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Draft
Helferlein
129
Frankfurt M, 36
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Mon, 30.May.05, 17:50 Normaler Therapieverlauf?? |
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...at ALL,
seit 1997 bin ich aufgrund meiner deps in neurologischer behandlung und nehme seitdem auch antidepressiva.
seit knapp nem jahr besuche ich auch einen therapeuten. obgleich ich "gut mit ihm kann" habe ich das gefühl, als ob es mir heute schlechter geht denn je.
nun habe ich hier und da gelesen, dass dies im rahmen eines therapieverlaufes durchaus normal sein kann und gar ein indiz dafür sein kann, dass die thera "zieht"!
mich würden sehr eure erfahrungen interessieren...
danke vorab, draft
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Mon, 30.May.05, 19:33 Re: Normaler Therapieverlauf?? |
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Hallo Draft,
durch eine Therapie werden Dinge hervorgeholt, die man verdrängt hat oder mit denen man sich lange nicht beschäftigt hat. Dadurch kommen Gefühle hoch, es wühlt dich auf... Aber so kannst du Erlebtes verarbeiten, d. h. es ist in der Tat nichts Ungewöhnliches, dass es dir schlechter geht.
Meine persönliche Erfahrung ist etwas zwiegespalten... (mir ging es während der Therapie zeitweise auch schlechter) einerseits habe ich verstanden, warum ich bin wie ich bin, warum ich so oder so reagiere, empfinde.... Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich noch nicht alles verarbeitet habe. Ich habe die Therapie bereits seit einiger Zeit hinter mir, aber wie es mir geht, hängt immer noch sehr von den äußeren Umständen ab... Ich habe das Gefühl, "fertig" bin ich noch lange nicht...
Liebe Grüße
Nessa
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Cameron
Helferlein
46
Oberösterreich W, 21
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Mon, 30.May.05, 20:11 Re: Normaler Therapieverlauf?? |
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Grüss dich
Also das kenn ich gut!!!
Am Anfang wollt ich sogar aufhören weil ich nur geheult habe, fertig war, und es war als ob es nur noch schlimmer werden würde statt besser. Aber mittlerweile bin ich froh es ist zwar immer noch anstrengend aber es wird besser. Die Antidepressiva hab ich weggeschmissen weil ich es hasse irgentwelche Tabletten zu nehmen. Aber es geht mir trotzdem schon besser. Naja manchmal bin ich schon noch etwas ziel und planlos aber ........was solls.
Also wie gesagt momentan bin ich immer noch etwas verwirrt nach den stunden aber nicht mehr so fertig wie am anfang. Obwohl es auch manchesmal mehr aufwühlt und manchmal weniger.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute
Liebe Grüsse Cameron
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_________________ Leben ist zeichnen ohne Radiergummi. |
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Hiob
Forums-Gruftie
607
Berge M, 32
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Mon, 30.May.05, 20:45 Re: Normaler Therapieverlauf?? |
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Hallo Draft,
also wenn du schon seit 1997 in Behandlung bist, (sind das dann 9 Jahre?), und diese Fragen formulierst, würde ich mal nach meinem Empfinden sagen, dass du mal über einen Therapeutenwechsel, evtl. auch mal eine Pause oder völlig neue eigene Ansätze nachdenken könntest. Wenn du nicht so schwierige und verworrene/sich addierende Themen hast, wie z.B. MPS/massive schizoide PS... usw. und damit auch einen riesigen Symptomkatalog, wo die Zeit sicher etwas anders aufgefasst werden kann, würde ich denken, da könnte mal eine Veränderung her. Meint denn dein Thera/du, dass es Sinn macht, immer so weiter zumachen? Räumt er eigene Fehleinschätzungen ein? Vielleicht kannst du auch zu der Art deiner Thera und den vorangenangenen Theras mal was beschreiben.
Hiob
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Draft
Helferlein
129
Frankfurt M, 36
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Mon, 30.May.05, 20:48 Re: Normaler Therapieverlauf?? |
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...HIOB,
ich bin seit 1997 in NEUROLOGISCHER behandlung. gesprächstherapie erst seit knapp nem jahr. und mein thera meint, ich solle von den medis weg.
verstehst du, wiue ichs mein??
lg, draft
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Zicke
Forums-InsiderIn
281
Bayern W, 40
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Tue, 31.May.05, 12:37 Re: Normaler Therapieverlauf?? |
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Hallo Draft,
oft kommt es vor, dass einem während der Therapie Dinge bewusst werden, die lange verdrängt waren. Dass kann manchmal sehr schmerzhaft sein und das Wohlbefinden beeinträchtigen. Bei mir war es immer besonders schlimm kurz bevor mir diese Dinge bewusst wurden.
Du solltest es Deinem Therapeuten sagen, wenn es Dir nicht gut geht. Therapeuten können die Dinge manchmal noch steuern. Das heißt, sie können dafür sorgen, dass sie langsamer ins Bewußtstein eindringen.
Bei mir ist es nach etwa einem Jahr Therapie hin und wieder zu Spannungskopfschmerzen gekommen. Mir ist dann aufgefallen, dass mein Therapeut am Anfang jeder Stunde oft gefragt hat, wie es mir geht. Als ich irgendwann mal nicht gedankenlos "gut" gesagt habe, sondern ihm von diesen Kopfschmerzen erzählt habe, hat er verständnisvoll und irgendwie wissend genickt. Seltsamerweise hatte ich diese Kopfschmerzen dann nie wieder.
Alles Gute
Zicke
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Vanillivi
Helferlein
74
Bayern W, 39
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Fri, 03.Jun.05, 13:01 Re: Normaler Therapieverlauf?? |
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Hallo Draft,
ich habe meine Thera im September letzten Jahres begonnen. Anfangs plätscherte es so dahin...ich hatte zwar einige schlechte Gefühle nach den Stunden, aber es ging. Als wir dann zu meinen eigentlichen Probs kamen, ging es mir sehr, sehr schlecht. Mein Neurologe hat darauf hin meine AD´s erhöht und mir - da ich erhebliche Stimmungsschwankungen hatte bzw. sogar noch habe - ein Mittel zur Entspannung während der Nacht gegeben. Ich habe tagelang meine Zähne aufeinander gebissen. Ich knirrsche nachts sowieso schon mit den Zähnen und dann hatte ich irrsinnige Zahnschmerzen - der Zahnarzt hat nichts organisches Gefunden. Ich habe mit meinem Thera da ganz offen drüber geredet und er hat mir immer wieder Mut gemacht und gesagt, dass wenn ich da einmal durch bin, es mir auch wieder besser geht. Und heute geht es mir wirklich besser. Rede mit Deinem Therapeuten, so gut Du es kannst. Alle psychologischen Psychotherapeuten mussten selber durch eine Therapie und können wissen, wie es Dir bzw. uns geht. Vertrau´ Dich ihm an. Ansonsten kann ich nur sagen, es liegt natürlich immer auch an den Umständen und den Menschen, wie eine Thera verläuft. Aber im Verdrängen ist der Mensch klasse und wenn dann Probleme und alte Geister hochkommen - ich denke, da benötigt jeder dann Hilfe und da geht es jedem erstmal schlecht mit.
LG Vanillivi
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ichbinich
Forums-InsiderIn
153
österreich W, 35
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Sat, 04.Jun.05, 20:52 Re: Normaler Therapieverlauf?? |
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shifra
Forums-InsiderIn
285
Deutschland W, 30
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Sun, 05.Jun.05, 14:09 Re: Normaler Therapieverlauf?? |
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Hallo draft,
mir ging es ähnlich, jedoch war ich unter den AD, die ich über 1 Jahr lang nahm fast nicht mehr therapie"fähig" oder -willig. Der Leidensdruck war weg und ich war so high, dass ich glaubte, alles geht jetzt auch so, In der Zeit ging ich also weniger in THerapie, bekam irgendwann auch nur nocht sitzend 1x die Woche (vorher 3x couch) und ich weiß bsi heute nicht, ob es an den ADs lag oder an der Therapiepause. Durch eine Trennung wurde es jedoch trotz AD wieder schlimm, sodass ich Therapie wieder aufnahm, AD jedoch eigenmächtig absetzte
Im Idealfall gehen AD und THerapie Hand in Hand, ich hatte jedoch in der Zeit oft Angst vor den Stunden, wiel sie mich runterzogen, sobald ich wieder über meinem Themen/Ängste sprechen musste bzw. mich die Fragen/KOmmentaäre meiner THerapeutin verunsicherten. Den großen Fehler, den ich begang, war, meine Therapeutin davon nichts zu sagen, ich schämte mich, sie in Frage zu stellen. Dabei wäre genau da nötig gewesen. Es gab einerlei Misstverständnisse in der Therapie, über die wir jetzt erst offen so kann Therapie funktionieren. Gerade wenn du Zweifel am Therapeuten hast oder ihm ambivalent ggü stehst, rate ich dir, das unbedingt zu thematisieren.
LG
shifra
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