Mein Bruder braucht Hilfe

sporadischer Gast 10 Bonn W, 25

liebe leser, es gibt da ein grosses problem, was mir (und meiner gestörten familie) total den schlaf raubt: es geht um meinem bruder, der mittlerweile 23 jahre alt ist und seit 5 (!!!!) jahre zuhause rumhängt. er hat seine mittlere reifemit mühe geschafft und seitdem nichts mehr gemacht. er lebt noch mit meinem anderen bruder (der zum glück sein abi nachmacht) bei meiner mutter und lebt ein völlig isoliertes leben - genauso wie meine mutter. die beiden haben keinerlei richtigen kontakt zur aussenwelt, mittlerweile geht sogar keiner mehr ans telefon (ich muss erst immer auf AB sprechen, damit meine muttermich mal zurückruft!), die klingel ist abgestellt (damit die Hunde nicht bellen!!!!) und den ganzen tag läuft der fernseher!! das ist so erbärmlich. mich nimmt das immer wieder so mit, obwohl ich seit 5 jahren nicht mehr dort wohne (ich fahre natürlich noch nach hause). wennich versuche, mit meinem bruder zu reden, dann blockt er total ab. er hat keine lust, mit mir und mit anderen darüber zu sprechen. er schafft es noch nicht mal, den theoretischen führerscheintest zu machen. er ist leider auf dem besten wege, sich sein leben zu vergeigen. mich würde es nicht wundern, wenn wir später für ihn aufkommen müssen. das problem ist auch, dass meine eltern sich im grunde hassen - sie leben angemerkt seit 5 jahren getrennt - da schiebt der eine dem anderen in die schuhe, dass er für den niedergang meines bruder verantwortlich ist. meine mutter (auf die ich echt sehr wütend bin) motzt meinen vater an, dass er sich gefälligst um die ausbildugn meines bruder zu kümmern habe. dabei ist mein bruder anscheinend echt ohne jegliche interessen. meine mutter lebt ihm ein total realitätsfernes leben vor: sie lässt sich durchfüttern, mein vater ackert sich den arsch ab, nur um diese frau mit ihrem haushohen ansprüchen zu finanzieren (verstehe meinen vater da auch nicht!), bestellt in ihrer freien zeit unmengen von paketen, guckt sonst fast den ganzen tag den verkaufskanal in TV, ansonsten klatschmagazine usw . sie kriegt unmengen von geld im monat , hat keinerlei nebenkosten, schnauzt meinen vater aber dann noch an, dass ihr noch viel mehr zustehen (ich kriege da echt mordgelüste!!!) sie scheint auch ejglichen bezug zur realität verloren zu habe. sie wird direkt rotzfrech wenn ich sie mal kritisiere. wie kriege ich meinen bruder dazu, ihn für eine psychotherapie zu animieren? ich gehe seit einem jahr selbst hin und es ist das beste was ich je gemacht habe (ich sitze da übrigens wegen meiner mutter, sie ist zu 80% an meinem verhalten schuld). meine mutter, die wirklich unglaublich naiv, ignorant, uneinsichtig und egoistisch ist, hat diese therapie so dermassen schlecht gemacht - und das auch noch in gegenwar meines bruder wohlgemerkt! - dass mir fast das maul offenblieb! dabei hat sie sich, als sie davopn erfuhr, nicht EINMAL danach erkundigt, WARUm ich da sitze unhd wie so etwas aufgebaut ist, was mich belastet etc.
wie kann ichmich behutsam meinem bruder nähern und ihm verklickern, dass es (eine therapie) die einzige möglichkeit ist, um ihn zu retten! er geht echt unter! wir sind da echt alle total hilflos, er blockt überall ab!!

danke für jeglichen tipp, eure total verzweifelte ohana

Helferlein 46 Oberösterreich W, 21

Liebe ohana,

Das was du da erzählst klingt wirklich nicht gut. Ich denke es ist wichtig das du nicht aufhörst dein Leben selber zu leben und dich aufopferst für was so du nichts ändern kannst. Ich weiß es ist schwer aber so wie du das beschreibst klingt das nach schweren Depressionen mit Realitätsverlust. Ich kann und will da jetzt zwar keine Diagnose stellen aber ich kenne jemand der sich genauso verhält wie du es beschreibst. Meistens belastet man sich selbst so sehr damit weil man helfen will das man sein eigenes Leben aufgibt und nur mehr für die "kranke" Person lebt - also co abhängig wird.
Nachdem du aber deinen Bruder sicher nicht im Stich lässt kannst du vieleicht rausfinden ob er nur faul ist oder wirklich krank ist und ihm mal brutal gesagt einen Arschtritt ins Leben zu geben, wenn er das braucht.
Vieleicht kannst du ja mal bei einem Arzt deines Vertrauens (z.B. Hausarzt ) vorsichtig nachfragen was man tun kann.

Ich wünsche dir alles gute
Cameron friend

sporadischer Gast 10 Bonn W, 25

liebe cameron, viele dank für deine zügige antwort. damit hätte ich gar nicht gerechnet. ja, ich nehme mir die sache so sehr zu last, dass ich mich sehr oft vergesse. ich sitze hier und denke drüber nach und heule sehr oft. wenn ich nach hause komme, werde ich sofort aggressiv. meine mutter denkt dann, dass es mein leben in bonn oder meine beziehung sei, die mich unglücklich macht. dabei ist es DIESE atmosphäre zuhause, die mich echt krank macht. ich kann es mir einfach nicht lange geben, ich muss nach 3 stunden wieder fahren!!! ich weiss wirklich icht, ob mein bruder einfach nur faul und dekadent ist (er hat ja da alles!!!), oder ob es wirklich ein gewaltiger knick ist, unter dem er leidet (es läuft bestimmt auf generalisierte Angsstörung und realitätsverlust hinaus..). es ist so schade, dass man an ihn nicht rankommt. er pendelt des weteren zwischen mama und papa, die er ja verständlicherweise beide liebt, die sich wiederrum aber hassen und seit sie sich kennegelernt haben, NIE eine gemeinsame basis gefunden haben. (eine liebeshochzeit war das nicht!) . ich versuche mir halt möglichst viele tipps von freunden und auch anderen aussenstehenden einzuholen, ich glaube, ich kann nicht eher ruhe geben, bis die sache sich bessert. ich weiss nur nicht, wann.
es ist so schrecklich.

ohana

Helferlein 138 Wien M, 40

Hallo Ohana,

das sind jede Menge Probleme mit der "lieben Familie". Wirf Dein Leben deswegen nicht weg. Versuch Dich abzugrenzen, für Deinen Bruder da zu sein, wenn er Dich braucht und ihm Tipps zu geben. Vielleicht kannst Du ihm mal alleine zu Dir oder in ein Cafe einladen und unter 4Augen sprechen. Er entscheidet aber selbst, was er annnimmt. Das musst Du leider akzeptieren.

Wichtig ist es das Du mental abschalten kannst und neben all dieser Probs Dein eigenes Leben noch lebst und auf Deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse schaust. Darauf hast Du ein Recht. Vergiß das nicht. Sonst wirst Du Co-Abhängig. Auch wäre es gut, wenn Du von Deiner Mutter losläst, du kannst sie nicht ändern, sie ist halt so. Bleib so lange Du es aushältst und fahr dann wieder.

Betroffenheit und Traurigkeit, wegen dieser Probs sind angemessene Gefühle. Paß aber auf daß daraus nicht Wut oder tiefe Niedergeschlagenheit wird.

Servus
Nachtfalke

sporadischer Gast 10 Bonn W, 25

hallo nachtfalke. danke für deine antwort.
ja das ist bei mir echt schwer, ich bin nämlich echt mittendrin. das ist bei mir leider schon in wut, aggression niedergeschlagenheit und verzweiflung ausgeartet. Ich würde sie am liebsten alle wachprügeln, damit sie mal aufwachen. ich habe keine lust, später für meinen bruder aufkommen zu müssen. es muss einfach was passieren. der muss weg von der mutter, das ist sonst echt sein vorprogrammierter untergang. sieht mein vater genauso. man kann nur zusehen und warten, wie sich sich alles verbockt. ich hab sogar schon solche angstgefühle, dass er sich später was antut.

ohana

sporadischer Gast 13 irgendwo W, 36

Oh man, da ist ja einiges momentan, was schief läuft, tut mir leid.
Ich kann die Meinung meiner Vorschreiber nur unterstützen, das es gut ist, wenn du dich um dein Leben kümmerst. Aber du willst natürlich deinem Bruder helfen. Wie kann man jemanden helfen, der nichts will?
Ihm veranschaulichen, wie scheiße sein leben in der Zukunft verlaufen wird, wenn er nichts für seine Ausbildung tut und von Zuhause auszieht? Wahrscheinlich. Ansonsten kannst du es nur immer wieder versuchen, ihn zur Rede zustellen und ihm seine Lebensperspektiven verdeutlichen.
Ansonsten musst du ja auch für dich sorgen und das ist auch schon viel.

sporadischer Gast 29 Münster M, 23

Hey ohana!

Zuerst mal: Kopf hoch, dein Bruder ist nicht verloren!

Woher ich das weiss? Ganz einfach, ich war mal in einer nahezu identischen Situation wie er.
Kein Witz, ich war überrascht wie ähnlich das meiner verkorksten Lebensgeschichte ist.

Meine Eltern leben seit meiner Geburt getrennt. Ich wohnte bis zu meinem 20. Lebensjahr bei meiner Mutter.
Sie litt allerdings unter starken Depressionen (es hört sich ein bisschen so an, als wäre das bei deiner Mutter ähnlich) und es gab weder für sie noch für mich Kontakt zur Aussenwelt.
Besonders gut verstanden haben sich meine Eltern auch nie.
Ich hatte, genauso wie dein Bruder, auch eine Phase in der ich total versackt bin und überhaupt keinen Antrieb mehr hatte irgendetwas anzupacken.
Es sah so aus als würde mein Leben irgendwie im Sand verlaufen, zusammen mit dem meiner Mutter.

Meine schulischen Leistungen waren, gelinde gesagt, bescheiden.
Ich war ein Verlierer auf ganzer Linie, echt total schrecklich.

Der Anstoss für mich aus dem Mist raus zu kommen, war das mein Vater mir quasi in den Arsch getreten hat und mich dazu gebracht hat auszuziehen und mich endlich auf eigene Beine zu stellen.
Meiner Mutter ging es zu der Zeit auch besser, also hatte ich in der Beziehung kein schlechtes Gewissen.

Danach ging's steil bergauf. Sehr gutes Abitur, Zivildienst, jetzt Studium mit einem sehr großen Freundeskreis (leider noch ohne Partnerin, aber da arbeite ich dran zwinkernd..

).

Es war auch sehr wichtig, dass ich Sachen gefunden habe, die mir viel Spass gemacht haben und guten Einfluss auf mich hatten bzw. haben: Fitnessstudio und Musik (Konzerte, Festivals usw.).

Aufgrund meiner Vergangenheit habe ich immer wieder Phasen in denen ich total traurig bin, dass ich erst so spät angefangen habe richtig zu leben, da werd ich oft richtig depressiv. Aber Gott sei Dank hab ich gute Freunde/-innen die mich da immer wieder rausholen.

Aber genug von mir. Was bedeutet das für dich und deinen Bruder ist die Frage:
Wenn dir wirklich viel an ihm liegt und du bereit bist ein paar Opfer zu bringen, damit er aus dem Mist rauskommt, tret ihm (vielleicht zusammen mit deinem Vater) mal so richtig in den Allerwertesten!
Bringt ihn dazu auszuziehen, z.b. in eine WG wo er unweigerlich mit anderen Menschen in Kontakt gerät.
Gib ihm Anstöße zu Dingen die er interessant finden könnte und die ihn auch mit anderen Leuten zusammen bringen (Sport, Musik, Vereine, Bildungsanstalten usw.).
Erwarte nicht zu viel. Es sind kleine Schritte die man macht und es gibt immer wieder große Rückschläge.

Und behalte eines immer im Kopf: du kannst ihn zwar unterstützen, aber im Endeffekt muss er selber das Ruder in die Hand nehmen und anfangen zu leben.
Mach dich nicht verrückt wenn es nicht direkt klappt.
Lass dich nicht von Misserfolgen runter ziehen, du lebst dein Leben, er lebt seins. Euch vebindet vielleicht eine tiefe Geschwisterliebe, aber dennoch bist du nicht für ihn verantwortlich. Es ist total wichtig das du dir dessen bewusst bist, sonst kann dich die ganze Sache echt fertig machen.

Wenn du noch Fragen zu meiner persönlichen Geschichte hast oder so, sag bescheid.

Und sorry für den Roman, aber es grenzt schon an ein Omen wie ähnlich meine Lebensgeschichte der deines Bruders ist zwinkernd..

Liebe Grüße
Jim

PS: Dein Bruder kann sich glücklich schätzen eine Schwester zu haben, die sich so viele Sorgen und Gedanken um ihn macht. Hut ab, ehrlich!

Forums-InsiderIn 151 Oldenburg M, 25

Hi ohana!

Eventuell währ es gut, wenn dein Bruder ein Motivationsbuch lesen würde. (z.B. "Denke nach und werde Reich") Damit er Ziele entwickelt. Wenn er nicht selbst liest eventuell ein Motvationshörbuch! grinsend

neu an Bord! 2 Homberg/Efze M, 24

Hmm, schwierig!

Ich schlage folgendes vor: Sprech einfach mal mit deinem Psychiater darüber und mach deiner Mutter klar, dass du wegen ihr beimPsychiater bist. Wichtig wäre auch, dass du deiner Mutter bewusst machst, dass es wegen ihr dir sehr schlecht geht. Zeige deinen Bruder, den Weg, den er geht, wenn er so weiter macht!Was vielleicht auch noch eine Möglichkeit wäre: Rede mit ihm, vielleicht geht er dann zu einem Psychiater, aber ansonsten, rate ich dire dringend, diese Problematik bim Psychiater anzusprechen und ihn Fragen, wie du deinen Bruder dazu bewegen kannst, dass er in Behandlung geht! Ich empfehle dir auch, zu deinem Vater zu gehen und auch zu deinem Bruder! Mit denen und mit Hilfe eines Psychiaters besteht durchaus Hoffnung! Aber: du musst sehr viel Geduld aufbringen, das geht nicht mit einem Fingerschnipp vorrüber.Wegen Mordgelüste: Kann ich sehr gut verstehen, aber wenn diese hochkommen, dann sprech dieses Thema bei deinem anderen Bruder, Vater und bei deinem Psychiater an. Denn Mordgelüste sind der erste Schritt zum Mord. Und wenn du das tust, sitzt du erstens für den Rest deines Lebens im Knast und zweitens wirst du niemehr glücklich!, Also sprech über alles mit deinem Vater und deinem anderen Bruder über deine Gefühle und Ängste. Sprech es vorallem bei deinem Psychiater an und hol dir bei IHm Hilfe!
Alles Gute

Glaubst du an Gott? Wenn ja, dann rede mit ihm, er wird dir zu 100% helfen! - versuch mal!
Alles Gute!
aerforce

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