Tochter - keine sozialen Kontakte

neu an Bord! 4 Österreich W, 45

Hallo ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen,
ich bin weiblich, 45 J, verheiratet und habe 2 Töchter 25J+15J.
Und jetzt zu meinem Problem.
Meine 25 jährige Tochter studiert 200 km entfernt Medizin und kommt oft am Wochenende nach Hause.
Seit Sie studiert hat sie kaum Kontakte und wird
stiller und verschlossener. Außerdem ißt sie sehr viel und wird immer dicker.
Wir geben ihr immer wieder den Ratschlag unter Menschen zu gehen, oder in einen Verein - aber sie macht nichts.
Ich weiß nicht was ich noch machen kann/soll. Oder bin ich zu fürsorglich? Muß Sie selbst darauf kommen?
Ich weiß einfach nicht was in ihr vorgeht.
Meine jüngere Tochter ist das komplette Gegenteil - sie ist sehr kontaktfreudig und findet sofort Anschluß.
Für eine Antwort wäre ich euch dankbar.
Gruß
woodoo Question

Forums-InsiderIn 186 In Europa M, 26

Wie war Deine Tochter denn vor dem Studium ?

neu an Bord! 4 Österreich W, 45

Hallo Antwortensucher,
sie hatte nie sehr viel Kontakt, aber doch ein paar Freundinnen, die jetzt aber in der ganzen Welt vertstreut sind.
Außerdem war sie in unserem Ort beim Roten Kreuz.
Gruß Woodoo

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hallo woodoo,

warum lässt du sie nicht so sein, wie sie ist - auch ohne umwerfend viele Kontakte ?
Konkret:
Machst du dir ernsthaft Sorgen um ihr "Glück" weil du es für sie willst oder macht es dich traurig, weil deine andere Tochter (und du?) anders "funktioniert"?
Warum stört dich ihr dick-sein? Weil du es nicht sein wolltest oder weil du befürchtest, dass sie drunter leidet?
Von deinen Motiven abgesehen: Auch wenn es ihr schlecht gehen sollte wirst du sie nicht glücklicher machen können.
Klingt hart, ist auch hart, aber wahr.
Unterstütz sie, indem du sie nach ihren Wünschen und Bedürfnissen fragst, aber dräng sie nicht in die "nein-ich-will-nicht"-Position. Zeige ihr, dass du sie annimmst, wie sie ist, ohne sie anders haben zu wollen.
Nochwas: WOLLTE sie Medizin studieren?

Gruß,

Irrlicht *eineTochter Wink

Forums-Gruftie 609 Germany W, 54

Hallo woodoo,

ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst. Aber wie sieht denn deine Tochter ihre Situation? Ist sie unglücklich über ihre Kontaktarmut? Möchte sie gern schlanker sein? Ich meine, wichtig ist, dass sich deine Tochter wohl fühlt...

Quote:

Oder bin ich zu fürsorglich? Muß Sie selbst darauf kommen?
Ich weiß einfach nicht was in ihr vorgeht.

Das hört sich so an, als wüsstest du wirklich nicht wie es ihr im Moment geht. Aber ich meine, wenn sie Hilfe und Unterstützung von dir bzw. ihren Eltern möchte, dann sollte sie von selbst auf euch zukommen. Es wird nicht viel Sinn haben, sie auszufragen und immer wieder nachzubohren. Wenn sie etwas an ihrer Situation ändern möchte, dann kann sie das nur selbst bzw. sie selbst muss es wollen.

Liebe Grüße
Nessa

sporadischer Gast 13 Bodensee M, 25

Hallo Woodoo (was soll eigentlich dieser Nic?),

von den paar Zeilen die du über deine Tochter geschrieben hast und ohne Sie zu kennen kann man natürlich keine Analyse geben.
Aber wenn du das Gefühl hast das Sie vereinsamt dann versuch mit ihr zu reden. Von selbst wird es wohl eher nicht passieren falls sie ein Problem hat. Ich studiere selbst und sehe täglich Leute die den ganzen Tag trotz der Massen drumrum ziemlich alleine waren. Als schüchterner und unscheinbarer Mensch hat man es wirklich nicht leicht Kontakte zu knüpfen und wenn man dann auch noch keine Aktivitäten in Gemeinschaften führt dann ergibt es sich auch selten das man Leute kennenlernt. Und da muß ich einer meiner Vorrednerinnen wiedersprechen. Wenn es so ist, dann versuch ihr zu helfen!! Was für die Masse so einfach erscheint mit dem kennenlernen ist für andere so unerreichbar. Was Vereinsamung verursachen kann kannst du im Depri Forum nachlesen.

neu an Bord! 4 Österreich W, 45

Danke für eure Antworten.
Ich glaube, dass meine Tochter nicht glücklich ist und das macht mich traurig.
Ihr Übergewicht macht ihr auch selbst zu schaffen.
Sie wollte Medizin studieren und wenn ich Sie frage, sagt sie es gefällt ihr.
Ich selber habe zwar einige gute Bekannte und auch regelmäßige Treffen, aber ich bin auch eher introvertiert und es fällt mir schwer mich zu öffnen.
Einen schönen Tag
woodoo

neu an Bord! 4 Österreich W, 45

"Ich glaube"...

Red mit ihr und versuch herauszufinden, was los ist. Das wird leichter oder schwieriger sein, je nachdem, ob Du fuer deine Tochter in der Vergangenheit ein Ansprechpartner warst oder nicht. Meine Eltern beispielsweise haben mich und meine Probleme nie verstanden. Ich durfte alle meine Probleme selbst loesen. Bei mir gab es keine Gespraechbasis zu meinen Eltern (ist erst heute schoen langsam im Entstehen)...Gut, zwischen meinem Vater und mir ist auch ein Altersunterschied von 45 Jahren (zu Mutter 39). Meine Eltern leben noch heute mit den Gesetzen zur Zeit ihrer Jugend (die 50er Jahre) und haben KEINE Ahnung von den Trends unserer Zeit.[/quote]

Hallo Antwortensucher,
danke für deine Antwort.
Ich finde deinen Namen sehr interessant!
Ich denke du hast recht, ich werde es versuchen und mit meiner Tochter sprechen.
Gruß
woodoo

Forums-InsiderIn 186 In Europa M, 26

woodoo! wrote:

Ich denke du hast recht, ich werde es versuchen und mit meiner Tochter sprechen.

Falls sie nicht sofort voll auf Dich zukommen und alle ihre Probleme preisgibt bzw. so tut als waere alles ok, bedeutet das, dass kaum Gespraechsbasis zw. Euch beiden da ist (kein Vertrauen fuers Probleme besprechen). Dieses Vertrauen wirst Du dann erst aufbauen muessen und wirst viel Geduld brauchen.

Ich beispielsweise rede mit meinen Eltern nicht ueber meine Probleme, weil es ohnehin sinnlos ist, weil sie ideologisch in den 50er Jahren leben und mich nicht verstehen. Rede ich mit ihnen, habe ich das Gefuehl, mit einer Betonwand zu reden. Wir reden aneinander vorbei. Lediglich (primitiver) Smalltalk ist problemlos moeglich.

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Hallo Antwortensucher!
Meine Eltern sind auch in den 50ern hängengebleiben! Sie sind beide sehr spät Eltern geworden (mein Vater war 55!) und wir haben nie miteinander reden können. Sie können sich gar nicht vorstellen wie die Welt funktioniert. Sie ahnen zwar, dass sich in den letzten 50 Jahren etwas verändert hat, aber haben keine Ahnung was es sein könnte. Sie verstehen nicht, dass es soetwas wie z.B. Arbeitslosigkeit überhaupt gibt. Oder mit 30 noch Single zu sein als Frau, etc.
Ganz primitiver Smalltalk, wie Du sagst, ist möglich, aber alles was darüber hinaus geht, geht gar nicht!

Forums-InsiderIn 186 In Europa M, 26

Ja, Lisa, ich weiss, wir beide hatten es nicht leicht ! Besonders dann, wenn Dich die Eltern einserseits nicht verstehen und andererseits, wie's bei mir war, brutal (mit Erpressungen aller Art) versuchen, Dir ihre Ideologie aufzuzwingen (weil sie ja glauben, ihre Ideologie ist die einzig richtige und alle anderen Trends sind falsch: "ja, ja, die guten alten Wert sind auf Fetzen ruiniert"). Ists Dir auch so gegangen ?

Also mein Vater schleppt noch heute Gedankengut mit sich herum, wo ich mir denke, schade, dass es keine Zeitmaschine gibt, um ihn in die Zeit seiner Jugend zurueckzuschicken. Er passt nicht in unsere Zeit.

Helferlein 57 Deutschland M, 24

Hallo Woodoo.
Ich sehe das ebenso,daß du versuchen solltest ihr zu helfen.
Meine Schwester ist in der ähnlichen Situation, zumindest hat sie während ihres Studiums sehr zugenommen und jetzt nach dem Abschluss immer noch. Ihr Problem ist, daß sie zuviel Geld hat und sehr gerne konsumiert, und niemals "einen Genuss" ausschlagen kann, der innere Schweinehund überwiegt.(meine Meinung)

Zum Gespräch mit deiner Tochter würde ich vorschlagen den Jetzt-Zustand nicht zu thematisieren, sondern konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen. Sprich: Garantiert gibt es an ihrer Uni Clubs, Vereine, ect. Garantiert gibts in der Stadt auch ein Rotes Kreuz, oder andere gemeinnützliche Vereine. Da wäre sie wieder unter Gleichgesinnten.

Versuche mit ihr auf der gleichen Augenhöhe und ohne Mitleid zu sprechen, und natürlich ohne den von mir "gehassten" Mutter-Ton (vielleicht weißt du was ich meine).

Ansonsten scheint sie ja ihr Leben geregelt zu bekommen, also problematisier "sie" bitte nicht. Eltern neigen sehr gerne dazu und sehen nur noch "Probleme", aber nicht das große Ganze.

Grüße

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Quote:

Da wäre sie wieder unter Gleichgesinnten.

es nervt mich zu lesen, dass jemand meint, über jemand unbekannten und das aus perspektive einer dritten Person "problematisiert", wissen zu können, was diese junge Frau möchte und wo sie Gleichgesinnte findet. Vielleicht WILL sie keinem verein beitreten und WILL so leben wie sies tut.

Irrlicht

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

hallo woodoo,

ich könnte mir vorstellen, dass es deiner tochter schwer fällt, an dem neuen ort, in den sie wegen des studierens ziehen musste, neue freunde zu finden. möglicherweise ist ihr halt diese umstellung sehr schwer gefallen. vielleicht kannst du mit ihr einfach mal drüber reden, wie´s ihr denn so geht, und warum es ihr so schwer fällt, kontakte zu finden. ich glaube, das wäre sinnvoller, als sie mit irgendeinem druck in irgendwelche vereine zwängen zu wollen. bei der gelegenheit könntest du ja auch mit ihr offen über deine eigenen kontaktprobleme reden. denn vermutlich willst du ja als mutter nicht wahrhaben, dass sie dir in diesem punkt vielleicht sehr ähnlich sein könnte? und wie reagierst du selbst, wenn man dich zu kontakten drängen will?

dass deine jüngere tochter ganz anders ist, passt auch ins bild, weil jedes kind sich in der familie eine eigene "rolle" sucht, natürlich auch aufgrund der eigenen eigenschaften und talente.

alles gute!

lg, naomi

Helferlein 57 Deutschland M, 24

tanzendes_irrlicht wrote:

Quote:

Da wäre sie wieder unter Gleichgesinnten.

es nervt mich zu lesen, dass jemand meint, über jemand unbekannten ..............................................wissen zu können, was diese junge Frau möchte und wo sie Gleichgesinnte findet. Vielleicht WILL sie keinem verein beitreten und WILL so leben wie sies tut.

Irrlicht

Nun ja, in meinen Augen hast du mit diesem Beitrag deinem Namen alle Ehre gemacht. (m.E. auf einem Irrpfad "tanzend" Wink

) (Vorsicht, ist Spaß!)

Pass auf. Natürlich weiß ich nicht was Woodoo´s Tochter will, selbst Woodoo kann das nicht wissen. Aber es ist normal daß sich Eltern Sorgen machen und das Beste für ihre Kinder wollen.
Wenn das "Kind" vorher beim Roten Kreuz war, erscheint es doch naheliegend, sofern es ihr Spaß gemacht hat, daß sie wieder dort anfängt.

Manchmal "wissen" Menschen nicht was sie wollen und benötigen, sofern sie das zulassen(!), Denkanstöße. Und wenn besorgte Eltern diese Denkanstöße hier erfragen, finde ich das legitim. Wenn die Kommunikation "klappt", lässt sich ja herausfinden was das "Kind" möchte. Dies ist zumindest meine Meinung und es ist nicht beabsichtigt jemanden zu nerven! Alles klar soweit?

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