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antwortensucher
Forums-InsiderIn
186
In Europa M, 26
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Mon, 25.Apr.05, 19:37 Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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Hallo Leute,
Obige Frage hab ich mir schon oefters gestellt (ich hoff, das passt in den Thread - es geht auch schliesslich auch um interpersonelle Kommunikation). Wenn ich mir die Wiener beispielsweise ansehe, und dieses lang gezogene Deeeeeeeeeeutsch hoere, dann bekomme ich normalerweise starke innere Aggressionen und haette dann grosse Lust, fuer den Fall, das Toeten straffrei waere, in Wien ein Massaker anzurichten. In Wien spricht man langgezogenes Hochdeutsch. Sind die Wiener ein arrogantes Volk, nur weil Wien Haupstadt ist oder taeusche ich mich ?
Ziemlich fuerchterlich empfinde ich auch das Kaernterische. Am angenehmsten ist das Tirolerische.
Ich hab mit Leuten darueber diskutiert, die viel unterwegs sind. Man bestaetigte mir meine Beobachtung; alle Metropolen sind irgendwie snobbisch.
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Argh
Helferlein
106
Deutschland M, 21
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Mon, 25.Apr.05, 19:47 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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Quote: | dann bekomme ich normalerweise starke innere Aggressionen und haette dann grosse Lust, fuer den Fall, das Toeten straffrei waere, in Wien ein Massaker anzurichten. |
Ähhhh... ich kann ja diese Art von deutsche Sprache auch nicht gerade leiden, aber... findest du diese Art des Ausdrucks deiner Abneigung nicht ein wenig... bedenklich?
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Inspiration
Helferlein
133
NRW W, 53
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Mon, 25.Apr.05, 20:00 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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Hallo Antwortensucher,
suchst du vielleicht jemanden, der mit dir ein Massaker anrichtet…würdest du dich dann besser fühlen…ich glaube nicht - deine Aggression hat sicher einen „anderen“ Grund – die Sprache an sich kann es ja nicht sein…
arrogante Leute gibt es überall – wenn ich da jedes Mal ein Feuerwerk entfachen würde, wenn ich „solche“ Leute treffe, da würde die Feuerwehr unermüdlich am Werk sein – was regt dich wirklich auf – sag es einfach.
Gruß von Sonja
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_________________ carpe diem |
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Mon, 25.Apr.05, 21:31 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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Quote: | In Wien spricht man langgezogenes Hochdeutsch |
Kann nicht sein. Sonst würde ich das nämlich besser verstehen.
Nele
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Sparkle
[nicht mehr wegzudenken]
1277
München M, 24
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Mon, 25.Apr.05, 21:38 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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Hi!
Also Wiener(isch) find ich recht sympathisch, v.a. kenn ich da einige mit tollen Humor
Was mir nicht zusagt, ist Sächsisch, da krieg ich irgendwann Ohrenkrebs, wenn ich das länger anhören muss.
Und südtiroler Dialekte - da versteh ich einfach nix mehr..
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_________________ Most people try to avoid pain instead of seeking joy. (Dalai Lama) |
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Tue, 26.Apr.05, 11:19 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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Lieber Antwortensucher,
welche Art von Deutsch sprechen denn Sie?
Das haben Sie uns in Ihrem Beitrag leider vorenthalten...
Lieben Gruss
R.L.Fellner
(uebrigens Wiener, mit einem von mir selbst noch nicht auf Langgezogenheit und dem damit angeblich in Zusammenhang stehenden Arroganzquotienten analysierten Deutsch)
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_________________ Website | Kontakt | Artikel-Archiv |
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Sanguine
Helferlein
88
Deutschland W, 21
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Tue, 26.Apr.05, 17:02 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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Quote: | Ich hab mit Leuten darueber diskutiert, die viel unterwegs sind. Man bestaetigte mir meine Beobachtung; alle Metropolen sind irgendwie snobbisch. |
Beziehst du dich damit jetzt auch auf deutsche "Metropolen"? Ich denke, du wirst auch in Nicht-Metropolen Leute finden, die "snobbisch" reden...
Wie muss sich denn eine Sprache bzw. ein Dialekt deiner Meinung nach anhören, damit er "nicht-snobbisch" ist?
In meinem Heimatort reden einige Leute derbstes Pfälzisch, was glaub ich vor einiger Zeit zum unsexiesten deutschen Dialekt gewählt wurde , aber wen kümmerts? Ich kann damit auch nicht viel anfangen, habs aber selbst ein bißchen und finde nicht, dass ich mich damit irgendwie "unsnobbischer" anhöre als Leute, die schönstes Hochdeutsch reden...
Was mich etwas verwirrt, ist deine Verknüpfung zwischen Sprache und Leuten... Regen sie dich jetzt nur auf, weil sie so reden oder beziehst du dich jetzt auch auf das Verhalten ( glaube übrigens nicht, dass Metropoleneinwohner arroganter sind als andere...)?
Liebe Grüße, Sanguine
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_________________ Memory is the only paradise we cannot be banished from. |
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
2093
Wien W, 42
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Tue, 26.Apr.05, 19:20 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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hallo antwortensucher,
die deutsche sprache ist äußerst varietätenreich. das "hannoveranische" ist eine varietät des deutschen und wurde zufälligerweise als norm für die schriftsprache gewählt und man nennt es heute hochdeutsch. ich möchte ja nun nicht sagen, dass mir alle varietäten des deutschen vom klang her gut gefallen, aber deswegen ein massaker anrichten zu wollen, da hat´s was anderes, nämlich mit dir selbst, deinem selbstwertgefühl, deinen aggressionen ...
stört dich das sprechen nach der schrift, dass in wien bei vielen leuten anzutreffen ist, oder das "mundl-deutsch" oder das nasale "schönbrunner-deutsch", was eigentlich? oder stören dich die wienerInnen an sich aufgrund der tatsache, dass sie in der hauptstadt leben?
lg, naomi
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_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden. |
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Tue, 26.Apr.05, 19:33 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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hallo,
deine aggression bezieht sich aber jetzt rein auf die sprache, und nicht auf das gehabe der leute oder? DAS finde ich snobistisch.
ich bin keine wienderin, wurde aber hochdeutsch erzogen - nicht weil meine eltern snobs waren, sondern weil meine oma preussin war und keinen dialekt verstanden hat. es ging da eigentlich rein darum, dass oma ihre enkel verstehen kann. und das finde ich ganz und gar nicht snobistisch.
welchen dialekt (und auch hochdeutsch ist einer) man persönlich mag oder nicht hängt meiner meinung nach nicht mit dem gehabe oder der grundsätzlichen polung der leute zusammen. ein lieber freund etwa spricht dieses hochdeutsch das du wohl meinst - das - im vergleich zu dem was man aus dem deutssprachigen fernsehen gewöhnt ist - etwas "behämmert" klingt - der ist aber wirklich voll ok. unpackbar dagegen einige jener leute, die "brav" dialekt reden - die aber jenseits von gut und böse sind....
sprache lernst du da wo du aufwächst - und dafür kannst du gewöhnlich nichts. und sei dankbar, nicht zu wissen was andere vielleicht damit verbinden was gemeinhin aus deinem mund kommt. wer weiß welche massenvernichtungswaffen andere im sinn haben - wenn du den mund aufmachst.
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_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
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tenrachefke
Helferlein
64
Wien M, 35
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Tue, 26.Apr.05, 20:04 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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das stimmt schon,
wien ist nun einmal viel superer als alle anderen städte;)
liebe grüße
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tenrachefke
Helferlein
64
Wien M, 35
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Tue, 26.Apr.05, 21:06 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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Und noch ein Nachtrag:
Ich bin ein Kind zweier Deutschlehrer. Ich hab leider nur hochdeutsch gelernt und wenn ich versuche wienerisch zu reden, dann klingt das bestenfalls bemüht obwohl ich noch nie wo anders gelebt habe.
Es stimmt auch, dass man sich ein wenig anders fühlt wenn man auf's Land kommt.
Das sind belanglose aber vorhandene Dinge:
- Mein Auto hat keine Spoiler
- Ich trage keinen Schnauzbart
- Ich wähle nicht ÖVP (nur ein Scherz)
- Ich kenne nicht jeden in meiner Nachbarschaft
- Ich habe geglaubt, dass es spitze Leder-Stiefeletten nicht mehr gibt
- VoKuHiLa
Euer Forums-Schnösel;)
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Tue, 26.Apr.05, 21:17 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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Quote: | wien ist nun einmal viel superer als alle anderen städte;) |
..das finde ich auch.
@ Herr Fellner:
Quote: | mit einem von mir selbst noch nicht auf Langgezogenheit und dem damit angeblich in Zusammenhang stehenden Arroganzquotienten analysierten Deutsch) |
Aber sich selbst analysieren kann man doch gar nicht!!!!
liebe Grüße!
Nele, mit einem Deutsch, dass die Leute hier, in Süddeutschland, als "Hochdeutsch" bezeichnen und die Leute im Norden als "bayrisch" - (und dabei selbst doch gar kein "bayrisch" versteht..)
Wahrscheinlich ist`s einfach "Neelisch"
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Tue, 26.Apr.05, 21:24 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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by the way -
was macht der eigentlich: ?
irgendwie ziemlich hektisches EMDR oder so..
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Tue, 26.Apr.05, 21:33 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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an den "Forums-Schnösel" .
Quote: | Mein Auto hat keine Spoiler |
meins auch nicht.
Quote: | - Ich trage keinen Schnauzbart |
ich auch nicht..
Quote: | - Ich wähle nicht ÖVP (nur ein Scherz) |
ich auch nicht (wohne nämlich in D)
Quote: | - Ich kenne nicht jeden in meiner Nachbarschaft |
ich auch nicht..
Quote: | -Ich habe geglaubt, dass es spitze Leder-Stiefeletten nicht mehr gibt |
Doch, das wusste ich. Aber ich weiß nicht, was in der Spitze bei solchen Stiefeln drin ist. Im Ernst! - Ist da echt noch "Fuß" drin? Oder sind die vorne nur (womit?) ausgestopft?
- was ist das??
lg
Nele
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Kleine Fee
Moderatorin
606
Deutschland, NRW W, 28
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Tue, 26.Apr.05, 23:00 Re: Hauptstadt-Arroganz: Tatsache oder Einbildung ? |
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Hallo zusammen,
ich frage mich bei dieser Fragestellung, ob das gut oder schlecht finden eines Dialektes nicht mehr mit dem subjektiven Empfinden des Sprachklanges zu tun hat. Je näher man selbst an einer bestimmten "Sprachgrenze" lebt, desto eher wird man vermutlich durch Gewohnheit damit besser klar kommen (es besser verstehen), als wenn dieser Dialekt weiter entfernt gesprochen wird. Oder es gibt eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber einigen Dialekten, weil sie einen großen Unterschied zum eigenen Dialekt darstellen (andere Betonungen, fremde Ausdrücke).
Natürlich zählen zu diesen subjektiven Empfindungen auch die Sympathien zu den jeweiligen Städten, Ländern oder Bundesländern des eigenen Landes. Es kommt zum Beispiel sehr häufig vor, dass jemand aus NRW in Deutschland (so meine persönlichen Erfahrungen) mit dem bayrischen Dialekt nicht so gut zurechtkommt, häufig nur die Hälfte davon versteht und durch dieses Missverstehen auch gleich eine Art Missfallen gegenüber dieser Sprache entwickelt.
Ebenso gibt es aber auch innerhalb eines Gebietes, hier bezogen auf das Ruhrgebiet, Dialektformen, die von einigen ebenso wenig gemocht werden, wie Dialekte aus weiter entfernten Gebieten (ich erinnere an das Ruhrpottdeutsch).
All das dann wieder resultierend aus dem jeweiligen Sprachraum, in dem jeder lebt. Jeder hat sozusagen seinen Heimatsprachraum, in dem er aufgewachsen ist. Was allerdings nicht bedeutet, dass man bei einem Umzug in eine andere Region nicht unbewusst auch den jeweiligen Dialekt annimmt, weil eben "alle" um einen herum gerade "so" reden. Man gewöhnt sich relativ schnell an gewisse Sprachklänge und empfindet sich mit der Zeit nicht mehr so anders als die eigene Sprachform.
Was das Problem mit den Hauptstädten angeht, finde ich, dass man das nicht so grundsätzlich behaupten kann. Auch in kleineren Städten kann jeder, der eben so spricht, wie er es gut findet, genau so reden wie jemand aus einer Großstadt oder umgekehrt. Ich würde nicht sagen, dass es allein an der Tatsache hängt, wo jemand lebt, sondern wie er die Sprache für sich empfindet.
Es hat ja schließlich auch etwas mit einer gewissen Zugehörigkeit zu seiner Heimat zu tun, wie jemand spricht. Schließlich können viele gleichzeitig einen Dialekt sprechen, weil sie es eben schön finden, und eben auch eine Art "hochdeutsch" sprechen.
Aggressionen kann jeder empfinden (was ich übrigens auch subjektiv betrachten würde), es fragt sich nur, ob das wirklich nötig ist. Wieso muss man sich auf diese Art und Weise mit einem Dialekt auseinandersetzen, den man selbst nicht sprechen kann oder nicht sprechen möchte?
Eine andere Frage wäre, was eigentlich "snobistisch" in diesem Falle bedeuten mag. Wann spricht denn jemand "snobistisch"? Welche Kriterien gibt es dafür und wer setzt diese fest? Ich denke, dass man das nicht am Dialekt festmachen kann.
Viele Grüße von der Kleinen Fee
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