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chris_hb
sporadischer Gast
16
bremen M, 36
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Sun, 24.Apr.05, 14:39 Dissoziationen, Probleme mit innerer, kindlicher Person |
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Nach längerer Zeit melde ich mich nun wieder mal wieder mit einem Problem zu Wort.
Bedingt durch emotionalen, körperlichen und sexuellen Mißbrauch in Kindheit und Jugend hatte ich offensichtlich so einiges dissoziiert.
Im Allgemeinen sehe ich bei mir weniger das Phänomen der "multiplen Personen", da ich die durch dissoziative Überlebenstragie entstandenen Strukturen als Facetten von Gefühlsbereichen wahrnehme, die ich ganz gut in meine "Gesamtpersönlichkeit" integrieren kann.
Es gibt jedoch ein Segment, das zumindest sehr nahe an den Charakter einer eigenen "Person" herankommt, das ist im Prinzip das Kind, das ich war, bevor die traumatischen Erlebnisse begonnen haben. Dieser etwa 3 1/2 bis 4 Jahre alte kleine Junge ist mir mitsamt einiger schöner Erinnerungen durch die ganzen Phasen meines bisherigen Lebens erhalten geblieben. Er ist da, wenn mir alles über den Kopf zu wachsen droht und ich mit meinen Stofftieren kuschel, um mich zu beruhigen, er traut sich auch in manchen Begegnungen hervor. In manchen Beziehungen zu jenen Frauen, die auch mal eine "kindliche Seite" haben, kommt er gefahrlos hervor und kann dann wie mit einer ihm entsprechenden Freundin agieren, da er dann wohl meint, mit einem kleinen Mädchen, welches genau wie er in einem erwachsenen Körper steckt, Kontakt zu haben, er kann dann auf seine Art etwas verliebt sein, verspielt sein, eine kleine "Beschützerrolle" überehmen oder auch mit seiner Freundin Streiche aushecken. Wenn die Situation sich ändert, hat er auch keine Probleme, den eher erwachsenen Persönlichkeitsanteilen den Kontakt zur Aussenwelt zu überlassen.
Soweit gestaltet sich das ganze problemlos und durchaus konstruktiv.
Schwierig und sehr belastend wird das ganze, wenn dieser kleine innere Junge die mütterlichen Seiten in einer Frau bewegt. Es ist dann so, als ob er alles an Geborgenheit, Vertrauen etc. was er früher so sehr vermissen musste, weil seine Entwicklung an einem gewissen Punkt durch Gewalt unterbrochen wurde, auf einen Schlag nachholen wollte. Er agiert dann wirklich wie eine eigenständige Person, die sich aus dem ganzen inneren Umfeld anderer Persönlichkeitsanteile weitgehend löst und sich nur auf die mütterlichen Aspekte der Frau im Außenweltkontakt fixiert. Er geht dann nur zurück, wenn entweder die Frau sich aus der mütterlichen Rolle herausbewegt oder aber er irgendeine Gefahr in der Außenwelt wahrzunehmen meint.
Bei großem Vertrauen zu einer Frau kann es passieren, dass er von sich aus überhaupt nicht mehr zurück will und alle anderen meiner Persönlichkeitsanteile daran hindert, irgendwie den Kontakt zur Außenwelt zu koordineren. Da es offensichtlich einen gewissen Anteil bei Frauen gibt, die sehr intensives Erleben aus ihrer Mütterlichkeit diesem kleinen Jungen gegenüber ziehen, scheint manchmal diesen Frauen jede Motivation zu fehlen, die mütterliche Rolle überhaupt je wieder zu verlassen. Als Ergebnis bin ich dann zumindest im Kontakt zu der jeweiligen Frau komplett durch den kleinen Jungen in mir bestimmt, um nicht zu sagen "gefangen", und die Frau dann quasi co-abhängig die Bedürfnisse einer erwachsenen Frau im Kontakt zu mir ihrer mütterlichen Rolle unterordnet wenn nicht gar zu opfert, was mit Sicherheit Frust bringen kann. Der kleine Junge ist dann in seinem Verhalten so abhängig und unselbständig, wie es eben Jungs im Alter von 3 1/2 bis 4 Jahren sind.
Schwierig für mich ist auch die Überforderung des kleinen Jungen mit den sexuellen Regungen des erwachsenen Körpers, in dem er ja lebt. Dieser Punkt ist auch Frauen entsetzlich, denn sie verdrängen in ihrer mütterlichen Rolle den erwachsenen Körper und dessen hormonell bedingte Reaktionen...
Gibt es irgendwelche Möglichkeiten, diesem kleinen Jungen in mir eine Existenz zu ermöglichen, die nicht in destruktive Beziehungen nach dem Muster "Abhängiger trifft Co-Abhängige" münden und in denen auch meinen "erwachsenen" Anteilen einen gesunde Sexualität möglich ist?
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chrisrudi
Helferlein
87
Oberösterreich M, 27
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Wed, 27.Apr.05, 7:28 Re: Dissoziationen, Probleme mit innerer, kindlicher Person |
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Hi!
Hatte ähnliche Probleme mit meinen Kleinen wie du es beschreibst (habe DIS). Denn ich habe zwei: Einer ist ein Bub mit ca. 5/6 jahren und ein Mädchen mit ca. 8 Jahren (ja ich habe einen weiblichen Alter), dann habe ich einige Jugendliche und sogar eine Person die um ganze 15 jahre älter ist als ich (und unser physischer Körper).
Die kleinen "hängen" sich auch gerne an meine Frau, wodurch auch bei ihr sehr stark die Mutterrolle offenbart wird. Aber zuerst mal die Frage...ist das nicht was schönes, endlich auch mal diese Geborgenheit und Sicherheit zu bekommen, die man nie hatte? Unsere Kleinen haben das Recht darauf, diese Geborgenheit und Sicherheit zu erfahren und zu erleben, aber ich selbst setze ihnen die Grenze, indem ich festgelegt habe, dass wir alle gemeinsam diese Geborgenheit und Sicherheit nun erleben und erfahren sollten. Und nebenbei: Ist Geborgenheit und sicherheit nicht einer der wichtigsten Bestandteile einer "erwachsenen" Beziehung/Ehe - was wäre Liebe ohne Sicherheit, was wäre Liebe ohne Geborgenheit?
Anfangs hängten sie sich aber nur an meine Frau und beachteten mich überhaupt nicht mehr, aber im Laufe der Zeit beobachtete ich von innen her, wie meine Frau mit ihnen umging. Gleichzeitig sah ich mir auch so Filme wie "Die Kinder des Misseau Mateu", "Sister Act", "Der Club der toten Dichter" an, den in diesen Filmen geht es ja um den liebevollen Umgang eines Erwachsenen mit Kindern. In Kombination der Beobachtungen meiner Frau, dem bewußten Sehen dieser Filme (und dem damit verbundenen darüber nachdenken) und auch mit Hilfe meiner Therapeutin habe ich stückchenweise begonnen auf meine Kinder zu achten, indem ich erst mal beschloss, dass ICH heute für sie da bin, dass ICH heute auf sie acht gebe, das ICH heute ihr liebevoller und fürsorglicher Erwachsener bin. Als ich diesen Entschluss fasste wollten sie das zuerst nicht, denn sie kannten mich nicht, aber dann konnte ich ihr Vertrauen gewinnen und heute achte ich auf sie. Denn ICH will ja integrieren, denn ICH will ja heute für MICH SELBST sorgen und genau das tue ich, indem ich mir selbst Geborgenheit, Sicherheit und Liebe gebe (zB tue ich mir oder eben auch den Anteilen von mir Gutes: Ein Bad nehmen, entspannen, ruhige angenehme Musik hören usw) - etwas was ich früher niemals tat.
Zum Thema Sexualität: Nun meine Kleinen kann ich zu erwachsener Sexualität nicht zwingen und das will ich auch gar nicht. Jedoch ist es bei uns so, dass wenn einer der Großen Sex haben will, dann sind die Kleinen voll im Innen und irgendwie funkt das. Manchmal kann "nur" passieren, dass manche Dinge bei ihnen im innen triggern (sie also an früher erinnern) - manchmal beispielsweise der Anblick einer Vagina - aber dann höre ich auch mit dem Sex auf, denn wozu soll ich mich quälen wo ich das zu lange so getan habe? Und meine Frau steht da glücklicherweise vollkommen und mit sehr viel Verständnis hinter uns - am Beginn war sie zwar etwas irritiert, dass ich plötzlich nicht mehr ihre Geschlechtsteile, sondern die meiner Täterin sah, aber mittlerweile steht sie komplett zu uns.
Thema Angehörige: Also einmal war meine Frau mit bei der Thera, eben genau deswegen, dass manche von uns, sie irgendwie überfordert hatten und meine Thera sagte folgendes zu ihr:
"Nun, mache mit ihm eine Art Vertrag - symbolisch - indem du jedem von ihm eine Sprächzeit von ca. 20 min gibst. Innerhalb dieser Zeit können sie dir erzählen was sie wollen, aber nach den 20 min ist doch auch deine Grenze erreicht und Grenze setzen ist für Angehörige sehr wichtig, denn ohne Grenze entsteht eine Co-Abhängigkeit. Nach diesen 20 min hol den Host wieder raus. Es hat noch einen Grund: Oft kann es sonst passieren, dass sich die Kleinen in ihren Gedanken verirren und je mehr sie erzählen, desto mehr drehen sie sich hinunter." Und sie macht das jetzt und es funkt
So das fällt mal mir so ein.
lg
chrisrudi
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chris_hb
sporadischer Gast
16
bremen M, 36
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Thu, 28.Apr.05, 11:08 Re: Dissoziationen, Probleme mit innerer, kindlicher Person |
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Hallo chrisrudi,
vielen Dank für Deine Antwort.
Die Idee mit der Sprechzeit für die Kleinen klingt sehr gut, ich finde es schön, dass Deine Frau es schafft, den Host wieder hervorzuholen.
Aktuell liegt dieses Problem bei mir zwar nicht an, ada ich Single bin, aber es hat dadurch in der Vergangenheit schon echte Probleme geben. Damals war ich selbst komplett überfordert, ich hatte ja null Ahnung was da passiert. Ebsnso war die holde Weiblichkeit komplett überfordert.
Aber jetzt weiß ich ja schonmal, dass es überhaupt geht, was mir etwas mehr Sicherheit gibt. Im Moment suche ich nach professioneller Hilfe, kann ja beim integrieren auch ganz nützlich sein.
also nochmal vielen Dank und alles Gute für Dich und Deine Frau,
chris
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chris_hb
sporadischer Gast
16
bremen M, 36
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Thu, 28.Apr.05, 11:09 Re: Dissoziationen, Probleme mit innerer, kindlicher Person |
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Hallo chrisrudi,
vielen Dank für Deine Antwort.
Die Idee mit der Sprechzeit für die Kleinen klingt sehr gut, ich finde es schön, dass Deine Frau es schafft, den Host wieder hervorzuholen.
Aktuell liegt dieses Problem bei mir zwar nicht an, da ich Single bin, aber es hat dadurch in der Vergangenheit schon echte Probleme geben. Damals war ich selbst komplett überfordert, ich hatte ja null Ahnung was da passiert. Ebsnso war die holde Weiblichkeit komplett überfordert.
Aber jetzt weiß ich ja schonmal, dass es überhaupt geht, was mir etwas mehr Sicherheit im Umgang mit mir und Frauen gibt. Im Moment suche ich nach professioneller Hilfe, kann ja beim integrieren auch ganz nützlich sein.
also nochmal vielen Dank und alles Gute für Dich und Deine Frau,
chris
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chrisrudi
Helferlein
87
Oberösterreich M, 27
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Thu, 28.Apr.05, 12:28 Re: Dissoziationen, Probleme mit innerer, kindlicher Person |
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Hi chris,
freut mich, dass ich dir mit meiner beschreibung etwas weiterholfen konnte.
Ja, das mit dem Vertrag funkt wirklich sehr gut. Hat auch noch weiters den Vorteil, dass ich und meine Kleinen so lernen, auch auf andere Menschen zu achten und ihnen nicht einfach mein Leben aufzuzwingen
Danke für die Wünsche und dir auch noch alles gute und schöne.
lg
chrisrudi
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Borderline/Hilfe
Helferlein
132
W, 45
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Thu, 28.Apr.05, 13:00 Re: Dissoziationen, Probleme mit innerer, kindlicher Person |
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Quote: | Gibt es irgendwelche Möglichkeiten, diesem kleinen Jungen in mir eine Existenz zu ermöglichen |
Hallo chris_hb hab erst mich heute eingelesen !
Nein eigendlich nicht ! da es sich nur um einen Schutzfunktion handelt.
Es wäre es eine sehr gnädige Lösung, diese schrecklichen Erinnerungen hinter den Barrieren zu lassen, die die Seele zu ihrem Schutz aufgebaut hat. Leider ist dies aber dauerhaft keine Lösung da eine wirkliche Heilung nur stattfinden, kann wenn es gelingt, die abgespaltenen Teile ( innerliches Kind )zu integrieren. Du solltest an die Traumabarbeitung mit einen Therapeuten. LG Renate
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_________________ Es gibt Menschen, die behaupten, wir seien unnormal. Irre oder bekloppt. |
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chris_hb
sporadischer Gast
16
bremen M, 36
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Thu, 28.Apr.05, 14:10 Re: Dissoziationen, Probleme mit innerer, kindlicher Person |
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Hallo Borderline/Hilfe,
derzeit bin ich auf der Suche nach einem guten Therapeuten.
Die allermeisten der schrecklichen Erinnerungen kamen schon vor etwa 12 bis 15 Jahren hoch, damals fand ich leider keine Hilfe, da Missbrauch an Jungen durch eine weibliche Täterin noch zu sehr tabuisiert war.
Die allermeisten Dissoziationen habe ich, zumindest nach eigener Einschätzung recht gut integriert.
Meinen persönlichen Erleben nach, handelt es sich bei der beschriebenen kindlichen Person, bzw. dem recht eigenständigen kindlichen Gefühlsanteil um den emotionalen Status oder wie auch immer ich das nennen kann, den ich als Kind vor Eintritt der Traumatisierungen hatte. Es hat also, denke ich, etwas weniger mit den wichtigen Schutzfunktionen zu tun, sondern es fühlt sich so an, als sei es der Part, der im Schutz der Dissotiationen überlebt hat. Nach den Erlebnissen destruktiver Beziehungsmuster mitsamt Abhängigkeit und Co-Abhängigkeit habe ich allerdings diesen Teil selbst etwas zurückgedrängt, er scheint jetzt aber immer stärker und vehementer in den Fordergrund zu drängen. So in etwa nach dem Motto: "Jetzt hast Du Dich genug mit den Traumas auseinandergesetzt und bist doch ganz stabil, also lass jetzt endlich mir meinen Raum, den ich nie hatte". So in etwa fühlt es sich für mich an, es hat manchmal so einen Touch, als ob "ich" das Ergebnis der inzwischen wohl weitgehend integrierten Dissoziationen wäre, und dieser kindliche Teil der "Überlebende", der sich allmählich aus seinem sicheren Versteck heraustraut und die Welt entdecken möchte.
Aber auch um das abzuklären bin ich auf der Suche nach einer guten Therapie.
Inwieweit es sich bei mir also tatsächlich um DIS/MPS handelt, vermag ich nicht zu diagnostizieren, Parallelen sind jedenfalls vorhanden.
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Borderline/Hilfe
Helferlein
132
W, 45
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Thu, 28.Apr.05, 15:13 Re: Dissoziationen, Probleme mit innerer, kindlicher Person |
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Dafür sind Therapeuten da !
kennste den ?
„Ein Trauma, das nicht realisiert wird, muss stets aufs Neue reinszeniert werden. Realisiert – und damit wahr – wird ein Trauma, wenn der Mensch darüber sprechen kann, ohne gefühlsmäßig darin zu versinken.“
noch versinkst du gefühlsmassig darin ! viel glück bei einer guten Therapeutin die auch nach EMDR arbeitet.
alles andere wäre reine spekulation ob Diz.multibel usw.
PS Ich denke das jede/r Überlebende multibel ist !
Renate
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_________________ Es gibt Menschen, die behaupten, wir seien unnormal. Irre oder bekloppt. |
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Rosalinda
Helferlein
37
Schweiz W, 40
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Fri, 29.Apr.05, 16:37 Re: Dissoziationen, Probleme mit innerer, kindlicher Person |
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Hallo zusammen
Zum Thema "inneres Kind" beschäftige ich mich auch seit längerem. Ich habe auch schon übungen gemacht wie man das innere Kind umarmen kann und diese Geborgenheit geben kann, dass ich nie so spüren konnte.
Mein inneres Kind war bisher ein 9-10 jähriges Mädchen. Ich sah immer dasselbe Mädchen und ich konnte den Zugang mit sehr viel Mühe zu ihr erreichen.
Vor zwei Wochen machte ich dasselbe bei meinem Therapeuten. Er versetzte mich in eine Entspannung und wollte dass die grosse Rosalinda die kleinere Rosalinda in den Arm nahm. Doch als ich mich dies vorstellen wollte, kam aus heiterem Himmel ein komisches Wesen (Drache) der über die kleine Rosalinda war und die grosse Rosalinda wegstosste, so als wolle er nicht, dass man der kleinen Schutz gibt. Die kleine Rosalinda ist in seinen Fängen. Ich weinte bitterlich beim Therapeuten. Er musste mich zurückholen. Er entschuldigte sich auch, dass es nicht so gelaufen war wie es hätte sein sollen. Aber ich sagte ihm, dass er ja nichts dafür hat, dass ich so bitterlich weinen musste. Es kam einfach über mich.
Nun heute habe ich mich auch selbst wieder mit dem inneren kind beschäftigt. Ich habe ein Gespräch hergestellt. Was daraus kam, hat mich selbst nachdenklich gemacht. Denn ich habe nie ein 1jähriges Baby in mir als inneres Kind gesehen, dass ist neu. Ich kann auch nicht alles verstehen, was es sagte..es verwirrt mich ein bisschen.
Ich schreibe hier das Gespräch auf. Vielleicht hilft es mir irgendwie rauszufinden, warum ich auch hier keine Verbindung mehr haben kann zu meinem inneren Kind. Ich hoffe, irgendwann geht es wieder..
Also hier das Gespräch:
Hallo kleine Rosalinda (Nickname) wie geht es Dir?
Kleine Rosalinda: mir geht es nicht gut. Bin Traurig.
Erwachsene Rosalinda: Warum?
kleine: Ich fühle mich alleingelassen.
grosse: Wie alt bist Du?
kleine: 1 jährig.
grosse: So klein? Ich fühle mich traurig, dass Du dich allein fühlst aber weshalb?
kleine: Böse!
grosse: Wer ist böse?
kleine: ich
grosse: Warum?Du bist noch ein Kind! klein.
kleine: Kann nicht. Ich weine. bin allein. Angst
grosse: Komm zu mir. Ich möchte dich umarmen. Ich will dich beschützen.
kleine: Kann nicht. Jemand hat mich gefesselt.
grosse: Wer?
kleine: -----------------------------(gibt keine Antwort)
grosse: Du musst es nicht sagen. Ich will Dir nur helfen. Für dich da sein.
kleine: ------------------------------(keine Antwort)
grosse: Ich will dich streicheln, darf ich?
kleine: NEIIIIN!!! (ängstlicht und verzweifelt)
grosse: Warum, ich bin lieb zu dir. Ich liebe DIch doch. Komm zu mir bitte. Lass mich dich umarmen.
kleine: Nein, habe Angst. Er ist da. Angst!!!
grosse: Wer ist "er"? sag es mir bitte!
kleine: Er nein sagen nicht, Angst, böse, NEEIIN!
grosse: Soll ich dich nicht berühren?
kleine: Nein, Ja,Nein, Angst, Panick, Hilfeeee! Schmerzen, Baby Angst.
grosse: Ich werde dir nicht weh tun. Ich habe dich fest gern, glaube es mir.
kleine: will nicht. Geh weg!Allein sein möchte!Weg, bin wütend! Hilfeee!
grosse: ich gehe aber komme wieder. Ich möchte dich wirklich lieben und helfen. Du bist ein liebes Kind.
kleine: NEIN, still sein, weg! Wütend!!
So, das war das Gespräch. VIelleicht tönt es komisch für einige. Aber ich habe mich so gefühlt als wäre ich in einem Dialog mit denen zwei. ich musste nichts überlegen, es kamen einfach diese Sätze. Was mich sehr beschäftigt, ist dieses 1jähriges Kind in mir...mit diesem Alter mussten meine Eltern mich bei meiner Grossmutter und meinem Stiefgrossvater lassen. Sie kamen in die Schweiz weil Sie arbeiten mussten. In Spanien hatten sie es schwer eine Familie durchzubringen. ich blieb somit von 1jährig bis 5 jährig bei meiner Grossmutter und meinem Stiefgrossvater. von meiner Grossmutter habe ich wunderschöne erinnerungen, jedoch von meinem Stiefgrossvater gar keine. Nur eine einzige und die war alles andere als schön.
liebs grüessli
Rosalinda
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_________________ "Die Lösung ist immer einfach,
man muss sie nur finden." |
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