, auch mal am Strand schlafen oder bisschen wandern. Ich finde gut, sich von Anfang an, auf so ein bisschen „Lockerung“ einzustellen...nach ganz kurzer Zeit entwickelt sich dann bei mir eine Stimmung, die ich mal als „wunschlos glücklich sein“, bezeichnen würde. Es ist nicht so aufregend, wie mit anderen, aber es ist irgendwie friedlicher und evtl. befriedigender...na ja, da stecke ich noch im Embryonalstadium. Das Plan- und Ziellose Element könnte für so eine grundlegende Stimmung anfangs hilfreich sein. später, so vermute ich, wird sich diese Stimmung auch auf andere Situationen und den Alltag übertragen lassen.
Viele Grüße
Hiob
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Thu, 09.Jun.05, 21:29 Re: Selbstfindung, Sinn und Erfüllung, Reise |
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das ist es was ich schon mal fragen wollte. was MACHT man auf solchen reisen? hin und wieder träume ich auch davon. aber wenn ich dann unmittelbar daren denke..... dann weiß ich gra nicht was ich da tun sollte. ich bin nicht der typ der menschen kennenlernt. zumindest nicht einfach. würde wohl rumlaufen und alte häuser angucken... aber lernt man dabei denn wirklich etwas für das leben???? *kopfkratz*? oder muss man da wirklich so die "reisementalität" haben und der typ sein, der - egal wo er hinkommt - interessante menschen und geschichten erfährt???
vielleicht liegts daran das ich kein "urlaubstyp" bin. zumindest waren wir von der familie aus nie verreist und ich selber habe es dann alleine auch nie gemacht. wenn ich dann doch mal für drei tage oder so wo hin fahre (meistens städte weil ich kein strandlieger bin) dann bin ich meist etwas ratlos - so arm das klingt. ich geh bissi durch die stadt, versuch das feeling raus zu bekommen. hab aber wenig interesse, jede sehenswürdigkeit abzuklappern mit nem reiseführer. als ich in london war habe ich fast nur in der unterkunft gelebt, mich vom indischen supermakrt um die ecke ernährt und bin bissi rumgelaufen - wobei mir die typischen ziele im wesentlichen egal waren. hab auch keine fotos geschossen udn als ich heim kam und alle besonders tolle geschichten erwarteten, sehnsüchtig nach fotos fragten oder mich die sehenswürdigkeiten abfragten, konnte ich dazu nix sagen und kam mir da relativ langweilig vor, weil es mir reichte, einfach nur da zu sein....
was tut man so - als "reisender"?????
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_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
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Hiob
Forums-Gruftie
607
Berge M, 32
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Fri, 10.Jun.05, 5:32 Re: Selbstfindung, Sinn und Erfüllung, Reise |
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Quote: | . würde wohl rumlaufen und alte häuser angucken... aber lernt man dabei denn wirklich etwas für das leben???? |
Nicht „lernen“ in unserem Sinne, also keinen Wissenszuwachs, sondern einen anderen Zugang zum Erleben. Es ist ein bestimmtes Gefühl, schwer zu beschreiben. Wenn ich mich selbst auf den Arm nehmen müsste, würde ich es mit dieser Samatara Meditation vergleichen, nur die wäre mir dann auch zu langweilig und dabei hört man auch vermutlich keine laute Musik.
Also ich kann nur von mir sprechen, ich nehme mir manchmal eigentlich bewusst keine Ziele vor...dann sind die Städte plötzlich „schneiende“ Kirschblüten. Ziele ja, aber das sind dann andere Reisen.
Im Prinzip ist das, was ich meine, wenn man es erzählen müsste, stink langweilig, aber ich hab noch heute, viele schöne Bilder davon vor Augen. Direkt grübeln, tuh ihch ndabei nicht...wenn ein gedanke kommt, dann geh ich dem nach, aber genauso wie der Rest, alles furchtbar langsam und zwanglos. Allerdings hat da jeder bestimmt seine eigene „Technik“...andere gehen drauflos und saugen alles an, was da ist, ich nicht so. Man müsste es vielleicht ausprobieren.
Hiob
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Roley
sporadischer Gast
9
Wien M, 22
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Fri, 10.Jun.05, 11:43 Re: Selbstfindung, Sinn und Erfüllung, Reise |
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Hm, was du da schreibst hört sich für mich genau so an, wie ich es mir vorstelle.
Wie schon geschrieben, hat sich bei mir viel getan die letzte Zeit und ich bin jetzt dort, wo ich hin wollte.
Ich kann Zeit mit mir alleine verbringen, ohne mich abzulenken, in Gedanken sein oder ohne Gedanken auf der Wiese im Augarten liegen oder so...Dinge nehmen, wie sie gerade kommen ohne viel über alles nachzudenken (das hat mich verrückt gemacht, "was ist wenn","und wenn dass dan so ist" )
Es tut echt gut. Weil's das erste Semester is, hab ich nun nicht viel zu tun gehabt, ich habs mit mir allein nimma ausgehalten, dauernd eingeredet, dass ich was zu tun hab, dass ich nicht einfach nix tun darf, es war schrecklich.
Dann waren alle Freunde weg, niemand hier....bis ich drauf gekommen bin: Ich bin hier, wenn ich es mit mir alleine nicht aushalte, dann is das schon traurig. Dann is mir ein Buch eingefallen vom Peter Lauster - Selbstfindung (echt zum Empfehlen, kennt ihr es?).
Auf was wollt ich jetzt eigentlich raus
Ja genau, dass ich mich jetzt gerade so fühle, als wäre ich irgendwo auf einer Reise. Ich habe Zeit für mich, gewisse Gedanken zu ordnen und mit mir alleine zu sein...ich hatte immer angst davor aber eigentlich is es was schönes.
Dann ist es auf einmal keine Ablenkung mehr, wenn du Zeit mit Freunden verbringst, sondern was besonderes...
Die Reise is dann noch intensiver denke ich, da gibts dann keine Möglichkeit, sich abzulenken, mit Freunden, mit Hobbies.....da bin ich mit mir allein, hab kein schlechtes Gewissen, weil ich nix gelernt hab (wenn ich hier bin, muss ich natürlich für die Uni auch was tun)
Da könnte man jetzt meinen, dass sich das alles anhört, als wär ich sehr faul und würd am liebsten nix tun und nur herumfahren und mich von den Eltern ernähren lassen. So is es aber nicht. Ich habe meine Ziele und bin auch sehr strebsam, nur muss ich mir wieder klar werden, ob das alles so passt wie ich es mache, sonst komm ich irgendwann drauf : "Was hast du aus deinem LEben gemacht, warum warst du zu feige um den Weg zu gehen, den du wolltest"
Das wär glaub ich das schlimmste, man kann e nicht beeinflussen wie es letztendlich kommt, ich will aber zurückschauen können und sagen:"Ja, es hat nicht immer gepasst, ist nicht immer so gekommen wie du gemeint hast, aber du warst dir treu und hast das gemacht was richtig für dich war"
TJa, ich hoffe es is irgendwie verständlich rüber gekommen
glg Roland
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