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nurga
sporadischer Gast
24
Muenchen W, 26
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Tue, 19.Apr.05, 20:11 Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Ich habe das Gefuehl, meine Thera ist nicht offen zu mir. Sie spielt Spielchen mit mir deren Sinn mir nicht klar ist...
Ich bekomme z.B. von ihr nicht meine Diagnose gesagt. Sie verweigert sie einfach mit der Begruendung ich koennte nichts damit anfangen. Wenn ihr fragen stelle antwortet sie stets mir "warum wollen sie das wissen" oder einfach gar nicht, oder nur immer wieder "Hmmh." (Wie ich DAS hasse...)
Wenn ich mit ihr darueber reden moechte wie ich mich dabei fuehle gehts auch nur wieder "Hmmh." oder dass ich immer die Aussenwelt veraendern moechte anstatt mich (????Aber ich dachte, ich kann auch sagen wenn mich was stoert und das Zaehlt dann auch ein bisschen???)
Ich fuehle mich seit laengerer Zeit (bin nun schon 2 Jahre dabei, 2h/Woche) auf der Couch nicht mehr wohl, ich fuehle mich dort von ihr mit meinen herumirrenden Gedanken allein gelassen. Quatschte oft die ganze Stunde ohne das ich das Gefuehl hatte weiter zu kommen, sie sagte manchmal dazu "ich will sie nicht unterbrechen, sie reflektieren grade so schoen" (????ICH habe aber nicht das Gefuehl, weiterzukommen!!!) und manchmal "Sie reden schon wieder viel zu schnell ich komme nicht mehr mit" (OK, das gebe ich zu, aber koennte sie mich nicht auf die wesentlichen Dinge lenken damit ich nicht das Gefuehl haben muss alles erzaehlen zu muessen???)
Ich hatte den Wunsch seit langer Zeit, mich wieder hinzusetzen, ihr gegenueber. Mehr Beziehung, weniger Ich alleine herumirren...
Sie aber hat sich geweigert. Ohne richtige Begruendung (Sie hat nie viel gesprochen in der ganzen Therapie...).Nagut, ich fand mich damit ab.
Nun habe ich aber vorige Woche etwas gemacht, was sie ganz absolut schlimm findet : ihr nachts in total betrunkenem Zustand den Praxis-AB vollgequatscht. Dazu muss man sagen, dass ich das vor einem Jahr schon einmal gemacht hatte und sie war schier entsetzt. Sie hat mir mit Einweisung in die Psychiatrie gedroht. Besonders schlimm fand sie damals, dass ich meinen Namen nicht gesagt habe. Diesmal habe ich meinen Namen gesagt.
Seit diesem Anruf sitze ich ihr wieder gegenueber. Als ich ihr gesagt habe, dass es ja absurd ist, dass wegen solch einer Krise ein sehnlicher Wunsch von mir in Erfuellung geht hat sie gemeint ich spiele Spielchen mit ihr.
????Das ist aber mein Gefuehl! Oder etwa nicht ??? Ich weiss oft selbst nicht was ich bezueglich meiner Gefuehle glauben soll!
Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht ? Ist das normal ? Soll ich mich einfach nur fallen lassen ? Das kann ich grade nicht mehr, weil das Vertrauen in ihre Kompetenz weg ist - ich habe das Gefuehl, sie tut einfach irgendwas ins Blaue hinein und weiss gar nicht, wo bei mir das Problem liegt. Das weiss ich naemlich selbst nicht. Und wenn ich nun gar keins habe ? Ein ganz normaler Mensch bin ? Und von ihr nur hingehalten werde?
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Mory
Helferlein
51
München W, 38
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Tue, 19.Apr.05, 20:51 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Grüß Dich!
nurga wrote: |
Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht ? Ist das normal ? Soll ich mich einfach nur fallen lassen ? Das kann ich grade nicht mehr, weil das Vertrauen in ihre Kompetenz weg ist - ich habe das Gefuehl, sie tut einfach irgendwas ins Blaue hinein und weiss gar nicht, wo bei mir das Problem liegt. Das weiss ich naemlich selbst nicht. Und wenn ich nun gar keins habe ? Ein ganz normaler Mensch bin ? Und von ihr nur hingehalten werde?
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Ein ganz normaler Mensch bist Du zweifelsohne - das sind wir alle, die einen mehr, die anderen weniger, und meiner Erfahrung nach trügt der Schein sowieso immer!!
Von ihr nur hingehalten wirst Du ganz bestimmt nicht!
Eine solche Erfahrung, wie Du sie beschreibst, habe ich noch nicht gemacht, aber die Erfahrung Vertrauen versus Mißtrauen, ja, vielmals. Du sprichst von einfach fallen lassen... aber das Vertrauen in ihre Kompetenz sei weg. Warum eigentlich? Gab es da einen konkreten Punkt, an dem Du dieses Vertrauen verloren hast?
Und sie sagt, Du würdest Spielchen spielen... während Du das aber von ihr glaubst. Oder es sich für Dich so anfühlt... Ich bin meiner Therapeutin gegenüber einmal zu dem Schluß oder der Erkenntnis, oder vielleicht war's auch nur die Vermutung, gelangt, daß sie so etwas wie ein Spiegel sei für mich.
Kannst Du mit diesem Gedanken etwas anfangen?
Gruß
Mory
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_________________ Die wahrhaft Starken sind voller Zärtlichkeit.
Jiddu Krishnamurti |
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nurga
sporadischer Gast
24
Muenchen W, 26
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Tue, 19.Apr.05, 22:43 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Danke, Mory!!! Also das mit dem Spiegel stimmt. Aber ich glaube ja auch nicht an meine eigene Kompetenz, wie soll ich da an ihre glauben ???
Das Misstrauen schwelt natuerlich immer in mir, kommt aber kaum an die Oberflaeche. Ich versuche trotz des Misstrauens mitzuspielen, weil ich denke, sonst habe ich keine Chance mehr...
Aber ganz stark ist es hervorgekommen als sie mir ihre Diagnose verweigert hat zu sagen. Ich habe die Befuerchtung, diese Diagnose wuerde meiner Kritik nicht standhalten, ich wuerde erkennen muessen, dass sie nichts erkannt hat bzw. die ganze Menschheit sich mit meinem Problem noch nicht auskennt bzw. ich ueberhaupt kein Problem habe...
Ich sehe naemlich absolut nicht klar. Ich weiss eigentlich nicht, warum ich zu ihr gehe. Es laeuft einfach einiges schief in meinem Leben, einiges ist frueher schief gelaufen und ich bin nicht darueber hinweg. Aber kann man denn jemals ganz ueber seine Traumata hinwegkommen ??? Was nuetzt es mir, mich damit auseinanderzusetzen ??? Es ist eh vorbei und ich kann nichts mehr tun (ich glaube, viele meiner Probleme kommen dadurch, dass mein Vater starb als ich 1 Jahr war und meine Mutter von da an mit mir von den Menschen ziemlich zurueckgezogen gelebt hat) Der Schmerz ueber meines Vaters Tod ist kaum zum aushalten wenn ich ihm ins Auge blicke, aber ich habe das Gefuehl, dass sie nur immer wieder in dieser Wunde herumstochert aber nicht in der Lage ist mich aufzufangen...
Sie sagt oft Dinge wo ich weiss, dass es Saetze sind die ueberall passen wuerden... Die sie einfach gelernt hat an bestimmten Stellen anzubringen...
Ausserdem habe ich irgendwann (nach Beginn der Therapie) einen Intelligenztest gemacht. (Irgendwie ist mir auch nicht wohl dabei, jetzt darauf herumzuhacken aber es gehoert eben zum Thema) Hochbegabung. Ich habe versucht, dass mit ihr zu verarbeiten, aber das ging nicht. Sie hat immer darauf beharrt, dass es fuer Kinder wichtig sein mag, den IQ zu wissen wenn sie Probs in der Schule haben aber nicht fuer Erwachsene. Klar ist es bloed, wenn man als Erwachsener sich damit bruesten will, aber es bringt nun mal auch einen Haufen Probleme mit sich. z.B. das ich das Gefuehl habe, sie ist mir auch intelligenzmaessig nicht gewachsen, versteht die Zusammenhaenge langsamer als ich und (das ist das schlimmste) will dem aber nicht ins Auge sehen und redet das Thema unter den Tisch. Ich komme mir immer ziemlich bloed vor, wenn ich darueber sprechen will und sie forciert dieses Bloedfuehlen. Aber selbst wenn es bloed ist muss ich doch erst einmal durch die Gefuehle durch bevor ich mich weise darueber stellen kann und sagen kann das sowas natuerlich ueberhaupt keine Rolle spielt.
Ich habe insgesamt das Gefuehl, dass sie keine Ahnung hat, was sie mit mir machen soll und deshalb nur herumexperimentiert. Und dabei oft ueberhaupt nicht den Nerv trifft. (Oder doch ??? Schliesslich sitze ich jetzt hier und zerbreche mir moerderisch den Kopf...???)
Sie macht irgendetwas, ist nicht Herr der Lage, ihre Diagnose ist nicht oeffentlichkeitstauglich, sie hat einfach keine Ahnung und das schlimmste ist : sie gibt es nicht zu. Wenn ich sie frage tut sie souveraen. Tut so, als wuerde ich die Diagnose noch nicht verstehen/einordnen koennen, Wuerde immerzu ihr Vorwuerfe machen anstatt an mir was zu aendern.
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nurga
sporadischer Gast
24
Muenchen W, 26
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Tue, 19.Apr.05, 23:15 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Warum gehe ich ueberhaupt hin ? Ich wuensche mir ja von ihr und von der Therapie, dass sich in meinem Leben etwas aendert. Von aussen. Also nicht von mir selbst, nicht durch Nachdenken und innere Entwicklung. Was sie ja immer an mir bemaengelt : ich will im aussen etwas veraendern was ich in meinem Inneren aendern muesste.
Ist also das Ziel der Therapie das ich einsehe, dass ich keine Therapie brauche/sie mir nichts nuetzt? Ich selber alle Probleme anpacken soll ?
Aber dazu bin ich einfach (noch ?) nicht faehig... Das zu lernen... , waere ja schoen und gut. Aber sie stellt sich auf den Standpunkt des Ensetzens darueber, dass ich es nicht kann. Sie nimmt nicht meinen momentanen Standpunkt als gegeben an, selbst wenn sie dies alles durchschaut (was ich ja eh nicht glaube, wie oben beschrieben...--------
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OK, das war jetzt lang. Und vielleicht belanglos. Das Bild mit dem Spiegel wirkt immer besser.... Mir ist gerade eingefallen, dass ich tatsaechlich des oefteren den Gedanken hatte wenn sie so unfair und sinnlos kalt zu mir war, dass ich genauso bin, manchmal zu anderen Menschen.
Aber was bringt das ??? Zu was soll es fuehren wenn ich die Leiden der Menschen fuehle die normalerweise unter mir leiden ??? Einsicht ? Einfuehlungsvermoegen ? Wahrscheinlich ist es ziemlich schlecht in dieser Beziehung, dass ich sie jetzt wieder glaube zu durchschauen... Und vor der Wahl stehe das Spiel mitzuspielen oder fuer immer verloren zu sein und zu bleiben... Nicht grade gut fuer das Vertrauen in ihre Kompetenz...
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Mory
Helferlein
51
München W, 38
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Wed, 20.Apr.05, 0:13 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Guten Abend, nurga!
nurga wrote: |
Ausserdem habe ich irgendwann (nach Beginn der Therapie) einen Intelligenztest gemacht. (Irgendwie ist mir auch nicht wohl dabei, jetzt darauf herumzuhacken aber es gehoert eben zum Thema) Hochbegabung.
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Das hab ich mir gleich gedacht, als ich Deinen Beitrag gelesen habe - ist nämlich auch mein Thema (eines von vielen, )!
Und nun stell Dir einmal vor... Stell Dir vor, der Punkt ist erreicht, da Du von Dir selber im Spiegel alles erkennst, was Du sehen kannst. Du wirst aber niemals alles im Spiegel sehen - es gibt immer einen toten Winkel, da siehst Du selber nichts, bist Dir dessen nicht mal bewußt - aber jemand anders sieht es und erkennt es auch sofort.
Vielleicht ist dies der Punkt und Du bist sozusagen jetzt genau mittendrin.
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Aber ich glaube ja auch nicht an meine eigene Kompetenz, wie soll ich da an ihre glauben ???
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Eben! ...
Du willst nun Deine Diagnose wissen, und das ist ja prinzipiell Dein gutes Recht.
Aber hier in diesem spezifischen "Fall", in dieser ganz spezifischen Situation, ist vielleicht genau das ein solcher "toter Winkel". Die Diagnose nicht zuwissen bedeutet - ja, was bedeutet es? Was bedeutet es für Dich, wenn Du eben nicht genau weißt, was der andere denkt, tut...? Hat es vielleicht etwas mit jenem fallen lassen zu tun, das Du selbst schon angesprochen hast?
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Ich versuche trotz des Misstrauens mitzuspielen, weil ich denke, sonst habe ich keine Chance mehr...
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Keine Chance mehr - auf was? Wobei? Wofür? Bei wem?
Du weißt schon, warum Du zu ihr gehst, wenn es Dir vielleicht auch nicht bewußt ist. Die Bewußtwerdung dessen, oder das Sich-bewußt-machen, das ist sehr schmerzlich - ich für meine Person wäre am liebsten mit dem nächsten Flieger auf und davon, aber das ging natürlich nicht.
Wenn Du mit "über Traumata hinwegkommen" meinst, daß man sie wegzaubert - das geht nicht, da hast Du recht. Denn sie sind Teil von Dir, sie gehören zu Dir, sie machen Dich zu dem Menschen, der Du bist. Und nichts ist nur schlecht. Aus Leid erwächst Kraft - wenn wir lernen, dazu zu stehen und die Energie, die darin wohnt, bewußt einzusetzen. Ich kennen jemanden, der kifft solange, bis er Horrortrips erlebt, damit er tolle Bilder malen kann.
Quote: |
Sie sagt oft Dinge wo ich weiss, dass es Saetze sind die ueberall passen wuerden... Die sie einfach gelernt hat an bestimmten Stellen anzubringen...
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Na und? Das tut meine Therapeutin auch, hab ich ihr auch schon pfeilgrad ins Gesicht gesagt (da hat sie ganz "ertappt" geschaut, die Liebe) - aber wirken tun diese Sätze trotzdem!!!
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_________________ Die wahrhaft Starken sind voller Zärtlichkeit.
Jiddu Krishnamurti |
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Mory
Helferlein
51
München W, 38
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Wed, 20.Apr.05, 0:16 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Meine Therapeutin war mutig (und neugierig! ) genug, sich auf mich einzulassen. Rückblickend stelle ich fest, daß es da anfangs schon Momente gab, da sie nicht recht wußte, wie dieses schwierige Pferd zu reiten. Denn jetzt geht das viel besser: wenn sie nicht mehr mitkommt, sagt sie es einfach. Letztes Mal habe ich zum ersten Mal für mich selber ganz überdeutlich erlebt, wie sich in mir die Gedanken so rasend überschlugen, daß ich es nicht mehr formulieren konnte - und sie wies mich darauf hin, daß ich gerade körperlich hochgradig erregt sei, was mich denn nun so aufrege. Das half mir, mich auf mich selbst zu besinnen, und quasi den Gedankenstrang noch einmal von vorne aufzuziehen und verständlich (hoff ich zumindest!) auszudrücken.
Ich wollte das aber auch! Und zwar nicht als konkreten Wunsch, sondern unbewußt. Unbewußt bin ich dahin gekommen, so eine Art "Eingriff" zuzulassen. Das war nicht immer so gewesen! Auch habe ich gelernt zuzulassen, daß meine Therapeutin Dinge in eigene Worte faßt, die ich selber auch weiß, beziehungsweise selber eingebracht habe. Das erlebe ich jetzt aber als Bestätigung dessen, was ich denke und sage, sowie als Rückbestätigung, daß sie mich auch richtig verstanden hat. Und dann bringt sie Sachen an, auf die ich selber nicht gekommen bin - was für mich ja wertvoller neuer Input ist.
Zu dieser unbewußten Öffnung zu gelangen, hat aber auch einen Prozeß der Entwicklung hinter sich! Und dieser Prozeß war auch von Unsicherheit, Frust und Mißtrauen begleitet. Ich habe meiner Therapeutin mehr als einmal ins Gesicht gesagt, daß ich mich frage, ob ich sie nicht überfordern würde. Das war zwar nicht verletzend oder abwertend gemeint gewesen, aber recht bedacht, ist schon ein bißchen heftig, findest Du nicht auch?
Es ist unsere Herausforderung als sogenannte Hochbegabte, die Balance zu finden zwischen "echten Höhenunterschieden" und "Abheben" sage ich jetzt mal, der Einfachheit halber. Du weißt bestimmt, wie ich das meine. Das ist freilich nicht leicht, aber wir müssen in uns selbst zu einer Balance kommen, daß wir uns nicht mehr über unser Anders-sein definieren und identifizieren. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Das braucht Zeit.
Quote: |
.... und sie forciert dieses Bloedfuehlen. Aber selbst wenn es bloed ist muss ich doch erst einmal durch die Gefuehle durch bevor ich mich weise darueber stellen kann und sagen kann das sowas natuerlich ueberhaupt keine Rolle spielt.
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Ja? Wie macht sie denn das, dieses "Blödfühlen forcieren"? Wie genau sieht das aus?
Quote: |
Ich habe insgesamt das Gefuehl, dass sie keine Ahnung hat, was sie mit mir machen soll und deshalb nur herumexperimentiert. Und dabei oft ueberhaupt nicht den Nerv trifft. (Oder doch ??? Schliesslich sitze ich jetzt hier und zerbreche mir moerderisch den Kopf...???)
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Genau das meine ich, weiter oben!
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Sie macht irgendetwas, ist nicht Herr der Lage, ihre Diagnose ist nicht oeffentlichkeitstauglich, sie hat einfach keine Ahnung und das schlimmste ist : sie gibt es nicht zu. Wenn ich sie frage tut sie souveraen. Tut so, als wuerde ich die Diagnose noch nicht verstehen/einordnen koennen, Wuerde immerzu ihr Vorwuerfe machen anstatt an mir was zu aendern.
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Mir scheint, sie ist wohl Herr der Lage - oder warum bist Du so aufgebracht und drucheinander und erbost und verwirrt?...
PS: Kennst Du das Lied "Man in the Mirror" von Michael Jackson? "Wenn du die Welt ändern willst, fang mit dem Gesicht im Spiegel an!" ...
Sei lieb gegrüßt!
Mory
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_________________ Die wahrhaft Starken sind voller Zärtlichkeit.
Jiddu Krishnamurti |
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nurga
sporadischer Gast
24
Muenchen W, 26
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Thu, 21.Apr.05, 19:31 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Hi Mory, danke fuer deine Worte, dein Verstaendnis, deine Aehnlichkeit mit mir !
Und doch bin ich Dir nicht aehnlich. Ich bin voller Hass. Nicht Trauer(um was es normalerweise oft in der PT geht). Das ist mein Problem, weswegen ich zu ihr kam. Hass, Wut, ich vernichte immer wieder Beziehungen, Freundschaften. Schneller als man sie aufbauen kann, natuerlich.
Und ich bin voller Wut auf sie. Und ich entdecke immer wieder dieses Gefuehl. Ich finde nicht den Grat zwischen Herauslassen und Verdraengen, der Reflexion ist. Ich bin wuetend auf sie. Das ist keine Reflexion, ich bin ueberschwemmt von meinem Gefuehl und nicht Herr der Lage.
Und sie schuetzt sich selbst, indem sie mir meine Grenzen zeigt. Ich werde, wenn ich es bei ihr nicht schaffe fuer immer einen stempel haben : nicht therapierbar. --- Davor habe ich angst...
Wie lange machst du schon Therapie ? Und was fuer eine Art ?
Quote: | Zitat:
Sie sagt oft Dinge wo ich weiss, dass es Saetze sind die ueberall passen wuerden... Die sie einfach gelernt hat an bestimmten Stellen anzubringen...
Na und? Das tut meine Therapeutin auch, hab ich ihr auch schon pfeilgrad ins Gesicht gesagt (da hat sie ganz "ertappt" geschaut, die Liebe) - aber wirken tun diese Sätze trotzdem!!!
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Meine hat noch nie "ertappt gechaut". Wenn ich ihr sowas sage sagt sie mir Sachen wie sie muss sich von mir nicht beleidigen lassen, oder sie fragt, wieso ich schon wieder von mir ablenke und sie in den Mittelpunkt stelle etc.
Es ist zwischen uns auch keine schoene Beziehung, in der man sich mal was pfeilgrad ins Gesicht sagen kann. Und sich dann drueber freut.
Es ist Hass. Ich hasse sie - sie hasst mich wahrscheinlich nicht aber doch ist sie von mir sehr genervt, schockiert von meiner Bosheit, abgestossen von meinem miesen Inneren. Aber sie ist meine letzte Chance. ------
Aber was belaestige ich nun auch noch dich mit meiner Bosheit - ich kann einfach nicht lieb und nett sein !!!
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nurga
sporadischer Gast
24
Muenchen W, 26
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Thu, 21.Apr.05, 22:01 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Mist. Ich darf keinen neuen Thread eroeffnen. Staendig diese Begrenzungen !!!! Argggg
Wahrscheinlich geht gerade deshalb dieses Forum so gut...
Aber wen es interessiert, der kann halt hier nachlesen, was ich zu sagen und zu fragen haette :
ungleiche Beziehung
Das Therapeuten-Patienten-Verhaeltnis ist doch eine recht ungleiche Beziehung.... Wir Patienten lieben unsere Theras, werden von ihnen abhaengig, haben sie gern, brauchen sie, kommen nicht ohne sie klar, denken Tag und Nacht an sie ....
Aber die Therapeuten verschwenden keinen Gedanken ausserhalb der Stunden an uns!
Ist so ein Verhaeltnis nicht von vornherein schon krank??? Ist man nicht schon allein deshalb krank, weil man solch eine Beziehung ueberhaupt eingeht ???
Wuerde ein gesunder Mensch davon profitieren? Koennte ein Therapeut sich selbst einer Therapie unterziehen und dabei in seiner Patientenrolle aufgehen ?
Ich wuerde mich auch sehr ueber Antwort von Herrn Fellner diesbezueglich freuen !!!
Ende der Stunde
Ich komme mit dem Ende der Stunde nicht klar. Jedesmal wieder. Ich kann meine Traurigkeit kaum aushalten... Und sie schickt mich weg, in diesem Moment !!! Und jedes bisschen, was ich noch laenger bleibe und reden will, verarbeiten oder so ist fuer sie Qual, last und Grenzueberschreitung !
Diesbezueglich habe ich mal etwas gelesen : Das es, wenn man Traumata verarbeiten moechte nichts bringt, wenn man immer wieder in dieselbe schreckliche Situation gebracht wird (Retraumatisierung). Statt dessen muesste man sich irgendwie (????????????) als Zuschauer an die Situation annaehern und ueber sie reflektieren..... Ich werde aber immer wieder in diese Verlassensangst-Situation reinkatapultiert. Es wird auch nicht besser. Nicht mal Stueckchenweise... Es ist immer wieder genauso qualvoll. Jedesmal... Es sei denn, ich verdraenge es....
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artis
sporadischer Gast
24
Deutschland W, 25
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Fri, 22.Apr.05, 9:58 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Hallo nurga,
ich wollte dir zu deinem ersten neuen post schreiben, kann ich ja dann hier machen...
Das ist mein Lieblingsthema, die Beziehung zwischen Therapeut un Klient.
Quote: |
Aber die Therapeuten verschwenden keinen Gedanken ausserhalb der Stunden an uns!
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Das würde ich so nicht sagen! Das Verhältnis ist schon anders, weil wir ja auch nur einen Therapeuten haben und der Thera ganz viele Patienten. Aber ich denke sie denken trotzdem an uns zwischendurch!
Ich war letztes jahr im Praktikum und denke heute noch an einige Patienten zurück, obwohl ich nichts mehr mit ihnen zu tun habe...
Quote: |
Ist so ein Verhaeltnis nicht von vornherein schon krank??? Ist man nicht schon allein deshalb krank, weil man solch eine Beziehung ueberhaupt eingeht ??? |
Warum krank? es ist doch eine Chance?! der Thera versteht die Mechanismen, weil er dich aus Abstand sieht, also objektiv! Wir selber können uns ja sehr schwer selber sehen, das ist immer, bei jedem Menschen das Problem. Und er arbeitet mit dir am Problem und lässt sich nicht von Störungen, die auf der zwischenmenschlichen Ebene ablaufen können abhalten. Das kann z.B. sein wenn jemand Angst hat und deshalb Aggressionen als Schutzwall nutzt, jeder normale mensch würde sich dann mit diesem menschen nicht mehr befassen, da er sich persönlich angegriffen fühlt. Das tut der Therapeut nicht(oder sollte er nicht ), er versteht diesen mechanismus.
Das ganze kann er aber nur, wenn er objektiv ist und den patientn praktisch "von aussen" sieht!
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Koennte ein Therapeut sich selbst einer Therapie unterziehen und dabei in seiner Patientenrolle aufgehen ?
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Zumindest in der Ausbildung wird das doch gefordert, später ist ja auch Supervision möglich. Ich stelle es mir schwierig vor, weil man in der einen Situation thera ist und in der anderen patient. Man muss dann umschalten können und sich nicht auf seine eigenen beruflichen Fähigkeiten, sondern auf die des Therapeuten oder supervisors verlassen.
Im Moment bin ich auch in Therapie und ich finde es schwierig mich meinem Thera anzuvertrauen, ohne seine Strategien und Techniken zu analysieren. ich habe mir schon einiges abgeschaut und bei meinen patienten angewendet, ich denk da auch viel drüber nach. Aber in meiner Therapie sollte ich das eigentlich nicht...ich werde besser mit der Zeit, am anfang war es ganz schlimm...
Es hat etwas mit Macht und Machtverlust zu tun. Der Thera hat natürlich Macht über seine Patienten, weil wir sie ihm geben indem wir uns ihm anvertrauen(so wie in jeder mensclichen beziehung), er sollte dies aber nicht missbrauchen! Ich galube davor habe ich Angst...interesanter Gedanke, hört aber nicht emhr zum thema...
Gerade die Objektivität und die damit ungeliche Beziehung ist doch das Gewinnbringende!!
liebe grüße,
artis
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nurga
sporadischer Gast
24
Muenchen W, 26
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Sat, 23.Apr.05, 16:34 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Hallo artis,
wie jetzt, du machst Therapien und bist gleichzeitig in Therapie ??? bist du denn gerade in der Ausbildung zum Therapeuten oder wie ??? Machst du also die Therapie "nur so", ohne Grund, ohne eigentliches Problem ??? Das finde ich echt interessant.
Oder generell, die Vorstellung, ein "kerngesunder Mensch", von mir aus meine Therapeutin, geht selber zum Psychologen, weil diese Beziehung etwas bringt. Das finde ich dann nicht mehr so bedrohlich. Ich habe naemlich genau diese Angst, die du angesprochen hast, davor, dass sie mich fuer ihre Zwecke missbrauchen koennte, also z. B. eigentlich kein Interesse an mir hat, genervt ist von mir und nur des Geldes wegen und weil ich normalerweise ein fuegsamer Patient bin mit mir die Stunden abhaelt... Und versucht so wenig wie moeglich selbst tun zu muessen, immer wieder auf meine Wuensche nach Halt und Lenkung reagiert als waere das krank, weil sie einen einfachen Job haben moechte.... Davor habe ich Angst....
Und sicher bin ich nur aggressiv wegen dieser Angst. Aber die Angst ist eben auch begruendet. Aber man fndet immer fuer alles Beweise, was man unbedingt glauben moechte...
Wie schaffst du es dann, davon wegzukommen dass du nur deinen Therapeuten zu analysieren versuchst ??? Wie schaffst Du es dann, dich wieder auf dich selbst zu konzentrieren ???
Bei mir ist eigentlich diese Angst so gross, ich kann sie nur verdraengen oder danach handeln, also sauer auf sie sein etc. Genauso wie dieses miese Gefuehl am Ende der Stunde. Ihr "Hmmh" hilft mir da einfach nicht, ich werde hoechstens wuetend auf sie weil sie mir nicht helfen kann...
Mist. Ich glaube, "gesund" zu werden bedeutet, faehig zu werden in jede Falle blind hineinzutappen...............................Arrrgggg.
Liebe Gruesse, nurga
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Expat
Helferlein
107
Berlin und Pattaya M, 66
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Sun, 24.Apr.05, 6:58 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Gesund werden, bedeutet, alles im Schutz der Therapie zu erleben, was man
als Kind verdrängt hat. Was da nun gar nicht hilft, ist reflektives Betrachten.
Therapeuten sollen direkt in dir die Wut aufbauen, die dich dann weiter zu-
rückführen kann. Allerdings ist die Wut auf den Therapeuten im Sinne der
Gesundung nicht sehr viel Wert, genau so wenig wie ihr Bild, das sie von dir
hat. Das muss für eine erfolgreiche Therapie nämlich nicht einmal stimmen;
es ist auch nicht frei von Projektionen ihrerseits*. Das macht aber so lange
nichts, wie sie es schafft, in dir etwas zu lösen, was du freiwillig nicht her-
geben würdest. Von der Wut der Erwachsenen müsstest du auf die Wut des
Kindes kommen. Nicht von der Reflexion her, sondern im Gefühl.
*Beim Aufnahmegespräch vor vielen Jahren für eine Gruppentherapie frag-
te mich der Professor nach meinem Studium und meinen eigenen Erfahrungen
in der Schule, weil ich nämlich Kunstpädagogik studieren wollte. Da meine ei-
genen Schulerfahrungen eher mies waren, fragte er nun weiter, ob ich es
denn nun besser machen wolle. Als ich bejate, gab er Folgendes von sich:
"Keine gute Voraussetzung für ein Studium." Was für eine hirnlose Aussage!!!
Was hätte er wohl gesagt, wenn ich es nicht hätte besser machen wollen?
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_________________ Freundliche Grüße von Expat! |
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artis
sporadischer Gast
24
Deutschland W, 25
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Sun, 24.Apr.05, 12:30 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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hallo nurga,
hab gerade meine geistigen Ergüsse für dich auf papier losgelassen und jetzt ist es weg!!!!!!!!!!!!!!!!
versuch es später noch einmal oder morgen...........
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nurga
sporadischer Gast
24
Muenchen W, 26
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Mon, 25.Apr.05, 10:17 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Hallo Expat, Danke fuer deine Antwort! Mal gleich was zu deiner Geschichte : Du wolltest es besser machen, also hast du die Autoritaet deiner Lehrer nicht 100 prozentig anerkannt. In einem Studium hast du wieder Leute vor dir, die dir etwas beibringen koennen wenn du sie als Autoritaet akzeptierst - sonst vielleicht schwer (Gerade bei sowas wie Kunst). Hat er vielleicht etwas in die Richtung damit gemeint ? / Wobei es natuerlich wirklich die Frage ist, was er gesagt haette wenn du gesagt haettest du willst es nicht besser machen(kann man gar nicht ernstnehmen, diese Antwort... )-----Allerdings gibt es noch eine Antwort-Moeglichkeit : Nach Kraeften besser. Das wuerde bedeuten du akzeptierst, dass du noch nicht auf dem Stand deiner Lehrer bist und noch nicht einschaetzen kannst, warum sie gewisse Probleme haben - aber du bist gewillt, diese Probleme anzugehen. Also einerseits akzeptierst du sie als Autoritaet, andererseits nimmst du aber auch ihre Fehler kritisch wahr.
Ich hoffe, du wertest meine Gedanken jetzt nicht als Autoritaets-Missachtung meinerseits von Dir
Ich glaube, ich verstehe, was du mir sagen willst : Zuallererst kommt immer das Gefuehl. Der Zugang, die Tuer zur Verarbeitung ist immer das Gefuehl. ----Ich vergesse das haeufig. Immer wieder vergesse ich es und dann brauche ich jedesmal wieder jemanden wie Dich, der bereit ist, es mir noch einmal zu erklaeren. Danke ! ----------
Ich gehe schrittweise durch meine Gefuehle, meine Vergangenheit und auch unverarbeitete Gegenwart hindurch. Fuehle es, schreie, weine, fuehle mit aller Kraft (wenn ich es denn mal zulasse, was viel zu selten passiert!!!!!!!!!!!!!) Und im Anschluss daran kann ich alles reflektiert betrachten. Wie ein Zuschauer kann ich meine Schmerzen schildern, in Worte fassen, handhaben.
Was in meiner Erinnerung an diese Bewaeltigung des Unverarbeiteten zurueckbleibt ist der Moment der Reflexion. Das Ziel. Und ich vergesse so oft, dass es davor einen lagen Weg der Qual gegeben hat und dass ich den Eingang zur Reflexion nicht finde ohne diese Qual......
Ich stelle meiner Therapeutin immer die selben Fragen : Wieso soll ich das fuehlen, ich komme nicht weiter. Es haut mich um. Es hat keinen Sinn. Nur Qual, ohne Ende.
An dieser Stelle zweifle ich auch immer wieder am Sinn der Psychtherapie ueberhaupt. Kennt ihr das ? Denke dann, immer wieder Durchfuehlen der schrecklichen Dinge fuehrt zur Veraenderung des Gehirns : Man "lernt" es quasi, das schlechte zu sehen und zu fuehlen, ich will aber lieber die schoenen Dinge erleben.... Und das immer wieder kehrende Gefuehl am Ende der Stunde, jetzt total verlassen zu sein ist eine Retraumatisierung. Die nichts bringt. Mich nur immer tiefer hineinstteuert in die Abwehr...
Hallo artis, ich warte auf deine Meinung (Papier kann man ja zum Glueck nicht versehentlich loeschen...)
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artis
sporadischer Gast
24
Deutschland W, 25
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Thu, 28.Apr.05, 9:02 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Hi nurga
jetzt aber....immer war alles weg...ich habs gelöscht!!!1
Also, ich bin fast fertig mit meinem Studium der Logopädie. Meine Uni
Legt sehr viel Wert auf reflektive Fähigkeiten, natürlich habe ich auch viel in Bezug auf meine therapeutische Haltung und Verhaltensbeobachtung und –veränderung gelernt. Deshalb ist es auch möglich oder sogar wünschenswert dass sich Therapeuten in Therapie begeben. Ich bin auch “mit Problem“(wie du das sagst, hab ich so auch noch nicht gesehen) in Therapie. Denn auch Theras können Probleme haben, die sie alleine nicht lösen können. Ich weiß z.B. auch von meinem Thera, dass er mindestens früher auch psychische Probleme hatte, heute ist er ein sehr guter Therapeut (soweit ich das beurteilen kann). Ich denke dass man diese Selbsterfahrung auch mal machen sollte, da man so seine Klienten erst richtig verstehen lernt. In meiner Ausbildung habe ich auch sehr viel Selbsterfahrung gehabt, ich bin auch schon des öfteren in logop. Therapie gewesen. Da ist schon beruhigend wie du sagst, wenn sich deine Thera auch irgendwo Hilfe suchen würde.
Deshalb denke ich solltest du Theras nicht als kerngesunde Menschen bezeichnen, obwohl man nun ja auch über den Begriff „gesund“ diskutieren könnte, denn was ist gesund und was ist krank?
Theras lassen sich von ihren Patienten nicht nerven, wenn sie das täten, haben sie nicht die nötige Distanz und können nicht gut operieren. Dann stimmt etwas nicht mit der therap. Haltung. Es kann natürlich vorkommen, aber dann sollte man über die Gründe nachdenken und evtl. entsprechende Konsequenzen ziehen. Deshalb glaube ich nicht, dass deine Thera nur genervt von dir ist. Auch ist es nicht so nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn! Ich denke noch heute über einige Klienten nach, nur denken die Patienten noch öfters über die Theras nach als andersherum, als Thera hat man ja einige Klienten. Auch liegt es deiner Thera bestimmt sehr fern, dich auszunutzen! Sie macht ihren Job und ihr liegt auch etwas an dir denke ich, und garantiert ohne Ausnutzen. Wenn du dich auf sie einlässt kannst du lernen, dass es Menschen gibt, die einen nicht missbrauchen oder ausnutzen. Ich muss sagen, es war bei mir auch ein langer Lernprozess. Jetzt schaffe ich es, als Patient zu dem thera zu gehen (na ja, meistens, hatte gestern so eine Situation, wo ich mal wieder seine Artikulation analysiert habe, hab es ihm aber gesagt, er war erstaunt dass ich so etwas merke). Naja, ich versuche seine Strategien und Techniken nicht zu beobachten und zu analysieren, obwohl es sehr interessant ist. Ich diskutiere immer mit meiner Freundin darüber, sie ist auch in Therapie und wir vergleichen die unterschiedlichen Techniken und Strategien. Sie ist halt auch zu sehr Therapeut. Aber, es geht!
Meistens ist so eine Therapie auch eine Wechselwirkung zwischen zwei Menschen, wovon einer viel Erfahrung damit hat. Was hälst du davon, ihr diese Angst mal mitzuteilen? Dann weiß sie was in dir vorgeht und du hast dich ihr schon ein bisschen anvertraut? Dann kannst du auch schauen, wie sie reagiert! Denn ohne etwas zu sagen, kann sie dir nicht helfen, vielleicht ist sie deshalb ein bisschen genervt(obwohl das nicht sein sollte). Ich glaube ich hatte eine ähnliche Situation, er war schon genervt und gelangweilt, weil ich nichts Neues mitbrachte, Woche um Woche dasselbe.... irgendwann konnte ich dann nicht mehr, aber es bewegte sich etwas und wir sind weiter gekommen. Leider habe ich seine Ungeduld bemerkt, aber ich beobachte Menschen auch sehr genau und bemerke solche subtilen Sachen auch. Vielleicht ist das bei dir ähnlich? Aber das muss deine Thera aushalten, du hast ja auch bestimmt Gründe dass du dich ihr nicht öffnest.
So, hab genug geschwafelt,
artis
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Portis
sporadischer Gast
8
NRW W, 26
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Mon, 16.May.05, 18:03 Re: Habe das Gefuehl, Thera ist nicht offen zu mir... |
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Hallo,
es scheint ein wenig, als ob bei dir Kontrolle wichtig ist. versteh ich das richtig? Du willst gern wissen was sie weiß? willst dich gegebenfalls darauf einstellen?
Weiter willst du,so sieht es für mich aus, wissen was mit dir los ist. Und die Frage willst du mit dem Kopf beantworten? Lieg ich da richtig?
Fallen lassen geht nicht von heute auf morgen, ist auch nicht immer gesund. Ich denke, das weiß sie auch. Mir scheint als ob sie dich vielleicht auch schonen will oder einem Drang zum interlektualisieren nicht folgen will. Du hattest etwas geschreiben
Zitat: Hmmh." oder dass ich immer die Aussenwelt veraendern moechte anstatt mich
sie will so seh ich das, dass du zu dir hinkommst, dich nicht mit anderen beschäftigst (erstmal) und nicht nur mit dem Verstand aggierst sondern fühlst, und dabei ist es ganz gut, wenn sie vorsichtig ist.
GLG Portis
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