zuerst fast süchtig nach Sex, dann Flaute

neu an Bord! 1 wien W, 25

Hallo liebe leute!

ich quäle mich seit langem mit diesem thema herum, habe lange gedacht ich bin eh normal, aber langsam kommt mir das spanisch vor, vielleicht hat ja jemand ähnliche probleme und kann mir seine/ihre erfahrungen berichten!

ich hatte bis jetzt 3 feste partner, es war immer so dass ich anfangs ganz wild auf sie war, konnte immer nur an sex denken, habe auch im privatleben alles andere vernachlässigt, jede kleinigkeit hat mich total erregt. das wurde mit der zeit immer weniger und weniger und nach ca. einem jahr wollte ich dann gar nicht mehr. nicht mal berührt werden. das ging soweit dass ich beim versuch geschlechtsverkehr zu haben in tränen ausgebrochen bin und mich total verkrampft hab, weiß der teufel wieso, meine freunde waren immer sehr zärtlich und verständnisvoll. dieses problem bedeutete das ende der ersten 2 beziehungen (der letzte hat es 2 jahre ohne sex mit mir ausgehalten!!!). jetzt hab ich angst dass es die jetzige beziehung auch ruinieren wird. woher kommt das bloß???

was zu meiner vergangenheit zu sagen ist: habe sehr früh begonnen mir über sex gedanken zu machen, und auch heimlich mit freundinnen abartige spiele gespielt (meine freundin sollte z.b. so tun als ob sie ein böser arzt wäre der mir stromstösse gibt...krank...ist mir auch so peinlich dass ich es noch nie jemandem erzählt habe) - im volkschulalter war das(8 jahre oder so). habe in dieser zeit auch schon begonnen zu masturbieren, und das exzessiv. das is ja alles nicht normal. aber ob das der grund für meine jetzigen probleme ist? kann mir jemand helfen?

ich hoffe auf eine ernstgemeinte antwort, das ist wirklich ein großes problem für mich!

eine gute nacht noch!
lg, hummel!

Helferlein 100 W

Liebe Hummel,

dieses Problem kenne ich nur zu gut! Rolling Eyes

Bei mir war es bis jetzt genauso: ich hatte 2 Beziehungen, wo ich am Anfang ähnlich wild auf Sex war wie du, es war eigentlich das zentrale Thema für mich in der Beziehung. Und dann, nach ca. 1 Jahr, nahm das so dermaßen rapide ab, daß ich fast ganz darauf hätte verzichten können. Mein letzter Freund hat darunter sehr gelitten und letztlich nach knapp 3 Jahren die Beziehung beendet, weil "eine Beziehung ohne Sex keine Liebes-Beziehung mehr ist", und ich habe das wirklich verstanden, es stimmt ja, ich fand ja selber furchtbar, daß sich das nicht einfach auf ein "normales Maß" einpendeln konnte.
Jetzt beginnt gerade eine neue Beziehung bei mir und ich sehen genau dem schon mit Sorge entgegen ...
Eine Lösung habe ich dafür auch nicht. Aber ich kann es immerhin für mich so erklären, daß sexueller Reiz für mich immer mit einer gewissen Fremdheit (des anderen) einhergeht. So als wäre das für mich ein Weg, mir den anderen ... äh ... "anzueignen" - das Wort kommt mir komischerweise in den Sinn - und Distanz zu überwinden. Also eine Form der Annäherung, solange der andere mir noch nicht so vertraut ist. WENN er mir dann vertraut ist, ist mir diese Art Nähe, ich muß es leider sagen: fast peinlich.
Da ich seit jeher ein Problem mit Nähe habe, weil ich mich innerlich so schrottig fühle, ergibt das für mich auch Sinn.
Tja, tut mir leid, daß ich dir weiter keine Antworten darauf geben kann. Ich werde für mich jetzt versuchen, den anderen nicht so zu vereinnahmen und vielleicht eine gesunde Distanz aufrechtzuerhalten. Irgendsowas in die Richtung ...

Liebe Grüße, Ellen

neu an Bord! 1 Berlin M, 27

Ja, dass kenn ich.
Meine Freundin (jetzt sind es fast 5 Jahre) war am Anfang genauso. Wir hatten mehrmals am Tag Sex und es war alles wunderschön. Später erzählte sie mir, dass alle ihre Orgasmen nur vorgetäuscht waren (nicht um mich zu verletzen, ich glaube, ihr tat es selbst am meisten weh. Sie ist noch nie beim Geschlechtsverkehr mit einem Mann gekommen und fühlt sich daher minderwertig. Und seitdem (seit etwa 4 Jahren) läuft nicht mehr so viel bei uns.
Warum ich schreibe sind die parrallelen in eurer Persönlichkeit: 1) sie wurde als sie etwa 8 Jahre alt war von ihrer Schwester missbraucht 2) sie masturbierte seit diesem Alter exessiv 3) Sie sucht nach einer gewissen Fremdheit. Ich wäre ihr nicht mehr neu genug....
Eventuell hilft dir ja eine Terapie, kann sein, ich hab (noch) keine Lösung gefunden. Helfen tut immer nur wenn überhaupt nix mehr läuft etwas Abstand zu halten und sich nicht mehr mit Ihr zu beschäftigen. Ich glaube sie braucht die Zeit für sich alleine, danach ist sie immer wieder Aufgeschlossener.
Hoffe ich konnte dir vielleicht helfen dich besser zu verstehen.

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