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Lady Chaos
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Post Thu, 09.Jun.05, 8:59      Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich bin neu hier und kenn mich noch nicht so gut aus. Verzeiht mir bitte, wenn ich deshalb mal was falsch mache Rolling Eyes .

Ich hab schon vieles in den Foren gelesen; bin aber mit einem Problem nicht richtig weitergekommen. Vielleicht kann mir jemand von euch "auf die Sprünge" helfen.

Von mehreren Seiten wird mir immer wieder nahe gelegt, eine Therapie zu machen, um wieder auf die Beine zu kommen. Ich kämpfe mit einer immer wiederkehrenden schweren Depression, einer Essstörung und es besteht bei mir der Verdacht einer Borderline-Störung. Deshalb war ich z. T. aus eigenem Antrieb, z. T. auf Empfehlung oder per Zwang schon in einigen Kliniken. Ambulant konnte ich keinen Therapeuten finden. Dabei ist mir mein erster Klinikaufenthalt in keiner guten Erinnerung geblieben. Ich hab mich dort überhaupt nicht wohl und sehr, sehr unglücklich gefühlt. Der tägliche Blick auf die Abgründe meines Lebens haben mich in ein tiefes Loch fallen lassen. Noch heute, nach 3 Jahren, kämpfe ich, um da wieder heraus zu kommen sad2 .

Seitdem habe ich wahnsinnige Angst, dass sich das alles wiederholen könnte. Jeder, auch von mir selbst gewollte Versuch einer neuen Therapie in einer Klinik, scheitert, weil ich nach einigen Tagen einen Rückzieher mache. Ich bin total ambivalent und schwanke zwischen meinen Entscheidungen hin und her. Die Angst, die lange Trennung von zu Hause und das Wissen, Sachen machen zu müssen, die ich eigentlich verabscheue, rauben mir jede Motivation! Gibt es jemanden, der ähnliches erlebt und überwunden hat? Wie kann ich meine Motivation stärken, ohne mir gleich wieder selber im Wege zu sein?

Viele liebe Grüße an euch!

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Zicke
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Post Thu, 09.Jun.05, 11:11      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ob ich Dir helfen kann, weiß ich nicht, denn ich war bisher noch nicht in stationärer Therapie und weigere mich auch weiterhin.
D.h. weigern, ist wohl der falsche Ausdruck, denn es hat mich ja noch niemand dazu aufgefordert. Jedenfalls würde ich eine stationäre Therapie für mich ablehnen und somit kann ich Deine Bedenken verstehen.
Allerdings kann ich Dir nicht sagen, wie Du Dich motivieren sollst oder ob Du das überhaupt sollst.
Hast Du denn schon einmal versucht Deine Probleme in ambulanter Therapie anzugehen? Ich habe damit wirklich gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht wäre das für Dich ein Kompromiss.

Alles Gute
Zicke
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Lady Chaos
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Post Thu, 09.Jun.05, 14:14      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hallo,

vielen Dank für deine schnelle Antwort (dich mit "Zicke" anzureden, fällt mir irgendwie schwer Wink ).



Zicke wrote:
in ambulanter Therapie


Ja, das hab ich schon bei mehreren Therapeuten versucht. Klappte aber nie: entweder stimmte das gegenseitige Verhältnis nicht oder es gab schon zu viele Patienten Arrow also nur mehrjährige Warteliste für mich. Bei einem anderen Psychologen war ich zur den probatorischen Sitzungen und wir kamen super miteinander aus. Doch dann durfte er nicht therapieren, da er noch keine Zulassung der Krankenkasse hatte. Das war sehr schade Sad . Hab mir auch die hiesige psych. Tagesklinik angesehen; das Therapiekonzept sagte mir aber nicht zu.

Zicke wrote:
würde ich eine stationäre Therapie für mich ablehnen


Kannst du mir sagen, warum du keine stationäre Therapie willst - oder ist das zuviel verlangt?

Zicke wrote:
wie Du Dich motivieren sollst oder ob Du das überhaupt sollst


So genau weiß ich das "ob" eben auch nicht. Ich bekomme es nur immer wieder gesagt, wenn ich irgendwo meine Geschichte erzähle. Fakt ist auch, dass ich meinen Alltag kaum noch bewältigen kann und mit meinen Mitmenschen nicht mehr auskomme. Oft denke ich auch, dass sowieso alles keinen Sinn macht und das Leben nur öde und freudlos ist. Alleine komm ich aus diesem Teufelskreis nicht raus. Das versuche ich zwar ständig, aber es zieht mich immer wieder hinein.

Auch dir alles Gute und liebe Grüße

Lady Chaos

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Zicke
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Post Thu, 09.Jun.05, 16:32      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hi Lady chaos,

ich meine ja schon, dass Du gegen Deine Probleme etwas unternehmen solltest. Vielleicht solltest Du es doch nocheinmal versuchen, eine ambulante Therapie zu bekommen oder wenigstens eine Klinik zu finden, die Dir zusagt.
Für mich wäre eine stationäre Therapie nicht vorstellbar. Ich habe schon genügend Probleme mit ambulanten Psychogruppen. Irgendwie könnte ich es, glaube ich, garnicht aushalten, Tag und (Nacht?) mit denselben Leuten zusammenzusein. Das würde bei mir mit nur sehr wenig Leuten gehen...
Ich brauch halt zwischendurch immer mal wieder meine Ruhe und die Möglichkeit, mich zurückzuziehen; sonst bin ich sehr schnell überfordert.
Ich habe aber das Glück einen sehr guten Therapeuten gefunden zu haben; daher meine Idee, dass Du es auch mal ambulant probieren könntest.
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du den richtigen Weg für Dich findest.

Zicke
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Nachteulchen
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Post Thu, 09.Jun.05, 20:18      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hallo Lady Chaos,

von stationären Therapien hab ich absolut null Erfahrung, dazu kann ich dir leider nichts sagen.
Aber zu deiner Frage nach der Motivation: ich halte es für problematisch, wenn du dir etwas einreden lässt! Das heißt nicht, dass die Ratschläge, nochmal eine Therapie zu versuchen, schlecht sind. Nur, wenn du eine Therapie machst, weil dir andere dazu raten, stelle ich mir das Durchhalten echt schwierig vor. Rolling Eyes
Motivation ist ja das innere, EIGENE Bedürfnis, etwas ändern zu wollen. Dazu muss der Leidensdruck manchmal auch schon enorm sein! Ich denke, da muss man einfach SELBST an den Punkt kommen, wo man sich sagt "jetzt reicht's, jetzt packe ich das an - komme, was da wolle". Man braucht dafür leider eine ganze Menge Kraft - auch die kann nur von innen kommen.
Dann ist natürlich auch viel Vertrauen notwendig, dass die Therapie auch wirken kann. Aufgrund deiner vielen Therapieversuche kann ich mir schon vorstellen, dass das Vertrauen nicht mehr so uneingeschränkt vorhanden ist.
Bei einer Therapie muss man sich auch mit den eigenen Abgründen auseinandersetzen, was alles andere als angenehm ist. Aber ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass diese Abgründe auch ihren Schrecken verlieren können, wenn man sich intensiv mit ihnen auseinandersetzt. Man muss also auch bereit sein, "todesmutig" da durchzugehen, nicht gleich abzubrechen, wenn Probleme auftauchen.
Für die Motivation ist es auch förderlich, sich nicht zuviel auf einmal vorzunehmen, du musst ja nicht den ganzen Berg auf einmal angehen. Einen ganzen Berg von Problemen vor sich zu sehen, ist für mich auch motivationshemmend. Such dir vielleicht erstmal ein "Etappenziel", das du auch glaubst, schaffen zu können. Dieses Ziel erreicht zu haben, ist dann wieder Ansporn, das nächste Problem anzugehen. Erfolge sind hervorragend geeignet, um sich selbst wieder zu motivieren, den Weg weiter zu gehen! Das können durchaus auch kleine Erfolge sein!

Was wäre denn die Alternative zu einer Therapie? So weiterleben wie bisher? Meinst du, dass sich irgendwann von allein was bessert?
Du kannst sicher einfach so weiter machen wie bisher und alle Probleme verdrängen oder selbst eine "Lösung" finden. Die andere Variante ist dann Therapie. (Gibts noch mehr Varianten? Wenn noch jemand andere Wege kennt, wäre ich sehr neugierig, davon zu erfahren!)
Wenn du der Meinung bist, dass dir eigentlich nur eine Therapie helfen kann, dann solltest du das tun! Wie gesagt, wenn DU das willst!
Wenn dir eine ambulante Therapie lieber ist, dann suche solange, bis du jemanden gefunden hast, dem du glaubst, vertrauen zu können. Wie wichtig das ist, wurde hier im Forum ja schon zur Genüge geschrieben...
Und im Notfall - was hindert dich daran, dich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Wenn du sonst niemanden findest, lebst du eh so weiter. Da ist es doch besser, wenn sich deine Situation schon nicht ändert, wenigstens nach langer Zeit einen Platz zu bekommen, als niemals. Musst den ja nicht annehmen, wenn inzwischen alles schon wieder ganz anders ist...
(Zu der Möglichkeit einer stationären Therapie kann ich mich wie gesagt nicht äußern...)

Hm, weiß nicht, ob das, was ich hier so zusammengeschrieben hab, das klar macht, was ich meine... Hoffe, du konntest daraus ein paar "Motivationsargumente" entnehmen. Was ich eigentlich nur sagen wollte -lange Rede kurzer Sinn, Motivation ist, etwas unbedingt zu WOLLEN! Smile

LG Nachteulchen
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Lady Chaos
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Post Fri, 10.Jun.05, 9:12      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hallo euch allen,

danke für eure Ratschläge und Hinweise.

@ Zicke

Zicke wrote:
garnicht aushalten, Tag und (Nacht?) mit denselben Leuten zusammenzusein


Genau so geht´s mir auch! Ich bin schon als Einzelgänger groß geworden und damit zufrieden. Doch dann bekomme ich gesagt, ich darf mich nicht zurückziehen und so "unsozial" sein. Jetzt bin ich verunsichert, was richtig ist. Muss ich mich ändern, weil das die Norm ist - und mich damit nicht mehr wohl fühlen? gruebel Wie geht es dir damit?

Zicke wrote:
eine Klinik zu finden, die Dir zusagt


Bisher konnte ich mir die Kliniken nicht raussuchen. Die letzte war eine Reha-Klinik, die der Rententräger aussucht. Meine Bitte bezüglich der Klinik wurde nicht berücksichtigt: ich musste! dort hin. Jetzt hab ich übers Internet eine schöne Klinik gefunden (mit Einzelzimmern! verzieh mich... und ruhiger Lage im Wald). Ich befürchte aber, dort nicht hin zu dürfen, weil mein Rententräger diese Klinik nicht belegt. Da es bei mir jetzt um Reha/Rente geht und ich die letzte Reha schon abgebrochen hab, kann ich wohl nicht noch eine Klinik ablehnen. Ich weiß aber nicht, was ich machen soll, wenn ich doch wo anders hin soll (war beim Gutachten, der wieder Klinik vorschlägt). Ich möchte nicht jammern, aber ich weiß nicht, wie ich mich in dem Fall dagegen wehren könnte.


@Nachteulchen

Nachteulchen wrote:
etwas einreden lässt


Ich versuche immer, mir nichts einreden zu lassen, sondern nach meinem eigenem Enpfinden zu gehen. Aber mir wurde jahrelang dasselbe gesagt und jetzt fange ich an, an mir zu zweifeln. Es heißt auch, ich sei widerspenstig, dickköpfig, aggressiv usw. Das möchte ich aber nicht sein! Ich bemühe mich doch immer, es allen recht zu machen. Dann sowas zu hören, tut ganz schön weh. Sad


Nachteulchen wrote:
SELBST an den Punkt kommen, wo man sich sagt "jetzt reicht's


Wie recht du da hast! Ich hab bloß das Problem, dass ich dann ich die falsche Richtung motiviert bin - nämlich mich selbst zu zerstören. Wie kann ich das umdrehen? Ich hab auch Angst, mich durch eine Therapie so zu verändern (zu müssen), dass ich hinterher nicht mehr zufrieden mit mir bin! Ich frag mich auch, lohnt sich der ganze Stress überhaupt? Hab ich hinterher mehr vom Leben als jetzt? verwirrt

Nachteulchen wrote:
Such dir vielleicht erstmal ein "Etappenziel"


Na ja, ich hab für mich schon ein Etappenziel gesetzt. Ich möchte meine Essstörung loswerden! In einer Therapie wird aber zuerst nach dem bedrohlichsten geschaut und bei mir soll das eine Borderline-Störung sein (ist aber nocht nicht bestätigt). Also geht die Behandlung immer zuerst in Richtung BL, also totale Gruppentherapie und damit hab ich eben meine Probleme! Wie kann ich den Therapeuten klar machen, dass ich, wenn ich mit mir und meinem Körper wieder zufrieden bin, nicht mehr den starken Drang hab, mich zu verletzten oder zu zerstören?


Hoffentlich sieht das jetzt nicht so aus, als würde ich Hilfe suchen und sie dann nicht annehmen (wollen). Es stimmt zwar, dass es mir sehr schwer fällt, Hilfe annehmen zu können! Aber es hilft mir schon, einfach die Meinungen anderer Leute zu erfahren. Wie gesagt, wenn mir immer dasselbe erzählt wird, glaube ich irgendwann selber daran. Also vielen Dank für euren "Blick aus einer anderen Perspektive". freude

Liebe Grüße an euch

Lady Chaos

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Nachteulchen
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Post Fri, 10.Jun.05, 11:29      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hallo Lady Chaos,

ich denke, in einer guten Therapie sollte dir der/die Therapeut/in helfen DEINE Ziele zu erreichen. Manchmal ist es ja so, man selbst hat das Gefühl, ganz klar zu sehen, was der andere braucht. Man kann aber niemanden zu seinem Glück zwingen - oder zu dem, was man selbst für das Glück hält. Das sollte ein guter Therapeut auch wissen und die nichts überstülpen, sondern dir helfen, das zu erreichen, was du selbst willst. Alles andere kann nicht funktionieren, wenn da deinerseits keine Motivation ist. Ich glaube, du weißt selbst, was für dich wichtig ist, das kann ein anderer nicht wissen. Also versuche, deinen eigenen Gefühlen treu zu bleiben!

LG Nachteulchen
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Zicke
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Post Fri, 10.Jun.05, 12:48      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hi Lady chaos,

ich habe so für mich die Erfahrung gemacht, dass ich mich nicht so einfach verändern kann. Wenn es von mir verlangt wird, kann ich es vielleicht versuchen, aber meist geht es schief und was bleibt, ist Verunsicherung.
Wenn ich dann in einer Psychogruppe bin und die anderen damit keine Schwierigkeiten haben, ist das auch ein Problem für mich, das mich nur noch mehr verunsichert.
Wenn ich mir vorstelle, mit diesen Problemen in einer Klinik zu sein und abends mit dem Bewußtsein ins Bett zu gehen, dass es am nächsten Tag so weiterläuft....Einfach undenkbar!

Mit meinem Therapeuten hingegen komme ich sehr gut zurecht. Bei ihm habe ich nicht das Gefühl, mich verändern zu müssen. Es gibt so viele Dinge, die ich supertoll an ihm finde und die ich gerne für mich übernehmen möchte. Vielleicht ist das dann auch eine Veränderung? Keine Ahnung, es ist jedenfalls ganz anders als in so einer Psychogruppe.

Wenn Dir diese Klinik am Wald gefällt, solltest Du versuchen dorthin zugehen. Einzelzimmer und am Wald - das hört sich nicht schlecht an. Ich würde dort mal anrufen und nachfragen, ob Möglichkeiten für Dich vorhanden sind. Vielleicht erkennt Dein Rentenversicherungsträger diese Klinik doch an. Gib nicht auf, bevor Du alles abgeklärt hast.

Ich nehme alle paar Wochen mal an einem Gruppenprojekt teil, das mir mein Therapeut vermittelt hat. Zuerst wollte ich auch nicht so gerne, aber er hat darauf bestanden. Mittlerweile bin ich ganz zufrieden damit. Es ist keine richtige Therapieangelegenheit. Dort geht es mehr um Meditation und innere Ruhe. Tut eigentlich auch ganz gut...

Alles Gute
Zicke
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Post Sat, 11.Jun.05, 7:22      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hallo,

danke für eure aufmunternden Worte. Ich werde dran denken, wenn ich nun doch wieder in eine Klinik muss.

@ Zicke

Es tut gut, zu hören, anderen Menschen geht es ebenso. Ich hab ja schon selbst geglaubt, völlig abnorm zu sein! Ich wurde/werde immer als Außenseiter und Querkopf hingestellt, weil ich lieber alleine bin. Das ständig zu hören verunsichert ganz gewaltig! Ich hab jetzt Angst, mit anderen zusammenzusein oder was zu sagen. Angst, ich könnte nicht den "richtigen Ton" treffen, wieder als aggressiv, unfreundlich, stur usw. hingestellt zu werden. Dabei möchte ich so gerne einfach nur nett sein! Bloß wie geht das??? Hab ich´s nie gekonnt oder wieder verlernt??? verwirrt

Zicke wrote:
mit meinem Therapeuten hingegen komme ich sehr gut zurecht


Es freut mich für dich, dass du einen guten Therapeuten gefunden hast und auf diese Weise deinen Weg gehen kannst. Es gibt auch mir Hoffnung, eines Tages auf die/den Richtige/n zu treffen.

Das Gleiche gilt für die Klinik und das Therapieprogramm: Ich geb nicht auf, sondern versuche das Beste für mich auszuhandeln! yo

Liebe Grüße an euch und ein schönes Wochenende flower

Lady Chaos

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Post Fri, 15.Jul.05, 15:17      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Oh Hilfe, irgendwas mach ich verrkehrt! Ich hab schon x-mal an meinen Rententräger geschrieben und gemailt, in welche Klinik ich zur Reha möchte. Auch der Gutachten von denen hat diese Klinik als Empfehlung genannt. Und trotzdem soll ich jetzt wieder in eine ganz andere Sch...klinik, wo ich nicht hinwill! Bin verzweifelt! Was kann ich denn jetzt noch tun?

Ich hab doch schon die erste geplante Reha abgebrochen, weil ich in dieser Klinik nicht klarkam.

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Stöpsel2
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Post Fri, 15.Jul.05, 15:40      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hallo Lady Chaos,

hast Du mal überlegt, zu einer Patientenberatungsstelle o.ä. zu gehen? Ich weiß ja nicht, was Du dem Rententräger geschrieben hast, aber letztlich muß es ja in deren Interesse sein, daß es Dir endlich mal besser geht. Und wenn Du schon entsprechend schlechte Erfahrungen gemacht hast und Du und der Gutachter Euch einig seid, was gut für Dich ist, dann ist die Sache ja eigentlich klar. Wenn Du bisher schon gut argumentiert hast und es nichts genützt hast, würde ich mal gucken, ob Dir eine Patientenberatungsstelle oder so weiterhelfen kann und es u.U. rechtlich durchsetzen (kenne es von einer Kur, wo ein Rechtsanwalt Wunder gewirkt hat)

Viele Grüße
Stöpsel
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Post Fri, 15.Jul.05, 16:10      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Danke, liebe Stöpsel2, für die schnelle Antwort.

Stöpsel2 wrote:
Patientenberatungsstelle


Gehört hab ich davon schon mal. Aber ich weiß nicht, wo es sowas gibt. Ich dachte immer, diese Beratungsstelle ist einem Krankenhaus angeschlossen. Weiß da jemand was genaueres dazu?

Mit Rechtsanwalt und so möcht ich nicht anfangen - ich könnte mir das auch garnicht leisten.

Stöpsel2 wrote:
Du und der Gutachter Euch einig seid


Naja, ich weiß nicht, ob man von einig sein sprechen kann - es lief nämlich überhaupt nicht mit unserem Gespräch. Ich hab ihm bloß am Ende gesagt, dass ich mir eine Klinik übers Internet ausgesucht habe, die mir gefällt. Das wollte er in sein Gutachten mit aufnehmen. Ob er das auch wirklich gemacht hat, weiß ich nicht. Beim Rentenversicherer scheint nichts derartiges angekommen zu sein, weil ich nun doch woanders hin soll.


Ich dank dir trotzdem für deine aufmunternden Worte. Viele liebe Grüße

Lady

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Annemon
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Post Wed, 07.Dec.05, 15:19      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hallo!

ich habe eine stationäre Therapie gemacht und ich kanns nur unbedingt weiterempfehlen.
Aber: für jemanden der sich von vornherein schlecht anpassen kann und ständig aus der Reihe tanzt ist es nichts. Das stört nur die anderen Patienten.
Deshalb musst du für dich selbst entscheiden, welcher "Typ" du bist.

Der Aufenthalt in der Klinik zeigt aber auch sehr gut, wo die Grenzen beim sozialen Miteinander sind. Und da wir alle soziale Wesen sind (Ausbildung, Beruf ...) geht es nunmal nicht ohne - . Mir persönlich hat die Reibung mit anderen Patienten, Auseinandersetzungen viel gebracht. Die Menschen mit denen du dort drinnen zu tun hast sind letztendlich nichts anderes als ein Ersatz für die "Außenwelt"-Personen, mit denen muss man ja anschließend auch klarkommen.

Was die Motivation betrifft: zu einem Teil kann dich die Gruppe in der Klinik motivieren - beispielsweise in schwachen Phasen auffangen. Aber größtenteils musst du wollen.

Also: willst du gesund werden oder nicht?
Das ist die Frage. Wenn ich vor der Entscheidung stand - weiter oder nicht - dann habe ich daran gedacht, was auf mich draussen wartet. Und das war so grauenvoll, dass mir die Strapazen in der Klinik um sehr vieles geringer erschienen.

Und du musst mit den Ärzten zusammenarbeiten wollen. Wenn du mit einer Null-Bock-Einstellung rangehst, dann ist jeder Tag Therapie verschwendete Zeit.

Ich wünsche dir viel Mut und Kraft!

Grüße, Annemon
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Lady Chaos
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Post Wed, 15.Mar.06, 10:53      Re: Therapie-Motivation??? Reply with quoteBack to top

Hallo,

bin seit langer Zeit wieder zurück im Forum.

@ Annemon

Was machen die, die eben im sozialen Miteinander gestört sind? Für diese Menschen ist es nicht nett, als Störenfried hingestellt zu werden, wo sie durch ihre Krankheit nicht anders können bzw. es erst sehr mühevoll lernen müssen.

In meinem Fall kam erst jetzt, nach Jahren, durch mein beharrliches Drängen in einer neuen Diagnostik eine soziale Phobie und eine schizoide/paranoide Persönlichkeitsstörung zum Vorschein. Damit erklärt sich für mich mein bisheriges Scheitern in den Kliniken. Weißt Du, es ist nicht so, dass ich nicht will. Dann würde ich nicht hier posten und nicht immer wieder nach einer passenden Therapie suchen. Mit dem Können hapert es jedoch aus o. g. Gründen gewaltig.

Schlechte Erfahrungen haben mich heute misstrauisch gegenüber anderen Menschen gemacht. Da ist kein Vertrauen in eine Gruppe vorhanden und von heut auf morgen kann ich das auch nicht aufbauen. Schon gar nicht, wenn ich, wie Du eingangs sagst, als Störenfried abgelehnt werde. Ich habe sehr feine Antennen für andere Menschen und reagiere sehr sensibel auf sie und ihr Auftreten mir gegenüber. Verstehst Du, das ist ein Teufelskreis, den ich mit Wollen allein nicht durchbrechen kann.

Die Frage, ob ich gesund werden will oder nicht kann ich mir selbst nicht beantworten. Mein Weltbild ist so kaputt, dass ich nicht weiß, ob es sich lohnt gesund zu werden und weiterzuleben. Wieder jeden Tag als Fußabtreter auf Arbeit zu gehen ... Ich habe auch keine Familie, die mich voller Liebe auffängt und mir Zuversicht und Motivation gibt. Ich wäge ab, was für mich richtig ist und die Waage schlägt jeden Tag in eine andere Richtung aus. Unter diesen Voraussetzungen eine Entscheidung zu treffen und dann dazu zu stehen ist sehr schwer für mich. Verstehst Du das?

Viele Grüße und auch für Dich alles Gute!

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