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DichteDichterin
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Post Mon, 02.May.05, 8:43      Therapie abgebrochen... Reply with quoteBack to top

Ich war 3 Mon. in einer Tagesklinik, wo bei mir Borderline diagnostiziert wurde. Mir ist von der Ärztin geraten worden, anschließend DRINGEND die Therapie weiterzuführen. Sie selbst würde mit mir nicht weitermachen können, weil sie keine Kassenzulassung habe. Schade!! Ich habe dann einen Termin bei einer andern Thera gehabt. Sie sagte, ich sei alk- und dr..abhängig und müsse erst mal damit aufhören. Sie hat mich total fertiggemacht. Nachdem ich dann 2 Wochen abends nur getrunken, geki..t, geweint und Suizidgedanken gehabt habe, musste ich eh noch mal in der Klinik anrufen. Als mich meine Ärztin fragte wie es gelaufen sei, hab ich ihr gesagt, so und so, und NIE wieder Therapie. Sie hat mir dann bestätigt, daß ich KEIN alki sei und mir gesagt, ich müsse unbedingt weitermachen, wenn auch nicht bei DER, sonst gäbe das mit mir keinen. Und es wäre sonst ihre ganze Arbeit umsonst gewesen und die der Klinik auch…
Ich habe ihr zuliebe noch nen Versuch gewagt und bin dann bei einem anderen Thera gelandet. Er hat mir nie etwas bedeutet. Ich bin hingegangen, weil ich sollte. Mir ging es auch nicht besser dadurch Dann hat sich die KK gemeldet und mir 15 Stunden genehmigt, und als er anrief, um mal wieder den Termin abzusagen, habe ich ihm das gesagt. Er meinte, die hätten ein Problem mit meinem Ko.s.m, aber er werde nach den 15 Stunden noch ein Gutachten schreiben, daß die ambulante Thera möglich wäre. Ich war so sauer auf die KK, daß ich am nächsten Tag angerufen hab. Er rief zurück, und ich sagte ihm, ich schmeiße die Thera, damit die mich nicht nerven. Und entweder ich komm klar oder nicht, aber ich versuch´s. Er so, ich solle mir das noch mal überlegen, er werde das Gutachten schreiben. Wir haben uns geeinigt, daß ich mir das bis nächste Woche noch mal überlege Dann war sein Akku leer und das Gespräch unterbrochen.
1 Stunde, dann rief er wieder an. Er glaube, daß ich mich umbringen würde, und er werde jetzt die Polizei anrufen, weil ich in die Klinik müsse. Dabei hab ich mit KEINEM Wort gesagt, daß ich mich an diesem Abend umbringen würde, ich hab nicht mal daran gedacht. Ich habe es dann zwar geschafft, ihm klarzumachen, daß er NICHT die Polizei holen solle, aber ich hatte den ganzen Abend Angst, daß sie kommt, und auch noch am nächsten Tag. Bin dann also noch mal hin. Er meinte, er habe in Erinnerung, ich habe am Telefon gesagt „Morgen bin ich doch sowieso nicht mehr da.“ Dabei HABE ich das nicht gesagt. Ehrlich! Und dann fing er an vonwegen weitermachen. Ich habe ihm dann gesagt, ich breche die Therapie ab, mir ist das zu gefährlich, nachher stehen doch die Bullen bei mir, und wie soll ich ihm denn noch ehrlich irgendwas sagen, was mich bewegt? Das Vertrauen ist doch total kaputt! Wie besteht noch Aussicht auf Erfolg, wenn ich immer Angst haben muß und sowieso nichts mehr erzählen kann? Es war die richtige Entscheidung abzubrechen, denn so brauche ich keine Angst zu haben, daß wieder jemand meint, ich sei suizidgefährdet, und mir die Grünen auf den Hals jagt. Und jetzt einfach zu einem anderen Thera zu gehen ist auch nicht drin, wer weiß, ob der nicht irgendwann dasselbe tut? Ich kann einfach niemandem mehr vertrauen…
Aber jetzt hab ich Angst, daß ich es allein nicht packe. Er hat mir während der 6 oder 7 Stunden eh nicht helfen können, aber jetzt bin ich ganz allein, wenn ich nicht mehr weiterweiß. Und daß ich am Ende den Suizid als einzige Lösung ansehe irgendwann… Ich weiß nicht wie es weitergeht! Dazu plagt mich das schlechte Gewissen gegenüber meiner Ärztin, die doch so gerne wollte, daß ich weitermache und die sich auch sicher war, daß ich das schaffe… Manchmal weine ich nur noch vor lauter Trauer, daß ich ihre Erwartungen nicht erfüllt habe, und vor lauter Angst, daß es mir irgendwann wieder schlechter geht. Am liebsten würde ich sie anrufen und ihr sagen, daß ich das nicht gepackt habe. Ich krieg Gewissensprobleme, wenn sie glaubt, das geht alles, und es geht NICHT! Falls sie mich nicht schon längst vergessen hat…
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Nessa
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Post Mon, 02.May.05, 10:02      Re: Therapie abgebrochen... Reply with quoteBack to top

Hallo DichteDichterin,

das ist schlimm für dich, dass du noch keinen Therapeuten gefunden hast, zu dem du Vertrauen fassen kannst. friend Vertrauen ist sehr, sehr wichtig, damit die Therapie etwas bringt. Manchmal dauert es aber etwas länger, bis man Vertrauen fassen kann... das geht nicht in ein paar wenigen Stunden. Wahrscheinlich vergleichst du jeden Therapeuten mit deiner Ärztin, mit der du so gut klar gekommen bist. Das macht die Sache aber nicht leichter.

Quote:
Manchmal weine ich nur noch vor lauter Trauer, daß ich ihre Erwartungen nicht erfüllt habe, und vor lauter Angst, daß es mir irgendwann wieder schlechter geht. Am liebsten würde ich sie anrufen und ihr sagen, daß ich das nicht gepackt habe. Ich krieg Gewissensprobleme, wenn sie glaubt, das geht alles, und es geht NICHT! Falls sie mich nicht schon längst vergessen hat…

Ich glaube nicht, dass sie dich vergessen hat. Und was hält dich davon ab, sie anzurufen? Ich habe den Eindruck, dass sie im Moment die einzige ist, der du vertrauen kannst... du klammerst dich an sie wie an einen Strohhalm. Vielleicht kann sie dir ja doch helfen, indem sie dir gute Adressen nennt, wo du Therapie machen kannst. Vielleicht könntest du ja auch wieder in die Tagesklinik zurück, wenn dir das geholfen hat. Auf jeden Fall solltest du nicht aufgeben... du kannst es schaffen!

Liebe Grüße
Nessa
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DichteDichterin
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Post Mon, 02.May.05, 10:19      Re: Therapie abgebrochen... Reply with quoteBack to top

in die tagesklinik zurück geht nicht, weil ich doch arbeiten muß. und weil ich nicht so krank bin, daß ich auch arbetisunfähig bin... ich will auch keinen streß mit meinem cheffe. ich bin doch erst vor fünf monaten wieder entlassen worden.... und wenn ich zurückginge, was käme danach???
sie hatte mir ja damals schon eine adresse gegeben, obwohl sie das eigentlich nicht darf (mußte offiziell aus dem telefonbuch sein), aber da hieß es direkt, wir nehmen derzeit keine leute mehr an... war also keiner. und selbst wenn ich mir noch mal jemanden suchen würde, wer könnte mir garantieren, daß der oder die mir nicht auch wieder die bulls auf den hals hetzen will, bloß weil er glaubt ich würde mich umbringen wollen??? sie hat zwar damals auch verlangt, daß ich ihr das sage, wenn ich sterben will, aber ich brauchte dann nicht hinzugehen, weil es einfach nicht mehr akut war. und als ich entlassen wurde, wollte sie von mir das versprechen, daß ich mich nicht umbringe, wenn mein pferd (die stute ist nicht mehr die jüngste) irgendwann stirbt... sie würde es schade finden, wenn sie irgendwann hören würde, ich würde mich umbringen...
sie wollte sich melden, wenn sie irgendwann die zulassung von der kk bekommt und sich selbständig macht, aber bisher ist das halt noch nicht drin, und sie sagte damals schon, sie will nicht, daß ich mich finanziell übernehme und die stunden bei ihr selbst zahle. sie weiß ja daß ich keien kohle habe, sonst hätte ich auch bei ihr weitergemacht...
mag sein, daß ich vergleiche ziehe. aber VERDAMMT!!! ich habe mich durchgebissen, OBWOHL mein thera andauernd die termine abgesagt hat. es war mir auch EGAL, wenn der termin ausfiel. OBWOHL ich ihm nicht alles sagen konnte. hat mich auch nicht interessiert. und obwohl ich die termine am liebsten freitags hatte, weil ich mich dann abends in ruhe betrinken und zukiffen konnte, um samstags bis in die puppen zu schlafen. in der klinik hatte ich mit dem kiffen aufhören müssen, aber dann... mir ging es oft so schlecht trotz therapie, aber ich habe mich durchgebissen. ich habe mich durchgebissen, weil sie verlangt hat, daß ich weitermache. auch wenn sie nicht mehr für mich da ist und auch keine kontrolle darüber hat, ob ich nun therapie mache oder nicht!!! aber der wollte die POLIZEI holen, obwohl ich mich garnicht umbringen wollte!!! selbst die sachbearbeiterin der krankenkasse konnte das verstehen, daß ich unter diesen umständen die therapie abgebrochen habe!!!
verdammte scheiße.
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philipp
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Post Mon, 02.May.05, 11:14      Re: Therapie abgebrochen... Reply with quoteBack to top

Hallo DichteDichterin,

DichteDichterin wrote:
Er hat mir nie etwas bedeutet. Ich bin hingegangen, weil ich sollte. Mir ging es auch nicht besser dadurch

Wenn das stimmen würde, würdest du dich jetzt nicht so über ihn aufregen. Er hat dir etwas bedeutet, mehr als du dir zugestehen möchtest. Vielleicht kannst du versuchen, das anzuerkennen. Dann brauchst du da nicht ständig dagegen ankämpfen und deine Energie verbrauchen, die du für anderes viel mehr benötigst.

DichteDichterin wrote:
Nachdem ich dann 2 Wochen abends nur getrunken, geki..t, geweint und Suizidgedanken gehabt habe,...

DichteDichterin wrote:
Und daß ich am Ende den Suizid als einzige Lösung ansehe irgendwann… Ich weiß nicht wie es weitergeht!

Wenn diese Aussage zum Suizid von dir schon öfter mal im Raum stand, kann ich, ehrlich gesagt verstehen, dass dein Therapeut die Polizei in dieser Situation verständigen wollte. Wenn du da ähnlich drauf warst wie jetzt und vielleicht auch noch was getrunken oder was genommen hattest... Besser einmal zuviel als einmal zuwenig, denn wenn ein Suizid funktioniert, ist es für alle zu spät, vor allem für dich.

DichteDichterin wrote:
ich habe mich durchgebissen, OBWOHL mein thera andauernd die termine abgesagt hat. es war mir auch EGAL, wenn der termin ausfiel. OBWOHL ich ihm nicht alles sagen konnte. hat mich auch nicht interessiert.

Warum willst du ständig beweisen, dass dir das alles nichts bedeutet hat? Weil es sonst zu sehr weh tut?

DichteDichterin wrote:
aber der wollte die POLIZEI holen, obwohl ich mich garnicht umbringen wollte!!! selbst die sachbearbeiterin der krankenkasse konnte das verstehen, daß ich unter diesen umständen die therapie abgebrochen habe!!!

Er wollte die Polizei holen, ABER er hat sie nicht geholt, er hat deinen Worten Glauben geschenkt. Dafür, dass du dich den Rest des Abends fürchtest, kann er doch nichts. Er hatte auch Angst.

Ich denke wie Nessa, dass es für dich hilfreich ist, deine alte Therapeutin anzurufen. Sie ist dir sicherlich nicht böse, dass du eine Therapie abbrichst, mit der du offensichtlich nicht klar kommst. Vielleicht kannst du dir selbst das auch zugestehen.

Was hat denn dein Therapeut zum Abbruch gesagt?

Gruß
Philipp
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DichteDichterin
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Post Mon, 02.May.05, 12:30      Re: Therapie abgebrochen... Reply with quoteBack to top

er hat gesagt, daß er möchte daß ich weitermache, daß er jede woche eine unterschrift will, daß ich mich NICHT umbringe, daß er es schade findet und mir sogar den platz noch für 3 wochen freigehalten.
ABER:
das thema suizid stand garnicht so oft im raum. und ich war echt anders drauf. was mich aufregt ist auch nicht ER sondern die verdammten schuldgefühle.
aber ich ahbe jetzt eine ladehemmung, ichkönnte nicht mal mehr sagen, "ich fühl mich heute nicht so gut" oder "das wetter nervt mich". ichmüßte ja immer angst haben vor den bullen.
nein, es war ECHT so, daß wenn er einen termin abgesagt hat, ich das zwar teilweise doof fand, weil ich mit der pferdebetreuung nun umsonst getauscht habe und daher am nächsten tag alles allein machen mußte, aber ansonsten war das echt kein problem. das hat mich ansonsten die ganze zeit über echt kaltgelassen. einmal habe ich ihm gesagt, daß ich eine schlimme krise gehabt habe, und er meinte, warum ich ihn nicht angerufen hätte, und ich war total perplex und hätte garnicht gewußt WOZU ich ihn hätte anrufen sollen.
ich habe von vielen anderen borderlinern gehört, daß sie ein echtes problem darauf haben, wenn die stunde ausfällt, der thera in urlaub ist oder krank oder daß sie sich öfter denken "zum glück nur noch zwei tage, dann hab ich wieder therapiestunde", aber bei mir war das nie so. das war für mich wie abwaschen oder einkaufen - stand halt quasi aufm plan, also mußte das auch gemacht werden, so ungefähr. und meist habe ich mir grade NACH der stunde zu hause total den kopf weggeballert. und das nicht, weil es zu sehr ans eingemachte gegangen wäre oder sonstwas. und die dinge, die mir wirklich wichtig waren, habe ich sowieso fast nie ansprechen können.
es war einfach so, ich hatte nen monatlichen termin mit einer person, mit der ich ein neutrales verhältnis hatte, nicht unsympathisch der typ, aber ich hätte auch nicht mit ihm ausgehen wollen, er hat mich einfach kaltgelassen. er hat mich auch nie irgendwie beschäftigt, daß ich mich zb gefragt hätte, ob er ne freundin hat oder sonstwas, oder daß er mir in den kopf gekomemn wäre, wenn es mir wirklich schlecht gegangen ist. gedacht hab ich an ihn eigentlich nur, wenn ich überlegt habe, was ich diese woche so vorhabe, und mir dann einfiel, daß ich einen termin bei ihm hatte. er war mir echt so egal wie mir der kollege eine etage über mir egal ist, der mir alle ein, zwei wochen mal aufm flur begegnet... gerade das hab ich irgendwie nie kapiert.
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