unbehandelte psychose

sporadischer Gast 9 wien W, 21

hallo an alle,

ich habe mal eine dringende frage an euch: was passiert wenn eine psychose unbehandelt bleibt, sprich keine mediks usw.?
klingt sie von selber wieder ab und mit welchem zeitraum kann man rechnen bis sie abklingt? und bleiben "schäden"?

hat irgendwer vielleicht eine ahnung oder kann mir literatur empfehlen über dieses thema?

mir ist bekannt, dass psychosen mit neuroleptika behandelt werden ´(sollten), aber was passiert wenn nicht?

über antworten wäre ich sehr danbar!
liebe grüße
eichinger

Helferlein 132 W, 45

Quote:

mir ist bekannt, dass psychosen mit neuroleptika behandelt werden

wer sagt das ?

Eine Psychose ist und bleibt ein krankhafter Geisteszustand ! der geprägt ist durch Wahnerleben und veränderte Wahrnehmung bzw. Interpretation der Realität.Für die Reduzierung der Krankheitssymptome ! steht eine breite Palette von Neuroleptika zur Verfügung aber nur dann !Glücklich kann sich schätzen, wer ganz ohne Tabletten oder Depotspritzen auskommt.

LG Renate

Forums-InsiderIn 159 hinter den Bergen W, 27

Hi,

mich würde jetzt va interessieren, wie Du auf diese Frage kommst???

Falls sie der Illusion entspringt, eine eventuelle Psychose selbst therapieren zu können: sei Dir bitte darüber bewußt, dass eine fehlende oder unpassende Behandlung ganz besonders eins bewirken kann, nämlich das Gegenteil einer Heilung.

liebe Grüße - und keine Selbsttherapie!!! - Zita

sporadischer Gast 9 wien W, 21

ich frage das, weil mein freund psychotisch ist und derzeit jede behandlung ablehnt und von dem her wäre es einfach gut zu wissen, wie sich eine unbehandelte psychose auswirkt

lg
eichinger

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

@eichinger

Quote:

wäre es einfach gut zu wissen, wie sich eine unbehandelte psychose auswirkt

Das kann man so nicht beantworten. Es kann so gut wie alles passieren. Von Verbesserung ohne Behandlung bis hin zu völligem Absturz. Jedenfalls sind die Chancen mit Behandlung viel besser.

lg,
v.

Helferlein 64 W, 24

Also ich hatte mit 12 und 13 Jahren jeweils eine unbehandelte Psychose, die ungefähr jeweils 3 Monate dauerte. Mit 15 habe ich dann das erstemal Medikamente bekommen (Haldol) und die Psychose war nach ein paar Tagen abgeklungen. Sicher gehts bei jedem mit Medis nicht so schnell, aber eine unbehandelte Psychose ist sehr schlecht für den Körper.

Er muss auf alle Fälle Medikamente nehmen. Sie kann zwar weggehen von alleine, aber es ist wirklich nicht gut, sie unbehandelt zu lassen!

neu an Bord! 3 Basel W, 31

Meine Mutter hatte vermutlich eine Psychose anfang 30. Sie hat sich nicht behandeln lassen. Also ich muss sagen meine Mutter ist "relativ" normal wieder geworden - jedoch hat sich ein Teil chronifiziert.

Sie lebt ein ganz normales leben - ist sehr religiös und hat ein langes Arbeitsleben hinter sich. Ist sehr friedlebend doch argwöhnisch und neuerdings (30 jahre später) hat sie auch wahnhafte gedanken. Aber sie führt ein recht geregeltes Leben.

Es ist aber nicht anzuraten diesen Weg zu gehen, denn die Psychose kann zwar weggehen, doch bleibt vielleicht die eine oder andere "Macke" hängen.

Ich weiss nicht aber ich persönlich hättte es niemals geschafft aus der Psychose rauszukommen ohne die Medis...wenn man nur ganz schwach erkrankt ist, dann vielleicht. Aber anraten würde ich das niemals! Es ist wirklich ein ziemlich gefährlicher Weg der tödlich enden kann...

Grüsse
Krina

Helferlein 132 W, 45

Krina wrote:

Es ist wirklich ein ziemlich gefährlicher Weg der tödlich enden kann...

Danke für diesen Satz . Wenn ich das hier so lese, glaube ich das Angehörige oder nicht Psychotische erfahrenen Mensche die Meinung haben das eine Psychose ungefährlich ist . Nein zum Spezialisten damit. Sofort zu einem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und viel Ruhe.

Es ist und bleibt eine Überlastungsreaktion des Gehirns !

Einflussnahme von Familienmitgliedern und Bekannten sind da nur gefährlich
z.b. jede Form von autoritärem Verhalten; demotivierende Äußerungen ("Das schaffst du sowieso nicht!"); Drohungen usw. ich wiederhole mich UPs.

Also entweder hast du einen Partner / Angehörigen der Neurologie und Psychiatrie Studiert hat oder du hilfst das der Erkranke Fachlich Hilfe bekommt.

Die Familie / Partner sollte wenn unbedingt in die Therapie mit einbezogen werden. Allerdings sollte dies nicht in Form einer gemeinsamen Familientherapie oder Partnertherapie geschehen, sondern in isolierten Einzeltherapien. Da gibt es sehr viel was ein Partner machen kann z.b. Wenn der Erkrankte aus der Klinik kommt nur paar Stichworte Störungen verhindern (Telefon, Klingel, Post, ) Weg vom "virtuellen Welt " Computer !! Belastendes möglichst fernhalten,Therapie der Familie des Partners;schädliche Einflüsse eliminieren ,Ordnung schaffen in Umgebung

Ja ich weis, will keine Diskussion mehr über Zwangseinweisung. Der Arzt muss dann entscheiden, was weiter passiert.

LG Renate

Helferlein 60 Bielefeld M, 28

Borderline/Hilfe wrote:

Krina wrote:

Es ist wirklich ein ziemlich gefährlicher Weg der tödlich enden kann...

Danke für diesen Satz . Wenn ich das hier so lese, glaube ich das Angehörige oder nicht Psychotische erfahrenen Mensche die Meinung haben das eine Psychose ungefährlich ist . Nein zum Spezialisten damit. Sofort zu einem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und viel Ruhe.

Keine Frage, Psychosen sind gefährlich. Die Erkenntnis hilft nur nicht, wenn der Betroffene partout nichts von Ärzten und Medikamenten wissen will. Dann muss man wohl oder übel allein mit dem Psychotiker zurecht kommen. Die Angehörigen dürften in der Regel die letzten sein, die gegen einen Arztbesuch etwas einzuwenden haben.

Wobei. so engagiert wie du bei dem Thema bist, würde mich mal interessieren ob du selbst Betroffene bist oder vielleicht Angehörige?

Quote:

Wenn der Erkrankte aus der Klinik kommt nur paar Stichworte Störungen verhindern (Telefon, Klingel, Post, ) Weg vom "virtuellen Welt " Computer !!

Viel Ruhe kann ich unterschreiben, zu wenig Stress ist aber auch schon wieder falsch Wink

Helferlein 132 W, 45

Hallo deu

kurz und bündig ich bin Betroffene seit ca 20 Jahren Psychosen und BL usw seit 12 in Thera , 2 mal Klinik ,insgesammt 1 Jahr lang und und und .

und zum Thema zu wenig Stress OK dann halt Beschäftigungstheapie wollte ich jetzt nicht so schreiben.

und was heist

Renate

Quote:

auch schon wieder falsch

? was noch

Helferlein 60 Bielefeld M, 28

Borderline/Hilfe wrote:

und was heist

Renate

Quote:

auch schon wieder falsch

? was noch

Zu viel Stress schadet, zu wenig Stress dummerweise auch. Dein Beitrag klang so nach Stressreduktion auf Teufel komm raus. War bloß etwas flapsig formuliert

LG grinsend

sporadischer Gast 9 wien W, 21

hallo deu, Krina, hannah,vilareal

vielen dank für eure antworten. das ist zwar etwas depremierend was man da hört, aber immerhin auch nicht ganz so hoffnungslos. hoffe nur, dass mein freund bald auftaucht und sich behandeln lässt.
also thanks!

an renate: wieso kannst dusn icht einfach sein lassen, lies doch mal die beiträge gscheit durch! wie deu schon gesagt hat.

Quote:

Keine Frage, Psychosen sind gefährlich. Die Erkenntnis hilft nur nicht, wenn der Betroffene partout nichts von Ärzten und Medikamenten wissen will. Dann muss man wohl oder übel allein mit dem Psychotiker zurecht kommen. Die Angehörigen dürften in der Regel die letzten sein, die gegen einen Arztbesuch etwas einzuwenden haben

neu an Bord! 3 Raum Freiburg M, 46

Hallo eichinger,

aus eigener Erfahrung: Wer eine Psychose hat gehört meiner Erfahrung nach in stationäre Behandlung. Und (wichtig) kein anderer als ein Arzt (-team) sollte sich bereit erklären, die Verantwortung zu übernehmen, dass der/die Betroffene wieder das Krankenhaus verlassen darf.

Grund: (sogenannte) Suizidgefahr oder potentielle Gefährdung anderer.

M.E. ist es bei der Ersterkrankung extrem schwierig, sich ab einem gewissen Zeitpunkt überhaupt in der Lage zu sehen eine Krankheitseinsicht zu zeigen. Das müssen andere dann übernehmen! Und Verwandte / Bekannte dürfen sich da auch nicht erweichen lassen wenn es um die Einweisung geht oder den Wunsch nach einer (verfrühten) Entlassung aus der Behandlung. Wenn ein Arzt diesem Wunsch einer/s Verwandten nachgibt, gibt er auch die Verantwortung ab und das kann, wenn's schiefgeht, sogar in Vorwürfen durch den Arzt münden. Eine sehr brisante Situation, die, wie mir geschehen, auch noch nach vielen Jahren Zündstoff darstellen kann.

Damals hiess es unbehandelt dauert es 3-4 Jahre bis sich jemand evtl davon wieder erholt. Die Person ist aber für diese Zeit dann krank und wohl eher nicht in der Lage zu arbeiten (und sich evtl. naoch massive Probleme einzuhandeln). Deshalb: Diese Zeit kann man mit Behandlung besser gestalten; so schwer es insgeamt für alle Beteiligten trotzdem sein wird.

Ich wünsche dir die Kraft dich weiterhin ausreichend vom Zustand (!) deines Freundes distanzieren zu können. Mit der Pyschose kann er nicht er selbst sein.

Grüße
pequola

Helferlein 81 ,

Was genau ist denn eine Psychose?z. B. Wahnvorstellungen, oder Gedanken, dass alle Menschen einem was böses wollen, das man z. B. sagt, "Man wollte nicht, das wir uns begegnen"....Angst vor Manipulation oder Fremdeinwirkung durch Gedankenübertragung....ist so was auch eine Psychose??

neu an Bord! 3 Raum Freiburg M, 46

Zu Definitionen siehe http://www.google.com/search?hl=de&lr=&client=safari&rls=de-de&oi=defm ore&q=define:Psychose

Die Dinge die du aufgezählt hast gehören alle dazu. Diese Halluzinationen. können alle Sinne betreffen (Stimmen hören, Bilder, Gefühle, etc). Das wirklich furchtbare daran ist, dass die veränderte Wahrnehmung geglaubt wird.
Das man seltsam klingen, aber es ist wirklich furchtbar, wenn man seiner Familie und Freunden gegenüber mit völliger Überzeugung die unglaublichsten Dinge von sich und der Welt erzählt.

Stell dir was völlig Normales vor z.B. "Wenn du gehst, berühren deine Füsse (Schuhe) den Boden". --- Mit genau der gleichen Selbstverständlichkeit kann jemand während einer Psychose an alles andere und auch die abstrusesten Ding denken und wird es aus tiefsten Herzen glauben, weil die Person davon völlig davon überzeugt sein wird.

Ich glaubte zum Beispiel damals u.a., dass Songtexte und Berichte in Radio oder Fernsehen für mich irgendwelche Botschaften enthielten.
Das kannst du dir noch vorstellen? Ich war aber auch davon überzeugt, dass ich mich dagegen abschirmen könnte, indem ich mir eine Glasschüssel über den Kopf stülpte. Das erstere ist schon blöde zu vermitteln, aber erkläre mal jemanden warum du mit der Schüssel auf dem Kopf dasitzt. Das mag für dich harmlos klingen.
Ich kann dir versichern, dass wenn du versuchen würdest jemandem in solch einer Situation die Glasschüssel wegzunehmen, für nichts garantiert werden kann. Derjenige kann sich zu Tode ängstigen und die unmöglichsten Dinge tun.
Es wäre ungefähr so, als wenn man dich zwingen würde am Abgrund stehend einfach darüberhinaus weiterzugehen. Du wolltest das bestimmt nicht tun, weil es gegen deine tiefsten Überzeugungen verstossen würde. Stell dir nun vor was du in so einer Situation zu tun bereit wärst.
Das gleiche Gefühl der Überzeugung kann bzgl. der veränderten Wahrnehmungen bei einer Pyschose vorliegen.

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