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Stern05
sporadischer Gast
26
Deutschland W, 26
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Thu, 26.May.05, 14:41 Gefühlslage in und nach der Therapiestunde |
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Hallo ihr!
Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Tipps geben. Ich bin seit ein paar Wochen in psychologischer Beratung. Es geht darum an ein paar Verhaltensweisen von mir zu arbeiten. Ich empfinde die Stunden immer als sehr intensiv und bin danach total aufgewühlt. Zum Beispiel war ich gestern gut drauf als ich hinfuhr, nach der Stunde fühlte ich mich jedoch nur noch schlecht. Ich denke ständig über nichts anderes nach und habe auch massive Schlafprobleme. Ich fühle mich so traurig und leer, obwohl ich meine Probleme nachvollziehen kann und sie mit den Problemen anderer wohl nicht zu vergleichen sind. Ich frage mich nun, warum es mir immer so schlecht geht. Ist da vieleicht noch mehr, was ich nur noch nicht weiß oder ist das normal? Außerdem wird mehr häufig in den Sitzungen übel, was dann zwar auch wieder vergeht, aber je nach Thema und Fragen kommt es dazu. Ich freue mich über Antworten!
Euer Stern
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Morgaine
Forums-InsiderIn
376
Deutschland W, 22
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Thu, 26.May.05, 21:41 Re: Gefühlslage in und nach der Therapiestunde |
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Hallo Stern!
Quote: | Zum Beispiel war ich gestern gut drauf als ich hinfuhr, nach der Stunde fühlte ich mich jedoch nur noch schlecht. |
Das kommt mir sehr bekannt vor. Mir ist es auch schon oft so ergangen, dass ich mich vor der Stunde noch okay gefühlt habe und nach der Stunde völlig am Boden war.... Ich denke, es liegt daran, dass man nach der Stunde einfach nochmal alles Revue passieren lässt und das kann einen schon auch sehr runterziehen....
Quote: | Ich fühle mich so traurig und leer, obwohl ich meine Probleme nachvollziehen kann und sie mit den Problemen anderer wohl nicht zu vergleichen sind. |
Ich glaube, jeder denkt, dass seine Probleme verglichen mit anderen klein und unwichtig sind...Ich denke auch oft, dass es mir doch gut gehen müsste und ich eigentlich keine Probleme habe... Diese Gedanken bringen einem nur leider gar nichts...man fühlt sich am Ende nur noch schlechter, weil man das Gefühl hat, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen....
Quote: | Außerdem wird mehr häufig in den Sitzungen übel, was dann zwar auch wieder vergeht, aber je nach Thema und Fragen kommt es dazu. |
Wird dir besonders bei schwierigen Theman übel? Vielleicht ist es Aufregung? Es gibt ja nunmal Themen, die sehr aufwühlend sind und das schlägt einem dann förmlich auf den Magen. Mir wurde häufig vor den Sitzungen übel, weil ich so aufgeregt war und Angst hatte, dass ein Thema drankommt, womit ich nicht klarkomme.
Was hast du denn sonst bezüglich der Therapie für ein Gefühl? Kommst du gut mit dem/der Therapeut/in zurecht? Kannst du dich ihm/ihr öffnen? Fühlst du dich bei ihm/ihr wohl?
Liebe Grüße
Morgaine
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Yeti
Forums-InsiderIn
273
weit weg W, 34
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Thu, 26.May.05, 21:44 Re: Gefühlslage in und nach der Therapiestunde |
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Hallo Stern
Was Du beschreibst ist in einer Therapie häufig der Fall.
Schließlich bist Du keine Maschine, die zum Mechaniker kommet und wo irgenwelche Hebel und Knöpfe betätigt werden, damit sie wieder besser läuft.
Du bist ein Mensch mit Gefühlen und wenn Du schreibst, Du wolltest ein paar Verhaltensweisen ändern, geht das sicher nicht so auf Knopfdruck. Da kommen während dieses Prozesses auch Gefühle vor, die nicht angenehm sind und manches kann auch in der Thera mal weh tun und einfach schwierig sein.
Aber durchhalten lohnt sich sicher!!! Schließlich wird es Dir zum Leben helfen.
Liebe Grüße Yeti
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Zicke
Forums-InsiderIn
281
Bayern W, 40
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Thu, 26.May.05, 21:45 Re: Gefühlslage in und nach der Therapiestunde |
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Hallo Stern,
könnte es sein, dass sich etwas in Dir gegen diese Therapie sperrt?
Wie ist es um das Vertrauenverhältnis zwischen Dir und Deinem Therapeuten bestellt? Du schreibst darüber nichts.
Du solltest ihn auf jeden Fall über Deine Schwierigkeiten informieren.
Zicke
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Stern05
sporadischer Gast
26
Deutschland W, 26
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Thu, 26.May.05, 22:47 Re: Gefühlslage in und nach der Therapiestunde |
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Hallo und danke für eure lieben Antworten!
Ich denke nicht, dass sich irgendwas in mir gegen diese Therapie sperrt. Ich möchte gerne an mir arbeiten und will wirklich was verändern.
Übel wurde mir auch immer nur vorübergehend, dann wenn die Fragen sehr persönlich wurden und ich merkte, dass ich darüber nicht so richtig reden konnte.
Ich fühle mich bei meiner Therapeutin sehr wohl. Sie vermittelt mir das Gefühl mich anzunehmen so wie ich bin und mir wirklich helfen zu wollen. Ich mag sie und ich denke ich kann ihr auch vertrauen. Ein Nachteil ist vermutlich, dass ich sie schon länger kenne und wir mal in einer anderen Beziehung zueinander standen (beruflich). Komischerweise hat mich das jedoch nicht getört bis jetzt und ich muss da auch nicht dran denken in den Stunden. Ich weiß einfach nicht so recht was ich machen soll. Vielleicht hilft wirklich ein Gespräch darüber.
LG,
Stern
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evchen1414
sporadischer Gast
24
Österreich W, 57
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Tue, 07.Jun.05, 7:58 Re: Gefühlslage in und nach der Therapiestunde |
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Hallo Stern,
im allgemeinen sollte man seine Therapeutin nicht kennen! Es ist ja so und so schon schwierig genug, sich einem Menschen gegenüber zu öffnen (bin seit über einem Jahr in Thera). Und ich glaube, wenn man einen Menschen länger kennt, ist es noch schwieriger, auf einmal ganz persönliche Dinge preiszugeben, die man sich ja nicht einmal selber eingestehen mag. Im Übrigen war ich auch lange Zeit nach den Sitzungen vollkommen aufgedreht oder durcheinander. Das hat sich aber mit der Zeit gegeben. Es geht mir jetzt in jeder Beziehung besser.
Alles Gute, evchen
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Stern05
sporadischer Gast
26
Deutschland W, 26
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Tue, 07.Jun.05, 8:39 Re: Gefühlslage in und nach der Therapiestunde |
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Hallo Evchen,
danke für deine Nachricht. Ich kenne meine Therapeutin nicht sehr gut. Sie hat mich beruflich mal ausgebildet, aber privat hatten wir nichts miteinander zu tun. Ich dachte, die Tatsache, das sie mir nicht ganz unbekannt ist würde mir helfen.
Ich verspüre gerade eine große Angst vor der nächsten Stunde, da beim letzten Mal so viel hochkam und es mir danach wirklich nicht gut ging. Leider ist es bei mir auch so, dass bei mir nicht nur das eine besprochene Thema mich nach der Std beschäftigt, sondern auch noch so vieles andere, was dann alles auf einmal über mich hereinbricht. Ich habe nun also Angst, dass das beim nächsten Mal wieder so ist und überlege schon die Beratung abzubrechen.
LG
Stern
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evchen1414
sporadischer Gast
24
Österreich W, 57
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Tue, 07.Jun.05, 9:06 Re: Gefühlslage in und nach der Therapiestunde |
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Hallo Stern,
überlege es Dir noch mit abbrechen. Ich habe auch eine Zeit lang schon vorher geschwitzt und hatte totale Atembeschwerden. Ich kann dann nicht ausatmen. Ein scheußlicher Zustand. Aber ich habe es meiner Therapeutin ein paar Mal gesagt, daß sie mich (meiner Meinung) total überfordert. Daß alles viel zu schnell geht. Es bricht ja wie eine Lawine über einen herein. Und ich glaube, schon das hat mir geholfen, daß ich endlich einmal ein Bedürfnis ausgesprochen habe.
Und mir hat Bilder malen sehr gut geholfen. Ich war jedes Mal total erstaunt, was da aus mir herauskam.
lg evchen
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