Identitätsfindung (männlich oder weiblich?)

sporadischer Gast 23 Pfaffenhofen M, 20

Ich bin 18 Jahre und habe folgendes "Problem":
Ich habe fast unentwegt das Bedürfnis mir Mädchensachen anzuziehen...
Warum? Weil ich einfach süß aussehen möchte (denke ich jedenfalls)
Zumindestens habe ich es erst ein zwei mal daheim ausprobiert (es war niemand daheim)....
Nun suche ich Rat und Tips wie ich mich verhalten soll und welche Ursache mein Problem haben könnte.... (bitte so schnell wie möglich bei fragen und antworten melden)

(Anmerkung Admin: Betreffzeile von "Maedchensachen" auf obige praezisiert.)

sporadischer Gast 24 neverland W, 16

ich persönlich finde das garnet so schlimm, ich zieh auch "jungensachen" an......ok unterwäsche jetzt nicht aber sonst....

sporadischer Gast 23 Pfaffenhofen M, 20

Das ist eben ein Gesellschaftliches Problem...
(und deswegen auch ein gutes Diskussionsthema)
Ich persönlich bin auch der Meinung, das Frauen Männersachen tragen dürfen und umgekehrt. Aber ob sich das irgendwann wirklich richtig umsetzen lässt ist fragwürdig.

sporadischer Gast 24 neverland W, 16

in unserer gesellschaft wird man auch schon komisch angeschaut wenn man nur in kleinsten abweichungen zu der norm steht Rolling Eyes

sporadischer Gast 23 Pfaffenhofen M, 20

Dabei sind wir ja ein hochentwickeltes Volk Rolling Eyes

neu an Bord! 1 BRD M, 23

Hallo Kishimoto,

Vielleicht interessiert dich der folgende Link:
http://transmann.de/informationen/transfaq.shtml#1
Da werden Begriffe wie Transsexuell, Transgender, Cross-Dressing, Transvestitismus, Drag etc. erklärt.

Wo auch immer du dich einordnest, es ist OK. Lass dir nicht von anderen sagen, was du fühlen/denken/tun sollst. Probier dich aus (vielleicht findest du dafür zunächst noch einen geschützten Rahmen). Nimm dir Zeit, herauszufinden, wer du bist und wie du leben willst. Dass kann dir niemand anderes sagen. Trotzdem ist der Austausch mit anderen wichtig - wo wär ich heute ohne das Internet.

Im Prinzip sind die Begriffe ja nicht so wichtig, aber du siehst daran: es gibt noch mehr Menschen, denen es so geht wie dir. Außerdem hat man dann Wörter, nach denen man googlen kann.

Viele Grüße von Jori,
der sich vor einigen Tagen Bartstoppeln mit Uhu angeklebt hat. Jetzt könnt ihr euch zu dem "M" in meinem Profil euren Teil denken Wink

sporadischer Gast 23 Pfaffenhofen M, 20

Es fällt schon sehr stark auf das sich kein gebürtiges männliches Wesen dazu äußert.
Was natürlich nicht heißen soll das viele dieses Problem nicht haben... Also all ihr männlich gebürtigen Wesen Smile

; ihr dürft euch auch dazu äußern (egal ob positiv oder negativ)

sporadischer Gast 23 Pfaffenhofen M, 20

Hi,
ich habe folgendes Problem,
manchmal weiß ich nicht mehr ob ich wirklich männlich sein möchte.
Ich stehe sehr auf süße Kleidung (also Mädchenkleidung). Weshalb ich mir schon selbst den Namen (Sissy Boy gegeben habe). Ich habe immer öfter das Bedürfniss mir ein Kleid anzuzuiehen mich zu schminken und mir die Haar schön zu machen. Das sind aber nur Phasen die jedoch zur Zeit immer häufiger auftreten. Ich hab auch schon daran gedacht mir Mädchenunterwäsche, Kleider und Strumphosen zu kaufen, da ich finde das sie mir sehr gut stehen würde.
Ich kann mich einfach nicht mit anderen Jungs identifizieren... Ich bin eher so der "brave Mädchen" Typ. Ich rauche und trinke nicht lege sehr viel Wert auf gutes benehmen und lerne viel. Schon als Kind hatte ich mehr lust Springseil zu springen und diverse Hüpfspiele mit anderen Mädchen zu spielen. Für Autos, Fussball etc. jedoch nie. Außerdem stehe ich sehr auf die Farben Weiß, Pink (und grün). Das sind für mich schon alles kleine Anzeichen bei denen ich mich doch frage ob ich nun m oder w bin. Ursache könnte die in meiner Kindheit fehlende Vaterrolle sein. Zwar habe ich einen Vater konnte mich aber nie in keinster Weise mit ihm und seinem Verhalten identifizieren....

Wer kann mir helfen?

Forums-InsiderIn 159 hinter den Bergen W, 27

Hi,

wo ist denn das Problem? Dann stehst Du eben auf Rosa statt auf Dunkelblau und magst eben lieber Strumpfhosen und Kleidchen. Glaube mit dem "Problem" bist Du nicht alleine! Ist es denn wirklich eins für Dich? Wenn ja, warum?

liebe Grüße - Zita

sporadischer Gast 23 Pfaffenhofen M, 20

Ja, das ist schon ein Problem für mich, denn ich bin irgendwie zwischen beiden Seiten zerissen. Einen großen Anteil daran hat auch die Gesellschaft. Denn sie zwingt einen dazu sich für eines von beiden zu entscheiden (zwar nicht alle, aber doch ein großer Teil). Jungen (Männer) die so Denken und sich so verhatlen werden nicht tolleriert (insbesonders vom männlichen Anteil).
Ich wünsche mir zutiefst, dass es irgendwann mal gar kein Problem mehr darstellt, wie man gerne Aussehen und sein möchte....
Aber dazu muss die Gesellschaft erst tolleranter werden.

Forums-InsiderIn 222 Fürth/Bayern W, 21

Also wegen deinen Vorlieben find ich ist das kein problem, aber du hast schon recht mit der Gesellschaft.
Aber gugg dir doch mal an wie man sich an Olivia Jones gewöhnt hat grinsend

Also ich find die gut, und jetzt net im negativem Sinne sondern echt positiv.
Hast du eigentlich Freunde ? Da du ja geschrieben hast wegen der gesellschaft. Also ich bin da tollerant, bin ja auch W und wenn ich sowas weiß dann ist das kein problem. Wenn ein Mensch doch nett,lieb ist und man sich gut mit einem unterhalten kann dann ist dass doch schön grinsend

Forums-InsiderIn 312 NÖ W, 33

Hallo Kishimoto!
Man hat im Leben prinzipiell immer zwei Möglichkeiten:
Entweder man wartet darauf, daß einem die anderen erlauben, so zu sein, wie man ist. Da wird man wahrscheinlich alt und stirbt, bevor das eintritt.

Oder man erlaubt sich selbst, so zu sein, wie man ist. Damit kannst du sofort anfangen. Smile

Die "geschlechtstypischen" Rollenbilder, der gesellschaftliche Mainstream - viele Menschen verbiegen sich dafür, um da rein zu passen. Aber seinen wir doch ehrlich: Weder das Bild des fußballschauenden biertrinkenden Machos noch das der fingernägellackierenden Mode-Tusse taugen als Modellbilder für Männlichkeit/Weiblichkeit. Da ist viel mehr, und die Grenzen der Geschlechter zueinander sind fließend. In allererster Linie sind wir doch einfach Menschen, und erst in zweiter einem Geschlecht zugehörig.

Wenn du diese Bedürfnisse in dir hast - versuche Wege zu finden, sie als zu dir gehörig zu akzeptieren. Hast du schon mal versucht, Kontakt aufzunehmen mit Männern, denen es genauso geht, zum Erfahrungsaustausch? Dürfte per Internet ja nicht so schwierig sein.

Wenn du vermutest, es hat mit deinem Vater zu tun - natürlich könntest du in einer Therapie dein Verhältnis zu ihm bzw. zu Männlichkeit generell reflektieren. Ob das aber wirklich etwas ist, was therapierbar (sprich krankhaft) ist?!? Siehst du es als krankhaft?
Du könntest eine Therapie aber auch dazu nutzen, dir über deine Identität klarer zu werden.

lg
H.

sporadischer Gast 23 Pfaffenhofen M, 20

Hm, die Frage ist gar nicht so einfach. So wie es bis jetzt aussieht würde ich es eher als eine Art zusatz sehen. Außerdem ist es ja keine Krankheit wenn man sich entscheidet einen anderen Weg einzusachlagen (aus freien stücken). Was die beziehung zu meinem Vater trifft so kann man da wohl nicht mehr viel gut machen. Aber ich habe auch generell eine Abneigung gegen das männliche Geschlecht, was eben die Verhaltensweisen betrifft. Ich kann es beispielsweise nicht ausstehen wenn Männer mit vulgären bzw. perversen Ausdrücken (ständig) über Frauen lestern (generell finde ich das viel zu viele Männer Frauen als Objekte betrachten). Oder wenn sich z. B. Jugendliche einfach so hauen und dabei lachen, als wäre es irgend ein netter spaß....

Miteinander plaudern schöne eigene erfahrungen austauschen, einander sich die innersten geheimnisse und wünsche erzhählen ohne dabei, gleich dumm angemacht zu werden und zu befürchten das "er" es weitererzählt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Jungs im Allgemeinen nicht können (was natürlich nicht heißt das es ausnahmen gibt).

Leider gibt es in meinem bekanntenkreis keine dieser Ausnahmen.
Ich hab mich beispielsweise mit meinem besten Freund mal über einen sehr merkwürdigen Traum unterhalten. Jetzt muss ich mir das von ihm ständig anhörn was ich für "sch..." Träume hab. Aber ich weiß er hat ein gutes Herz. Daraus folgere ich, dass es wahrscheinlich in den meisten Fällen einfach in männlichen Natur liegt (bei mir allerdings nicht).

Naja wirklich viele Freunde hab ich nicht (ich bin eine sehr Introvertierte persönlichkeit). Wenn man es genau nimmt habe ich zwei gute Freunde (Freund und Freundin). Mit meiner Freundin versteht ich mich sehr gut, da ich mit ihr einfach über alles reden kann was mich so beschäftigt (Über dieses Thema hab ich aber mit ihr noch nicht gesprochen. Sie hat aber zu mir auch schon mal gesagt, dass ich eine Weiblich Ader habe.

Ich habe aber schon ein paar männliche Züge. Ich spiele Tischtennis, generell viele strategische Brettspiele und auch Videospiele. Außerdem gehe ich eine Techniker Klasse (12. Klasse, da sind übrigens fast nur Jungs Sad

). (allerdings keine Brutalen, mehr so Rollenspiele) (Jedenfalls sehe ich diese Hobbies als männliche Züge)

Es wäre eben schön wenn man sich aussuchen könnte was man seien möchte (und das jeden Tag). Und seit ich 16 bin möchte ich eben weiblich sein.

Sollte sich mein "Problem" erhärten (wie immer auch das aussehen sollte) dann werde ich eine Theraphie als mögliche Option betrachten.

Vorerst möchte ich aber erst mal abwarten, wie es weiter verläuft und natürlich eure Meinung dazu hören (ich liebes darüber zu reden).

sporadischer Gast 13 Niedersachsen W, 29

Hallo Kishimoto,
ich finde das es doch ein guter Anfang ist erst mal darüber zu sprächen und über seinen Schatten zu springen!
hast du dir mal überlegt in die homosexuelle zehne zu gehen?dort gibt es viele tolerante menschen die eventuell auch die gleichen probleme haben wie du oder einfach nur gerne ein wenig femininer seien wollen.
ich selber als lesbe(oder nun jezt bi) kenne viele schwule die an ihrer weiblichkeit arbeiten da sie es auch eher vor ziehen feminin zu sein!
dort müsstest du aber auf alle fälle auf toleranz stoßen,und fileicht sogar auf menschen die gerade das gleiche problem durch machen wie du!
mit der gesellschaft ,ja da gebe ich dir recht alles was gegen die norm ist wird leider immer noch wie vor vielen jahren von fielen verfolgt und diskriminiert!
ob es nun die eltern sind oder mobbing auf dem arbeitsplatz!ich denke das du das hier schon richtig machst und klein anfängst,darüber erst mal zu reden dann fileicht mal schaust ob du gleichgesinnte oder menschen mit hohem toleranzwert findest,alles langsam machen und immer selbstsicher werden

Forums-InsiderIn 159 hinter den Bergen W, 27

Hi Kishimoto,

wenn andere in Deinem Alter noch nicht so weit sind, Deine weiblichen Züge zu respektieren, ist das deren Problem und nicht Deines! Lass es nicht zu Deinem werden - denn sie sind es, die wohl noch einige Lektionen offen haben. Du bist okay so wie Du bist! Dass Dich dieser Wunsch weiblich zu sein manchmal? bedrückt, verstehe ich, denn es ist immer irgendwo das Bedürfnis vorhanden, so zu sein wie sie... Aber jeder ist anders, jeder für sich besonders eben.
Ich denke ein wichtiger Punkt ist, in wie weit dieser Wunsch sich nur auf Kleidung und Verhalten ausbreitet oder Du lieber eine "ganze" Frau sein möchtest. Wie lebst Du mit Deinem Körper? Magst Du ihn?
Eine Therapie wird Dir diesen Wunsch sicher nicht austreiben - denn er ist wahrscheinlich eher in Deinem Naturell begründet und sicher nicht krank! -sie wird Dich im besten Fall dazu bringen, Dich selbst zu mögen, so wie Du bist! Und wenn Du nicht der Norm entsprichst bist Du eben anders, etwas außergewöhnlicher - jedoch auch im positiven!!! Wer möchte denn durchschnittlich sein? Niemand außer denjenigen, die sich gerne anpassen, weil sie nicht genügend Mut besitzen, sich zu sich selbst zu bekennen! Wenn Du lernst, Dich zu mögen wie Du bist, mit all Deinen "Problemen" und Besonderheiten, dann hast Du diesen eine Menge vorraus!

liebe Grüße - Zita

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Identitätsfindung (männlich oder weiblich?)