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michael100
Helferlein
56
Wien M, 57
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Mon, 30.May.05, 9:11 Wie entsteht unsere lebensbegleitende Sexualität ? |
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ja, wie und wann und durch wen entsteht denn unsere lebenslange, lebensbegleitende,
lebensbestimmende sexuelle Orientierung ?
Beim lesen vieler beiträge hier
zeigt sich ein weites spektrum des sexuellen verhaltens.
Nun, da wäre ja weder neu noch originell.
Aber es reizt mich dennoch , als schon älterer mann mit 57,
einmal der frage gerade hier nachzugehen,
wann durch wen entscheidet sich unser späteres sexuelle verhalten?
was ist oder war so stark daß es uns nachhaltig prägt und bestimmt?
Was sind und waren dabei unsere vorbilder?
Die eltern, freunde, schriften, bilder, filme, medien aller art?
Als ich jung war -.
also schon in den 50gern des vorigen jahrhunderts,
da gab es diese mediale flut an quasi
"öffentlichem" sex noch gar nicht.
Daher waren zunächst die eltern
und die schulfreunde sicher prägend.
Wer ältere geschwister hatte.
der/die wird sich vielleicht auf sie berufen.
Alles fängt doch logischerweise an,
während wir noch kinder sind.
Ich würde aus meiner erfahrung sagen:
ja -noch VOR der eigentlichen körperlichen pubertät sogar.
mit 9, 10, oder 11 jahren.
Wobei das freileich schwer einzuschätzen ist.
Die erste frau/mann war meist die mutter/vater
(oder wer eine ältere schwester/bruder hatte.)
die man beim baden oder beim ankleiden
nackt sehen wollte.
Ja sogar ein gewisser geheimer verbotener wunsch.(bei mir z.b.)
„mehr von der mutter“ (schwester) zu sehen
oder gar etwas mit ihr zu tun,
oder aber auch die wahren erlebnisse mit gleichaltrigen und die ersten
– meist gleichgeschlechtlichen - erfahrungen zu machen ,
das war sicher damals sehr nützlich.
wenngleich dies auch - bei mir zumindest - dann mit 14 oder 15 wieder verschwand.
und erst ab 50 tw. zurückkehrte...
Was mir davon blieb
war und ist ein lebenslanges starkes interesse an sex
– ohne aber ein besessener erotomane zu sein.
aber stets neugier und interesse.
Und auch eine sich wandelnde sexuelle aufmerksamkeit
die erst etwa um die 50 herum anfing.
Nun, es würde mich interessieren wie ihr das so einschätzt.
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Sparkle
[nicht mehr wegzudenken]
1277
München M, 24
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Mon, 30.May.05, 20:18 Re: Wie entsteht unsere lebensbegleitende Sexualität ? |
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Hi Michael!
Interessante Frage, finde ich.
Leider kann ich, vielleicht auch aufgrund meines jungen Alters noch nicht allzu viel beitragen.
Was mich in letzter Zeit aufhorchen ließ, war die Bemerkung meiner Freundin, ich würde v.a. die Frauen attraktiv finden, die in Art und Wesen meiner Schwester ähneln. Ich fand den Gedanken zuerst völlig abwegig, muss aber nach längerem Überlegen doch zustimmen. Insofern scheinen die (sehr positiven) Kindheitserlebnisse mit meiner Schwester (waren unzertrennlich) sich auch in meiner Sexualität bzw. meiner Partnerwahl niedergeschlagen zu haben.
Aufs Aussehen der Partnerinnen lässt sich das nicht ganz so leicht übertragen. Wie da bei mir die unterbewusste Entscheidung getroffen wird, habe ich noch nicht ausmachen können.
Die sexuelle Orientierung kann ich auch nicht genau erklären (gut, da streiten sich auch heute noch führende Köpfe, woran sie liegt), ich kann nur sagen, dass ich ausschließlich auf Frauen stehe, trotzdem aber hin und wieder einen Mann als für mich attraktiv einordne und generell auch bei Männern einen gewissen "Geschmack" habe. Ich würde allerdings nie auf sexueller Ebene was starten.
Joa, soviel von mir.
vlg
Sparkle
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_________________ Most people try to avoid pain instead of seeking joy. (Dalai Lama) |
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michael100
Helferlein
56
Wien M, 57
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Tue, 31.May.05, 14:38 Re: Wie entsteht unsere lebensbegleitende Sexualität ? |
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hall sparkle,
nun deine jugend - immerhin erwachsene 21.
ist sicher kein hindernis darüber nachzudenken.
das spannendste an der jugend ist ja,
man weiß NIE genau was noch alles kommt.
und man soll nie nie sagen,
wie du ja vom james bond her weißt...
also ich sage mal, alles hat ja seine wurzeln und ursprünge
und gerade dies frage bestimmt ja schon in gesisem masse junser ganztes leben.
trotzdem wird da oft herumgedruckst und verschämt abseits geschaut.
nicht einmal hier, im anonymen bereich, sind leute in größerer zahl
bereit ,
sich offen auszutauschen.
was ja an sich ja auch schon wieder ein lernprozess ist.
woran das wohl liegt ?
danke für deine antwort jedenfalls
mfg
michael
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Nick Shadow
Forums-InsiderIn
317
München M, 41
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Tue, 31.May.05, 14:55 Re: Wie entsteht unsere lebensbegleitende Sexualität ? |
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Auch ich finde das eine sehr interessante Fragestellung.
Woher meine sexuelle Orientierung kommt (gleichgeschlechtlich), kann ich nicht sagen. Sie war sozusagen "immer" schon da. Zumindest, seitdem ich mich an sexuelle Regungen erinnern kann.
Welche Männer ich nun tatsächlich attraktiv bzw. interessant finde, das scheint eher einem Wandel zu unterliegen. Generell kann ich sagen, dass sich das Spektrum der mich ansprechenden "Typen" im Lauf der Jahre vergrößert hat. Neben der körperlichen Attraktivität spielt bei mir auch die "Ausstrahlung" eine wichtige Rolle. Dazu gehört der Charakter, die Stimme, die Art zu lächeln, die Wortwahl beim Sprechen, der Geruch, die Interessen, Einstellungen etc.
Viele Grüße,
Martin
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michael100
Helferlein
56
Wien M, 57
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Tue, 31.May.05, 15:30 Re: Wie entsteht unsere lebensbegleitende Sexualität ? |
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Nick Shadow wrote: | Auch ich finde das eine sehr interessante Fragestellung.
Woher meine sexuelle Orientierung kommt (gleichgeschlechtlich), kann ich nicht sagen. Sie war sozusagen "immer" schon da. Zumindest, seitdem ich mich an sexuelle Regungen erinnern kann.
Martin |
hallo martin,
nun, du schreibst "du kannst es nicht sagen. "
genau das soll ja der hintergrund meiner frage sein.
es geht ja nicht nur um schwulsein oder lesbisch oder hetero. mir geht es darum, zu hinterfragen, warum wir so oder so empfinden.
bei mir persönlich standen am anfang auch die gleichgeschlechtlichen aktivitäten mit schulfreunden-
wie bei ganz vielen anderen burschen auch.
dann ändert sich das.
seit ich 50 bin. kommt zum teil die alte, längst vergessene,
lust am gleichen geschlecht in sanfter, nciht intensiver weise
wieder zum tragen.
und ich habe festgestlellt: das ist bei vielen verheirateten oder in partnerschaft mit frauen lebenden männern ab 45 oder 50 so.
warum ?
genau deshalb beschäftigt mich das thema außerordentlich
lg michael
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
2093
Wien W, 42
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Tue, 31.May.05, 17:49 Re: Wie entsteht unsere lebensbegleitende Sexualität ? |
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hallo michael,
glaubst du vielleicht, dass du eine homosexuelle oder bisexuelle neigung in deinem leben bisher verdrängt hast? es klingt für mich fast ein bisschen danach...
in psychosexueller hinsicht werden wir vor allem vom gegengeschlechtlichen elternteil oder eben entsprechender bezugsperson geprägt. und in der pubertät brauchen wir laut entwicklungspsychologie wieder mehr den gleichgeschlechtlichen elternteil zur identitätsfindung.
lies vielleicht auch mal im artikelarchiv den artikel über die psychonalyse von freud.
lg, naomi
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_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden. |
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michael100
Helferlein
56
Wien M, 57
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Tue, 31.May.05, 19:49 Re: Wie entsteht unsere lebensbegleitende Sexualität ? |
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Naomi wrote: | hallo michael,
glaubst du vielleicht, dass du eine homosexuelle oder bisexuelle neigung in deinem leben bisher verdrängt hast? es klingt für mich fast ein bisschen danach...
lg, naomi |
naja sagen wir die bi neigung.
unterdrückt ist gar nicht ds richtig wort.
ich habe NIE daran gedacht.
und durch zufall und später durchs internet
auch noch diese sache für mich entdeckt.
sachen gibts...
lg
michael
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Tue, 31.May.05, 20:37 Re: Wie entsteht unsere lebensbegleitende Sexualität ? |
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hm,
interessante frage...
direkt wegen sexueller neigung kann ich nicht sagen. aber ich finde es zb. interessant wenn ich mich zurück erinnere in welche typen ich mich immer so verliebt habe. was für gemeinsamkeiten die hatten... und was in meiner frühen kindheit wohl diese gemeinsamkeiten geprägt hat...
dazu fällt mir auch ein, das ich - als ich recht frisch mit meinem freund zusammen war - meiner mutter mal beschrieben habe, das er mit allen männern in bekanntenkreis der familie ein gemeinsamkeit hätte. bei einem die augen, beim andern der humor, beim dritten die schweigsamkeit..... das war mir vorher oder bei der "wahl" nicht bewußt - ist mir erst monate später aufgefallen. ich glaube auch, das man sich schon als kleines kind verlieben kann. und ich weiß noch wie ich mit meinen schwestern ausgetüftelt habe wer den papa, den onkel, den nachbarn... heiraten darf.... vermutlich pickt man sich da aus jedem stadium von gerade bevorzugten objekt der begierde das für sich beeindruckende heraus und wenn wir später auf menschen treffen, bewegen uns die am meisten, die sehr viele dieser "elemente" in sich vereinen.
bei mir dürfte "unnahbarkeit" oder "unereichbarkeit" ein wichtiges element gewesen sein. dann das ist die große gemeinsamkeit. nie ganz wirklich zu fleisch gewordener mensch - halb in der phantasie - immer suchend... vielleicht weil ich in meiner kindheit sehr von märchen und träumen "ernährt" habe. sie waren meine welt - in der ich gelebt und mich sicher fühlte - im kontrast zur realität. das habe ich irgendwann aus vernunftgründen "abgestellt" aber offenbar bewegen mich diese elemente wenn sie in der realität auftauchen...
jedenfalls erkannte ich für ein paar wochen irgendwie - woher sie die elemente zusammenbauten die mich so fesselten bei meinem freund - dann fügte sich das alles zusammen und nun vermag ich das nicht mehr gefühlsmäßig so hinzudeuten.
hm. und was frauen angeht. ich kann intensiv gewisse schönheiten an frauen finden - mich auf eine art sogar verlieben. das ist aber alles sehr darauf bezogen - eher selber so sein zu wollen wie sie. also weniger das sexuelle, als mehr meine verwandlung in ein begehrenswertes objekt - oder das eben, was ich persönlich als begehrenswert empfinde. ich träume mich dann eher weg und wünsche mir - so zu sein. aber ich frage mich ob das dann nicht eher wieder in meine essstörungsecke gehört...
naja.. interessant da hinterhergedacht zu haben.
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_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
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michael100
Helferlein
56
Wien M, 57
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Wed, 01.Jun.05, 7:20 Re: Wie entsteht unsere lebensbegleitende Sexualität ? |
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naja.. interessant da hinterhergedacht zu haben.[/quote]
na fein dass doch eine schöne diskussion in gang kommt!
zumal wir alle ja unsere beziehung zum sex
quasi ohne anleitung selbst erlernt haben.
na gut schulkollegen und kolleginnen,
freundInnen machten uns darauf aufmerksam,
aber im prinzip haben auch sie alles ja doch selbst "erlernt"
dann stehen wir mitten im leben
und müssen noch 30 oder 50 jahre damit leben.
oder gar noch länger.
wobei ich selbst bei dem wort neigungen
oder orientierung, gar nicht mal so sehr auf homoerotische erfahrungen etc. abgezielt habe,
sondern auf die einstellung zu sex insgesamt
was macht uns freude
und was stößt uns ab?
warum "springen"
wir bei der einen person sofort sexuell motiviert an
und bei der anderen nie und nimmer ?
oder bei den diversen bekannten praktiken aller art...?
immerhin ist sex zwar nicht der allein
bestimmende lebensmittelpunkt,
n den träumen und in der seele spielt er aber doch
eine recht überdimensionierte rolle.
wie wir ja als bürgerInnen
der stadt des sigmund freuds genau wissen
lg
michael
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Nick Shadow
Forums-InsiderIn
317
München M, 41
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Wed, 01.Jun.05, 8:10 Re: Wie entsteht unsere lebensbegleitende Sexualität ? |
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Hallo Michael,
ich für meinen Teil kann wirklich nur wiederholen, dass meine sexuelle Orientierung immer beinahe unverändert bestanden hat. Bei mir hat sich nie irgendwas geändert, sei es vor, während oder nach der Pubertät.
Als Jugendlicher war ich extrem verzweifelt deswegen, wollte mich umbringen und habe Gott jede Nacht um "Heilung" angefleht. Aber geändert hat sich rein gar nix. Die Geschmäcker, das Aussehen betreffend, haben sich bei mir schon geändert. Das hängt auch vom Zeitgeist ab, von Moden, sowie meiner persönlichen Weiterentwicklung.
Aber meine sexuelle Orientierung scheint mir irgendwie "eingebrannt" zu sein.
Vielleicht geht es mir ja in zehn Jahren umgekehrt wie Dir, und ich entdecke das weibliche Geschlecht für mich, wer weiß? Aber bis dato können nur Männer mein Herz zum Rasen bringen...
Martin
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