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Söckchen
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Post Wed, 04.May.05, 22:04      Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr grinsend
Der Titel sagt ja eigentlich schon ein bischen, um was es geht.

Ich weiß nicht, vielleicht hängt es mit meinem Alter zusammen (fast 18 ) aber ich hab irgendwie das Gefühl, dass es super schwer ist, zu sich selbst zu finden.
Mir ging es immer so: Ich hab immer versucht, allen zu gefallen, jedem nach dem Mund zu reden und es ihm Recht zu machen. Klar, dass das häufig genau das Gegenteil bewirkt hat. Ich hab eben gedacht, so findet man Freunde. Habe ständig Menschen um mich rum heimlich angehimmelt, bewundert und gedacht: "Wär ich nur so..." Klar, dass das zu nicht geführt hat, wer will schon mit jemandem reden der nichts ist als eine Hülle aus Wünschen ist, jemand anderes zu sein.

Und seit ca. nem halben Jahr bin ich mir dessen auch richtig bewusst und versuche was zu ändern.

Nur-wie das eben so mit den berühmten angelernten Verhaltensweisen ist- es fällt mir irre schwer zu merken, wie ich- nicht jemand anderes der ich gern sein möchte- mich in bestimmten Situationen verhalten soll, mit denen ich konfrontiert werde.

Wie merke ich, was für ein Mensch ich bin und wie bring ich ein bischen Geradlinigkeit in das was ich von mir gebe und tue? Wie verpasse ich meiner hm... Erscheinung meine persönliche Note, sodass mich die Menschen einordnen können?
Allen gefallen muss und will ich nicht mehr, das hab ich verstanden grinsend (Hat ja auch Ghandi schon gesagt)

Andere erklären immer: "ich bin ein Mensch, der ...." oder ähnliches. Ich krieg das aber irgendwie nicht hin, weil ich meine früheren Prinzipien völlig über den Haufen geworfen hab (zum Glück eigentlich) und nun sozusagen ohne Neue darstehe. Rolling Eyes

Ich hoff es ist verständlich wie ich das Ganze meine Wink
Ging es jemandem auch schon so, habt ihr Tipps für mich?

Danke und Liebe Grüße,
Söckchen
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Penguin
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Post Wed, 04.May.05, 22:36      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

Grüss dich Socke (*lol* Du hast net zufällig Secret of Mana gespielt oder?)
Wie findet man sich selbst? Ich kann nur sagen wies bei mir ist...Das Selbst kommt zu dir. Klingt jetzt totall profan, war/ist bei mir. Ich mach mit meinen stolzen 19 Jahren (rofl bald hab ich die Pension, Yes!) an manchen Tagen dermassen Einschneidene Erfahrungen dass sie mich prägen. Und damit meine ich jetzt nicht "Hmm.....aso so is das wenn ich das tue oder verdammt hät ich mich anders verhalten" sonder wirklich Dinge wo ich mich dann hinsetz und wirklich überleg (und das kann dauern...)

Ich stell mir es immer bildlich vor: Ein unendlicher schwarzer Raum, in der Mitte ich und aufeinmal ich selbst der auf mich zugeht..(je nachdem welche erfahrung haut er mir eine rein, oder baut mich auf...whatever)

Den einzigen Rat den ich dir geben kann ist:
a, Nicht mehr bei H&M einzukaufen (mal abgesehen von der Tatsache dass der Konzern Blut an seinen Händen hat,in deinem Fall dasst was anderes an hast Cool )
b, Lass es auf dich zukommen. Man kann selbst eh nicht davonrennen (leider.. Rolling Eyes ) und man richt es 10m gegen den Wind wenn sich jemand verstellt

Penguin

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Leuchtstern
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Post Thu, 05.May.05, 22:25      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

Hm, also der erste Schritt ist schonmal, dass du erkannt hast, dass es so nicht weitergehen kann. =) Manche finden sowas sehr spät oder sogar nie heraus.

"Wie findet man sich selbst?"

Ich glaube nicht, dass es dafür ein Rezept gibt, nach dessen Anweisungen du dich richten kannst, sondern eben das genaue Gegenteil. Jeder Mensch ist anders, deshalb kann ich dir auch keinen Rat geben, wie du dich selbst finden kannst.
Ich glaube du merkst es selber.
Wenn jemand was von dir verlangt und du dich schon von innen heraus dagegen sträubst, dann ist das dein ganz persönlicher Charakterzug und du weißt in dem Moment auch genau was du willst bzw. was du nicht willst. Eine andere Sache ist es, dies auch umzusetzen, aber so kannst du es in jeder Situation deines Lebens anwenden. Finde heraus was du magst, was du nicht magst, wo deine Interessen liegen und hab keine angst davor, etwas auszuprobieren/etwas zu riskieren.

Und vor allem: Es ist zwar gut, sich andere Meinungen anzuhören, aber letztendlich ist es egal was andere sagen, wichtig ist nur, was du von dir hälst und ob du zufrieden bist mit dem, was du tust.

Außerdem glaube ich auch, es ist ganz normal, dass man ab und zu mal das Gefühl hat, gerne wie jemand anderes sein zu wollen, aber vergiss darüber hinaus nicht:
Jeder Mensch hat Probleme, nur zeigen es viele nach aussen hin nicht. Es sieht so aus, als wären sie glücklich und besser könne es gar nicht laufen, aber das ist ledeglich der erste, optische Eindruck. Diese Menschen haben sich mit viel Mühe ein Schutzschild aufgebaut, um ihr Innerstes nicht preiszugeben, aber der erste Eindruck kann gewaltig täuschen.
Ich glaube, dass ist dir bestimmt auch schon einmal passiert.

Selbst wenn du Fehler machen solltest (und vermutlich wirst du die hin und wieder machen), aber das ist auch nicht schlimm. Wichtig ist nur, dass du dich davon nicht unterkriegen lässt und nicht wegläufst. Jeder lernt aus seinen Fehlern und hinterher macht es dich stärker. =)
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positron
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Post Thu, 05.May.05, 22:52      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

Hallo Söckchen.

Probier doch einfach mal aus, ob es ein Rezept gibt! Hier mein Rezeptvorschlag. Überlege dir welche Eigenschaften du haben möchtest und warum du sie haben möchtest. (Brainstorming -> Am besten aufschreiben) Überlege, welche Vorbilder an Menschen oder Figuren du haben könntest und welche eigenschaften dir daran gefallen!
Ghandi z.B. Wink
Überlege dir aber auch, auf was diese Vorbilder eventuell gerade auf grund dieser Eigenschaften verzichten müssen. Held sein ist manchmal schwer, z.B. wenn man selbst der einzige ist der es merkt. usw. usw.
Auch über Gebote kannst du nachdenken. Eventuell auch über Taten die du bereust. Wenn du das machst wirst du ja feststellen, ob am ende ein "festes" Wunschbild von dir selbst dabei rauskommt. Es ist wichtig, das es zu dir passt. Und das was du wirklich willst, mußt du dir auch holen, falls dich deine Prinzipchen (wahrscheinlich hast du ja noch keine) oder Gebote davon abhalten, mußt du diese überdenken!

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Löwen haben kurze Beine
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Nessa
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Post Thu, 30.Jun.05, 20:12      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

Hallo Söckchen,

dein Beitrag ist zwar schon eine Weile her, aber ich lese gerade ein interessantes Buch, in dem es u. a. auch darum geht, wie man zu sich selbst finden kann. Vielleicht sind die Anregungen aber auch für andere interessant.

Immer wenn wir versuchen, anders zu sein, um anderen zu gefallen oder weil wir denken, andere erwarten das von uns, leben wir an uns vorbei.

In dem Buch heißt es weiter, dass es keinen allgemein gültigen Weg gibt, wie man zu sich selbst findet, denn jeder Mensch ist einzigartig. Es gibt aber dennoch ein paar Tipps, die diesen Weg erleichtern. Ich möchte hier nur ein paar davon aufzählen, die mir besonders wichtig erscheinen.

Man sollte sich regelmäßig Zeit zur Besinnung nehmen. Dabei sollte man sich die folgenden Fragen stellen:
- Warum tue ich das?
- Bin ich das wirklich?
- Will ich das, was ich da tue, wirklich und warum will ich es?
- Fühle ich mich dabei wohl? Macht mich das glücklich?
- Kann ich dazu wirklich Ja sagen?
- Bringt mich das näher zu mir selbst?

Besonders wichtig erscheint mir auch, dass man den Mut aufbringt, zu sich selbst zu stehen, auch wenn dabei das Bild zerstört wird, das andere von mir haben und dass man es schafft, zu seinen Fehlern zu stehen, denn das ist ein Schritt zu mir selbst.

Liebe Grüße
Nessa
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Breathless
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Post Sun, 13.May.07, 20:01      Wie findet man sich selbst? / Wie fängt man neu an? Reply with quoteBack to top

Ich möchte mich mit meinen Gedanken ans Forum wenden, da es vielleicht auch anderen Menschen so geht und ich hier immer wertvolle Ratschläge gefunden habe.

Ich habe festgestellt, dass ich oftmals gar nicht wirklich weiß, wer ich bin oder was ich will. Ich kann z.B. nur schwer Entscheidungen treffen oder meine Meinung vertreten (vor allem, wenn Gegenargumente kommen, die einen ins Schwanken bringen). Ich glaube schon in etwa zu wissen, was für ein Typ Mensch ich bin, aber ich fühle mich oft unsicher oder auch manchmal nicht richtig ernst genommen. Ich verhalte mich auch nicht unbedingt erwachsen, bin manchmal eingeschnappt wie ein kleines Kind (vielleicht weil ich mich nicht geliebt genug fühle und so Aufmerksamkeit bekommen möchte?!).
In der Vergangenheit habe ich ein bisschen festgestellt, dass ich mich z.B. oft durch Partner oder Freunde beeinflussen lasse, das heißt, gewisse Verhaltensweisen oder Eigenschaften annehme, die ich vorher gar nicht so hatte, oder in meinen eigenen Meinungen schwanke, wenn der Andere es anders sieht. Ich frage mich, warum das so ist und wie man rausfinden kann, wer man selbst ist und sich von anderen nicht so schnell beeinflussen lässt.
Ich meine, oft sind ja auch mehrere Dinge richtig oder verschiedene Blickwinkel zu betrachten, aber jeder Mensch hat doch irgendwie eine Grundhaltung und Eigenschaften.. mir sind auch so kleine Dinge aufgefallen, z.B. dass ich unterschiedliche Handschriften verwende oder Dinge ein wenig anders mache, wenn dass jemand anders so tut.
Ich versuche auch Dinge mit Absicht schlecht zu finden, wenn diese Dinge z.B. meinen Ex-Freund betreffen, an dem ich gedanklich noch sehr hänge. Nachher weiß ich fast nicht mehr, was ich denn nun wirklich gut finde und was nicht.
Wie kann man sich selbst finden, wissen, wer man ist, was man will und auch was man braucht?
Ich habe momentan keinen Partner, denke aber noch viel an meinen Ex.. die Selbstfindung könnte mir vielleicht auch helfen, neu anzufangen, was ich mir durchaus wünsche, da mich die Gedanken um ihn sehr aufgefressen haben.
Ich fühle mich auch ziemlich einsam, habe kaum Freunde, und denke auch so einiges falsch gemacht zu haben (z.B. habe ich den erwähnten Ex-Freund verlassen damals, wollte ihn später zurück, was aber nicht ging).. ich bin nie besonders zufrieden oder glücklich in meinem Leben gewesen und ich glaube, irgendwas muss ich tun, damit es sich nicht ewig so weiterdreht.

Kennt jemand sowas vielleicht, oder geht es jemandem ähnlich?
Wie kann man es schaffen loszulassen, sich dabei auch noch selber zu finden und einen positiven Weg in die Zukunft einschlagen?
Wahrlich keine leichte Frage, denk ich. Aber vielleicht finden wir ja zusammen ein paar Ansätze.

PS: Ich habe z.B. vor einigen Wochen angefangen, etwas Sport zu machen (Schwimmen gehen und zu Hause Crosstrainer), war auch mit Zimmer renovieren beschäftigt und dachte, es würde ein bisschen bergauf gehen, aber so richtig besser ist es trotzdem nicht geworden. Die Stimmung schwabbt trotzdem immer wieder nach unten.. auch einen Bekannten aus dem Internet habe ich wieder getroffen. Wir verstehen uns ganz gut, nur ist er mir zu aufdringlich in Sachen Intimität. An dieser Stelle muss ich auch wieder sehr an meinen Ex denken, der da sehr respektvoll und einfühlsam war.. :-/
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R3VO
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Post Sun, 13.May.07, 22:07      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

Man findet sich nicht selbst, man erfindet sich selbst (ständig neu) ... und hat irgendwann einfach eine gewisse lebenserfahrung und gelassenheit

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Das höchste Gut ist die Harmonie der Seele mit sich selbst. (Seneca)
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heis phronesis
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Post Mon, 14.May.07, 8:18      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

sers söckchen

ich denke, da gibts keine tipps. das ist eher eine sache, die du selbst machst (so in der art wie dein darm die verdauung der dinge, die du ihm bietest ^^).

n.s.: zu glauben, sich selbst erfinden zu können, ist eine einbildung.

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Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.

Last edited by heis phronesis on Mon, 14.May.07, 8:23; edited 1 time in total
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thorn
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Post Mon, 14.May.07, 8:20      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

Hey Breathless,

der Hinweis von R3VO ist m.E. ein ganz wichtiger, und zwar in der Hinsicht, dass wir keine starren Persönlichkeiten sind, sondern uns immer auch weiterentwickeln und vor allem: alle möglichen Gegensätze in uns vereinen. Ich glaube, dass in der Veränderung auch beim Menschen die größte Konstanz liegt.

Breathless wrote:
In der Vergangenheit habe ich ein bisschen festgestellt, dass ich mich z.B. oft durch Partner oder Freunde beeinflussen lasse, das heißt, gewisse Verhaltensweisen oder Eigenschaften annehme, die ich vorher gar nicht so hatte, oder in meinen eigenen Meinungen schwanke, wenn der Andere es anders sieht.


Mich hat es sehr viel freier gemacht und näher zu mir selbst gebracht, zu erkennen, dass ich meine Meinung ändern DARF. So oft und krass wie ich will Wink. Allein das - mir zu sagen "Jetzt denke ich eben so, das ist okay" - hat mir schon in mancher Situation die nötige Freiheit verschafft, um zu meiner wahren Ansicht gelangen zu können. Denn erst, wenn ich überhaupt eine Wahl habe, kann ich mich entscheiden. Auch dafür, bei meiner ursprünglichen Meinung zu bleiben.

Frag dich mal, warum du in bestimmten Situationen deine Meinung plötzlich geändert hast. Vielleicht ja einfach deshalb, weil der andere neue und überzeugendere Gesichtspunkte mit eingebracht hat? Dann ist es doch völlig in Ordnung, wenn du deine Meinung änderst - es zeugt sogar von Klugheit. Wenn ich es so betrachte, dann passiert es manchmal, dass ich feststelle: "Neee, die Argumente des anderen sind gar nicht besser!". Es ist dann, als ob in meinem Innern etwas einrastet, an den richtigen Platz gerückt wird. Dieses Gefühl hat für mich mit Selbstfindung zu tun, weil ich mir selbst näher komme und dadurch innere Balance finde. Mir fällt es dann auch gar nicht mehr schwer, meine Meinung klar zu vertreten, weil sie sich für mich richtig anfühlt. Und ich kann - was für mich persönlich sehr wichtig ist, weil ich das früher nie konnte - dann auch andere, für mich ebenfalls gut nachvollziehbare Meinungen stehen lassen, ohne meine eigene gleich wieder in Frage zu stellen. Und andersrum ist es auch leichter geworden, die Meinung eines anderen zu übernehmen, wenn sie mir stimmig erscheint, weil ich aufgehört habe, mich für mein Schwanken zu verurteilen. Selbstfindung geht nicht ohne Suche, und Suche bedeutet, Diverses überhaupt erst einmal auszuprobieren, um herausfinden zu können, ob das was Eigenes ist oder nicht. Dazu gehört auch, sich einzugestehen, dass man längst nicht alles weiß, sondern immer noch etwas dazulernen kann.

Am wichtigsten aber ist für mich, mein So-Sein zu akzeptieren, egal, was ich wie wo warum mache. Dadurch ist die Selbstfindung für mich viel öfter auch eher ein Selbsterkennen: Ich bin ja schon längst da - ich brauche nur noch hinzugucken und anzunehmen, was ich sehe. Das gilt auch für Stimmungen:

Breathless wrote:
aber so richtig besser ist es trotzdem nicht geworden. Die Stimmung schwabbt trotzdem immer wieder nach unten..


Warum ist das schlecht? Wenn du von dir erwartest, immer konstant gut drauf oder gelassen sein zu können, wirst du unweigerlich auf die Nase fallen. Stimmungen schwanken, das ist nur allzu menschlich und logisch, solange wir nicht komplett "unreizbar" durch die Welt laufen können.

Breathless wrote:
aber jeder Mensch hat doch irgendwie eine Grundhaltung und Eigenschaften..


Das Schwierige ist, dass Eigenschaften total gegensätzlich nicht nur nacheinander zu Tage treten können, sondern ständig nebeneinander in uns existieren. Ich bin friedliebend und aggressiv, besonnen und impulsiv, träge und lebendig, heiter und schwermütig. Ich bin alles, was es überhaupt gibt Wink. Einiges davon mag als bestimmter Charaktertyp grundlegend in mir verankert sein, aber damit bin ich doch nicht festgelegt auf nur dem entsprechendes Verhalten.
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Post Mon, 14.May.07, 8:24      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

Das Einzige, was ich zu jeder Zeit sicher sagen kann, ist: "Hey, das bin ja ich!". Und genau darin liegt oder daraus erwächst mein Mich-selbst-Finden, mein In-mir-Ruhen, mein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Solange ich versuche, mich - mein Fühlen, Denken und Handeln - in ein vordefiniertes Korsett zu zwängen, kann ich mich nie als "ich selbst" fühlen und zufrieden mit mir sein, weil ich ständig im Kampf mit mir bin. Gelassenheit erreiche ich dadurch, dass ich mich annehme, auch dann, wenn ich total un-gelassen bin.


Jedenfalls ist das meine derzeitige Ansicht smilie2


Lieben Gruß,

thorn
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Post Mon, 14.May.07, 19:16      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

Ich bin schon 32 und habe keine Ahnung wer ich bin und was ich will. Nicht die geringste Ahnung! Wenn ich dann mal denke zu wissen was ich will, können andere Personen es mir leicht schlecht reden (vor allem meine Familie) und dann knick ich ein und mache gar nichts. Früher war das nicht so. Aber seit 3 Jahren (seit ich Depressionen hab) kann ich keine Schritte unternehmen die mein Leben in Bewegung setzen. (wie umziehen, Arbeit suchen, Kontakte aufnehmen).

Es liegt aber wahrscheinlich hauptsächlich daran dass in meiner Familie Grenzüberschreitungen an der Tagesordnung sind, auch wenn´s nur übers Telefon läuft. Gestern hat mein bruder mir (ungefragt) einen Riesenvortrag gehalten weswegn ich doch nach Hamburg ziehen soll und was alles gegen andere Städte spricht (seiner Meinung nach), er wollte das dann alles organisieren und in die Hand nehmen. Da wird mir direkt schlecht, wenn jemand versucht mein Leben zu verplanen. Die Idee an sich ist nicht so schlecht aber er greift so massiv in mein Leben ein und ich schaffe es nicht die Grenzen so stabil zu machen das mein Bulldozer-Bruder nicht einfach drüberbrettern kann.
Ich denke "zu sich selbst finden" hat hauptsächlich mit Grenzen zu tun. Sich von der Meinung anderer Leute abzugrenzen, dass einen das nciht manipuliert, sondern andere sagen können was sie wollen und man selbst bleibt sich trotzdem treu.
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Post Wed, 16.May.07, 7:48      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

viele leute sterben, ohne sich selbst gefunden zu haben und ohne festgestellt zu haben, was sie selbst wirklich wollen.
Lisa29 wrote:
Ich denke "zu sich selbst finden" hat hauptsächlich mit Grenzen zu tun. Sich von der Meinung anderer Leute abzugrenzen, dass einen das nciht manipuliert, sondern andere sagen können was sie wollen und man selbst bleibt sich trotzdem treu.
ich meine, so ganz trifft das den nagel nicht auf den kopf, denn woher hast du deine meinung? sie ergründet sich nicht in dir, sondern entsteht wohl aus dem, was du von außen als gültig für dich verinnerlichst. mit jeder neuen erfahrung wird sich deine meinung geringfügig wandeln. der ist mensch ist praktisch jeden tag beeinflußt, dadurch sind feste grenzen nicht möglich. im weiten sinne sind wir also nicht vor fehlern gefeit, haben allerdings so den vorteil, uns weiterentwickeln zu können. wichtig ist die verlässlichkeit und dazu die vorsicht vor der unbedarft sprunghaften annahme unterschiedlichster ansichten.
sich selbst treu bleiben heißt für mich auch, teile meiner meinung umstossen zu können, wenn eindeutige moralisch-ethische gründe dafür vorliegen; sonst sprach ich von manipulation.

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Post Wed, 16.May.07, 9:32      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

Wie findet man sich selbst?


Indem man aufhört (krampfhaft) danach zu suchen.

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Post Wed, 16.May.07, 14:12      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

Du findest dich in allen Dingen, die du liebst.
Dazu muss man nicht suchen und nachgrübeln, sondern nur ein bisschen besonnener und aufmerksamer durch die Welt schreiten, sich Zeit nehmen um mit sich selbst allein zu sein, seine Grenzen auszuloten und auch versuchen, vorgefertigte gesellschaftliche Meinungen und Standpunkte bewusst zu hinterfragen.

Experimentiere mit deinem Lebensweg, denn du erschaffst ihn während du gehst, und ab und an mal eine andere Richtung einzuschlagen kann nicht schaden, und wenn, schlägst du eine neue Richtung ein.

Sich selbst zu finden ist eher eine spirituelle Sache, die nur du mit dir allein ausmachen kannst, denn die Welt in deinem Kopf, deine Realität, gibt es nur für dich.

Außerdem würde ich in deinem Alter das Leben einfach genießen und fließen lassen und mich nicht auf starre Konzepte festlegen, Sinnfragen und Persönlichkeitskrisen kommen spätestens in 10 Jahren von ganz allein grinsend

Open your mind.

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Sanada
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Post Wed, 16.May.07, 15:13      Re: Wie findet man sich selbst? Reply with quoteBack to top

In unsere Gesellschaft, in der jetzigen Form können die meisten meiner Meinung nach diese Frage nicht beantworten. Sich selbst zu finden ist weitaus schwieriger als jemand anderen kennenzulernen. Dafür muss man sich viel Zeit nehmen und genüged Geduld haben. Eine Sache die mir sehr geholfen hat mich selbst besser zu kennen, war folgendes:

Sobald ich mit emotionen gefüllt war (sei es wut, trauer, glücksgefühle, usw.) habe ich meine Gedanken in einem Heft geschrieben. Wichtig war, dass ich über nichts konkretes nachgedacht habe. Ich habe einfach das hingekritzelt was mir gerade durch den Kopf ging. Wörter, Bilder, Sätze, Gedanken über anderen Personen...Natürlich entsteht dadurch sehr viel Schwachsinn. Vor allem wenn man zornig ist. Nach ein paar Monaten habe einen Blick darein geworfen und mir alles angeschaut. Ich war erstaunt über die Sachen, die ich aufgeschrieben hatte. Hätte mir das jemand anderer gezeigt, wäre ich nie darauf gekommen, dass ich irgendetwas davon verfasst hätte. Allerdings konnte ich gleichzeitig viele parallelen zwischen den Gedanken finden, obwohl sie im Themenbereich nichts miteinander zutun hatten. Wenn man seine eigene Gedanken in der Art nachlesen kann, ist man Teilweise geschockt, dann widerum kann man nur lachen, andererseits ist man erstaunt, usw.. Durch die Parallelen die in diese Gedankenlinie entstehen kann man sehr gut seine Persönlichkeit erkennen. Für mich war das zumindest ein riesengroßer Schritt.

Seit ich studiere und nebebei arbeite ist es allerdings schwierig für mich Zeit für Emotionen zu lassen. Deshalb kommt es fast gar nicht mehr vor, dass ich irgendwas darüber aufschreibe. Wobei ich das tun sollte, denn durch den ständigen Stress vergesse ich langsam wieder wer ich bin.


LG
Sanada
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