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Gloria
Helferlein
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Post Sun, 04.May.03, 13:53      abhängig vom Therapeuten Reply with quoteBack to top

Hallo,
Ich leide sehr an der Abhängigkeit von meiner Therap.
Als ich vor Monaten wegen dieser Bewusstwerdung von den ganzen Konflikten in eine sehr schwere Krise fiel, fuhr meine PT weg. Einige Wochen später wieder das selbe. In der Zeit wo ich sie am meisten brauchte, war sie nie da. Eigentlich ist sie sowieso jeden Monat für eine Woche auf Urlaub. Schon das finde ich nicht gut, und habe deshalb schon öfter über einen Therapeutenwechsel nachgedacht.

Das komische an der Abhängigkeit ist, dass mir klar geworden ist, dass mir meine Theap. eh´nicht helfen kann. Wenn ich in der Tinte stecke, muss ich mich selber wieder herausziehen, warum bin ich dann so abhängig von ihr? Ich kann diese Abhängigkeit überhaupt nicht mehr ertragen, hatte auch deshalb einen richtigen Hass auf meine Thera., was ich ihr auch schon öfter gesagt habe.

Normal gehe ich zwei mal die Woche zu ihr. Letzte Woche war sie wieder nicht da, und das macht mir jedesmal zu schaffen. Einfach das Gefühl, dass sie nicht da ist. Ich habe Angst, es könnte mir wieder total schlecht gehen, und sie ist nicht da. Obwohl ich weiß, dass sie mir sowieso nicht helfen kann, sonder nur ICH MIR SELBER! Warum ist das bloß so??
Warum lege ich das Vertrauen in die Therapeutin, anstatt in mich selber, wo ich ja weiß, wenn es darauf ankommt, muss ich mir selber helfen?
Ist das nicht verrückt??

Ich fürchte mich jetzt schon wieder auf ihre nächste Abwesenheit. Wie kann ich da bloß herauskommen?

Ich weiß, das ganze klingt ziemlich lächerlich, ist es auch!
Vielleicht könnt ihr mich ja zur Vernunft bringen!
Bitte euch um eure Meinung!
Gloria.
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Evamarie
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Post Sun, 04.May.03, 19:53      Reply with quoteBack to top

Hallo Gloria,
mach ich doch glatt, da meinen Senf dazuzugeben, wenn ich darf.
Dieses Abhängigkeits-Problem hab ich auch.
Mein Thera hat auch regelmäßig Ferien, ist auf Skiurlaub zwei Wochen oder wieder mal auf irgendeinen Fortbildungsseminar. Und mir graust schon vor den Pfingstferien und vor den Sommerferien (meine Thera zieht es vor, zwei Monate in Ferien zu sein, von Mitte Juli bis Mitte September). Ich hab auch jedes Mal Angst, dass ich dann in ein riesige unendliches Loch falle und die Thera nicht da ist, ich ganz alleine bin.
So blöd sich das jetzt anhört, aber ich hab immer eine Strichliste, an der ich die Tage, abhake, dich ich bis zu nächsten Termin geschafft hab, ich warte manchmal nur auf diese eine Stunde in der Woche. Und nach der Stunde wein ich manchmal stundenlang, weil ich mich so allein und verlassen fühl. Mein ganzes Denken dreht sich um diese Frau, die ich eh nicht haben kann, wenn ich sie am meisten brauche.
Ich wollte die Therapie auch schon öfter abbrechen, weil mir die Therapeutin so weh getan hat. Aber ich habs nicht geschafft zu gehen.
Einerseits hasse ich diese Frau, andererseits brauch ich sie so. Hassliebe.

Meine Thera hat am Freitag zu mir gesagt, dass ich mir einfach vertrauen muss, nicht das von ihr abhängig machen soll, denn es zwingt mich keine äußere Macht mir und dem Leben zu misstrauen. ICH muss es TUN. Ich muss mir selber vertrauen, glauben, dass das Leben es gut mit mir meint. Warum ich das nicht einfach tu, warum ich nicht einfach mir vertraue, weiß ich auch nicht.

Auf deine Frage, wie kann ich bloß da rauskommen, kenn ich leider immer noch keine Antwort. Meine Thera sagt, dass ich in Wahrheit gar nicht so abhängig bin von ihr, wie ich denke. Dass mein Denken, sie können mir helfen, dass ich mein Glück von Ihr abhängig mache, mich in diese Abhängigkeit bringt.

Meine Therapeutin sagt zwar, dass das Brauchen von ihr irgendwann mal weniger wird, dass man das wie mit einem „Brutkasten“ vergleichen kann. Irgendwann brauche ich diesen Brutkasten nicht mehr und kann alleine leben.
Aber das glauben? Nein, das kann ich leider nicht.

Ich weiß nicht, ob dir das weiterhilft, denn ich habe ja auch noch nicht den Rätsels Lösung gefunden. Aber es ist gut zu wissen dass es dich gibt und es dir genauso geht.

Ich drück dich,
Eva
Gloria
Helferlein
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Post Sun, 04.May.03, 20:15      Reply with quoteBack to top

Liebe Eva,
du hast des Rätsels Lösung doch gefunden, denn du schreibst da:Dass mein Denken, sie können mir helfen, dass ich mein Glück von Ihr abhängig mache, mich in diese Abhängigkeit bringt.
Und genau das ist es!!
Ich habe ja schon begriffen, dass sie mir nicht wirklich helfen kann, weiß nicht warum dann die Abhängigkeit immer noch so groß ist.

Aber, dass diese Erkenntnis, die Lösung ist, bin ich mir sicher!
Wir dürfen unser Glück wirklich nicht von ihr abhängig machen, sonder es selber in die Hand nehmen. Uns vertauen!! Endlich die Verantwortung für uns selber übernehmen!! Doch, ich finde das ist sehr schwer, arbeite ja schon eine kurze Zeit daran, aber von heute auf morgen wird sowas wohl nicht gehen.

Ich wünsche uns, dass es uns bald ganz gelingt!

Ganz liebe Grüße und danke für die Antwort!
Gloria
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Gloria
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Post Mon, 05.May.03, 18:15      Reply with quoteBack to top

Hallo,
meine Therap. hat mir heute gesagt, dass sie in drei Wochen für vier Wochen auf Urlaub ist. Das hat mich total umgehauen. Habe nur noch geheult.
Alles ist totale Scheiße!
Gloria
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Evamarie
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W


Post Mon, 05.May.03, 20:14      Reply with quoteBack to top

Liebe Gloria,

ich kann dich ganz fest umarmen in Gedanken, wenn dir das ein ganz klein Bißchen hilft.
Kannst immer schreiben, wenn du magst.
Ich weiß zu gut, wie es dir jetzt geht.

Ich denk an dich,
Eva
Gloria
Helferlein
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Post Tue, 13.May.03, 14:31      Reply with quoteBack to top

Hi,
nun hat mir meine Therapeutin vorgeschlagen, während ihres Urlaubs zu einer Kollegin zu gehen. Weiß nicht was ich davon halten soll. Zumindest ist es eine Beruhigung. Was haltet ihr davon, habt ihr soetwas schon mal gemacht?
Eigentlich müsste ich diese Abhängigkeit doch mal loswerden. Zwar soll diese Abhängigkeit ja zur Therapie dazu gehören, doch ich wäre gerne unabhängig. Wie seid ihr mir eurer Abhängigkeit fertig geworden?
Dir liebe Eva, möchte ich für deine Freundlichkeit danken!
Liebe Grüße, Gloria
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Evamarie
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Post Tue, 13.May.03, 21:10      Reply with quoteBack to top

Hallo Gloria,

ich hab das noch nie gemacht, dass ich während des Urlaubs zu einer anderen Therapeutin gegangen bin (hat sie mir bisher leider noch nicht angeboten). Aber ich würde diese Möglichkeit schon nutzen, wenn deine Therapeutin dir das extra anbietet. Dann weiß sie, wie sehr du sie brauchst und sie zeigt dir so, dass sie dich ernst nimmt und dir für die Zeit eine "Überbrückungshilfe" an die Hand gibt. Ich würds auf jeden Fall probieren.

Die Abhängigkeit braucht seine Zeit, und es gibt denk ich mal auch eine Zeit, in der du "größer" wirst und sie nicht mehr so fest brauchst. Ich hoffe mit dir darum. Gib dir bißchen mehr Zeit, deine Therapeutin gibt sie dir auch. Alles hat seine Zeit. Du mußt die Abhängigkeit annehmen, hindurchgehen und nicht wegschieben. Denn wegschieben kann man die Abhängigkeit nicht so einfach. Wenn du sie annimmst wird sie auch irgendwann mal weniger.

Meine Therapeutin hat nächste Woche Urlaub. Hab am Freitag noch einen Termin. Ich schieb auch total Panik vor dieser Zeit. Und dann kommen auch noch die Pfingstferien. Und dann geht meine Therapeutin zwei Monate in Sommerurlaub. Ich hab so Angst davor.
Ich "rede" ziemlich viel mit meiner Therapeutin in Gedanken, und manchmal schreibe ich ihr auch Briefe. Das hilft mir ein bißchen.

Vielleicht hilft dir das auch ein bißchen, wenn du Briefe während des Urlaubs an sie schreibst, dass du weißt, du bist es losgeworden.

Liebe Grüße
Eva
Gloria
Helferlein
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Post Sat, 17.May.03, 11:38      Reply with quoteBack to top

Hallo Eva,
wie geht es dir? Ich hoffe, du hast es einigermaßen in Griff, dass nächste Woche deine TP nicht da ist.
Es tut mir echt leid für dich, dass du so darunter leidest. Veilleicht kannst du doch mal mit deiner TP daran arbeiten, damit du nicht mehr so leiden musst. Es kommt mir auch irgendwie komisch vor, dass du nach zwei Jahren Therapie noch so abhängig bist.

Ich leide zur Zeit auch. Das heißt, eigentlich ist es wohl mehr ein spinnen. Die Therapeutin sagt, ja, dass diese Verlanssensängste aus der Kindheit stammen, doch irgendwann sollten die ja wohl bearbeitet sein. Warum hört das nicht mal auf, wo ich doch nun schon einigen Monaten daran arbeite?
Ich habe einen totalen Hass auf die TP und auf mich selber, weil ich dieses Problem nicht in den Griff bekomme. Wen ich mehr hasse, kann ich nicht sagen. Ich hasse sie, weil sie mich abhängig gemacht hat, mir das Gefühl gegeben hat, sie sei so wichtig - ich hasse mich, weil ich es nicht schaffe auf eigenen Beinen zu stehen, weil ich die Verantwortung für mich auf sie abschieben will und es anscheinend nicht schaffe, mal erwachsen zu werden.
Es ist aus der Haut zu fahren!!!!!!!
Ich finde es äußerst schade, dass, sich außer dir, zu diesem Thema niemand äußert. Es wäre sicher hilfreich andere Erfahrungen zu hören. Oder auch nur mal eine Meinung.
Aber das ist wohl zuviel verlangt. Schade! So müssen wir zwei halt dumm auf dem sinkendem Schiff sterben. Aber ich hoffe, es kommt ein Rettungsboot aus unseren Seelen und kein Strohhalm von außen.
Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott, das hat sich schon oft bestätigt. Der Lahme am See jammert:"Herr hilf mir, ich habe niemanden", doch Jesus sagt zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett in die Hand und mach dich auf den Weg!" Genau das sollten wir auch tun. Unser Leben in die Hand nehmen und uns auf den Weg machen. Uns nicht so sehr auf eine Krücke stützen, mit Namen Therapeutin. Solange ein Bein gebrochen ist, braucht man eine Krücke, doch sobald der Bruch verheilt ist, sollte man es nicht versäumen, die Krücke wegzulassen, um das Bein nicht unnötig zu schonen. Die ersten Schritte schmerzen zwar, doch bald, genießt man das Gefühl frei zu sein und keine Krücke mehr zu brauchen.

Wie du sicher schon bemerkt hast, bin ich heute ziemlich mies drauf. Liegt wohl an den Tagen vor den Tagen. Wenn ich nächste Woche endlich die Periode bekomme, kann ich vielleicht wieder positiver sehen.

Liebe Eva, nur Mut! Diese Woche vergeht ganz schell und du wirst sie genausogut überstehen wie alle anderen auch!
Es heißt noch lange nicht, dass wir leiden müssen, wenn sie nicht da ist. Schließlich haben wir es selber in der Hand, ob wir leiden oder ob wir es uns gut gehen lassen.

Alles Liebe, Mut und Zuversicht !
Gloria
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Evamarie
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Post Sat, 17.May.03, 17:12      Reply with quoteBack to top

Hallo Gloria,
danke für deine lieben Wünsche!

Zuerst möchte ich dir sagen:
Hasse dich nicht für dein Brauchen. Du bist ein Brauchling, genauso wie ich und alle anderen Menschen und daran ist nichts schlimmes.

Ich denke, der Grund, warum ich nach zwei Jahren immer noch so abhängig bin, ist, dass ich anfangs immer versucht hab, diese Abhängigkeit, dieses Brauchen der Therapeutin wegzuschieben, nicht zuzulassen. Ich hab mir Anfangs verboten an die Therapeutin zu denken. Ich wollte mit allen Mitteln diese Abhängigkeit zu ihr verbergen, nicht zulassen. Bis ich ihr eines Tages unter riesiger Angst und Tränen gestanden habe, dass ich mich total abhängig von ihr fühle und nur immer auf die nächste Stunde hinlebe. So richtig zugelassen hab ich die Abhängigkeit erst vor ca. einem halben Jahr. Seitdem ich diese Abhängigkeit eher zulasse, annehme geht’s mir ein bisschen besser. Ich weine nicht mehr ganz so viel und ich empfinde mein Leben als nicht mehr ganz so schwer. Ich bin ein Mensch, der braucht, genauso wie du und alle anderen Menschen und im Moment brauchen wir halt die Therapeutin, und das wird hoffentlich mal weniger.

Interessieren tut dieses Thema schon viel mehr, weil du kannst ja vorne kucken, wie viel dieses Thema angeschaut haben, und das sind nicht wenig (okay, ich geb zu, von mir sind da ziemlich viel Zahlen dabei, weil ich oft gucke, ob du geantwortet hast oder jemand anders was geschrieben hat.)

Ich glaube nicht, dass die Therapeutin dich und mich abhängig gemacht haben, sondern dass das in uns ist, in uns war, und wir sollten denke ich eigentlich froh sein, dass diese Therapeutin diese Abhängigkeit zulässt das brauchen dieser Therapeutin zulässt, sie einfach da ist; wenn es in unseren Augen auch viel zu wenig Zeit ist, die sie mit uns verbringt.
Die Therapeutin gibt uns Zeit und Raum um zu wachsen. Zwar kenne ich deine Kindheitsgeschichte nicht, aber dieses Abhängigkeitsgefühl, dieses Gefühl, du brauchst die Therapeutin, denke ich auch, kommt aus deiner Kindheit. Bei mir bin ich mir da mittlerweile ganz sicher. Ich hab ein so großes Bedürfnis danach, einfach da zu sein, so wie ich bin respektiert zu werden, mich nicht verstellen zu müssen, einfach zu erzählen, die Therapeutin zu umarmen. Hab sie auch gestern wieder umarmt am Ende der Stunde und das hat so gut getan. Und diese ganzen Bedürfnisse sind bei mir in meiner Kindheit nie respektiert und akzeptiert worden, ich musste immer schon funktionieren, durfte keine Fehler machen, durfte keine Bedürfnisse haben, ich durfte nichtmal das Bedürfnis haben, über mich was zu erzählen. Mir wurde nie zugehört. Und irgendwann hab ich versucht, diesen „Drang“ den ich manchmal gehabt hab, meinen Eltern etwas von mir zu erzählen, versucht ganz ganz tief einzugraben, dass ich dieses Erzählbedürfnis nicht mehr habe.
Und diese ganzen Bedürfnisse lässt die Therapeutin zu, und genau das brauche ich um zu wachsen um groß zu werden.
Du schreibst, dass du schon Monate daran arbeitest und du dich immer noch so abhängig fühlst. Dann brauchst du halt einfach noch mehr Zeit, gib dir diese Zeit, du brauchst sie. Und die Therapeutin gibt sie dir ja auch. Sei nicht so ungeduldig mit dir!

Vorher hatte ich dieses Abhängigkeitsgefühl auch bei anderen Menschen. Und jetzt eben bei der Therapeutin, eigentlich war es für mich von vornherein klar, dass mir das bei dieser Frau auch wieder passiert. Aber ich muss froh sein, dass es diesmal eine Therapeutin ist, mit der man daran arbeiten kann. Großwerden und wachsen braucht seine Zeit.

Hast du dich, bevor du zu dieser Therapeutin gegangen bist, auch von anderen Menschen abhängig gefühlt, von Menschen, die eigentlich eh unerreichbar sind, wenn du sie brauchen würdest?

Kennst du das Buch: Von mir aus nennt es Wahnsinn.? Darin wird auch beschrieben, wie eine über 40 Jährige Frau in einer Therapie sich seiner Bedürfnisse und seiner Abhängigkeit, seinen Brauchen zu anderen Menschen bewusst wird, sich wie ein kleines Kind fühlt, um noch einmal von vorne zu lernen, dass sie natürliche Bedürfnisse hat, dass sie lebt und wie sie ganz langsam wächst und größer wird.
Und dieses Buch gibt mir auch Hoffnung, dass ich es auch eines Tages schaffen werde, auf eigenen Beinen und ohne Therapeutin zu leben.
Würde dir dieses Buch sehr empfehlen.

Habe erst letzte Woche in einem anderen Buch gelesen:
„Wir müssen akzeptieren, dass es letztlich nicht unsere Eltern sind und nicht Gott, die uns verlassen haben; wir haben uns selbst verlassen … Viele unserer Schutzmechanismen sind in Wahrheit unsere ältesten Freunde - erprobt und treu. Sie haben uns, wenn alles andere Fehlschlug, geholfen und uns geschützt. Und obwohl sie uns inzwischen kaum noch gut tun, zögern wir doch, sie loszulassen.“

Theoretisch wissen wir beide sehr gut, wie wir das leben anstellen soll. Aber bei der Umsetzung in die Praxis, da haperts noch ein bisschen. Aber das werden wir schon irgendwie hinbekommen!

Meine Therapeutin wünscht mir oft am Ende der Stunde: „eine gute Zeit.“ Und diese Zeit müssen wir auch nutzen um zu leben, das Leben so wie es ist zu leben, sich daran zu freuen und auch mal traurig sein zu dürfen, und auch das Brauchengefühl von der Therapeutin zu spüren, wenn es da ist. Einfach Mensch zu sein.

Im Moment kann ich’s aushalten, dass ich die Therapeutin erst wieder in zwei Wochen sehe. Aber insgeheim zähle ich schon wieder die Tage und Stunden, bis zum 30. Mai. Ich wollte ihr gestern soviel erzählen, aber ich habs meinen Mund einfach nicht aufgebracht. Als ich zuhause war, hab ich erstmal geweint, nur geheult, weil ich so enttäuscht über mich bin, da könnte ich mich ohrfeigen, dass ich es nach zwei Jahren immer noch nicht schaffe, dass ich auf dieser „verbalen Ebene“ immer noch so viele Angst habe, dass sie mein Denken und mich verurteilen könnte, dass ich einfach nicht viel reden kann wenn ich dieser Frau gegenübersitze. Wenn ich da bin, zerrinnt mir die Zeit zwischen den Fingern. Und ich denke, dass mir das gar nicht zusteht, eine Frau, die diese Stunde nur da ist, wegen mir um mir zuzuhören und mir zu helfen. Und weil ich denke, ich darf das was die Therapeutin mir gibt, gar nicht nehmen, weil wenn die Therapie mal zu ende ist, hab ich auch keine Therapeutin mehr und da darf ich mich nicht so an diese Situation gewöhnen. Und wenn ich nicht annehme von der Therapeutin, diese Wertschätzung die sie mir gegenüber zeigt, dann kann ich später auch nichts verlieren.

Darf ich fragen, ob du das Angebot deiner Therapeutin angenommen hast, dass du in den Urlaubszeit zu einer Kollegin gehst?

Tut mir leid, wenn es ein bisschen viel ist, was ich geschrieben habe, aber mich beschäftigt diese Abhängigkeitsthema sehr viel und mir tut es gut zu wissen, dass es dich gibt!

Alles Gute,
liebe Grüße
Eva
Odie
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Post Sat, 17.May.03, 17:24      Reply with quoteBack to top

hallo ihr lieben!

also mir steht auch eine lange pause bevor, allerdings meine thera mri das schon im februar gesagt und gemeint ich soll mir überlegen, ob ich in der zwischenzeit zu iener adneren gehen möchte oder auch die pause mti mache. bei mir sind es 3 1/2 monate. fühle mich zwar momentan nicht so stark abhängig, aber die tatsache dass sie bald weg ist, hemmt mich etwas schwierige themen jetzt noch anzugehen. außerdem weiß ich, dass immer wenn die thera nicht da ist, eine menge entscheidungen anstehen. ich versuch jetzt mal alle dinge die mir in der thera bis jetzt bewußt wurden umzusetzen und für den notfall hab ich die telefonnummer der anderen therapeutin, die auch auf abruf zeit hat.

wünsche uns allen,d ass wir die therapausen gut überstehen und außerdem haben wir ja dieses tolle forum um uns etwas aufzufangen!!!

Odie

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Gloria
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Post Sun, 18.May.03, 11:53      Reply with quoteBack to top

hallo,
also erstmal zu dir liebe Eva,
in deinem Schreiben liegt so viel Wahrheit! Ich habe einfach keine Geduld mit mir selber. Und weil du mich nach meiner Lebensgeschichte fragst: Meine Therp. sagt, sie hätte noch nie so eine grausame Lebensgeschichte gehört. Doch nicht mal das kann ich mir zugestehen, dass es wirklich so schlimm war. Nein, ich sage mir, andere haben viel mehr mitgemacht, du hast jetzt genug Selbsmitleid geschoben, es ist Zeit auszusteigen und dein Leben in den Griff zu bekommen.
Die Abhängigkeit von den anderen Personen habe ich schon in meiner ersten Therapie abgelegt.

Es freut mich, dass es dir nicht so viel ausmacht zwei Wochen ohne deine Th. zu sein. Schade, dass du ihr nicht mal alles sagen kannst, was du möchtest, diese Probleme habe ich nie gehabt. Ich dachte sie wäre nur eine Woche weg.
Durch deine Erklärung, kann ich auch sehr gut verstehen, dass du nach zwei Jahren noch so abhängig bist. Ich hatte ja vorher schon eine Therapie bei dieser Therap., deshalb musste ich in dieser Therapie kein Vertrauen mehr aufbauen, denn wir kannten uns ja schon lange und gut. So ist diese erste Phase der Therapie diesmal ausgefallen.

Ich freue mich ganz riesig, dass sich Odie zu uns gesellt hat. Nun sind wir schon zu Dritt! Wenn deine Theapeutin so lange wegbleibt, würde ich auch zu einer anderen in der Zwischenzeit gehen.
Ich werde das wahrscheinlich schon wärend der Abwesenheit meiner Tp. auch machen. Mal sehen was dabei raus kommt??

Auch wenn wir in einer schwierigen Situation sind, soll uns eines ein Trost sein.
Meine Tp. sagt, die Ablösung vom Theapeuten ist die letzte Phase der Psychotherapie! Also sind wir schon am letzten Teil angelangt!!!!

LG
Gloria
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Post Sun, 18.May.03, 12:13      Reply with quoteBack to top

hi gloria!

das mit dem letzten teil der therapie erschreckt mich schon wieder. hab noch so viele themen zu bearbeiten und finde es immer wieder schade, dass die therapeutische beziehung auf eine bestimmte zeit begrenzt ist. ich komm ihr so nahe, wir verstehen uns so gut, es könnte sich eine tolle freundschaft entwickeln, aber es darf ncith sein und ich muss abschied nehmen. aber ich weiß schon, dass die therapie nur noch ungefähr dieses jahr dauern wird, weil ich dann das gefühl habe wieder alleine zurecht zu kommen. ich nutze die zeit mit meiner thera immer sehr intensiv und hab immer das gefühl sehr bereichert hinauszugehen. vielleicht begegnen wir uns ja uaf einer adneren ebene wieder. bin mir sogar ganz sicher, weil wir sogar einen ähnlich bekanntenkreis habe und uns siche rwieder sehen werden. die pause ist dieses mal für mcih gar nciht so schlimm, außerdem hab ich ja die andere therapeutin die einspringt, wenn ich sie brauche. das gibt mir sicherheit und wahrscheinlich brauche ich sie dann gar nicht, nur die gewissheit brauch ich, dass jemand da wäre, wenn...

Quote:
Durch deine Erklärung, kann ich auch sehr gut verstehen, dass du nach zwei Jahren noch so abhängig bist. Ich hatte ja vorher schon eine Therapie bei dieser Therap., deshalb musste ich in dieser Therapie kein Vertrauen mehr aufbauen, denn wir kannten uns ja schon lange und gut. So ist diese erste Phase der Therapie diesmal ausgefallen.


ja das ist bei mir ganz gleich. hatte auch eine pause und wieder angefangen. dauerte nur 2 stunden dann war das volle vertrauen wieder da. trotzdem steht ncoh eine menge arbeit an, aber wir schaffen das.

Quote:
Hasse dich nicht für dein Brauchen. Du bist ein Brauchling, genauso wie ich und alle anderen Menschen und daran ist nichts schlimmes.


es ist ein zeichen von stärke, schwäche zu zeigen und hilfe zu suchen!!

Quote:
nun hat mir meine Therapeutin vorgeschlagen, während ihres Urlaubs zu einer Kollegin zu gehen. Weiß nicht was ich davon halten soll. Zumindest ist es eine Beruhigung. Was haltet ihr davon, habt ihr soetwas schon mal gemacht?


nimm es an! ich hab es auch getan und meine tehra hat gesagt, sie fidnet es gut, dass ich so auf mcih schaue!!! also schau du auch auf dich!!! du musst nichts alleine überstehen. es gibt genug hilfe nur müssen wir sie annehmen!!

Odie

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Post Sun, 18.May.03, 13:16      Reply with quoteBack to top

Liebe Odie,
es freut mich, dass du mit deiner Tp so gut klar kommst und auch noch ein freundschaftliches Verhältnis zu ihr wünschst. So wie du schon sagst, darf das nicht sein. Aber wenn ihr den gleichen Bekanntenkreis habt, seht ihr euch sicherlich auch noch nach der Theapie.
Ich hätte gar kein Verlangen nach einer Freundschaft zu meiner Tp. Ich ersehne mir den Tag herbei, wo ich sie nicht mehr brauche.

Du sagst, du hättest auch schon mal eine längere Zeit eine Pause gemacht. Hast du da nicht das Gefühl der Selbständigkeit genossen? Als ich damals die Therapie beendete, hatte ich so ein Glücksgefühl! Das erst Mal in meinem Leben war ich frei und selbständig!!!!! Einfach wunderbar!
Freue dich doch auf das Ende und die Selbständigkeit, anstatt dich darauf zu fürchten!

Ja, es ist ein Zeichen der Stärke, Schwäche zu zeigen, doch das habe ich nun lange genug getan, möchte endlich wieder mal die starke Starke sein.

Hast du früher schon mal eine andere Tp. aufgesucht, wenn deine nicht da war? Wenn ja, kannst du mir mal sagen, ob du damit zufrieden warst? Denn eine neue kennt dich ja nicht und ich denke, dass man mal einige Stunden von sich erzählen muss, damit die überhaupt weiß um was es geht. Trotzdem werde ich von diesem Angebot gebrauch machen. Werde euch dann auch berichten, wie es gelaufen ist.

Schicke dir ganz liebe Grüße, Gloria
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Post Sun, 18.May.03, 13:26      Reply with quoteBack to top

liebe gloria!

also mein therapieende damals war mehr so die angst vor veränderung. ich hatte gerade eine bezihehung die ich immer ncoh habe) und hatte furchtbare angst, dass sich durch die thera etwas ändern würde. gebraucht hätte ich sie noch immer und ich habe mich damals von ihr verabschiedet, aber wusste schon, dass ich sicher weider komme, weil noch nicht alles geklärt ist.

Quote:
Hast du früher schon mal eine andere Tp. aufgesucht, wenn deine nicht da war?


nein. meine thera war zwar früher auch jedes jahr für 2 monate nciht da, aber diese pausen habe ich immer mitgemacht. dieses mal hab ich mir von meine thera eine thera empfehlen laassen. die ist in der gleichen praxis und macht die gleiche therapieform. da ich jetzt kein klinischer patient bin, hat meine thera der anderen nciths von mir erzählt, nur dass ich mich bei ihr melde. die weiß auch, dass sie mehr für notfälle da ist. werde aber bald ein erstgespräch machen und dann klären was ich in der sommerpause gerne von ihr hätte.

klar freu ich mich wieder selbständig zu sein, aber fühle mcih trotz therapie nich unselbständig. bekomme von der thera den halt und die unterstützung um dinge in angriff zu nehmen und mich selbst besser kennenzulernen. ein paar dinge gibt es einfach ncoh, wo ich ihr unterstützung brauche, aber ich fühle mcih nicht abhängig. ich freu mcih zwar auch immer auf die stunden, aber der abschied fällt mir nciht schwer. es ist ganz schwer für mich das richtig zu beschreiben.

wir bereichern uns irgendwie gegenseitig. sie sagt mir auch immer, wie gerne sie mit mir arbeitet und es fidnet ein wirklicher dialog statt. ich aknn dann richtig spüren,w ie ich in der stunde wachse und ich mich immer besser und sicherer fühle.

alles liebe

Odie

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Post Sun, 18.May.03, 15:14      Reply with quoteBack to top

Hallo Odie,
dich kann man richtig beneiden um deine Einstellung zur Therapie und dein gutes Verhältnis zur Theapeutin. Nicht, dass ich ein schlechtes Verhältnis hätte, doch diese Abhängigkeit trübt unser Verhältnis schon etwas, denn dadurch hasse ich meine Tp sehr, was ich ihr auch schon x mal gesagt habe.
Nun wenn du dich nicht unsebständig fühlst, hast du diese Probleme nicht und darüber freue ich mich mit dir. Vielleicht wird es gar nicht mehr lange dauern und ich kann das selbe über mich sagen. Wär wirklich super. Ich denke, wenn das mit der Aushilfstheapeutin gut klappt, dann verliert sich diese Abhängigkeit von selber, denn dann sehe ich, dass meine gar nicht so wichtig ist, sondern, dass stets Hilfe da ist, wenn man sie wirklich braucht. Das würde mir eine Beruhigung sein, mit der ich diese Abhängigkeit entschärfen könnte.

Herzliche Grüße von der Gloria
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