Judas
sporadischer Gast
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Baden Würt. M, 24
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Tue, 12.Apr.05, 20:06 Teufel der Routine |
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Dienstag Abend und alles ist wie bisher. Oder scheint zu sein. Nachbar kommt heim vom Arbeiten, schält die Glotze an, schiebt sich wahrscheinlich ein zwei Bier rein. Vom Fenster aus seh ich die Ampel, wie sie von grün auf rot schält und zurück auf grün, und die Autos, die davor stehn. Warten, bis sie dann fahrn könn´n. Ich mach die Glotze an und der Papst ist tot. Irgend so ein Monarchen********* hat geheiratet, und 5 Millionen Deutsche suchen nen Job. Meine Flasche Wein geht zur Neige, vielleicht lauf ich noch zur Tanke, um Alk zu kaufen, vielleicht ist der Ort hier der, an dem ich bleibe. Also höre ich Musik, das Einzige, was mir an solchen Tagen noch was gibt. Ich bin still, und gelassen, dabei schiessen Gedanken durch meinen Kopf, ich müsste eigentlich ausrasten und platzen. Zwischen schlauen Büchern, dem Alkohol und den Drogen, zwischen Himmel und Hölle und den Lebenden, den Toten. Der Antrieb fehlt, ne Menge Geld, für ein besseres Leben kommt die Einsicht am Abend zu spät. Weil am Abend wird gesoffen, endlich fühl´ ich, ich fühl mich betroffen, aber hauptsache da geht was. Fühlen macht Spass. Ich fühl mich einsam, und hab ich zu lange Gesellschaft, muss diese weg, ich leide gerne und lang. Hoffen auf den nächsten Tag hin, und morgen dann das gleiche Ding. Aus dem Blickwinkel meines Körpers, bin ich denn so blind. Gibt viele Dinge, um mich abzulenken. Internet, TV, Sport, und viele Freunde. Bücher, Minigolf, Buchhaltung, ich kotze. Ich trinke meinen Wein und träume. Träume, ich wäre ein Baum auf irgend einer Wiese. Steh da durch sätmliche Jahreszeiten, die ich alle auf´s neue genieße. Lasse meine Blätter fallen und vom Wind tragen, und steh da, und stelle keine Fragen. Aber ich bin kein Baum also trink ich meinen Wein restlos leer, und setz mich mit der Frage auseinander, will ich noch mehr? Klar will ich, und ich muss jetzt los, denn sollte die Tanke geschlossen haben, dann ärgert mich das sehr.
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