Autodestruktion

neu an Bord! 1 deutschland W, 21

Hallo,

Ich weiss nicht wirklich was der Sinn meines Beitrags sein soll, und ich erwarte eigentlich nicht viel- Ich würde mich einfach freuen wenn es jemanden gibt dem es eventuell genauso geht wie mir. Da ich die meisten Dinge durch Empathie besser aufnehmen kann halte ich das Forum hier für eine bessere Kommunikationsebene als zB ein Gespräch mit einem Psychotherapeuten.
Ich bin w und 21 Jahre alt. Abgesehen von einem mehr oder weniger konfliktiven und problematischen familiären Umfeld in dem ich aufgewachsen bin ( glaube jedoch diesbezüglich keine Traumatas davongetragen zu haben) gab es in meinem Leben keine nennenswerten auffälligen Verhaltensweisen, oder irgendetwas das nach aussen als Anzeichen dafür dienen könnte, das mit mir etwas nicht stimmt.
Man sagt oftmals das die Persönlichkeit in der Kindheit geformt, geprägt wird. Ich war bis zu meinem ca. 16 Lebensjahr ein sehr selbstbewusstes, ein wenig altkluges und vorlautes Kind.
Wenn ich heute Menschen treffe die ich seit langer Zeit nicht mehr gesehen habe, erkennen mich die wenigsten wieder.
Ich habe mich vollkommen gewandelt, zeitweise denke ich ins positive, doch das ist eher eine willkommene Selbsttäuschung.
Die Wahrheit ist das ich seit ein paar Jahren sterbensunglücklich bin. Ich habe Phasen vollkommender sozialer Isolation und Autodestruktion. Ich verstümmel mich selbst nicht ( keine Selbstverletzung...) jedenfalls keine sichtbar...dafür aber schneide ich mir eine Glatze und rasiere mir die Augenbrauen ab ( kurz nachdem ich meinen Freund kennengelernt habe), und behaupte es zu tun weil ich neu anfangen will.....also symbolisch....
In Wirklichkeit sitze ich dann stundenlang da und weine über meine Hässlichkeit. Ich mache mich selbst hässlich, ich weiss nicht weshalb es so ist.
Ich weiss nicht weshalb mein Freund noch bei mir ist.

Das Paradoxe ist das ich als Kind bereits in einem sehr jungem Alter extrem selbstständig war und sehr viel Verantwortung trug. Überdies war ich auch frühreif und benahm mich wie eine Erwachsene...
Deswegen verstehe ich nicht was mit mir los ist seit ich ca. 16, 17 Jahre alt wurde! ICh weiss das ich für meine Familie eine Enttäuschung darstelle ( ich bekomme so oft zu hören das sie nie gedacht hätten ich könnte mal so enden....)
Ich verstehe es nicht! Ich mache alles kaputt! Ich war früher auf dem Gymnasium und stehe nun ohne Abschluss da! Es gibt nichts was ich durchziehen kann, nichts was ich zu Ende kriege, nichts was ich mir vornehme halte ich ein.
Ich kann mich einfach nicht klassifizieren, und auch sonst habe ich wenig mit den "typischen Losern" gemeinsam. Ich hatte nie "schlechte" Freunde, nie mit Drogen was am Hut gehabt...und auch sehr gerne gelernt...ich habe nie Probleme gemacht....
Alles erscheint mir nach einer gewissen Zeit banal...
alle meine Gefühle sind so ambivalent...
ich glaube einfach an gar nichts.
Früher hatte ich soviele Träume, soviel Kraft.....
Ich zerstöre alles sobald es anfängt zu funktionieren....
Ich weiss das es schwer ist irgendwas auf meinen Beitrag zu antworten....
aber ich würde mich freuen wenn jemand vielleicht das selbe wie ich erlebt hat..oder empatisiert!
Liebe Grüsse
River

Forums-Gruftie 581 Süddeutschland M, 40

Hallo River,

man könnte auf die Idee kommen, dass Du zu früh erwachsen geworden bist, vielleicht der äußeren Umstände wegen, und jetzt fehlt Dir etwas.
Das gibt es ja oft, dass Probleme aus der Kindheit erst (viel) später (wieder) hochkommen.

Du scheinst eine tiefe Unzufriedenheit in Dir zu tragen.
Versuche doch einmal heraus zu finden, was Du eigentlich willst.
Was für Erwartungen, Träume hattest Du früher - und was hat sich zu heute daran geändert?

Warum einem nach einer gewissen Zeit alles banal erscheint, versuche ich auch zu ergründen.

Ambivalenz ist für mich nicht unlogisch. Es gibt immer ein dafür und ein dagegen.
Auch was die Gefühle angeht. Von einem Extrem ins andere. War das früher bei Dir weniger ausgeprägt?

LG Hans-Jörg

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