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Ch.iara
neu an Bord!
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Hannover W, 28
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Mon, 18.Apr.05, 19:48 Derealisation |
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Hallo, ich habe ein paar wichtige Fragen und ich hoffe, ich kann hier Antworten bekommen.
Zuerst ein paar Sätze über mich.
Ich bin weiblich, 28 Jahre alt und eigentlich ein serh glücklicher Mensch. Ich habe Zeit meines Lebens immer alles positiv gesehen und ich liebe das Leben. ich bin mit einem tollen mann verheiratet, habe eine liebevolle Familie, alles in Ordnung also und eigentlich stehe ich auf der Sonnenseite des Lebens.
Der einzige Schatten in meinem Leben ist eigentlich, das ich im Laufe der Jahre eine Essstörung entwickelt habe. Nicht weil ich mal etwas Schlimmes erlebt habe oder so - es fing mit einer Diät an und ich habe mein Schönheitsideal immer weiter fixiert, mich reingesteigert und lange Phasen des Hungerns, des Abführmittelmissbrauchs und des zu viel essens hinter mir. Ich war nie schwer untergewichtig, habe jetzt ein normales Gewicht mit dem ich auch zufrieden bin. Die Essstörung hat vor ca. 6 Wochen angefangen mir Angst zu machen, also bin ich zu einer Ernährungsberaterin gegangen und wir haben einen Plan ausgearbeitet und ich ernähre mich jetzt gut und gesund und ich fühle mich erleichtert und habe überhaupt keinen Zweifel, das ich das Thema Essstörung eigentlich hinter mir habe. Seit etwa 4 Wochen allerdings fühle ich mich komisch. Anfangs war es mehrmals am Tag jetzt ist es schon besser geworden, das ich mich fremd fühle. Dinge, Personen, Orte, die ich eigentlich mag, liebe, die mir vertraut sind, erscheinen mir fremd, unwirklich, angsteinflößend. Ich hasse dieses Gefühl, diese merkwürdige Angst, dieses Unwohlsein. Im Moment habe ich es jeden Abend etwa eine Stunde lang. Heute z.B. ging es mir den ganzen Tag gut, ich war allerbester Laune, habe mit Freunden etwas unternommen, alles prima. Dann, plötzlich auf dem Weg nach Hause kam mir wieder alles ganz komisch vor. Jetzt ist es wieder besser, aber langsam reicht es.
Ich entwickle langsam eine Angst vor der Angst, diesem Gefühl, das ich jetzt erst mal grob als Derealisation deute.
Meinen Zustand interpretiere ich so, das ich durch die Essstörung diese komischen Phasen habe, vielleicht dadurch, das mir jetzt etwas fehlt (das ewige Kalorien zählen, der übermäßige Sport...). Aber ich bin ja glücklich so gut mit meiner Situation zurechtzukommen (mit der ES), daher kann ich diese in meinen Augen absolut unnütze und unlogische Angst nicht verstehen. Ich denke, ich muss mir zeit geben, aber andererseits belastet mich dieses Gefühl auch stark. Es schränkt nicht ein, es ist ja auch nur noch (höchstens) einmal am Tag, aber ich habe keine Lust das dass jetzt so weitergeht.
Ich bin bereit zum Arzt zu gehen, denn ich möchte wieder so sein wie früher, "intakt" also
Andererseits denke ich immer das ich mir schon ein bißchen Zeit geben sollte und vertraue eigentlich auf meinen gesunden Verstand, das sich mein etwas wirrer Zustand schon wieder einränken wird.
Was meint Ihr?
Alles Liebe.
Ch.iara
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shiva1980
neu an Bord!
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Wien W, 24
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Wed, 20.Apr.05, 11:17 Re: Derealisation |
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hi,
also ich glaube ich leide an Depersonalisation ...
Wenn ich diesen Zustand habe, dann fühle ich mich echt schrecklich danach. Er dauert zwar meistens nur paar Sekunden aber ich bin nachher echt voll fertig.
Eigentlich tritt er meistens nur am Abend auf oder wenn ich sehr müde bin. Und es ist auch nicht immer gleich intensiv. Ab und zu ist es so wie wenn ich ein bisschen neben mir stehe und dann (kommt sehr selten vor)
gibt es eben Situation wo ich echt auf einmal nicht weiss ob ich lebe. Es kommt mir auf einmal alles so fremd vor - irgendwie weiss ich gar nicht wie man es wirklich beschreiben soll. Aber in diesem Moment habe ich Angst dass ich aus diesem Gefühl nicht mehr rauskomme.
Z.b. hatte ich es das letzte mal so schlimm zu Weihnachten als ich zu meinen Eltern fuhr. Ich war die ganze Zeit voll im Stress und hatte die ganze Zeit Angst dass dieser Zustand dann bei meinen Eltern kommt.
Als ich dann mit meinem Freund aus meiner wohnung gegangen bin und irgendwie der Stress abgebaut war - hatte ich auf einmal diesen Zustand.
Wie gesagt gehts mir nachher immer sehr schlecht - ich bin dann immer voll aufgelöst und zittrig ....
Vielleicht kann mir hier jemand helfen bzw. Tipps geben - bzw. vielleicht kennt das jemand auch von sich und kann mir seine Erfahrungen schildern.
Irgendwie hilft es dass man weiss dass man mit dem Zustand nicht alleine ist ... hatte echt schon ur angst verrückt zu werden
Danke und liebe Grüsse
Karin
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Hiob
Forums-Gruftie
607
Berge M, 32
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Thu, 21.Apr.05, 18:51 Re: Derealisation |
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Hallo Karin und Ch.iara,
es kommt ein bisschen darauf an, wie stark „es“ ist. Wie stark diese Angst vorm Durchdrehen (?) ist und wie du diese Zeit empfindest oder wie lange es anhält usw. Wenn es deiner Meinung nach nicht so schlimm ist, könntest du mal versuchen, drauf zu achten, in dem Moment, wo es losgeht, ganz bewusst deine Atmung zu wahren, also schön darauf konzentrieren und tief Luft holen. Vielleicht auch mal versuchen die Hände zu bewegen, die Füße, im Zimmer umherschauen und einfach das Gefühl, das du IN deinem Körper bist, versuchen aufrechtzuerhalten. Ich weiß schon, dass das nicht unbedingt gelingen muss, aber manchmal geht’s. Manchmal hilft auch, wenn du in einem dunklen Raum bist, dass du sofort den Raum ganz hell erleuchtest, wenn es losgeht. In dem Moment kannst du ganz genau hinschaun und kucken, dass keiner da ist o.ä. das sind aber nur kleine Hilfen.
Ist es schlimmer und geht nicht weg, würde ich mir evtl. mal Gedanken machen, Hilfe aufzusuchen. Generell ist es m.E. ein Zeichen dafür, dich mehr mit dir und vor allem deinem Körper zu beschäftigen, (denn du verlässt ihn und damit die Realität nicht ohne Grund).
Viele Grüße
Hiob
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