Gefühl und Emotion...gibt es einen Unterschied???

Helferlein 81 ,

Hallo,
kann mir jemand erklären, was der Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen ist??
Was sind Gefühle, was sind Emotionen??
Beispiel: Gefühl: Wut Emotion: wütend????
Ich habe das GEfühl (=hm...) ich verstehe das nicht!
Eine Liste, was alles zu Gefühl und was zu Emotion gehört wäre mir auch sehr hilfreich!

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

hm. gefühl auf englisch heißt "emotion".

ich würde sagen - das ist dasselbe. wie stuhl und sessel.

Helferlein 81 ,

Das es das GLeiche ist habe ich auch heute von einer Psychologin gehört, aber warum hört man denn des öfteren, dass man zwischen GEfühl und Emotion unterscheiden soll??
Ich frage deshalb noch mal, weil ich eigentlich denke dass ich ein sehr emotionaler Mensch bin, also kann man dann doch nicht sagen, das ich meine Gefühle nicht zuigen kann, wenn E und G denn wirklich ein und dassselbe sind.
Hier ein Auszug aus einer Seite, die ich bei Google gefunden habe....
"Der Ursprung der Gefühle, die Emotion, liegt wohl außerhalb des Begreifbaren unseres menschlichen Verstandes. Gefühle können wir wahrnehmen, aber wirklich begreifen können wir sie nicht.

Ist es so??
KAnn man lernen Gefühle zu steuern??
Impulsivität in den Griff kriegen??

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

hm....
ich frage mich gerade, ob man ein empotionaler mensch sein kann und dennoch seine gefühle nicht zeigen...
also mich als beispiel genommen: wenn es mir wichtiger ist, wie ich wirke als wie ich fühle, dann kann in mir ein wahrer gefühlsvulkan brodeln, zeigen werde ich das unter umständen nicht. hab mal einen film im kino gesehen - als ich noch jugendliche war - der mich zu tränen gerührt hat - weil ich aber cool sein wollte, schaffte ich den eindruck zu erwecken, der film wäre ganz ok, aber hätte mich nicht besonders berührt.
ein anderes thema ist, das ich am nächsten tag ins kino ging, den film alleine nochmal ansah und dabei so heulte wie bei keinem anderen film bisher. also - ja, ich denke das gibt es.

nunja, gefühle sind oft auch das produkt unserer gedanken oder eindrücke. wenn ich mir also einen traurigen film ansehe, werde ich traurig, wenn ich an ungerechte situationen denke und mich darin verbeiße, werde ich wütend, wenn ich lange genug denke ich wäre nichts wert und keiner interessiert sich für mich, werde ich depressiv.... insofern denke ich auch: ja, in einem gewissen maße kann man gefühle steuern. man kann gegenlenken wenn man traurig ist indem man an lustiges denkt. zb. wenn man angst hat vor etwas, kann das denken an etwas schönes, behaglich beruhigendes tatsächlich die angst vertreiben - wird manchmal bei zahnärzten angewendet... ich habe in meiner therapie etwa gelernt, mir in depressiven phasen schöne bilder in erinnerung zu rufen die mich trösten - und manchmal kann ich mich dannach richtig starkt fühlen...

sicher das alles nur in einem gewissen maße - denn der verstand ist doch nur ein teil des ganzen - aber er kann steuern. wenn man lange zeit in kleinen dosen etwas negatives denkt, entstehen irgendwann negative gefühle die scheinbar aus dem nichts kommen. einem das gefühl vermitteln, man wäre überrannt worden von völlig unabsehbarem....

ich glaube, man kann lernen, emotional und gefühlsbetont zu sein ohne impulsiv zu sein (wobei man halt definieren muss was man unter impulsiv versteht). wer im ausgleich mit sich und der welt ist, und nicht abhängig von der reaktion anderer um bestehen zu können - in welcher hinsicht auch immer - wird wenig grund haben, impulsiv zu reagieren. (ich gehe jetzt mal von einer negativen wertung aus, in der das impulsive eine art trotz ist, oder aufmerksamkeit erregen....)

Helferlein 81 ,

Hallo Lilu
das hast du sehr schön formuliert, ich werde das aber erst mal sacken lassen müssen, um mir darüber klar zu werden!
Der letzte Satz, war auch sehr schön!
Impulsivität, aus Trotz und um Aufmerksamkeit zu erregen, das kommt meinem Verhaltn sehr nahe!
Ich kann mich dann nicht kontrollieren!
Mein Ex Freund....den ich so verloren habe nach 7 Jahren, der hat immer gesagt ich müsse mich erst mal sammeln, bevor ich impulsiv reagiere. Erst mal über die Situation nachdenken! DAs habe ich aber nie geschafft
Wie gesagt, ich muß erst mal über diese deine Worte nachdenken und sie verarbeiten!
Ein sehr schöner Beitrag!
Danke
Caprilchen

Helferlein 99 Köln W, 22

Hallo,

also meiner Meinung nach gibt es schon einen Unterschied zwischen Emotion und Gefühl.

Emotionen haben immer mit einem Ereignis aus der Vergangenheit zu tun, das man - teilweise unbewußt - verbindet. Z. B. Wut. Du bist auf jemanden wütend, weil er vielleicht irgenwas gesagt/getan hat, was nicht in Deine Realität passt und Dich an ein negatives Ereignis aus der Vergangenheit erinnert. Du weißt genau, daß Deine Wut nichts ändert - außer daß es Dir schlecht geht. Du bekommst körperliche Beschwerden, wie Magenkrämpfe oder Zitteranfälle.
Oder Eifersucht. Du bist eifersüchtig auf Deinen Partner, weil er abends alleine weggeht z. B.. Du hast absolut keinen Grund, er ist treu und das weißt Du auch. Trotzdem stört es Dich, daß er alleine weg geht.

Gefühl ist, meiner Meinung nach, etwas was jeder Mensch gleich empfindet, z. B. Liebe, wenn man also Information von Emotion trennt.

Viele Grüße, Tanja

sporadischer Gast 8 Tirol W, 19

Das ist eine total interessante Diskussion über Gefühle und Emotionen. Ich glaube, dass Emotionen zu Taten führen.

Wenn ich wütend bin, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Es ist eine Emotion und ich tue etwas um es zu ändern (raste aus, beherrsche mich, treibe Sport ...); zB wenn jemand mir vor meinen Augen einen Parkplatz wegnimmt und mich dann noch dumm anredet
2. Es ist ein Gefühl und ich kann nicht wirklich was daran ändern.
zB wenn im Parkhaus kein Parkplatz mehr frei ist.

Aber ich habe nicht die geringste Ahnung ob man das so sagen kann.

Ob man Gefühle beherrschen oder verändern kann - ich habe keine Ahnung.

Bei Emotionen glaube ich schon, dass man es mit langer Arbeit verändern kann. Ich bin zum Beispiel bei jeder Kleinigkeit ausgerastet und habe damit meine Beziehung gefährdet. Ich habe mich gefragt warum ich es tue und da bin ich drauf gekommen, dass ich keine andere Lösung der Probleme von meinen Eltern gelernt habe. Also suchte ich nach neuen Lösungen für die Situationen, in denen ich früher ausgerastet bin.

Ein Beispiel: Ich hasse es wenn mein Freund auf der Couch kleckert. Früher habe ich ihn beschumpfen und bin ausgerastet. Dann irgendwann habe ich die Wut in mir dazu benützt den Fleck zu entfernen, ohne ihm etwas zu sagen (denn wenn ich was sagte, bin ich immer wieder gleich ausgerastet. Irgendwann schaffte ich es dann, ihm zu sagen er solle jetzt gleich etwas zum rauswischen holen, damit der Fleck nicht eintrocknet.

Das war jetzt nur ein ganz simples Beispiel dafür, aber es hat in immer mehr Situationen geholfen.

Deswegen denke ich, dass man Emotionen in den Griff bekommt.

Forums-InsiderIn 285 Deutschland W, 30

Ich habe mich Mitte des letzten Jahres auch sehr viel mit der Thematik befasst und bin bei meiner Suche auf ein ein einziges Buch gestoßen, dass sich genau nur damit befasst: Gefühl - Emotionen. erklärt auch sehr gut die Unterschiede.

Es ist von einer Französen (Isabelle Filliozat) geschrieben und auch schon deshalb wohltuend anders als die vielen Übersetzungen aus dem Amerikanischen.

LG
shifra

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