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dornwels66
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Post Fri, 09.May.03, 14:42      Therapie: Ehe gescheitert? Wie geht es weiter? Reply with quoteBack to top

Ich habe nach wochenlangen Studieren von Dingen, mit denen ich niemals in meinem Leben zu tun hatte, geschafft, dieses Forum zu finden. Nun möchte ich gerne mein Problem schildern, welches mir meine Welt zerstört hat.
Ich bin seit 4 Jahren mit meiner Frau verheiratet. Wir kennen uns 11 Jahre, sind seit 7 Jahren zusammen. Meine Frau ist 28, ich selbst 36 Jahre alt.
Zum Ende letzten Jahres brach meine Frau unvermittelt zusammen. Sie kam ins Krankenhaus. Nach diversen Untersuchungen stellte sich heraus, dass ihr körperlich nichts fehlt. Sie war dann 5 Wochen zuhause, es wurde aber immer schlimmer. Um es vorweg zu nehmen: Sie hatte Panikattacken und Ängste.
Dann wies unser Hausarzt sie in die neurologische Abteilung unseres Krankenhauses ein. Wieder unendliche Untersuchungen, auch ein Gespräch mit dem Psychologen / Therapeuten. Daraufhin wurde beschlossen, dass meine Frau eine Therapie in einer Tagesklinik in unserer Stadt macht. So, und nun folgt die eigentliche Geschichte.

Die Therapie in der Tagesklinik begann Anfang Dezember letzten Jahres. Sie dauerte 11 Wochen.
Ich merkte, dass meine Frau sich immer mehr veränderte. Sie liess mich nicht mehr an ihrem Leben teilhaben. Ganz schlimm wurde es, als sie ein sog. Biographiegespräch hatte. Sie musste ihr ganzes Leben aufschreiben, darauhin folgte dann ein Gespräch mit Ärztin und der betreuenden Thereapeutin. Von da an wurde es noch schlimmer. Sie machte nur noch Dinge allein. Lies mich nicht mehr teilhaben an ihrem Leben. Sie fuhr viel alleine weg, kam manchmal erst nachts spät oder am nächsten morgen wieder. Wenn ich mit ihr reden wollte, blockte sie ab. Ihre Gesichtszüge verhärteten sich, sie antwortete nicht mal mehr! Sie sah mich immer nur an.
Auch hinsichtlich Sexualität spielte sich nichts mehr ab. Sie sagte, sie könne derzeit keine Nähe zulassen.
Dann begann ich zu forschen. Ich kannte ihre Biographie. Ich fand Dinge heraus, die ich vielleicht gar nicht finden wollte. Sie war 3-4 Jahre als Jugendliche sex. missbraucht worden von ihrem Pflegevater ( keine Vergewaltigung, wohl mehr Berührungen, Grabschen etc. ). Sie kam im Alter von 2 Jahren zu Ihren Pflegeeltern. Ihre leiblichen Eltern konnten sie nicht " behalten ".
Sie stand wohl unter einem ungeheuren Druck dort.
Nach vielem Forschen fand ich die Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung, Verlustängste, Panikattacken. Sie bestätigte mir dann in einem Gespräch, dass dieses auch auf den Krankenscheinen so stehen würde. Also machte ich mich schlau über diese Dinge. Und ich bekam Angst, was ich damals und auch heute noch lese. Was es für Dinge gibt, mit denen ich zunächst überhaupt nichts anzufangen wusste.

Ich las und las und las. Dachte, vieles mit ihren Symptomen entschuldigen zu können. Doch dann, vor 5 Wochen, fand ich etwas heraus, was meine Welt zusammenbrechen lies: Sie ging fremd, mit einem, der auch in der Tagesklinik mit ihr zusammen war. Und das wohl schon seit Anfang 2003. Nun wurde mir natürlich auch klar, warum sie nicht mehr mit mir schlafen konnte, immer weg war etc.

Ich stellte sie zur Rede. Da kamen dann Dinge wie: Ich habe die letzten Monate wohl nicht in der Realität gelebt usw. Sie weinte auch viel, und wollte nicht, dass wir uns trennen, denn dieses Fremdgehen ist für mich das schlimmste, was mir der Partner antun kann. Und das wissentlich, es war nicht nur einmal mit dem anderen. Sie versprach mir, Schluss zu machen ( obwohl sie sagte, es sei gar keine Beziehung mit dem anderen, sie muesse da nichts Schluss machen.... ). 2 mal versprach sie es mir, tat es aber immmer und immer wieder nicht. Sie versprach auch, dort nicht mehr zu ihm zu fahren, tat es aber doch wieder. Sie log immer und immer wieder. Im Gegensatz dazu sagte sie immer wieder zu mir, dass wir es schon schaffen würden und sie liebt mich immer noch. Den anderen mag sie, er sei ein guter Freund....

Ich meinte zu ihr, dass es wohl mit 28 Jahren schwer sei erkennen zu muessen, seine eigene dunkle Seite kennenzulernen. Denn sie hat es mir seit wir zusammen sind immer alles recht gemacht. Hat sich hinten angestellt, sie konnte auch nie streiten! Konflikte war ein Grauen für sie. sie konnte auch nie richtig sagen, was ihr nicht passt. Sich selbst aufgeben um es dem Partner recht zu machen.

Doch darüber bin ich bis in den letzten Wochen nie gestolpert!!! Ich kannte meine Frau ja nie anders. Dachte immer, dass sei normal, sie ist halt so, und was für ein Glück ich doch im Leben habe mit ihr.....

Heute weiss ich wohl, dass vieles aus Verlustangst geboren war/ist bei ihr. Am schlimmsten aber, dass sie immer und immer wieder log.

Seit nunmehr 2 Wochen lebt sie nicht mehr in unserem Haus. Sie sagte, sie brauche Abstand, zog zu einer Freundin. Sie trifft sich weiterhin mit dem anderen, ich habe seit einer Woche nichts mehr von ihr gehört.

Alles kann ich hier auch gar nicht schreiben, dann wäre ich wohl morgen früh noch dabei...

Sie sagte letzte Woche, sie wolle nun ihr leben leben. Was sie darunter versteht, weiss ich nicht.
Doch nachdem, was ich auch alles heute von ihren psych. Beschwerden weis, frage ich mich, ob sie wohl jemals zurückkommen wird. Ob sie mich vermisst? Ob sie mich immer noch liebt, oder einfach endlich ausbrechen wollte aus unserem Leben und jetzt ihr Ding machen will.

Ich weiss nicht mehr weiter. Sie ging mit 2 Reisetaschen, alles andere ist noch in unserem Haus. Sie sagte, finanziell liesse sie mich mit dem Haus nicht im Stich. Bis zum Verkauf des Hauses, was wir zusammen in 5 langen Jahren selbst gebaut haben und nun, 2003, fertig ist!

Ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass sie zurückkommt, ungeachtet jetzt mal von meinen Gefühlen hinsichtlich Vertrauen zu ihr usw.

Ich weiss, dass sie sich weiterhin regelmässig mit dem anderen trifft. Sie hat zu unseren Freunden, meinen Eltern, Nachbarn etc. allen Kontakt abgebrochen. Ob oder wann sie mal ihre Sachen holt, mal überhaupt mal wieder etwas sagt oder sich meldet, keine ahnung. Ich habe nicht mal die neue Adresse, wo sie bei der Freundin wohnt.

Sie ist weiterhin in Therapie. Die Therapeutin meinte, dass es bei ihr wohl so um die 3-4 Jahre dauern würde.

Ich würde mich sehr freuen, eure Meinung zu hören. Ist das nun Krankheit, die sie so handeln laesst, oder nicht?
Ich freue mich ueber jeden Beitrag, denn ich weiss echt nicht mehr weiter. Trotz allem, was sie mir mit ihrem Verhalten angetan hat ( fremdgehen, lügen ohne ende... ) liebe ich sie immer noch.

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Fanny
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Post Wed, 21.May.03, 11:25      Trennung nach Therapie Reply with quoteBack to top

Nach einer Angsttherapie und wenn es der Patientin besser geht, ist ihr Verhalten jetzt eher als Selbstentfaltung zu bezeichnen. Sie war Dir "angenehmer" vor der Therapie aber bedenke, daß eine Panikstörung kein Honiglecken ist.
Es sieht leider so aus, daß Du mit der Trennung fertig werden mußt.
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