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G.H.Z
sporadischer Gast
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Bodensee M, 25
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Thu, 21.Apr.05, 20:45 Frage an Langzeitdepressive |
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Hallo zusammen,
ich verfolge dieses Forum schon seit Jahren und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen an dem ich einfach diese Frage stellen muss. Sie wurde zwar schonmal gestellt, allerdings wurde nicht richtig darauf eingegangen.
Ich habe nun schon seit Jahren Depressionen. Mal so schlimm das ich mich aus dem Fenster stürzen möchte, mal so das ich schon froh bin das ich mich wenigstens nicht aus dem Fenster stürzen will.
Meine Frage ist, hört das jemals auf???
Fast jeder der hier im Forum ist hat Depressionen seit Jahren wenn nicht Jahrzente. Ich will keine Gegenfragen hören, was ich denn habe oder wieso es so ist und auch keine aufmunternden Worte.
Sagt mir bitte ohne die Wahrheit zu verschönern, hört das jemals auf??
Viele von euch haben schon Therapien gemacht und trotzdem kann ich mich nicht wirklich an Beiträge erinnern die es dadurch geschafft haben.
Also bitte ihr Langzeitdepressiven gebt mir Antwort.
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Fallen.Angel
Moderatorin
1117
Wien W, 24
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Thu, 21.Apr.05, 20:53 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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hallo ghz
ich weiß zwar nicht wie lange man depressiv sein muss um in deinen augen als langzeit depressiver zu gelten, aber da ich an dem thema auch sehr interessiert bin bzw. war.. schalte ich mich mal hinzu
aalsoo... mein therapeut meinte, es gibt leute die sind ihr leben lang depressiv und die leben von einem tag zum nächsten... und das ist ein erfolg wenn sie die tage überleben...
naja also würde ich sagen, es gibt menschen die sind ihr leben lang krank (depressionen) und dann gibt es menschen die kommen mit "einer episode" davon und haben nie wieder probleme...
in welche kategorie du fällst wirst du wahrscheinlich erst am ende deines lebens wissen... ich mein ich glaube schon lange nicht mehr an wunder, aber vielleicht schafft ein "langzeitdepressiver" irgendwann den absprung... wer weiß...
grüße fa
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_________________ SvV Selbsthilfeseite |
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G.H.Z
sporadischer Gast
13
Bodensee M, 25
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Thu, 21.Apr.05, 21:00 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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es ist vielleicht nicht so pauschal zu sagen, aber wie lange dauert so eine "Phase" im Schnitt. Bin seit knapp 3 Jahren Dauerdepressiv und frage mich halt nun geht das mein ganzes Leben so weiter?
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Fallen.Angel
Moderatorin
1117
Wien W, 24
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Thu, 21.Apr.05, 21:31 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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G.H.Z wrote: | es ist vielleicht nicht so pauschal zu sagen, aber wie lange dauert so eine "Phase" im Schnitt. |
naja depression im klinischen sinn, sind es sobald es länger als zwei wochen dauert... eine depressive episode kann sich schon über jahre ziehen, aber ich schätze "lebenslänglich" hat man, ganz sicher wenn man eben unter immer wieder auftretenden depris leidet... wobei ich das jetzt bitte nicht pauschalisieren möchte... ich schätze mit psychotherapie und je nach schwere auch mit medikamentöser unterstützung kann man auch recht gut damit alt werden.. natürlich ist es ein ewiger kampf.. aber es ist eine krankheit wie jede ander auch...
Quote: | Bin seit knapp 3 Jahren Dauerdepressiv und frage mich halt nun geht das mein ganzes Leben so weiter? |
möglich.. hast du den schon mal psychotherapie gemacht oder ähnliches.. vielleicht ist es besser, dass mit einem fachmann zu klären, wobei der dir auch nicht sagen wird ob du es für immer haben wirst oder nicht, weil das einfach total ungewiss ist...
ich hoffe ich hab mich jetzt nicht verhaspelt hab immer wieder neu angefangen zu schreiben.. um diese uhrzeit bin ich schon in anderen welten *g*
grüße fa
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_________________ SvV Selbsthilfeseite |
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G.H.Z
sporadischer Gast
13
Bodensee M, 25
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Fri, 22.Apr.05, 8:58 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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Schreibt doch einfach mal, wie lange ihr schon Depressionen habt und ob ihr Hoffnung auf Heilung seht.
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Fallen.Angel
Moderatorin
1117
Wien W, 24
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Fri, 22.Apr.05, 17:05 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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und was bringt dir das dann??
das du noch depressiver wirst???
jeder hat sein eigenes tempo.. und ich glaube kaum, dass du einen hoffnungsvollen depressiven findest...
versuch dich doch lieber mit dingen zu beschäftigen die deiner genesung förderlich sind
grüße fa
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_________________ SvV Selbsthilfeseite |
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Sinja
Forums-InsiderIn
438
NRW W, 29
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Fri, 22.Apr.05, 18:35 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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Hallo G.H.Z.,
ich leide schon seit ca. fast 10 Jahren an immer wiederkehrenden Depressionen. Es gibt jedoch auch Phasen, in denen es mir gut geht.
Die letzten 3 Jahre z.B. war ich durchschnittlich 3 Monate im Jahr depressiv. Bei mir persönlich ist es immer eine Dosiserhöhung meines Medikamentes gewesen, dass ich wieder aus dem Loch rauskam. Hatte nämlich jedes Mal, wo ich im Loch war, eine niedrigere Dosis genommen...und wenn dann irgendein Tiefschlag kommt, reicht die Dosis nicht mehr. Nun nehme ich seit meiner letzten Depression ( August bis Oktober 2004), also jetzt seit ca. einem halben Jahr wieder die höhere Dosis und mir geht es seitdem gut.
Ich habe die Veranlagung zu Depressionen wohl geerbt. Es zieht sich durch die Familie.
Ich glaube nicht, dass ich jemals wirklich "geheilt" sein werde, aber mit Medikamenten und natürlich auch Psychotherapie, die ich fast 6 Jahre jetzt mache, geht es eigentlich recht gut. Die Therapie werde ich wahrscheinlich bald reduzieren. Bin jetzt bei einmal pro Monat und es klappt gut.
Ich denke, ohne mein Medikament würde es mir oft schlechter gehen. Es hält mich über Wasser. Man kann sagen, es geht mir gut. Vielleicht bin ich von meinem Medikament abhängig, weil ich Angst habe, dass es mir ganz ohne viel schlechter gehen würde...aber die Angst vor Rückfällen ist momentan noch da, weshalb ich die Dosierung wohl noch länger beibehalten werde. Habe zwar Nebenwirkungen wie Schwitzen und Gewichtszunahme, aber das nehme ich momentan in Kauf.
Zu Deiner Frage, wie lange das dauert: das kann man wirklich so generell nicht sagen, ist sehr verschieden. Ich für mich glaube, dass sich in Schüben auftretende Depressionen wohl durch mein Leben ziehen werden.
Vielleicht lässt es sich durch mein Medikament erträglicher machen, aber "gesund" werde ich wohl nie sein. Ich habe natürlich schon die Hoffnung, dass die Depressionen einmal weggehen, halte dies aber im Moment nicht für sehr wahrscheinlich, da ich in der nächsten Zeit in meinem Leben eine Menge ändern will...was mich sehr belastet, da ich es schon länger vor mir herschiebe
Ich wünsche Dir, dass es Dir bald wieder besser geht und dies auch lange lange so bleibt!
Liebe Grüße
Sinja
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G.H.Z
sporadischer Gast
13
Bodensee M, 25
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Fri, 22.Apr.05, 19:33 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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Zu FallenAngel:
Wie schon gesagt geht das bei mir schon 3 Jahre und es gibt eben nur noch diese Frage die mich beschäftigt.
Was mir das bringt? Ich will einfach nur die Wahrheit hören (ungeschminkt), Erfahrungsberichte wie eben von der Sinja, die nicht sagt:"Mach ne Therapie und es wird alles besser". Die Entäuschung danach würde mich sicher noch depressiver machen (falls das noch geht), aber eine ehrliche Antwort die mir sagt:" ich lebe seit 10 Jahren damit und es geht wahrscheinlich nie weg", hilft mir mehr als leere Versprechungen oder Ratschläge.
Deine Antwort klang ein bischen wie:" Es ist besser wenn du die Wahrheit nicht kennst".
Ich werde sicher nicht resignieren wenn einer erzählt er ist 80 und lebt seit 60 Jahren damit. Wie du schon sagtest ist es bei jedem anders. Allerdings ist es dieselbe Krankheit und man will wissen was einen erwarten kann.
Was bedeutet eigentlich dein Jap. oder Chin. Zeichen?
Zu Sinja:
Danke dir. Perfekte Antwort.
Wünsch dir viel Glück mit dem was du vorhast und hoffe das dich in Glücksmomenten die du dir erarbeiten willst die Depression nicht sofort wieder runterzieht.
Das kenn ich nämlich zur genüge. Kaum ist man mal fröhlich ziehen sich die Mundwinkel im nächsten Moment wieder runter.
Ein Teilnehmer an diesem Forum hat mal in einem Beitrag gesagt:" Die Depression ist wie eine ständige Begleiterin, die dich daran erinnert das du nicht glücklich sein kannst". Der beste Satz für mich der je hier im Forum gefallen ist.
Grüsse vom Bodensee
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vilareal
Forums-InsiderIn
387
Wien M, 33
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Fri, 22.Apr.05, 19:56 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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@ G.H.Z.
Es ist nicht sicher vorauszusagen. Es hängt von allen möglichen Dingen ab.
Fallen.Angel hat recht: Was nützt die Information wie es bei anderen war/ist? Es bist Du um den es geht! Das einzige was du machen kannst ist arbeiten, arbeiten und noch mal arbeiten. Dann kann es besser werden. Oder auch nicht. Eine Therapie macht nicht alles besser. Sie ist ein möglicher Weg Verbesserung zu erzielen. Ein relativ gut erprobter.
Und meine Geschichte: Ich hab alles mögliche. Depressionen seit vielen Jahren. Trotzdem gibts Zeiten zu denen es mir gut geht. Und für die lebe ich. In der Hoffnung, daß diese Phasen länger und mehr werden. Sonst kann ich nichts machen.
lg,
v.
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Fallen.Angel
Moderatorin
1117
Wien W, 24
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Fri, 22.Apr.05, 20:03 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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G.H.Z wrote: | Deine Antwort klang ein bischen wie:" Es ist besser wenn du die Wahrheit nicht kennst". |
meine antwort lautet, es gibt keine allgemeingültige wahrheit.. du kannst in einem jahr völlig gesund sein (vorrausgesetz du tust etwas dafür) und du kannst in 20 jahren noch immer krank sein..
Quote: | Allerdings ist es dieselbe Krankheit und man will wissen was einen erwarten kann. |
naja aber gerade depressionen kennt soviele formen.. da gibt es meiner meinung nach kein gleich.. ich persönlich habe noch niemanden getroffen, der an den gleichen symptomen leidet wie ich... aber gut..
ich persönlich denke, dass es ein sich im kreis drehen ist, wenn man sich damit beschäftigt wie lange andere menschen krank sind.. anstatt sich darum zu kümmern das es weiter geht... aber gut... vielleicht bin ich einfach zu zielorientiert...
Quote: | Was bedeutet eigentlich dein Jap. oder Chin. Zeichen? |
das bedeutet leben
ab jetzt halt ich mich raus.. mal sehen was hier noch so kommt...
grüße fa
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_________________ SvV Selbsthilfeseite |
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tenrachefke
Helferlein
64
Wien M, 35
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Fri, 22.Apr.05, 20:30 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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Hallo G.H.Z
Ich war ca. von meinem 13. Lebensjahr an depressiv und bin seit ca 4 Jahren (kann man nicht so genau sagen) weitgehend symptomfrei. Bin jetzt fast 34 Jahre alt.
Also, es gibt einen Weg raus. Definitiv.
Liebe Grüße
Rakete
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Toughy
[nicht mehr wegzudenken]
1312
Dtld W, 29
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Fri, 22.Apr.05, 20:35 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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Hallo G.H.Z.,
ich selbst hatte *ich weiß nicht wie lange* Depressionen. Mit zwei intensiven Therapien bin ich da ganz gut rausgekommen; irgendwie habe ich gelernt, nicht mehr so tief zu fallen, sondern mir ein Auffang- oder Sicherheitsnetz zu weben.
Aber "depressive Verstimmungen" kenne ich natürlich dennoch nach wie vor. Aber suizidale Gedanken hatte ich seither nicht mehr. Das ist jetzt *rechne* etwa 7 Jahre her.
Wie gesagt: Ich konnte das mit Psychotherapie ganz gut meistern; war aber auch ein hartes Stück Arbeit. Manchmal artet es heute noch in Arbeit aus, aktiv gegenzusteuern, aber es geht ganz gut - ganz ohne Medikamente.
Ich selbst finde die Frage nicht unerheblich, ob es sich bei Deiner Depression um eine endo- oder exogene Depression handelt.
Ich kenne btw. kannte Fälle, wo Menschen an endogenen Depressionen litten und keinerlei Medikamente anschlugen. Das ist dann wirklich heftig...
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_________________ Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will. |
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Sinja
Forums-InsiderIn
438
NRW W, 29
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Sat, 23.Apr.05, 9:30 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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Hallo G.H.Z,
Quote: | Erfahrungsberichte wie eben von der Sinja, die nicht sagt:"Mach ne Therapie und es wird alles besser" |
alles wird sicher nicht besser, aber bei vielem kann eine Therapie doch sehr hilfreich sein. Ich denke, da hast Du mich ein wenig falsch verstanden. Mir hat meine Therapie sehr geholfen, mich selber zu verstehen und anders mit vielem umzugehen. Ich habe durch die Therapie mehr Selbstbewusstsein bekommen und komme allgemein im Leben besser zurecht.
Gegen die Depressionen an sich hilft die Therapie mir jedoch nicht wirklich, das stimmt schon. Ich weiß ja, dass es nach der Depression immer wieder beser wird. War ja immer so. Trotzdem bin ich in der Depression total fertig, habe jedesmal Angst, dass es nie mehr wird. Alles was vorher war, ist vergessen, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es nochmal besser wird. Ich steck dann einfach zu tief drin als dass ich mir dann vor Augen halten kann, dass es immer wieder besser wurde.
Ich denke, ab einer gewissen Schwere einer Depression ist man einer Therapie nicht zugänglich. Es muss einem erst wieder besser gehen, dass man sich damit auseinandersetzen kann....und dass es einem besser geht, geht oft erst mit Medikamenten. Ist zumindest bei mir so. Ich denke, es sind auch endogene Depressionen bei mir, also irgendeine Stoffwechselstörung im Gehirn.
Abschließend kann ich sagen, dass meine Therapie mir sehr geholfen hat, im Leben besser klar zu kommen, mich selber zu verstehen und anzunehmen wie ich bin. Sie war und ist mir eine große Hilfe.
Vielleicht kann man noch sagen, dass die Therapie mich etwas stabilisiert hat, dass die Phasen in denen es mir richtig gut geht, länger anhalten.
Ich weiß noch ganz zu Anfang der Therapie habe ich mich über einen längeren Zeitraum schlecht gefühlt. Habe allerdings auch eine niedrigere Dosis von meinem Medikament genommen.
Ich weiß selber nicht genau, ob mir eher die Therapie oder die Medikamente geholfen haben. Ich denke beides...wobei ich in der letzten Zeit auch denke, dass es bei mir wohl z. T. endogen ist, da es mir mit der hohen Dosis jetzt schon länger gut geht.
Sagen wir, die Therapie hat mir bei anderen Dingen sehr geholfen, gegen die wiederkehrenden Depressionen konnte sie nichts ausrichten, was doch dafür spricht, dass es z.T. endogen ist, oder?
Ich möchte jetzt nochmal ganz deutlich sagen, dass alles was ich schrieb, sich auf mich bezieht und es bei anderen Menschen ganz anders sein kann. Bei Dir, G.H.Z ist es sicher auch anders. Kein Mensch gleicht einem anderen. Es ist halt sehr verschieden.
Ich rate Dir nicht von einer Therapie ab, denn sie kann Dir bestimmt auch sehr hilfreich sein. Du darfst nur nicht mit dem Gedanken zur Therapie gehen, dass Du nach der Therapie völlig geheilt sein wirst. Dann bist Du natürlich frustriert, wenn dem nicht so ist. Aber warum nicht die Therapie als Unterstützung? Es tut immr gut, mit einem Außenstehenden über seine Probleme und Gefühle zu sprechen.
Ich denke, Du hast bestimmt auch eine ganze Menge, worüber Du gerne reden würdest oder nicht?
Was meinst Du woher Deine Depressionen kommen? Gab es einen Auslöser? Schlechte Erfahrungen in der Kindheit? Oder gibt es bei Dir in der Familie Fälle von Depressionen oder anderen psychischen Krankheiten?
So, jetzt hör ich aber auf...habe manchmal eine Schreibewut und kann kaum noch aufhören
Hallo vilareal,
Quote: | Trotzdem gibts Zeiten zu denen es mir gut geht. Und für die lebe ich. In der Hoffnung, daß diese Phasen länger und mehr werden. Sonst kann ich nichts machen.
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Genauso sehe ich das auch!
Liebe Grüße an Euch beide!
Sinja
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jak
sporadischer Gast
5
deutschland M, 22
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Sat, 23.Apr.05, 12:52 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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Hallo ihr!!
Ich habe jetzt seit gut fast zwei Jahren Depressionen und bin seit gut fünfMonaten in behandlung (Krankenhaus und Tagesklinik).
Und was ich in der Zeit rausgefunden habe über diese Krankheit ist nicht immer sehr schön, da selbst die therapeuten nicht genau sagen können ob man wieder gesund wird oder nicht. Es gibt Tage da könnte ich Bäöume ausreißen und die ganze welt umarmen und dann gibt es wieder Tage wo ich mich am leibsten naja ihr wisst schon ....
Aber ich bin dabei zu lernen damit umzugehen es ist schwer und oft genug hat man rückschläge aber dennoch ich glaube daran das ich es schaffen kann.
Vorallen weil ich Leute kenne gelernt habe durch meine Therapie die es geschaft haben.
Gruß jak
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snuffi
Helferlein
129
Wien W, 25
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Sat, 23.Apr.05, 19:26 Re: Frage an Langzeitdepressive |
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bin auch grad auf den thread gestoßen...
ich hab ne rezidivierende depression. daher is jetzt eigentlich schon klar, dass sie mich immer wieder mal begleiten wird.
zur zeit steck ich in ner ordentlichen phase drin, echt schlimm. ich hab gehofft, sowas nie mehr erleben zu müssen. und es gab auch anlass dazu: war jetzt schon 2 jahre beinahe beschwerdenfrei. hab in der zeit auch meine medikamente mehr als halbiert, funktionierte alles super. und jetzt? ohne wirklichen auslöser plötzlich bumm-zack.
aber so ist das halt. mittlerweile weiß ich zumindest, dass die phase nicht ewig dauert. ich hab ja auch noch meine therapeutin und meinen psychiater, die zusammen arbeiten. bin schon seit einigen jahren bei ihnen und sie wissen mittlerweile schon ziemlich genau, womit sie mir helfen können. außerdem hab ich in den letzten jahren auch einiges dazugelernt, wie ich so ne krise doch ein stück abfedern kann.
es ist extrem anstrengend. und ich hab oft das gefühl, dass ich nicht mehr kämpfen kann und will. und sowieso all die hilfen wie therapie, medikamente nicht brauchen will und mir einfach alles nur mehr lästig ist. aber es ist wohl der einzige weg, der mich aus dem loch wieder raus führt. und das will ich ja auch... hab nach meiner schwersten zeit mein studium wieder aufgenommen, stehe kurz vorm ende und möcht meinen beruf unbedingt ausüben! freu mich schon riesig drauf!
es ist für mich total schwer, mich damit abzufinden, dass die depression meine begleiterin sein wird. werde - laut meinem arzt - entweder ständig medikamente nehmen müssen bzw. sie immer griffbereit haben. und dennoch können sie dann nur das ausmaß einschränken, das loch aber nicht entfernen. mach mir auch gedanken, wie das sein wird. welcher arbeitgeber kann es sich leisten, eine person, die aus heiterem himmel immer wieder mal für längere zeit wegen einer depression krank ist, anzustellen?
und genau daher stammt ein teil meiner großen motivation. ich möcht mit hilfe meiner therapeutin alles tun, was ich tun kann, um die wahrscheinlichkeit für ne phase zu reduzieren. und wenn ich viel glück hab, dann funktionierts vielleicht! und daran klammere ich mich!
und genau das möcht ich dir auch sagen: hör auf, fragen zu stellen, wies weiter geht, herumzusitzen und zu jammern. ich kenn das alles, aber es hilft nix. wichtig ist, dass du herausfindest, was du für dich tun kannst! und das musst du dann auch tun! auch, wenns mal wieder scher und sinnlos scheint, wie bei mir grad...
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