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Hypomoch
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Post Sun, 29.May.05, 16:43      Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr Lieben,

so, kurz und schmerzhaft: Dieser Gedanke, einfach nur tot sein zu wollen, wird immer raumfordernder. Ich bin nicht suizidal, aber das ist auch so nur noch ganz schwer auszuhalten. Hatte in meiner Not noch einmal meine Ex-Therapeutin angerufen, die nach wie vor nicht mit mir weiterarbeiten möchte (hatte dort 25 Stunden tiefenpsychologische Therapie, eher pure Krisenintervention) und mir nach wie vor eine analytische Therapie empfiehlt wegen höherer Stundenfrequenz.

Ich habe viele Vorbehalte gegen eine Analyse. Meine Thera meinte, es müsse ja nicht unbedingt 3-4 mal die Woche sein, vielleicht 2 mal, und es müsse auch keine Liegend-Analyse sein. Mir ist vor allem der Gedanke unangenehm, frei vor mich hinzuassoziieren, ab und an dann mal eine handverlesene Deutung zu bekommen, ansonsten nix als Abstinenz. Nach allen therapeutischen Erfahrungen muss ich sagen, dass mir vernünftige Gespräche bisher am meisten geholfen haben. Daher meine Frage jetzt an die Analyse-Erfahrenen unter euch: Wie "unanalytisch" kann eine unter dem Titel "Analyse" laufende Therapie sein? ich glaube mich zu erinnern, hier mal von Erfahrungen gelesen zu haben, die eine Analyse-Form beschrieben, die auch von Angesicht zu Angesicht im Rahmen normaler Gespräche stattfand? Jede Schilderung würde mir Mut machen! Habe vor nichts mehr Angst als mich - dann mit Sicherheit zum letzten Mal - zu einem Therapeuten aufzumachen und dann wieder auf die Zwölf zu fliegen.

Liebe Grüße,
Hypomoch

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"I am scared, I am scared, tired and underprepared" (Coldplay)
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Jelka
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Post Sun, 29.May.05, 19:47      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Also da ich dich ganz beruhigen. Bei mir läuft es unter Analyse, aber es ist keine klassische Analyse. Ich habe erst einmal gelegen als wir autogenes Training gemacht haben, und auch da war es freiwillig. Ansonsten führen wir ganz normale Gespräche.

Du kannst ja bei deiner suche danach fragen, wie analytisch es sein müsste. Da gibt es bestimmt ganz verschiede Auffassungen. Ich denke, das sollte sich vorher klären lassen.
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Neuling
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Post Sun, 29.May.05, 21:01      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Hallo Hypomoch

Also z.B. bei einer Analyse nach C.G. Jung sitzt man sich auch gegenüber (kein Liegen) und führt Gespräche, keinen Monolog wie du befürchtest. Wie oben erwähnt, würde ich bei der Suche zuerst abklären und fragen, wie die Analyse so abläuft und sagen, dass du Gespräche möchtest und nicht im Liegen. Kann dir deine Ex-Therapeuting oder sonst jemand einen Analytiker/in empfehlen?

Viel Glück wünsche ich dir
Neuling Smile
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Schnuppe
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Post Sun, 29.May.05, 21:15      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Vertrau doch einfach deinem Gefuehl!
Mache bei verschiedenen Theras Termine fuer Vorgespraeche aus und besprich dort die Moeglichkeiten der Settings Deine Vorstellungen und auch deren Herangehensweise.

Vieleicht findest Du eine andere Therapeutin die mit Dir tiefenpsychologisch weiterarbeitet oder einen analytischen Thera der sehr offen ist, es gibt auch Verhaltenstherapeuten die eine Mischung aus Verhaltenstherapie, als Arbeit an konkreten Alltagssituation machen und die tefenpsychologische Richtung gleichwohl mitbedienen.

Das Wichtigste ist doch wohl, dass Du Dich dort gut aufgehoben, akzeptiert und verstanden fuehlst. Das auf beiden Seiten Sympathie besteht. Die Richtung ist da ehr zweitrangig.

Wenn DU wirklich Therapie weitermachen willst und Du eierst um dieses Thema ja schon mehrer Monate rum, dann musst Du Dich wohl selber kuemmern und den Telefonhoerer in die Hand nehmen und eine andere Nummer als die Deiner Ex-Therapeutin waehlen, vieleicht haengst Du gefuehlsmaesig auch noch zu sehr an ihr um Dich auf jemand neuen einlassen zu koennen?

Liebe Gruesse Schnuppe
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Hypomoch
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Post Sun, 29.May.05, 22:15      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten. Ich bin schon froh zu hören, dass es eine realistische Chance gibt, einen Analytiker zu finden, der mit mir redet und nicht nur von mir erwartet, dass ich über Dinge rede, über die ich nicht reden kann.

Schnuppe, ja die Sache ist sicher ambivalent, und ja, ich "eiere rum" um das Thema Therapie, seit einiger Zeit. Ich würde mir noch immer wünschen, ich käme drumherum. Habe jetzt sechs Monate seit Therapieende so gefightet und fest gehofft, ich kriege das hin. Aber diese Todessehnsucht entwickelt sich immer mehr in die falsche Richtung, und ich weiß nicht, was ich da machen kann. Bin da wirklich am Ende. Therapie ist da die letzte Antwort - und wer weiß, ob es die richtige ist. Habe viel Angst, will das alles gar nicht, aber es fällt mir jetzt nichts anderes mehr ein. Und mittlerweile entwickele ich da wirklich einen Galgenhumor: Kann sein, dass ich nach dem ersten Gespräch bei einem Analytiker rausgehe mit dem Gedanken "Ich wäre gerne tot!" - Aber das würde ich auch ohne ein misslungenes Gespräch denken! LOL
Und ja, ich mag meine Ex-Therapeutin sehr. Und mir tut es nach wie vor weh, dass sie nach der ganzen schwierigen Annäherung für mich dann doch nicht mit mir weitermachen wollte, obwohl es sich für mich so angefühlt hat, als ob es nötig wäre und dann auch ginge. Na, alte Kamellen...

Neuling, diese "Gesprächs-Analyse" geht auf Jung zurück? Jelka, machst du dann auch eine Therapie in diese Richtung? Oder gibt es diese Form auch unabhängig von Jung? Wäre euch weiterhin dankbar für eure Berichte.

Liebe Grüße,
Hypomoch *in brütender Hitze auf das Gewitter hoffend* (wie im Leben...) Neutral
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Neuling
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Post Mon, 30.May.05, 7:43      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Guten Morgen Hypomoch!

Ich würde mich auch nicht zu sehr an einer Methode festhalten beim Suchen, viel wichtiger ist es, dass die Chemie zwischen Thera und dir stimmt. Und das musst du erstmals in einem persönlichen Gespräch herausfinden. Kann dir denn deine Ex-Thera niemanden empfehlen??
Bei der Analyse nach Jung sind deine Träume und das Gespräch wichtig. Aber auch da gilt, du musst einen für dich geeigneten Therapeuten finden.

Ich drücke dir die Daumen!
Neuling
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ichbinich
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Post Sat, 04.Jun.05, 20:41      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

hallo hypomoch,

ich möchte mich schnuppe und neuling anschließen und noch etwas konkreter hinzufügen:
sei vorsichtig. es könnte dir passieren, dass du eine analyse machst, weil deine frühere therapeutin es will. du musst es jedoch auch selbst wollen, ansonsten ist der sinn wohl in frage gestellt. bei einer analyse bist du ohnehin vielen zweifeln ausgesetzt, ich weiß nicht, ob es gut sein kann, schon damit zu beginnen.
deine frühere therapeutin schlägt die analyse vor, weil die sitzungen mehrmals in der woche sind. welche gründe könnte es noch geben, dich dafür (oder dagegen und damit für etwas anderes) zu entscheiden?

lg
ichbinich

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Hypomoch
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Post Sun, 05.Jun.05, 15:58      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Hallo,

Vielen Dank ichbinich für deine Gedanken. Du hast natürlich recht, ich bin mir sehr unsicher, ob das der richtige Weg ist. Ok, meine ehemalige Therapeutin empfiehlt ihn mir, das ist ein Pluspunkt, weil ich ihr über den Weg traue - aber ich hatte ihr auch vertraut, dass ich nicht schon wieder rausfliege, bevor ich das Gefühl habe, dass das so ok ist... Also ist das schon mal eine zwiespältige Sache... Eine andere Therapieform? Tiefenpsychologisch orientiert? Liegt mir vom Gefühl her näher, aber ich würde immer nur denken: "Das hätte ich auch bei meiner alten Thera haben können. Wollte sie aber nicht..." Würde mir weh tun, würde ich irgendwie nicht verstehen. Jetzt sind auch die 6 Monate abgelaufen, in denen man eine Verlängerung hätte beantragen müssen.

Du fragst nach anderen Gründen gegen oder für eine Analyse.
Dagegen:
- Ich kann zur Zeit über nix reden. Spricht gegen jede Form von Therapie, fürchte ich.
- Mir ist das Konzept suspekt: Freies Assoziieren und wenig Rückmeldung statt Gesprächen. - Obwohl ich noch hoffe, dass das auch in einer Analyse anders laufen kann.
- Angst, dass mir das noch mehr Ressourcen raubt. Kenne das aus der vorherigen Therapie, dass mich die angestoßenen Prozesse extrem beschäftigen und es mir dann oft noch schlechter geht. Sträube mich gegen den Gedanken, dass neben meinem Problem-Fokus noch andere Baustellen eröffnet werden, die für mich gar nicht relevant sind.
- Der große Zeitaufwand, mutmaßlich über Jahre, ist mit meiner Arbeit nur sehr schwer zu verbinden. Ich würde meine Freizeit auf der Thera-Couch verbringen. Feste Termine immer zur selben Zeit gehen gar nicht. Machen Analytiker das mit, gibt es da auch kurzfristige Absprachen?

Dafür:
- Ich will, dass dieser furchtbare Todeswunsch aufhört! Ist mir jetzt egal, wie. Nur schnell. Ich bin sicher nicht suizidal und habe auch nicht das Gefühl, da reinrutschen zu können - kenne das Gefühl, das hier ist ganz anders... - aber ich kriege langsam Angst, einfach nicht mehr in Ordnung zu kommen. Diese immer noch, wenn auch ganz seltenen, nächtlichen Desorientiertsein-Phasen sind schon heftig... DAS SOLL AUFHÖREN!

Bin da derzeit ein bisschen kurzsichtig und sehe keine Alternativen. Bin für jede Hilfe dankbar. Die Therapeutensuche läuft auch schlecht. Habe schon einige Theras angerufen, hätte ein Erstgespräch "im Herbst" haben können...

Liebe Grüße,
Hypomoch
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Hypomoch
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Post Sat, 11.Jun.05, 14:17      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Hallo,

huch, hier hatte mir doch schon jemand geantwortet, und jetzt hat er die Antwort wieder gelöscht?! Wie schade... Sad

Wollte euch den Stand der Dinge schildern und mich mal kurz bei euch anlehnen... Habe einige Telefongespräche und ein persönliches Gespräch hinter mir - und alleine die gedankliche Beschäftigung mit dem Thema, eventuell wieder in Therapie zu gehen, über alles zu reden, bringt soviel hoch, dass es mir wirklich schlecht geht: die schlimmsten nächtlichen Symptome seit Tag X! Dieses desorientierte Horrorgefühl ist unbeschreiblich, so schlimm, dass mich alleine morgens die Erinnerung an dieses Gefühl in der Nacht zum Würgen bringt. Und es kommen plötzlich Bilder hoch, die ich wirklich vergessen hatte, die mich an Ort und Stelle einfach zum Heulen bringen... Und ich wollte doch bloß, dass dieser Todeswunsch aufhört! Aber damit alleine ging es mir viel, viel besser, als jetzt wieder das volle Programm am Hals zu haben. Würde mir wünschen, ich könnte sofort wieder in diesen Zustand zurück, wo ich einfach nur alle paar Minuten denke, ich wäre gerne tot, ohne andere Symptome.
Hätte ich geahnt, dass mich diese neue Therapeuten-Suche so runterzieht, hätte ich es ganz sicher gelassen. Das Gespräch, das ich da hatte, war eigentlich sehr oberflächlich, konnte mich da gar nicht so schnell auf den Therapeuten einstellen, war sehr zurückhaltend. Stellte sich dann raus, dass er gar nicht analytisch arbeitet, war also sowieso die falsche Baustelle. Meine Ex-Thera hatte ihn mir empfohlen. Hab sie dann angerufen, sie hat sich bei mir entschuldigt, sie dachte einfach, er arbeite in dieser Richtung. Sie konnte mir dann aber auch niemand anderen empfehlen. Ich war erst sehr sauer, dass sie mich im Wissen um meine Vorbehalte noch in die falsche Richtung schickt, aber es ist jetzt auch ok, sie hat sich entschuldigt, und man kann sich halt mal irren. Die krasse Verschlechterung kam erst danach, konhte ich ihr da also noch nichts von sagen. Ich möchte sie aber jetzt auch irgendwie nicht schon wieder anrufen. Was sollte sie auch machen? Und ich will das jetzt ein für allemal akzeptieren, dass sie mich nicht weiter begleiten möchte.

Wie jetzt weiter? Weitersuchen? Oder ist es vielleicht besser, es zu lassen, in der Hoffnung, dass alles schon wieder von selber besser wird? Ist es überhaupt eine gute Idee, wenn es mir damit so schnell so viel schlechter geht? Ist eine Therapie dann nicht genau das Falsche? Hilfe, Hilfe, Hilfe. Argh.

Danke fürs Zuhören,
Hypomoch
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nele
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Post Sat, 11.Jun.05, 16:50      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Hi Hypomoch,

Quote:
Stellte sich dann raus, dass er gar nicht analytisch arbeitet, war also sowieso die falsche Baustelle.


Klar. Wieder alles nix gewesen. Confused

Quote:
Das Gespräch, das ich da hatte, war eigentlich sehr oberflächlich, konnte mich da gar nicht so schnell auf den Therapeuten einstellen, war sehr zurückhaltend.


Ok.
Bloß, was erwartest du dir von einem Erstgespräch? -
Da wird dir sicherlich einiges, sehr berechtigtes, einfallen, daran zweifele ich nicht.
Brauchst das bitte nicht zu beschreiben, ich weiß, da kommt einiges sehr Berechtigtes - aber lass es einfach mal -
das ist nämlich nicht das, was interessiert und, vor allem, weiterhilft.

Genau das ist der Punkt, Hypomoch!

Quote:
Sie (die Therapeutin) konnte mir dann aber auch niemand anderen empfehlen.]


Nein, klar nicht, Hypomoch.
Weil es dort weitergeht, wo du partout nicht durch willst. Es ist gemein, aber leider ist es so.

Das Problem ist nicht damit gelöst, dass du nun irgendwann den besten und passendsten Therapeuten/in finden solltest.

Du wirst ihn/sie nicht finden - und wenn, dann wird es "wieder nichts" gewesen sein.
- Da fallen dir wahrscheinlich gleich wieder tausend, sehr berechtigte Argumente ein, - aber auch das wird dir nichts nützen, sorry.

Was hindert dich daran, einfach bei diesem Therapeuten, auch wenn er keine Analyse macht, anzurufen und weitere probatorische Sitzungen abzumachen.
So er dich noch nimmt, - sicher ist das nicht.

Andere Möglichkeit wäre deine Extherapeutin nochmal anzurufen, ich weiß nicht, wie sauer die möglicherweise auf dich ist und sie mal ganz ehrlich zu bitten, ob sie dir sagt, warum sich kein Therapeut vorstellen kann, mit dir zu arbeiten, - was das an dir ist. -
Es ist ein Risiko, aber vielleicht, wenn du Glück hast, tut sie dir den Gefallen.

Hat sie während deiner Therapie nie etwas gesagt, in die Richtung,
es mache sie ärgerlich, wenn du so und so reagierst bzw. so könne man nicht arbeiten?

Hm, Hypomoch, was hast du eigentlich für Schwächen und wo ist es so schwer mit dir auszukommen, bzw. an dich ranzukommen?
Hast du Freunde? Und was sagen die?

Tut mir leid, das sind sehr unangenehme Fragen, ich weiß.

Oder du lässt es ganz einfach mit der Therapie.
Man muss ja auch nicht Therapie machen.

wie immer, wirklich sehr lieb gemeinte, anteilnehmende Grüße!!

Du hast auch, für mich, etwas sehr sympathisches -
strahlst Charakterstärke und ne gewisse Portion "Starrköpfigkeit" aus -
so weit man so was übers Internet beurteilen kann..

Ein einfacher Mensch bist du sicher nicht -
aber es ist auch nicht schön zu sehen, wie dir das zum "Verhängnis" wird.

Ich denke, es hilft nix, du musst über deinen Schatten springen -
das ist die einzige Chance, die du hast.
Ist bei uns allen so. -

Auch ich muss das immer wieder..

Es geht genau dort weiter, wo du dich nicht überwinden magst.
Das ist schon sau-blöd eingerichtet, aber so ist es nun mal. Cool

lg

Nele
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ichbinich
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Post Sat, 11.Jun.05, 17:30      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

hallo hypomoch,

du musst keine therapie machen, sondern du kannst. wenn du es nicht willst, ist es wohl besser, zu warten. auf einen zeitpunkt, an dem du wirklich willst. ich werde einfach den eindruck nicht los, dass du eigentlich, ganz eigentlich nicht willst. das würde ja schon der titel zeigen, dein wunsch nach einer unanalytischen analyse... die dagegen-gründe überwiegen die dafür-gründe und den dafür-grund machst du klein. (vielleicht willst du es dir ja auch nicht gönnen?)
welche rolle spielt deine frühere therapeutin in deinem wollen bzw. nicht-wollen?

hypomoch, du bist frei und kannst tun und lassen was du willst!

nicht wirklich zu wollen ist vielleicht auch eine erklärung, warum das gespräch mit dem therapeuten an der oberfläche blieb. vielleicht hat aber einfach auch nur die berühmte chemie nicht gestimmt. dann ist es sicherlich gut, nicht bei ihm zu bleiben und weitersuchen.


lg
ichbinich

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Jelka
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Post Sun, 12.Jun.05, 9:26      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Hypomoch wrote:

Neuling, diese "Gesprächs-Analyse" geht auf Jung zurück? Jelka, machst du dann auch eine Therapie in diese Richtung? Oder gibt es diese Form auch unabhängig von Jung? Wäre euch weiterhin dankbar für eure Berichte.


Ich glaube nicht, dass wir speziell irgendetwas machen. Eigentlich haben wir uns auch immer noch nicht festgelegt. Wir probieren mal dies und mal das. Bis jetzt sind wir noch mit keiner Variante wirklich gut voran gekommen. Im Moment testen wir gerade die Spiele-Therapie aus. Letztes Mal haben wir gekniffelt. Mal abwarten, ob uns das weiterbringt.

Du siehst also, es gibt durchaus Therapeuten, die nicht streng nach irgendeinem Schema vorgehen, sondern gemeinsam mit dem Patienten die für ihn passende Methode zu finden versuchen.
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Post Fri, 17.Jun.05, 17:44      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Hallo.

@ Nele: *SCHLUCK*
Quote:
aber es ist auch nicht schön zu sehen, wie dir das zum "Verhängnis" wird.

*DOPPELSCHLUCK*

@ ichbinich

Quote:
du musst keine therapie machen, sondern du kannst. wenn du es nicht willst, ist es wohl besser, zu warten. auf einen zeitpunkt, an dem du wirklich willst. ich werde einfach den eindruck nicht los, dass du eigentlich, ganz eigentlich nicht willst.


Stimmt auch so. Ich will nicht. Ich habe aber mittlerweile schmerzlich erfahren, dass dieser Todeswunsch nicht von selber weggeht, im Gegenteil. Und welche andere Möglichkeit habe ich da, außer in Therapie zu gehen? Insofern will ich dann schon, denn ich will ganz definitiv, dass das endlich aufhört.

Quote:
(vielleicht willst du es dir ja auch nicht gönnen?)


Huch?! Im Sinne von?

Quote:
welche rolle spielt deine frühere therapeutin in deinem wollen bzw. nicht-wollen?


Bin mir nicht sicher, ob sie da eine spielt. Wobei mir das oben Geschriebene schon klar ist: Abschluss der Threrapie bei ihr gegen meinen Willen. Klar schwingt da unterbewusst sicher noch was mit in Richtung: kann wieder passieren...

Quote:
nicht wirklich zu wollen ist vielleicht auch eine erklärung, warum das gespräch mit dem therapeuten an der oberfläche blieb.


Ich hatte in diesem Erstgespräch gar nichts Tiefschürfendes, zur sofortigen Heilung Führendes erwartet - weil ich auch wusste, dass ich das gar nicht leisten kann. Ich wollte damit nur sagen, dass es in diesem Gespräch eigentlich wenig gab, was meine heftige Reaktion in den Tagen danach getriggert haben könnte. Und wenn NICHTS schon so eine Wirkung auf mich zeigt, was zeigt dann das, was mir das Herz umdreht?!

Danke fürs Mitdenken,
Hypomoch
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Küken
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Post Tue, 21.Jun.05, 17:26      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Wenn du bei einem guten analytiker bist, dann erfährst du jede stunde eine menge neues über dich. Oftmals sachen ,die einen schockieren, überraschen, ärgern oder ängstigen.

Ich bin selbst in analyse, wenn du fragen hast ,dann nur her damit.

Mit meinem analytiker kann ich durchaus gespräche führen, es ist nie ein einziger monolog den ich dort führe. Er hört viel zu, überlegt sich seine antworten gewissenhaft und ist neutral und man kann es sicher nicht mit einem kaffeeplausch vergleichen. Er gibt nie etwas preis von sich, was mich manchmal ziemlich stört, denn er ist ein interessanter mensch und ich wüsste gerne mehr über ihn. Aber man gewöhnt sich daran mit der zeit so einigermaßen. das heisst aber nicht dass es in der analyse emotionslos zugeht. mein analytiker hat echt viel humor, und wir können gut gemeinsam lachen.

Ich vergleiche es mit einem puzzlespiel. Er setzt die teile für mich zusammen und ich bekomme das bildchen danach. was ich damit anfange muss allerdings ich entscheiden. Nur der klient selbst kann dann entscheiden ob er mit dem vorhandenen material sein leben positiv verändern möchte. Man bekommt nur denkanstösse.

man kann es auch mit einem schachspiel vergleichen. Der analytiker ist das pferdchen und hüpft über die felder, wo man selbst als bauer nicht hinkommen würde! Er denkt immer 10 schritte vorraus und kombiniert wie sherlock holmes.

lg
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Post Sat, 25.Jun.05, 16:10      Re: Unanalytische Analyse? Reply with quoteBack to top

Hallo,

@ Küken: vielen Dank für deine Antwort. Es macht mir Mut zu hören, dass man auch mit Analytikern vernünftige Gespräche führen kann. Mir ist auch klar, dass eine Analyse keine Kuschelstunde ist und wahrscheinlich sehr anders und auch konfrontativer als die empathische Krisenintervention, die ich hinter mir habe. Womit ich gefühlsmäßig allerdings ein Problem habe, ist die große Distanziertheit, von der du ja auch berichtest. Auch in dem anderen Thread zum Thema Thera-Urlaub beschreibst du das (- alles Gute übrigens für die Pause!). Allein bei dem Gedanken, da für mich schwierige Themen anzugehen und dann bei meinem Gegenüber so eine große Distanz wahrzunehmen, macht mich nervös... Unvorstellbare Situation. Aber diese abstinenz gehört dazu zu einer Analyse, ja? Oder gibt es da auch Hoffnung, dass man an jemanden gerät, der das laxer handhabt?

Ich habe im Übrigen einen neuen Termin bei einem Therapeuten, dauert zwar noch ein paar Wochen, aber er war am Telefon sehr nett. Sitzt mir jetzt schon im Magen... Aber ich will nicht mehr tot sein wollen! fight

Liebe Grüße,
Hypomoch
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