Endlose Negativ-Spirale

neu an Bord! 1 wien W, 23

hallo.
keine erfahrung mit foren wie diesem hier,
deswegen fang ich einfach mal an:
in meinem leben gibt es abslout nichts positives obwohl ich mich furchtbar anstrenge etwas gutes (durch therapie, freunde, arbeit an mir selbst)
zu finden.
meine mutter leidet an multipler sklerose/manisch depressiv, eh schon lange, seit meiner kindheit, ich bin es sozusagen schon "gewöhnt", sie lebt in einem pflegeheim u. ruft mich andauernd an was mich sehr nervt-wenn es mir gut geht ignoriere ich es einfach wenns mir schlecht geht hebe ich ab u.sie macht mir andauernd ein schlechtes gewissen.

sonst: eine beziehung zerbrach im jänner, danach den job verloren(wobei ich eh auch nicht mehr wollte), danach 2 monate arbeitslosigkeit und eine liebesaffaire die sehr enttäuschend war.
ein begräbnis kam noch dazu.
nun: neuer job der jedoch absolut auspowernd ist(verkauf am telefon).

ich bereite mich auf eine aufnahmeprüfung vor, die ich schon mal nicht geschafft habe- sozusagen mein nächstes ziel.
habe angst falls das wieder schief geht daß das sozusagen der nächste dämpfer wird;
da egal was ich versuche an konstruktivem zu tun daß es mir gut geht (eben therapie, freunde-die auch gerade selbst mit ihren problemen beschäftigt sind;viel natur)
immer etwas von außen kommt daß mich zurückwirft.

ich weiß nicht mehr was ich tun kann/soll.
vielleicht könnt ihr mir helfen.

[/b]

Forums-InsiderIn 330 Österreich W, 46

hallo jolly

ich denke, je mehr du dich anstrengst etwas positives zu "suchen" , desto weniger wirst du es finden....

warum stellst du dir diese frage , und warum suchst du nach etwas positiven ?
ich weiß wie es ist mit kranken zu leben, sie zu pflegen, einfach da sein wen´s jenen dreckiger geht als mir oder die eigenen probleme zurück stellen
das macht kaputt....... aber wen man lernt, das man selbst ein leben hat und dieses auch leben will ..... du kannst deine mutter nicht heilen aber für sie da-sein, und das bist du auf deine art
ist das nicht positiv ?
kranke können auch nerven und vor allem dann wen sie einem mit ihren problemen zu-decken.
wir sind belastbar aber auch das hat seine grenzen .......... ich bin mir sicher das es den kranken gar nicht auffällt wen sie nur von sich und ihren leiden erzählen....
ich erlebe das jeden tag , und für jeden wochentag gibts auch eine krankheit!
es ist eine bekannte aber wen sie "bauchweh" hat , dann ist garantiert donnerstag...

durch die erkrankung deiner mutter , wirst du auch viel erfahrung haben, denk i mir halt
ein rezept für positives gibts leider nicht
ich finde es großartig das du für deine mutter da bist
hast du freunde?

in einer therapie wirst du mit allem konfrontiert und das da alles wieder in "aufruhr" kommt, das is glaub ich bei jeden so
man sucht den "erfolg" aber man vergißt die jahre in denen man alles rein-gefressen hat..
hier, in diesem forum sind viele tolle menschen , und ich bin sicher das dir jeder hilft
alles liebe

Forums-InsiderIn 281 Bayern W, 40

Hallo jolly,

ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Dein Leben mit der kranken Mutter sehr schwierig ist. Wenn dann noch soviele andere Dinge dazukommen wie bei Dir, dann kommt man schon mal an seine Grenzen.
Hast Du denn niemand, der Dir beisteht in dieser schwierigen Zeit? Ich denke, gute Freunde, wären schon nicht schlecht. Ich habe auch keine und Du wohl auch nicht, sonst hättest Du keinen Therapeuten gebraucht, oder? Kann er Dir denn nicht helfen? Ich kann mich auf den meinen schon verlassen, auch in schwierigen Zeiten.
Manche Leute finden auch in ihrer Religion Trost. Vielleicht gibt es einen Pfarrer oder Seelsorger, dem Du Dich anvertrauen kannst?
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass es bald wieder positive Dinge in Deinem Leben geben wird.

Zicke

sporadischer Gast 14 Deutschland W, 22

Ja, die Situation klingt wirklich sehr belastend! Ich wünschte, ich könnte dir einen guten Tipp geben, aber vielleicht hilft auch einfach Geduld?
Was du schreibst, klingt für mich schon so, als wärst du auf dem richtigen Weg. Du versuchst dir selbst Gutes zu tun und machst Therapie. Läuft die Therapie denn gut? Oder bist du da auch unzufrieden?
Manchmal gibt es einfach Phasen im Leben, in denen einem alles über den Kopf wächst und man kein Land mehr sieht. Ich kenne diese Negativ-Spirale, die einen immer mehr nach unten zieht. Ich habe damals mit meiner Psychologin auf ein konkretes Ziel hingearbeitet, dass ich trotz immenser Zweifel tatsächlich geschafft habe! Seitdem bin ich die meiste Zeit wieder obenauf (und hab dadurch auch wieder Kraft, meine anderen Probleme anzugehen)!
Vielleicht wäre es bei dir ja der Durchbruch (oder zumindest ein Streifen Licht am Horizont), wenn du diese Aufnahmeprüfung bestehst? Ein Ausbruch aus der Negativ-Spirale.
Irgendwann passiert sicher wieder was, das dir auch neue Kraft gibt, statt sie dir immer nur zu rauben. Wenn deine Therapie gut läuft, würde ich sagen, hab Geduld, so schnell geht das halt nicht mit dem Glücklichsein! Gerade in der Therapie, wo man mit seinen Problemen konfrontiert wird, sie nicht verdrängen kann. Das ist ein langer Prozess, dafür aber dauerhafter als Verdrängung.

Viel Kraft!
LG Nachteulchen

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Endlose Negativ-Spirale