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Wuff-20
sporadischer Gast
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Österreich M, 22
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Mon, 25.Apr.05, 12:39 Mutter will Tabletten nicht einnehmen |
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Ich fange mal an mein Problem hier so gut es geht zu beschreiben. Also meine Mutter hatte früher, so vor 13 Jahren regelmäßige Zusammenbrüche und ich glaube shizophrene Störungen (war damals 10 Jahre, und ich habe immer nur gemerkt, dass sie ganz "komisch" wurde, wollte niemanden mehr sehen, jeder hat was gegen sie, jeder verhält sich komisch) und bald drauf dann ins Krankenhaus musste, meistens so für 2-3 Wochen. Danach gings wieder eine Zeit besser und dann wars wieder so weit. Aber wie gesagt ich war ein Kind, ich hab das nicht ganz so mitgekriegt. Ich weiss nur, dass dann so 5-6 Jahre kein Klinikaufenthalt mehr nötig war und auch kein Rückfall war. Ich weiss, dass sie nach regelmäßigen Arztbesuchen mit einem Medikament angefangen hat, eine Tablette am Tag. Und seitdem war alles ok, sie war nicht verändert dadurch, ihr gings einfach gut, viele Jahre lang. Sie hat aber dann angefangen letztes Jahr, das Medikament immer wieder mal kurz abzusetzen (ohne ärztlicher Aufsicht), und hat dann nach ein paar Tagen es aber wieder genommen, weil sie wohl gemerkt hatte, dass es ihr nicht gut tut. Aber Ende 2004 hat sie das Medikament dann endgültig abgesetzt, sie hat gesagt sie braucht es nicht mehr. Ein paar Wochen ging das auch gut, aber dann merkte ich, dass sie sich wieder veränderte. Wurde sehr agressiv und teilweise beleidigend und war voll aufgekratzt und seltsam. Ich hab ihr das mal gesagt, und dann ist sie richtig laut geworden und hat gesagt, ich solle ja nicht sagen, dass sie weil sie die Tabletten nicht mehr nimmt komisch geworden ist, richtig auf die Art "Wehe Du sagst was!". Ich hab nur gesagt, ich kann ihr nur helfen, wenn sie mir sagt dass es ihr nicht gut geht. Sie war richtig trotzig und hat immer gesagt, ihr geht es super und alles ist bestens. Naja und jetzt vor kurzem kam der totale Zusammenbruch, ich habs nicht mitgekriegt, aber mein Vater hat mir alles erzählt, es war wieder wie vor 5-6 Jahren, alles war komisch, alles gegen sie, sie wollte niemanden mehr sehen, 3 Nächte nicht mehr geschlafen, totaler Nervenzusammenbruch, Weinkrämpfe usw. Jetzt ist sie wieder in stationärer Behandlung. Auch dort haben die Ärzte zu ihr und meinem Vater gesagt, dass sie nun mal krank ist, und unter einer Stoffwechselkrankheit leidet, und ihr das fehlt. Und dass auch jemand der Diabetes hat sein Insulin braucht. Und das habe ich auch schon so oft gesagt. Aber irgendwann setzt sie es dann wieder ab!
Ich muss dazu sagen, dass ich sehr viel Kontakt immer noch halte mit meiner Mutter, und ich viel mit meinen Eltern unternehme, vielleicht auch deswegen, weil ich immer das Gefühl habe ich könnte was "verbessern" oder meinem Vater beistehen. Aber ich hab auch das Gefühl, wenn sie es von selbst nicht einsieht, wirds immer so weitergehen.
Wie kann man das in einen Sturschädel reinbringen, dass sie einfach die Tabletten nehmen soll? Was kann man machen. Man kann ja niemanden zwingen. Ich bin total ratlos und das alles belastet uns sehr.
Vielleicht kann mir jemand helfen, freue mich über jeden Rat!
Danke!
Hinweis Admin: Betreffzeile von "Brauche Hilfe als Angehöriger" auf obige praezisiert.
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britzi
neu an Bord!
1
köln W, 25
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Thu, 02.Jun.05, 11:47 Re: Mutter will Tabletten nicht einnehmen |
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ich bin jetzt echt ein bisschen baff, denn meiner mutter geht es ganz genauso. sie hat regelmässige psychotische phasen, die immer mit neuroleptika behandelt werden und dann langsam abklingen. grob so einmal im jahr. zusätzlich nimmt sie prophilaktisch lithium, das sie jetzt mit hilfe einer heilpraktikerin abgesetzt hat. und schon gings ihr schlechter, aber sie will eben nicht die medikamente vom neurologen nehmen. sie sagt, das sie sich ganz schrecklich auf deisem zeug fühlt, was ich auch verstehen kann...bin grad dabei mich in dieses thema reinzuhängen und kann ja mal berichten wies läuft...
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Thu, 02.Jun.05, 17:02 Re: Mutter will Tabletten nicht einnehmen |
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Hallo Britzi,
Quote: | zusätzlich nimmt sie prophilaktisch lithium, das sie jetzt mit hilfe einer heilpraktikerin abgesetzt hat. und schon gings ihr schlechter |
Das macht mich ärgerlich, wenn ich so was höre.
Heilpraktiker in Ehren, aber es gibt sicherlich Grenzen dessen, was sie behandeln sollten.
By the way, so weit ich weiß, darf ein Heilpraktiker, der ausschließlich Heilpraktiker ist (kein Arzt), gar keine Psychosen behandeln.
Ich werde meine Freundin, die Heilpraktikerin ist, mal fragen..
Hat deine Mutter jemals Psychotherapie gemacht?
Wenn sie schon länger an Psychosen leidet, liegt nahe, dass man ihr vor ein paar Jahren möglicherweise noch gesagt hat, dass Psychotherapie bei Psychosen kontraindiziert sei. -
Das ist heute nicht mehr Stand der Dinge!
Eine gute, langfristige Psychotherapie, zunächst mit Unterstützung durch
Medikamente, die der Neurologe verschreibt, würde auf lange Sicht ihr die größte Chance bieten, irgendwann wirklich mal auf Medikamente
verzichten zu können, ohne diese irgendwie eigenständig abzusetzen.
lg
Nele
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Wuff-20
sporadischer Gast
10
Österreich M, 22
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Tue, 12.Jul.05, 20:06 Re: Mutter will Tabletten nicht einnehmen |
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Ich mal wieder. Also nach 3 wöchtigen stationären Aufenthalt wieder etwa 1 1/2 Monate zuhause, anfangs sehr sehr unternehmungslustig und aktiv, doch dann fühlte sie sich wieder nicht so wohl, und ging dann aber von sich aus in die Klinik zurück. Das war ja schon mal ein wichtiger Schritt wie ich finde. Ein paar Tage Schlafkur, eine Woche wieder stationär, jetzt wieder seit ca. einer Woche zuhause.
Aber mir fällt auf, dass sie teilweise agressiv ist, also sagen wir mal so in Bezug auf ihren Mann. Redet dauernd so Zeug wie, was sie alles ohne ihn machen wird, und dass sie da hin fährt, und da allein hingeht und so weiter. Zur Vorgeschichte (sorry wenn ich abgehackt schreibe) kurz, die waren eigentlich jetzt jahrelang dauernd zusammen, 24 Stunden kann man so sagen, und jeden Tag hat er sie immer besucht, wirklich jeden Tag und alles gebracht was sie brauchte und so, aber seit sie wieder daheim ist, redet sie ausgerechnet bei ihm dann so einen Blödsinn!!! ich kann das nicht verstehen, und ich find das total gemein und unfair. man weiss schon gar nicht mehr was man sagen soll, bei allem hat man angst dass man was falsch macht. Aber eigentlich sollte sie ja froh sein und dankbar dass sie so einen Menschen an ihrer Seite hat, warum macht sie sowas? bin richtig wütend, weil ich das nicht verstehen kann und man nicht helfen kann.
vielleicht weiss jemand rat.
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